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ZitatAlles anzeigenLaut Stiftung Warentest manche Bestellungen nicht ausgeführt
Husten, Schnupfen, Grippe? Der Gang zur Apotheke fällt vielen Kranken schwer. Da scheinen Versandapotheken eine Alternative zu sein. Doch die Beratung ist oft schlecht und die Medikamente kommen mitunter spät oder gar nicht ins Haus.
Oft nicht gut: Service der Versandapotheken
Vor einem Jahr mussten sich Apotheker in Köln, Berlin und München Kritik der Stiftung Warentest gefallen lassen. Nun hat die Verbraucherschutzorganisation Versandapotheken unter die Lupe genommen, die Medizin auf Bestellung verschicken. Mit bedenklichem Ergebnis: Die Hälfte der 20 getesteten Anbieter im In- und Ausland wurde mit "mangelhaft" bewertet, wie die Verbraucherexperten am Donnerstag (24.02.05) mitteilten. Darunter sei auch der Branchenprimus "Doc Morris". Neun Apotheken erhielten das Testurteil "gut": "Mycare", "Pharma 24", "Sanicare", "Versandapo", "Apo-rot", "Shop-Apotheke", "Europa-Apotheek", "Vfg" und "Apo Ag". Rezeptfreie Medikamente sind oft günstiger bei Versandapotheken. Ausländische Anbieter geben laut Warentest auch auf Rezepte Rabatt.
Bestellungen vergessen:
Fünf Rezepte, die die Stiftung bei Apotheken eingereicht hatte, wurden schlicht vergessen oder nicht bearbeitet. Andere Patienten mussten teilweise zehn Tage oder gar Wochen auf ihre Arzneien warten. Kritik gab es auch für mangelnde Informationen seitens der Versandapotheken: Wichtige Informationen und Ratschläge zu Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln seien nicht oder nur unzureichend gegeben worden. Auch auf konkrete Nachfragen zu Neben- und Wechselwirkungen gab es oft falsche Antworten.
Kommt die Medizin auch irgendwann?
Ratsam, sich doch vor die Tür zu bewegen?
Auch für den Versand gab es deutliche Kritik von den Testern: Kaum eine Versandapotheke drucke die Aufschrift "Nicht an Kinder ausliefern" auf die Päckchen. Oft wurden den Angaben zufolge die Medikamentenpäckchen beim Nachbarn abgegeben, gelegentlich landeten die Lieferungen sogar vor der Tür. Bemängelt wurde ebenfalls, dass über Widerruf- und Rückgaberechte nicht immer korrekt informiert wurde. Positiv erwähnt die Stiftung den Anbieter "aponet.de", der mitunter per Boten noch am selben Tag liefert.
Derzeit sind in Deutschland mehr als 1.000 Versandapotheken zugelassen. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheker werden dort derzeit zwischen 0,5 und 1,5 Prozent des deutschen Arzneimittelumsatzes abgewickelt. 2004 wurden in Deutschland insgesamt 32 Milliarden Euro mit Medikamenten umgesetzt.
Besserung gelobt
Marktführer DocMorris reagierte prompt und will jetzt eine bessere Patientenberatung anbieten. "Wir werden zügig daran gehen, die Defizite zu beseitigen", sagte Firmenchef Ralf Däinghaus. Er betonte: "Solche Fehler sind nicht der Regelfall bei uns." Die Sicherheit der Patienten stehe an erster Stelle.
Link zum Orginaltest und zur Audiodatei (falls die oben nicht gehen sollte):
http://www.wdr.de/themen/gesun…ersandhandel/050224.jhtml