Wie offen geht Ihr mit eurem Diabetes in der Öffentlichkeit um?

  • Hallo,
    ich verstecke mich auch nicht und gehe, denke ich, angemessen damit um.
    Auf der Arbeit, im Pausenraum, habe ich anfangs gefragt, ob es jemanden stört, hat es aber nicht und irgendwann habe ich aufgehört darüber nachzudenken ... egal wo ich bin.
    Warum auch?
    Ich spritze und messe jetzt nicht mitten auf dem Markt und schreie "hier bin ich" , aber ich muss mich für meine Erkrankung und meine Therapie auch nicht schämen.

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


    "Die es gut meinen, das sind die Schlimmsten."
    Paracelsus, Theophrastus Bombast von Hohenheim.

  • Ich verstecke mich auch nicht mehr.
    Anfangs habe ich es sehr oft gemacht.
    In der Firma gab es nur Einmal ein Problem, da einer Kollegin am Tisch nach 4 Jahren mal klar wurde dass es Sie stört, obwohl es jeden Tag das Gleiche ist und ich auch fragte ob es Jemanden stört.


    Es gibt auch hin und wieder Tage da kommen Kolleginen zu mir und fragen "hast Du jetzt Diabetes bekommen?"
    Weil Sie mal mitbekommen haben dass ich messe.
    Und ich nur, ich habe doch schon fast 15 Jahre Diabetes.
    Vielen ist es noch nie aufgefallen, obwohl ich jede Mittagspause meinen zucker messe und spritze.
    Aber gut man sieht es ja niemanden an dass er Diabetes hat.


    Je mehr Leute davon wissen umso besser ist es wenn mal was passiert.
    Und für was soll man sich schämen.

  • Zitat von Kochloeffel;264388

    Unabhängig davon, ob man sich nun "versteckt" oder nicht ... Aber was hat eine nicht klinisch sauber gereinigte Toilette für einen Einfluss auf meine Spritze in den Bauch? Geht ja nur um den abgeschiedenen Raum, wenn man sich dahin verzieht.

    Leider ist oft der einzige unbeobachtete Raum die Toilette. Die ich je nach Situation auch nütze. Es gibt natürlich Momente wo das Spritzen nicht möglich oder angebracht ist, wo es nicht wirklich unauffällig geht.

  • Schon aus Prinzip gehe ich weder zum Messen noch zum Spritzen auf die Toilette.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich Messe und Spritzen wo ich gerade stehe. Ist mir völlig egal ob da jemand zusieht. Ich bin das auch nicht anders gewöhnt, hab Diabetes ja von kleinauf und denke das ist dann anders als wenn man erst später daran erkrankt und damit leben muss.


    Cu Jan

  • Zitat von Jakla;264617

    Ich bin das auch nicht anders gewöhnt, hab Diabetes ja von kleinauf und denke das ist dann anders als wenn man erst später daran erkrankt und damit leben muss.


    Ich glaube eher, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich hab den Diabetes erst bekommen als ich schon erwachsen war und habe trotzdem immer in der Öffentlichkeit gespritzt und gemessen. Ich hab auch überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass es Diabetiker gibt, die damit Probleme haben, bis ich das hier gelesen habe. Wär mir nie in den Sinn gekommen.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hab gestern auf einer Beerdingung ein Etuikleid angehabt. Hab nicht an DM gedacht. Musste dann zum spritzen auf die Toilette, weil ich nur so an den Bauch kam.:eek::D Versuche aber im Prinzip alles da zu machen, wo ich halt eben gerade bin.

    Trust in God and keep your Martinis dry :police:

  • DM gehört nun mal zu meinem leben und da kann ich nichts dran ändern. So gehe ich auch durchs Leben. Ich verstecke mich nicht und gehe auch offen damit um. Unter ICT habe ich mich in der Öffentlichkeit etwas zum Spritzen zur Seite gedreht und das war es dann auch.

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Es gibt aber auch viele Menschen, die mit dem Diabetes nicht so offen umgehen.


    Wir haben in der Arbeit einen neuen 17-jährigen Lehrling, welcher ziemlich schüchtern ist.


    Plötzlich sah ich am letzten Freitag, wie ihr aus der Hosentasche ein kleiner Schlauch raushing. Es war natürlich klar, was das war.


    Ich habe sie dann unter 4 Augen angesprochen und ihr gesagt, dass ich auch Diabetes habe (und auch jeder davon wissen würde) und sie zu mir kommen könne, wenn sie mal ein Problem hätte etc.


    Ihr war das offenbar superpeinlich.... Habe fast ein schlechtes Gewissen.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Hey Steffi,


    ich find's gut, dass du ihr das Angebot gemacht hast.
    Sie entscheidet selbst, ob sie es annimmt oder sein lässt.
    Beides ist ok.

    Easy come, easy go.