Mit wievielen Jahren habt Ihr Euren Diabetes bekommen?

  • Ich war 1 1/2, das war 1982 in der guten alten DDR.

    Jetzt bin ich froh, so frei und flexibel mittels moderner Therapie leben zu können.

  • War 25, 6 Tage Krankenhausaufenthalt, noch keine Ketoazidose (ca. 420mg/dl bei ED). 3 Monate mit dem MDK rumgeschlagen bis das Dexcom bewilligt wurde und aufgrund der Nachtdienste im Krankenhaus nach insgesamt 8 Monaten Krankheitsdauer dann die Pumpe.


    Bin froh das ganze in einer Zeit mit guten CGMs, Pumpen und Projekten wie Nightscout/AAPS bekommen zu haben, damit lässt sich das ganze ja recht gut kontrollieren.

  • Ich war 3 Jahre alt. Das war Anfang 1990. Ich bin mit Fieberkrampf und Verdacht auf Hirnhautentzündungen ins Krankenhaus gekommen. Zum Glück haben sie damals schnell herausgefunden woran es liegt.


    Die Therapiemöglichkeiten heute sind ja gar kein Vergleich zu früher und deutlich komfortabler 🙂

  • Interessant ist, dass etwa der 50% Wert deutlich über 20 liegt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • März 1989, ich war 15 Jahre alt, eine Woche vor Ostern bin ich in die Klinik gekommen.

    Ich habe mich monatelang mit schrecklichem Durst rum geschlagen, Sehstörungen, Gewichtsverlust, nächtlichem Dauerbesuch des Klos zum Pinkeln und morgens bin ich in der Schule eingeschlafen, weil ich so fertig war.

    Wie das so ist als Pupertier steht man aber souverän über solchen Dingen....

    Mein Vater zog dann die Reißleine, schickte mich zum Chek mit Blutabnahme zum Hausarzt.

    Der rief dann abends an, ich sollte mir die Einweisung abholen, BZ war über 500 und ich hatte auch insgesamt katastrophale Werte.

    Ich bin dann als Notfall aber noch aufrecht bei Prof. Berger und bei Prof. Chantelau in der Düsseldorfer Uni gelandet, die älteren hier mögen sie noch kennen.....ich habe mit ihrer Hilfe die Sache eigenständig in die Hand genommen.


    Meine Mutter hat meinen Diabetes immer erfolgreich verdrängt, sie kam nicht mit zur Schulung und hat bis ich ausgezogen bin nicht verstanden, dass gegen einen Hypo kein Insulin hilft und das Dextro keine blutzuckersenkende Wirkung hat.....

    Aber das ist eine andere Geschichte.....

  • 1973 1er

    ...ich auch.;)

    Nur steht es dann ja falsch in deiner Profilübersicht. :bigg:ren:foehn


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Bei mir war´s am 30. Mai 2005, ein Montag - weiß ich noch wie gestern! Ich war 31.

    Unglaublicher Weise wurde der Verdacht erstmals von einer Optikerin bei Apollo geäußert... hierfür Hut ab!!! :thumbup: auch wenn ich es nicht wissen wollte. X(


    Habe dann direkt mit meiner Hausärztin gesprochen und einen Temin für den kommenden Morgen zum "Nüchternzucker" bekommen. Der lag dann bei 574! 8| Aber mir ging es blendend, nur verdammt viel Durst und nur noch 52 Kilo bei 1,68...


    Sie meinte dann Typ2, für den Kinder- und Jugenddiabetes sei ich zu "alt" und verschrieb mir Metformin, jedoch schickte sie mich sofort in die Diabetologie. Krankenhaus wollte und konnte sie mir nicht antun, da ich zu diesem Zeitpunkt alleinerziehend mit 4Jährigem und ohne Hilfe lebte.


    In der Diabetologie wurde direkt ein Bluttest (Antikörper?) gemacht, der dann aussagte: Hb von 11,7% und keine Produktion in der BSD mehr :confused2 Was auch immer das bedeutete?


    Die Ärztin kam dann, sagte, ich sei auf Grund der festgestellten Werte ein Typ1 und zeigte mir so ein Ding und erklärte mir, dass es sich hierbei um einen Insulinpen handelte und ich mir jetzt Insulin spritzen müsse... =O||:help: Ich , mit meiner Nadelphobie... Katastrophe! Aber die Ärztin hatte viel Geduld mit mir, obwohl ich fast 2 Stunden brauchte mir die erste Spritze zu geben... :arghs:


    Seit nunmehr 10 Jahren +/- habe ich eine Insulinpumpe und habe mich mal mehr / mal weniger mit dem Diabetes abgefunden. Was bleibt mir sonst?!?!


    Ach ja, die Frage nach dem Auslöser kann natürlich niemand wirklich beantworten, es wird aber bei mir vermutet, dass es zu genau diesem Zeitpunkt der berufliche Stress war. Der Diabetes schon immer in mir schlummerte und eben genau dann wach wurde. Whatever...!!!

    Ob Geduld eine Tugend ist, hängt vom Objekt ab...

  • Ich war bei der Diabetes-Diagnose 39 und lief dementsprechend ohne weitere Diagnostik als T2. Damals wog ich bei 1,66m unter 60kg und hab etwa 4 x die Woche Sport gemacht (Kampfsport und Ausdauertraining).


    Meine damalige Hausärztin stellt mir ein Rezept über Urin-Sticks aus, was ich dankend abgelehnt habe. Eine Schulung wurde angeleiert, zu dem Termin kam aber die Diabetes-Beraterin gar nicht. Also zeigte die Sprechstundenhilfe mir ein paar bunte Tafeln. Hätte man sich auch schenken können.


    Insgesamt war damit dann der Part meiner Ärztin beendet und ich stand mit diesem Diabetes allein da.

    Als Krankenschwester hatte ich Zugang zu einem Messgerät und hab ab und an mal gecheckt. Immer erhöhte Werte aber vor allem pp ging der BZ durch die Decke.


    Ein neuer Hausarzt nahm sich dann ein paar Jahre später der Sache an und meinte dann irgendwann, dass ich Metformin brauche. Damit bin ich dann ein paar weitere Jahre durch gekommen.


    Es hat mich immer total genervt, dass ich immer im Blindflug unterwegs war. Alle 3 Monate DMP bietet ja nicht gerade Raum für schnelle Entscheidungen.


    Nach meinem Umzug zurück ins Münsterland bin ich dann bei meinem jetzige Doc gelandet. Und aus dem T2 wurde dann irgendwann der LADA.

    Mit der Einstellung auf Insulin und der damit verbundenen Möglichkeit, den BZ selbst zu messen (wegen ICT), hat sich einiges geändert. Zunächst mal hab ich endlich mal sehen können, wie sich KH auf den BZ auswirken und wo man was drehen kann. Und mit dem Insulin war die Zeit des völligen Verzichts dann auch endlich vorbei.


    Toll ist die Diagnose nach wie vor nicht, aber mit dem FSL und Insulin doch wesentlich einfacher zu bewältigen als früher.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • 53. Bei einer Radtour habe ich binnen 2 Wochen fünf Kilo abgenommen (auf 78 kg bei 1,83), übermäßig Durst hatte ich allerdings nicht.

    Der HbA1c, der vorher noch nicht ganz auffällig war (der Endokrinologe war bis dahin nur für die nicht mehr vorhandene Schilddrüse zuständig), rutschte dann auch über die Grenze und der OGTT (o Gott...) machte alles klar. War nur noch der Typ festzunageln, was etwas länger dauerte (Zinktransporter-AK, kein Mody).

    Hätte ich meinen Hausarzt machen lassen, dann wäre ich jetzt wohl immer noch Typ 2 und auf Metformin.

  • 35. Bei Mukoviszidose (meine Krankheit) haben Erwachsene zu ca. 30% Diabetes, nach Transplantation dann über 50 oder je nach Quelle 75%. War deshalb wenig überraschend. Ich hatte vor meiner Transplantation schon zeitweise eine gestörte Glukosetoleranz und jetzt passt halt gar nichts mehr, hab entweder Typ 3c oder e oder eine Kombination aus beidem. Diagnostik wurde gar keine gemacht, theoretisch könnte ich also auch Typ 1 haben, ohne es zu wissen.

    Mein HbA1c lag die ersten 3 Monate nach Transplantation stabil bei ca. 7 mit normalen Nüchternwerten, ist dann aber innerhalb von 2 Wochen hoch auf 9,3, bei Diagnose hatte ich plötzlich BZ-Werte über 500, eingetrübtes Sehen und unstillbaren Durst. Zuerst wurde noch Basalinsulin+Xelevia versucht, das hat aber nicht gereicht, seitdem gibt's ganz normal Novorapid+Levemir. Das Xelevia haben wir dann auch wegen mangelnder Wirksamkeit abgesetzt, hat genau Null gebracht.

  • 1978,ich war 10, als der Spaß los ging.

    Ich war bei meiner Oma in den Ferien. Essen wollte ich nicht mehr, aber der Durst. Ein Kasten Cola an einem halben Tag und man denkt beim trinken noch, dass man verdurstet. Die Heimfahrt mit dem Zug war eine Qual.

    Das Ende nach den Ferien war 10 kg Gewichtsverlust.

    Da meine Mama 4 Jahre zuvor den Zucker bekommen hatte, war ihr alles klar - auf zur Diabetiker-Fürsorge.

    Mein Zucker lag bei 478.

    Zwei Wochen vor Ostern ins Krankenhaus, zwei Wochen nach Ostern wieder nach Hause.

    Na wenigstens war ich zu meinem 11. Geburtstag wieder zu Hause.


    Das ist alles verflucht lange her. Man konnte zu DDR-Zeiten ganz gut mit dem Zucker leben und Heute, mit diesem technischen Knowhow läuft mein Zucker richtig gut.

  • Ja, aber die 70er Jahre hatten es trotzdem insich.:foehn

    Ich sag es dir....:nummer1::ren:bigg


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • November 2020. Mit 44.


    Mir ging es vorher monatelang echt bescheiden. Aber da ich zu der Zeit auch ordentlich Stress hatte (Todesfall, Wohnungsauflösung, ...) habe ich erstmal nur einen Krankenschein mit der Modediagnose Burnout statt eine richtige Untersuchung gekriegt.


    Interessanterweise hat bei mir 2005 schon mal ein Diabetesverdacht bestanden, als ich mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus war, und die Blutzuckerwerte einen Tag verrückt spielten. Bei weiteren Untersuchungen konnte das aber nicht bestätigt werden.


    Insofern muss ich mich vermutlich freuen, dass es noch so lange gut gegangen ist.

  • Interessanterweise hat bei mir 2005 schon mal ein Diabetesverdacht bestanden, als ich mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus war, und die Blutzuckerwerte einen Tag verrückt spielten. Bei weiteren Untersuchungen konnte das aber nicht bestätigt werden.

    Das bestätigt ja schon fast den Verdacht meiner Ärztin. ...der Diabetes schlummerte von Geburt an im Körper und wartete nur auf den richtigen Auslöser... :pupillen:

    Ob Geduld eine Tugend ist, hängt vom Objekt ab...

  • Das ging mir ähnlich; ich hatte drei Jahre vor der Diagnose aufgrund einer Operationskomplikation auch mal im KH 1-2 Tage erhöhte BZ-Werte. Hat aber leider niemand irgendwo aufgeschrieben, dass man das vielleicht später ambulant nochmal checken sollte.

    Nochmal Jahre früher habe ich einen dusseligen Hausarzt erzählt, dass ich spätnachmittags superfies unterzuckere, wenn ich mittags viele Kohlenhydrate esse. Das lief teils so heftig, dass ich zuhause noch auf der Treppe gesessen habe und Süßigkeiten reingestopft habe, weil mir so die Hände gezittert haben. Gestörte Insulinsekretion als Teil des Prädiabetes...


    Es ist einfach frustrierend, dass das immer noch so läuft. Ein strukturierter BZ-Check ist ja nicht sehr teuer oder aufwendig.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich erinnere mich sehr gut daran, wie ich bemerkt habe, dass mit mir etwas nicht stimmte. Es war im Frühjahr vor dem Schulabschluss. Im April und Mai fühlte ich mich schrecklich: ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen und schrecklicher Hunger. Ich hatte nie Probleme mit dem Appetit, damals aber habe ich viel mehr gegessen als sonst und bin gleichzeitig abgenommen. Zuerst führte ich die Symptome auf Stress zurück. Dann aber verkrampfte sich in der Nacht mein Bein fürchterlich. Mit einem Kloß im Hals vor Schmerzen entschied ich: Es ist Zeit, Blut für Tests zu spenden. Es war 2008.

  • dass ich spätnachmittags superfies unterzuckere, wenn ich mittags viele Kohlenhydrate esse

    ... und dazwischen nicht messe ;-) Klassischer Fall von Restfunktion, die einerseits weiß, dass sie es nicht mehr alleine packt, aber trotzdem mitspielen will und dann nicht rechtzeitig aufhören kann ...