Erfahrungen: Dana Insulinpumpe

  • Danke für die Antwort, das klingt ja toll und sehr interessant.
    Dann muss ich mir jetzt mal Gedanken um die Hardware machen.
    Dexcom 6 finde ich interessant, weil ohne Kalibrieren und Anbindung an Smartwatch möglich.
    Was ist denn hier so die gängigste/beliebteste Kombi und warum?

  • Was das Loopen anbelangt lässt sich das schlecht sagen, was die beliebteste Kombination ist (Pumpe mit welchem CGM/FGM).


    Die Dana als Pumpe ist einfach bei den Einstellungsmöglichkeiten unschlagbar, da gibt es für das Loopen nichts vergleichbares.


    Du hast bereits geschrieben, dass bei dem G6 die Kalibrierung wegfällt. Diesen Vorteil hat zum Beispiel auch das Libre, wenn du mit einem der beiden nicht zurecht kommst, kannst du dich dann - ohne Vorteile aufgeben zu müssen - entscheiden, entweder Dexcom oder Libre.


    Wenn ich schätzen müsste, dann würde ich sagen, dass ein Großteil der Looper Dexcom (G4-G6) vertraut und nicht minder so viele dem Freestyle Libre. Je nachdem was dir vorschwebt und du als großen Vorteil für dich erachtest, kannst du dich ja entscheiden welches CGM/FGM du nutzen möchtest. Individuelle Einstellungsmöglichkeiten findest du dann alle bei xDrip+.

  • Das Libre habe ich aktuell. Nur, da es ja kein cgm, sonder flash ist, müsste man ja irgendwie die Übertragung an die Pumpe gewährleisten? Wie geht das oder habe ich da einen Denkfehler?

  • PerryPansen, du hast so einen halben Denkfehler. Netterweise haben sich clevere DIY´ler auch schon Gedanken gemacht um den Libre auszulesen. Es gibt dazu mittlerweile sogar Produkte zu kaufen, da findest du hier sicher einiges im Forum.
    Was hast Du denn derzeit für eine Pumpe, vielleicht kann die ja auch schon....

  • Du kannst aus dem FGM ein CGM machen, z.B. via Miaomiao und diese Daten dann wie bei einem CGM per Smartphone empfangen.

  • Was sind den DIY'ler?


    Zur Zeit eine Uralt Paradigme 712 die läuft und läuft und läuft. Habe nie eine neue genommen, da mich nichts komplett überzeugt hat und deshalb zugewartet. Die Loop Variante finde ich aber so interessant, dass es wert wäre, eine neue Pumpe zu nehmen.
    Hinsichtlich libre: dann einen Sender “montieren“? Da finde ich die G6 Variante irgendwie sauberer.

  • Was sind den DIY'ler?


    Zur Zeit eine Uralt Paradigme 712 die läuft und läuft und läuft. Habe nie eine neue genommen, da mich nichts komplett überzeugt hat und deshalb zugewartet. Die Loop Variante finde ich aber so interessant, dass es wert wäre, eine neue Pumpe zu nehmen.
    Hinsichtlich libre: dann einen Sender “montieren“? Da finde ich die G6 Variante irgendwie sauberer.


    Mittlerweile gibt es viele verschiedene Optionen: Beim Libre - wie schon oben geschrieben - verschiedene "Aufsätze", die kontinuierlich die Daten aus dem Sensor ampfangen und per Bluetooth an ein Empfangsgerät senden (z.B. BluCon, SweetReader oder aktuell das Miaomiao). Beim Dexcom G4 noch ähnlich (xBridge2), da erst am dem G5 ein Bluetooth Chip im Transmitter selbst verbaut wurde.
    All diese Bauten funktionieren dann aber auch nur mit Apps, die nicht von Medizinprodukteherstellern kommen. Hier ist man dann für alles selbst verantwortlich, deshalb empfiehlt sich vorher eine umfassende Lektüre im Internet.


    Zusätzlich gibt es seit ein paar Jahren Apps für die Steuerung der Pumpe (OpenLoop für ältere Pumpen-Modelle, Loop oder AndroidAPS), diese empfangen dabei die Werte von einer anderen App (z.B. xDrip+), also immer ein Kombisystem. Diese bieten sehr viele Stellräder, die sich auch gegenseitig beeinflussen. Eine bis dahin stabile Therapie ist beinahe zwingend erforderlich, ansonsten können schnell die Lichter aus gehen.


    Dennoch bietet der Loop, trozt der großen und wichtigen Hürden, sehr viel Vorteile, gerade seit diesem Jahr. Teilweise ist es sogar möglich ganze Mahlzeiten vom Loop abarbeiten zu lassen was eine unendlich große Freiheit bietet.


    Die aktuellste Kombi bietet damit das G6 und die DanaRS, in Zukunft vielleicht auch die Kaleido.

  • Der Einstieg war schon vielversprechend und ein paar Tage haben ausgereicht, die Pumpe als meine bisherige beste Pumpe deklarieren zu können.




    Jetzt nach ein paar Wochen hat sich nicht viel verändert, außer das Wissen um einige Dinge, die mir als wichtig erscheinen.




    DANA RS im Umgang



    Haben alle meine vorherigen Pumpen (Combo, Insight und Animas) entweder nicht mit einem Smartphone oder überhaupt mit keinem externen Gerät kommuniziert (CGM), so nimmt die DANA hier eine Ausnahmestellung ein. Ich erwische mich nach all den Jahren immer wieder dabei, wie ich – vor einem Bolus – zur Pumpe greife oder greifen möchte um Bolusabgabe und/oder eine TBR einstellen möchte.



    Die Steuerung per Smartphone ist wirklich sehr geschmeidig, ich habe keinerlei Verbindungsabbrüche oder ähnliches und die TBR wird sowieso automatisch per AAPS (dazu unten mehr) verändert.



    Es mag sich trivial anhören, aber der ganze Umgang mit der Pumpe ist ein anderer. Es ist praktisch so, als wäre sie überhaupt nicht da (nicht nur, da alles über das Smartphone funktioniert, sondern sie ist auch so dermaßen leicht, dass ich schon nach ihr greifen muss um mich zu versichern, dass sie da ist).



    All diese Schwärmerei mag seltsam zu lesen sein, aber all denjenigen, denen ein Wechsel bevorsteht/Entscheidung welche es denn sein soll ist zu raten, sich einfach mal vorzustellen wie das überhaupt ist, nicht dauernd (wenn Fehlermeldungen kommen, Basalrate geändert werden muss oder ein Bolus abgegeben werden möchte) nach der Pumpe greifen zu müssen.




    DANA RS und AAPS (mit dem Dexcom G6)



    Nach knapp 1 Monat Looping (und nach einem mehrwöchigen „Trainingsprogramm“ bis der Kreislauf geschlossen werden kann) mit der DANA ist mir bisher nichts negatives aufgefallen.



    Es ist sicherlich nicht pumpenspezifisch, aber meine Blutzuckerverläufe sind geradliniger geworden und ich habe nach dem ersten Monat bei einem Zielbereich von 70 – 140 eine TIR von 89%, 1% drunter und 10% über 140. Die Standardabweichung liegt bei 22 mg/dl und der Median bei 111. Eine ähnliche Einstellung hatte ich vorher auch, allerdings mit deutlich mehr niedrigen Werten, nicht etwa 1% unterhalb des Zielbereichs, sondern immer so 2-3% der Werte und das macht schon – auf 30 Tage bezogen – eine Menge aus.



    Die Verbindung mit der App ist problemlos (die Anydana-App verwende ich nicht), alle 5-10 Minuten verbindet die App um die Basalrate zu verändern und es hat mich schon einige Zeit und Nerven gekostet, die richtige Insulinempfindlichkeit herauszufinden, sodass der Algorithmus auch weiß wie heftig und eben sanft korrigiert (nach oben oder unten) werden muss.



    Die Schwachstelle (so würde ich einfach mal diesen Tageszeitpunkt nennen) ist doch ganz klar die Nacht (oder der nächtliche Verlauf), hier entscheidet sich (ob Hypo oder wenn der Wert lange Zeit höher verweilt) wie der Tag dann aussieht.
    Hier hat mir der Loop deutlich geholfen und ich muss mich wirklich fragen, wie ich das sonst gemacht habe, so schadlos durch die Nacht zu kommen.
    Da gibt es Tage, an denen in der Nacht von 3-4 Uhr die Basalrate komplett ausgeschaltet wird (und der Wert bleibt wie an der Schnur gezogen im Zielbereich) oder aber ich bin je nach Tagesanstrengung z.B. von 5-6 Uhr bei einer 200% Basalrate um den Wert im Zielbereich zu halten. Diese große Variabilität der nötigen Basalrate zeigt schon sehr gut, dass es normalerweise nicht wirklich möglich ist, mit einer statischen Basalrate wirklich unbeschadet durch jede Nacht zu kommen.



    Die Konnektivität des Dexcom G6 mit xDrip+ ist ebenfalls hervorragend, ich empfange die Werte mit xDrip+ (xDrip+ sendet die Werte an Nightscout) und dann werden sie direkt an AAPS weitergeleitet und von dort wird die Pumpe (automatisch) gesteuert.




    Andere wichtige Dinge: Das Reservoir und die Anzeigemenge



    Was mir aufgefallen ist, ist dass das Reservoir bei ca. 10-20 IE Restmenge gewechselt werden sollte, um mögliche Überraschungen zu vermeiden.



    Es ist nicht so wichtig, dass es nun jedes mal gemacht werden muss, da es mir bei den Reservoiren die ich bisher verwendet habe, auch nur einmal passiert ist.



    Es kann aber vorkommen, dass die Gewindestange nicht weit genug in das Reservoir (bei der Vorbereitung, bevor das Reservoir in die Pumpe gesetzt wird) hereingedreht wird. Es kann dann passieren, dass der Reservoirkolben so weit hochgedrückt wurde und die Gewindestange einfach nicht weiter nach oben kann dass dann ein Verstopfungsalarm auftreten kann. Das lässt sich natürlich einfach umgehen, in dem z.B. das Reservoir nicht aus der Pumpe „herausschauen“ darf (also nicht überstehen darf) und die Gewindestange einfach so weit wie möglich (während der Vorbereitung) hereingedreht wird (das war auch mein Fehler).





    Das Nonplusultra



    Es ist natürlich schwierig oder auch sehr verzerrend, wenn ich jetzt schreiben würde, dass die Batterie das Nonplusultra der Pumpe ist (Gewicht und Funktionalität sind natürlich nicht zu verachten und keine andere Pumpe kann das liefern, was momentan die DANA kann). Nun ja, aber sie ist zumindest erwähnenswert.



    Habe ich bei der Animas Vibe in Verbindung mit dem Dexcom G4 und Lithiumbatterien immer so 14 Tage durchgehalten (klar, die Pumpe empfängt alle 5 Minuten Werte), so ist es jetzt bei der DANA RS so, dass die Batterie bei mir bisher bei 23 Tagen ist und immernoch bei 75% (so zeigt es zumindest AAPS an).



    Das überrascht schon, v.a. da AAPS alle 5-15 Minuten dauernd die Basalrate (ver-)ändert oder (neu-)setzt und somit auch das Display kurz eingeschaltet wird. Ich habe zu Beginn einfach die Dauer, wie lange die Displaybeleuchtung eingeschaltet sein soll, einfach auf 1 Sekunde heruntergestellt und die Dauer, wie lange das Display eingeschaltet sein soll, einfach auf 5 Sekunden gestellt (die niedrigsten Werte).



    Da als Batterien wirklich nur die Batterien von SOOIL in Frage kommen (die Garantieleistung entfällt, wenn andere Batterien verwendet werden) habe ich zu Beginn gedacht - dass es durchaus zu einem Problem werden kann - da es nun mal wirklich keine anderen gibt, die passen (hier im Forum habe ich gelesen, dass es wohl mal andere Batterien als die von SOOIL gab, die gepasst haben, diese aber nicht mehr erhältlich sind), wenn allerdings eine Batterie mehr als 3 Wochen hält, dürfte das eigentlich kein Problem sein, da der Verbrauch wirklich äußerst gering und damit überschaubar ist.



    Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass die Batterie „nur“ 2 Wochen halten sollte, denn in der Häufigkeit mit der AAPS auf die Pumpe zugreift und zugegriffen hat (und bei mir v.a. zu Beginn als ich jede Änderung manuell bestätigen musste – ist so während des Lernprogrammes der App vorgegeben) geht ehrlich gesagt kaum mehr. Alle 5-15 Minuten geht das Display an, die Basalrate wird verändert oder Bolus abgegeben, dass es schon beeindruckend ist dass sie immernoch hält.




    Kanülen/ Katheter



    Ich habe bisher immer die „richtigen“ Luer-Lock-Anschlüsse verwendet und weiß aus meiner Praxis, dass es einige gibt, die die DANA nicht haben wollen, da sie eben den „falschen“ Luer-Anschluss hat und sich somit entweder die Katheter und Kanülen somit nicht mehr verwenden lassen würden oder aber mit einer doch sehr unsicheren Variante, dass ein Adapter „draufgesetzt“ wird (was nicht nur die Gewindestange beim Draufschrauben beschädigen kann sondern auch unsicher ist).



    Es gibt allerdings die Möglichkeit, dass die Soft-Release-O-Katheter verwendet werden (sie haben den passenden Anschluss für das Reservoir/ Reservoirfachekappe auf die sie draufgeschraubt werden) in Verbindung mit den OrbitMicro-Kanülen (Stahl) oder den Softkanülen mylife Orbitsoft, die sonst mit normalen Kathetern des „richtigen“ Luer-Anschlusses verwendet werden (hier ist der Aufsatz an der Rondelle mit dem o.g. Katheter identisch und kann direkt dort abgekoppelt werden). So mache ich es auch.



    Fazit



    Als ich mich hier im Forum Ende Juli 2018 registriert habe, da habe ich noch die Animas Vibe genutzt und mir wurde nahegelegt, bald zu wechseln, da es möglich ist, dass es bald keine Ersatzpumpen mehr auf Lager gibt (so der Diaversandhändler) und auch die Ersatzmaterialien nicht mehr produziert werden.



    Nachdem mir hier im Forum durch kompetente und immer wieder hilfsbereite Kollegen (danke dafür :) ) geraten wurde, dass ich mir einfach mal die DANA anschauen soll und was sie alles könne und welche Möglichkeiten es gibt, die nicht so ganz „offiziell“ sind muss ich sagen, dass ich froh bin, nicht nur, dass ich mich hier registriert habe, sondern dass ich auch auf Argumente eingegangen bin und offen dafür war, mich in die Materie einzuarbeiten...Ich wollte tatsächlich zu erst die Ypsopump haben.



    Sicherlich wirkt es zuerst etwas abschreckend, all die Einstellungsmöglichkeiten, die Begriffe und die vielen Wikis, die gelesen werden müssen...aber den Aufwand ist es wert (glaubt mir das einfach mal so ;) ).



    All diejenigen, die nun wechseln wollen oder müssen, können sich auf jeden Fall sicher sein, dass mit der DANA nichts verkehrt gemacht werden kann. Selbst wenn das Loopen nicht praktiziert werden soll, so hat die DANA eigentlich nur Vorteile, angefangen bei der Bolusabgabe via Smartphone bis hin zu dem äußerst geringen Gewicht.



    Ich hoffe ich konnte dem/der ein oder anderen helfen, die Entscheidung für die DANA werdet ihr – meiner Meinung nach - nicht bereuen (dazu einfach mal die Erfahrungsberichte zum Closed Loop durchlesen).

  • Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. ;)


    Nur zwei kleine Anmerkungen dazu:


    Was mir aufgefallen ist, ist dass das Reservoir bei ca. 10-20 IE Restmenge gewechselt werden sollte, um mögliche Überraschungen zu vermeiden.


    Besser ist es, das Reservoir schon bei 30 I.E. Rest zu wechseln, im letzten Rest sammelt sich häufiger etwas Luft und auch die Haltbarkeit des Insulins ist schon meist stark strapaziert. Außerdem ist die Gewindestange dann gegen Ende im 'Extremmodus'. Also besser etwas früher wechseln (den entsprechenden Warn-Hinweis kann man ja konfigurieren).



    Habe ich bei der Animas Vibe in Verbindung mit dem Dexcom G4 und Lithiumbatterien immer so 14 Tage durchgehalten (klar, die Pumpe empfängt alle 5 Minuten Werte), so ist es jetzt bei der DANA RS so, dass die Batterie bei mir bisher bei 23 Tagen ist und immernoch bei 75% (so zeigt es zumindest AAPS an).


    Die Anzeige bei der Batterie ist etwas verwirrend, die Balken signalisieren nicht wirklich 'Kapazität' sondern Spannung. So passiert es manchmal, dass neue Batterien nur 2 Balken zeigen (gegebenenfalls mal die Kontakte abreiben!). Kein Problem! Der RÜCKGANG der Spannung wird als Indikator genommen, dass die Kapazität langsam zu Ende geht! 3 Wochen ist bei der RS ein guter Richtwert, wenn dann ein Balken zurück geht, würde ich bald wechseln, wenn ein zweiter Balken zurück geht, kann es schon zu spät sein. Aber es ist eben auch normal, dass die 2 Balken Anzeige für 3 Wochen konstant bleibt. HIH.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Hallo Max1,
    wenn ich deinen Bericht lese könnte ich fast meinen ich hätte ihn geschrieben. Das kann ich in fast allen Punkten genau so unterschreiben.
    Ich bin Anfang August auf die Dana RS umgestiegen (nach Veo 754), zunächst mit dem Dex G4 über Bluetooth Wixel und Xdrip+/AAPS, seit 2 Wochen mit dem G6 direkt an Xdrip+/AAPS.
    Absolut problemlose und geschmeidige Lösung inklusive automatischer Verlängerung der Sensoren.
    Die ersten beiden Batterien haben jeweils gute 6 Wochen gehalten und obwohl das Reservoirfüllen im Vergleich zur Veo etwas unkomfortabler ist muss ich sagen, dass ich es mittlerweile besser finde als bei der Veo weil es meiner Meinung nach einfacher ist das Reservoir absolut blasenfrei zu befüllen.


    Auch von meiner Seite eine absolute Empfehlung in dieser Konfiguration. :thumbsup:

    VG :sekt:
    Stefan

  • Hallo Max1 und auch alle anderen Dana-Nutzer,


    ich hab zwei, nein drei Fragen:


    - Ich möchte nicht loopen, würdet ihr die Dana RS dennoch empfehlen für jemand der einen Nachfolger für die Animas sucht?


    - Mein größtes Problem bzgl. Nachfolger sind die Katheter. Die bisher einzigen, die ich völlig unproblematisch nutzen kann sind die Orbit micro. Max1, so wie Du es machst, gibt es da kostentechnisch ein Problem mit der KK wegen Mehrverbrauch?


    Und frage an alle: Sollen wir einen extra Thread für „Erfahrungen mit der Dana RS“ erstellen oder lohnt sich das nicht, weil die Unterschiede nicht so groß sind?

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • - Ich möchte nicht loopen, würdet ihr die Dana RS dennoch empfehlen für jemand der einen Nachfolger für die Animas sucht?


    - Mein größtes Problem bzgl. Nachfolger sind die Katheter. Die bisher einzigen, die ich völlig unproblematisch nutzen kann sind die Orbit micro. Max1, so wie Du es machst, gibt es da kostentechnisch ein Problem mit der KK wegen Mehrverbrauch?

    Hallo @Wattwurm,



    zu deiner ersten Frage: Ja, auf jeden Fall! Der Umstieg dürfte dir auch sehr leicht fallen, da sie im Umgang wirklich sehr leicht und unkompliziert ist. Eine wirklich große Umstellung war es für mich nicht und ich habe die Animas sehr lange getragen.


    Was die Katheter und Kanülen anbelangt: Da hast du das gleiche "Problem" wie ich.


    Ein Mehrverbrauch ist es nicht. Die Soft-Release-O-Katheter sind Softkanülen und da ist dann auch dieser hellblaue Schlauch dabei den wir brauchen, die Softkanülen nutze ich nicht (ich denke, dass du darauf hinaus willst, dass dann die dazugehörigen Softkanülen nicht verwendet werden). Die Kanülen der OrbitMicros kann ich - da meine KK es über eine Pauschalverordnung macht - nach wie vor bestellen und es ist eigentlich egal, welches Pumpenzubehör ich dazubestelle.


    Ein wichtiger Grund warum ich mich für die DANA entschieden habe war auch, da ich die OrbitMicros weiterverwenden kann und die DANA die einzige neue Pumpe ist, die das kann (bis auf die Ypsopump, aber die Pumpe kann einfach viel zu wenig und hat nur ein 160IE-Reservoir (ist also eher für jüngere Diabetiker/-innen gedacht).


    Der von dir angesprochene Mehrverbrauch passiert auch deshalb nicht (falls es ein Problem darstellen sollte, wenn du immer die Micros extra bestellst und die Soft-Release-O-Ketheter), da die Reservoirgröße bei der DANA das locker kaschiert.


    Um ein Beispiel zu nennen: Ich verbrauche pro Tag 25-30 IE, in einer Packung sind 10 Katheter (die Soft-Release-O), heißt, dass ich bei einem Reservoir mit 300 IE locker 9-10 Tage pro Katheter durchhalte und somit 1 Packung für 3 Monate reicht.


    Wenn du eine moderne Pumpe haben möchtest und es dir vor allem wegen der Nutzung der OrbitMicros darauf ankommt, diese weiterzunutzen (das war auch eines meiner Hauptanliegen) so bleibt eigentlich nur die DANA übrig. Die Combo ist alt und die Ypsopump hat nur ein sehr kleines Reservoir.


    Für mich als langjährigen Animas-Nutzer kam somit auch nur wirklich die DANA in Frage, da ich ebenso große Probleme mit anderen Kanülen habe und nur diese 0,25 mm dünnen Kanülen vertrage (die Narbenbildung ist bei einem größeren Kanülendurchschnitt schon problematisch).


    Auch wenn ich mich wiederhole, aber mit der DANA machst du alles richtig. ;)



    PS: Das einzige Problem, das sich ergeben könnte wäre, wenn du nicht von deinem Dexcom G4 umsteigen kannst oder du keinen extra Empfänger hast/bekommst. Ich weiß nicht, wie du es machst, aber ich habe die CGM-Daten immer via Animas empfangen.


    Vielleicht sprichst du mit deiner KK und fragst nach, ob du auf das G6 wechseln kannst, dann kannst du problemlos die Daten mit deinem Smartphone empfangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Max1 ()

  • Wattwurm
    Ich nutze auch die Soft Release von Sooil und die Orbit Micro von Mylife. Bisher ohne Probleme seitens der Kasse. Allerdings muss ich sagen, das beide im Vergleich zu den Sure T von Medtronic bei mir deutlich schlechter halten. Ich sichere sie mittlerweile grundsätzlich mit Kinesiotape.
    Die Pumpe ohne AAPS alleine nutzen sehe ich etwas kritischer. Die Dana ist schon etwas old fashioned von ihrer technischen Ausführung. Da ich sie bei Nutzung von AAPS aber nur zum Reservoirwechsel aus der Tasche ziehe fällt das kaum auf. Sie ist klein und leicht, das zählt



    Was für mich absolut unbrauchbar wäre, wäre der Bolusrechner. Abgesehen davon, dass es nur 4 fest definierte Zeiträume für verschiedene Therapieparameter wie KE Faktoren etc. gibt, ist der Bolusrechner für mich zu ungenau. D.h. im Bereich meiner KE Faktoren, die zwischen 2,5 und 3 Einheiten pro KE liegen, wird das ganze recht grob und das Endergebnis ungenau. Die Dana rechnet in Gramm KH/Einheit. Da aber nur ganzzahlige Angaben gemacht werden können, passen meine KEs nicht alle.
    Z.B. passen mein KE von 2,5IE/KE bei der Dana als 4g/IE. Meine KE von 3IE/KE müssten bei der Dana aber 3,33IE/KE sein, was aber nicht geht. Das wird genauer, je niedriger der KE ist. Bei mir wäre es zu grob. Insofern eine etwas unglückliche Wahl das auf gKH/IE zu normieren. Das betrifft aber nur diejenigen, die den Bolusrechner nutzen wollen.
    Die Menüführung ist anders als bei der Veo, wenn man es aber mal gewöhnt ist aber sicher nicht schlechter.
    Davon abgesehen bleiben von den 300 Einheiten im Reservoir im Zweifelsfall irgendwo zwischen 270 und 250 Einheiten praktisch nutzbar wegen der von Max1 schon angesprochenen Thematik Befüllung/Gewindestangenjustage und manuelle Eingabe der Füllmenge. Außerdem benötigen die Softrelease Schläuche zum Entlüften doppelt so viel Insulin wie die Sure T von Medtronic. Der Sure T 80cm war meistens mit 8-10 Einheiten gefüllt während die Softrelease gleicher Länge mindestens 16 Einheiten brauchen.
    Wenn man diese Punkte akzeptieren kann ist die Dana eine tolle Pumpe. Ich bereue meine Entscheidung absolut nicht.

    VG :sekt:
    Stefan

  • Hallo @Max1,


    Du hast all meine Bedenken/Probleme erkannt und mir sehr weiter geholfen, danke. :) Gerade auch, weil Du auch Umsteiger von der Kombination Animas, G4 und Orbit micro bist, sind Deine Erfahrungen für mich sehr wertvoll. 8) Ypsopump, Combo, Dana, Katheter, Du hast zu 100% die Details erfasst, die in meinem Kopf spuken und mir die Entscheidung bisher schwer gemacht haben. Meine Ärztin fragt schon dauernd, was sie mir aufschreiben soll, ob ich mich entschieden habe.
    Ein Umstieg auf das G6 ist angeblich kein Problem, das würde ich so oder so beantragen, egal für welche Pumpe ich mich entscheide, da der Empfänger Animas ja dann nicht mehr zur Verfügung steht.


    Runner
    Danke auch Dir. :)
    Mit dem „Halten“ der Orbits hatte ich nie ein Problem, ich nutze die seit gut 6 Jahren ohne Probleme. Ausflüge und Tests anderer Katheter endeten dagegen immer in Frust. Darum stehen bei mir die Katheter an erster Stelle bei der Wahl einer neuen Pumpe.
    Der Bolusrechner der Dana ist, wenn ich das richtig verstehe ähnlich zur Animas. Ein Bolusrechner ist zwar schön und ich hab den sowohl bei der Combo als auch bei der Animas genutzt, aber der stände nicht an erster Stelle in der Prioritätenliste.


    Ich hab noch eine Anschlussfrage: Wenn ich schon bei einer Restmenge von 20-30 Einheiten wechselt, werft ihr die restlichen IE weg oder lassen sich die in eine neue Ampulle o.ä. aufziehen?

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo @Wattwurm,



    Zitat

    Ein Umstieg auf das G6 ist angeblich kein Problem


    Absolut richtig, ich bin davon ausgegangen, dass mir meine KK da Probleme macht, da ich erst ein paar Monate zuvor einen neuen G4-Transmitter bekommen habe, aber es ging alles problemlos über die Bühne. Ich hätte auch das Argument gehabt, dass ich nunmal keine Animas mehr habe und der extra externe Empfänger für das G4 (den ich nicht habe) teurer gewesen wäre.


    Zitat

    Der Bolusrechner der Dana ist, wenn ich das richtig verstehe ähnlich zur Animas.


    Genau. Aber ich habe den Bolusrechner der DANA nie benutzt, du kannst aber - auch da du nicht Loopen möchtest, und das darf nicht vergessen werden - die DANA über die hauseigene App von SOOIL direkt ansteuern und den Bolus abgeben, ohne die DANA rausholen zu müssen.


    Die Anydana 2.0 kann schon meine Menge (ein Blick in die Bedienungsanleitung genügt um zu sehen, was die App mit der Pumpe alles anstellen kann. ;)


    Es ist also kein Nachteil die Pumpe nicht über AAPS zu steuern wenn du das nicht möchtest, denn mit der Anydana 2.0 steuerst du die Pumpe auch komplett über dein Smartphone und hast eine Menge Einstellungsmöglichkeiten.



    Zitat

    Wenn ich schon bei einer Restmenge von 20-30 Einheiten wechselt, werft ihr die restlichen IE weg oder lassen sich die in eine neue Ampulle o.ä. aufziehen?


    Es kommt darauf an, wie lange das Insulin in dem Reservoir gewesen ist. Wenn ich das Reservoir bis oben hin voll mache und die Verweildauer des Insulins beträgt bereits 9-10 Tage, dann werfe ich das Insulin weg.


    @linus hat oben bereits geschrieben, dass die "Haltbarkeit des Insulins (...) schon meist stark strapaziert" ist, ich denke, nach einer so langen Zeit kannst du es getrost wegwerfen.


    Wenn du aber das Reservoir (aus welchen Gründen auch immer) nur halbvoll machst und vielleicht nur 3 Tage genutzt hast, dann kannst du sicherlich das Restinsulin umfüllen in das neue Reservoir.

  • @Max1 - danke dir auch sehr für die ausführliche und aufmunternde Berichterstattung. Ich warte immer noch auf die Dana-Genehmigung, nach dem letzten Widerspruch hat die KK 4 Wochen Therapiebericht gefordert, ist ein ziemlicher Papierhaufen geworden :laub Animas auslesen, DexComG5 auslesen, Basalratentests handschriftlich............ ;( - ich finde es ist jetzt endlich an der Zeit, dass die mal ja zur Dana sagen!

    Es ist wie es ist