Lebendauer in Abhängigkeit vom Hba1c

  • Halloli,

    in meiner SHG behauptet jemand, dass
    Prof. Chatelau aus Düsseldorf mal eine Veröffentlichung hatte
    (ich weiss nicht ob von ihm selber oder von jemand anderes),
    woraus hervorging, dass ein Zehntel Hba1c über 7 das
    Leben um ein Jahr verringern würde.

    Kennt jemand diese Veröffentlichung und wo kann ich diese bekommen?

    Gruss ... Sabine

  • Warum willst Du das wissen? Mach Dich doch von solchen Äußerungen nicht abhängig. Lebe Dein Leben -glücklich und ohne solche blöden Einschränkungen.

    Meiner Ansicht nach beeinflussen solche Äußerungen das eigene Leben nur negativ. Und das ist bestimmt nicht das, was Du willst oder?

    Außerdem auch mal Praxisnah überlegt: hast Du mal überlegt, wie alt die Diabetiker sind (oder sein müssten) die für diesen Versuch genommen wurden? Und unter welchen Bedingungen diese Diabetiker "damals" eingestellt wurden?

    Die hatte nicht so viel gute Möglichkeiten wie wir: Pumpe ICT z. B.

    Mit diesen guten Möglichkeiten verringern sich ja auch die Spätfolgen. Das alles sind Voraussetzungen, die es in den 70er Jahren (oder wann auch immer die Personen für die Studie genommen wurden) nicht gab.

    Also von daher: traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Hallo Sabine,

    ich vermute, es ging um eine Veröffentlichung mit dem Thema "was ist gesichert in der Therapie des Typ 2 Diabetikers?", die 2001 in 4 Teilen in der Z. Allg. Med. veröffentlicht worden ist, Jahrgang 77. Autoren des Artikels waren Ernst Chantelau und HH Abholz.
    Schau mal in einer Unibibliothek nach (z.B. Aachen oder Köln), ob die diese Zeitschrift dort führen, dann kannst Du Dir den Artikel in der Bibliothek noch rauskopieren. Ansonsten bleibt nur die Bestellung des Artikels über Fernleihe.

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Überstunden werden auch von der Lebenserwartung abgezogen.:D


    Also, was solls?


    Das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern.
    Lebe im Jetzt und Heute.


    Tot bist Du lange genug.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Zitat von Surferin;283861


    ich vermute, es ging um eine Veröffentlichung mit dem Thema "was ist gesichert in der Therapie des Typ 2 Diabetikers?" ...


    Beim Typ 2 halte ich so eine Aussage für nachvollziehbar. Da gelten aber auch andere Bedingungen als bei Typ 1.


    In einem gewissen, geminderten Maß kann man auch davon ausgehen, dass insbesondere Gefäßschäden beim Typ 1 mit Restproduktion, ebenfalls mit der Höhe des 1c korrespondierend, ansteigen. Je mehr eigenen Insulinproduktion, umso deutlicher.


    Gruß
    Joa

  • Ich halt diese Statistik auch für wenig aussagekräftig. Ich geh davon aus, dass mancher Körper mehr verzeiht als andere. Und je schlechter der Hba1c ist, desto höher ist das Risiko von Spätschäden und desto schlechter halt die Lebenserwartung. Das geht auf........aber das als Formel aufzustellen find ich gewagt.


    chatti

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Kann ja alles sein, wenn man sich an nichts hält. Kann aber auch anders sein.
    Ich habe mich bis 2003 nicht wirklich an alles gehalten, sondern einfach mein Leben genossen. Der Hba1c ist vielleicht alle paar Jahre mal bestimmt worden und lag immer bei 8. Nach Aussage meiner damaligen Ärztin im "grauen Bereich".
    Dann mit ICT bin ich anders mit dem DM umgegangen.
    Wenn man bedenkt, dass ich seit 1954 Typ 1 bin, müsste ich doch schon unter der Erde liegen, oder? Wie man sieht, bin ich noch hier :D Und übrigens: Ich genieße mein Leben immer noch und bin noch berufstätig.
    Wie war das mit der Statistik? Trau keiner, die...... usw.

    LG
    Linda

  • Das lässt ja hoffen! :cool: Ich halte meine Werte auch immer schön "sauber", denn auch ich will irgendwann mal der Rentenkasse so richtig zur Last liegen :9engel_3:

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Zitat

    woraus hervorging, dass ein Zehntel Hba1c über 7 das Leben um ein Jahr verringern würde.

    Wenn das so wäre, hiesse das, dass alle Menschen mit Diabetes (egal ob 1er oder 2er) gleich wären und das ist ja wohl der grösste Blödsinn, den ich je gehört habe. Statistik erinnert mich immer an die 3 Jäger. Einer schiesst zu hoch, einer zu niedrig und der Dritte meint, dass das Wild nun tot ist!
    Gruss Hammy

  • Halloli,

    ich bin nach 40 Jahren Diabetes mit meinem Hba1c zwischen 6,7 und 7,0
    vollauf zufrieden.

    Ich wollte nur weil mein SHG-Mitglied so penetrant diese These vertritt,
    erstmal wissen worauf sich diese Studie begründet.

    Ausserdem einen Artikel lesen wollen, heisst nicht danach leben zu wollen.

    Gruss ... Sabine

    PS: Danke an Surferin - ich versuch den Artikel zu bekommen

  • Schlechte Langzeitwerte tragen sicherlich dazu bei, dass das Leben u. U. verkürzt werden kann bzw. bieten einen guten Nährboden für Folgeerkrankungen. Trotzdem gebe ich nichts auf solche Studien, da ständig etwas neues herausgefunden wird, zu Gesundheit, Folgeerkrankungen uswusw... Das was heute wissenschaftlich entdeckt wird, wird morgen widerlegt ich geb nix drauf!


    In diesem Sinne: Tot sind wir noch lange nicht;)


    SEB

  • Hm... wer will denn beweisen, dass du länger gelebt hättest, wenn du den DM nicht gehabt hättest? Bei "gesunden" Menschen leben auch nicht alle gleich lang. Warum stirbt einer mit 60, der andere mit 70 Jahren, wenn sie doch beide gesund waren? Genauso kann ein Diabetiker mit höherem 1c mit 60, der andere mit vergleichbarem Wert mit 70 jahren sterben. Macht für mich keinen Sinn diese Statistik. :confused:

    LG, Caro :thumbsup:

  • maikäfer


    Fürs Individuum mag das stimmen, aber bei solchen Studien hat man zwei große Gruppen, eine davon hat c1 Werte von X und andere von y, wenn sigifikante unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich ihres Sterbealters liegen und auch im Vorwege eine causale Begründnung dafür vorliegt ist davon auszugehen, dass der c1 Wert das LEbensalter beeinflusst. Wie gesagt ob ein Individuum nun deshalb kürzer oder länger lebt sagt nix, aber solche Studien generell zu vertäufeln halte ich für falsch.

    Grüße Sebastian

  • in der ACCORD Studie zeigte sich eine erhöhte Sterblichkeit bei HBA1c unter 6,5 .


    Die Gefahr von Spätschäden bei Werten über 7,0 steigt exponential an. Folglich kann man die Rechnung ein zehntel = ein jahr auf keinen Fall machen.


    Ich suche die Studie schon seit einiger Zeit. Hatte damals keine Bookmark gesetzt. Ich denke die nächsten Wochen werde ich es schon noch finden.

    let the sun shine

  • Zitat von sebastian83;284071

    maikäfer

    Fürs Individuum mag das stimmen, aber bei solchen Studien hat man zwei große Gruppen, eine davon hat c1 Werte von X und andere von y, wenn sigifikante unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich ihres Sterbealters liegen und auch im Vorwege eine causale Begründnung dafür vorliegt ist davon auszugehen, dass der c1 Wert das LEbensalter beeinflusst. Wie gesagt ob ein Individuum nun deshalb kürzer oder länger lebt sagt nix, aber solche Studien generell zu vertäufeln halte ich für falsch.



    Ja, ich bin nun mal ein Individuum... und wenn ich an einem Tag drei BZ-Werte messe, einer ist 200, die beiden anderen je 50, dann kommt im Schnitt 100 raus. Aber zufrieden muss ich dann damit doch auch nicht sein, oder?;)

    LG, Caro :thumbsup:

  • Die Accord-studie, das war doch die bei der hauptsächlich Typ2ler das Thema waren?!


    Dabei ging es glaub ich, dass hypos körperlichen Stress auslösen und typ2ler (alt, übergewichtig, hohes Cholesterin schlechte GEfäße) in folge dessen (HErzinfarkt usw.) eine höhere Sterblichkeit hatten als Typ2ler die höhere Werte in KAuf genommen hatten.

    Grüße Sebastian

  • Zitat von maikäfer;284060

    Hm... wer will denn beweisen, dass du länger gelebt hättest, wenn du den DM nicht gehabt hättest?


    Mit solchen Studien wird nicht bewiesen, dass DU länger gelebt hättest wenn .... Allenfalls kann statistisch "bewiesen" werden, dass die Wahrscheinlichkeit kürzer zu leben unter Bedingung X größer ist, als unter Bedingung Y. Um wieviel länger im Verhältnis zur Größe von X lässt sich dann auch noch korrelieren.


    Konkretes Beispiel. Man nehme eine größere Anhahl von Typ 2 Diabetikern vergleichbarer gesundheitlicher Ausgangssituation.


    Dann beobachte und notiere man über 2 Jahre den aktuellen Stand des 1c und die Anzahl der Todesfälle, sowie deren Zeitpunkt.


    Danach setzte man das ganze anhand mysthischer statistischer Formeln in Verhältnisse, übersende das Ganze dem IQWiG und lasse Sawicki die medizinische Evidenzbasis bestätigen. :D


    Hätte man bei der Studienanlage des Beispiels noch das aktive Proinsulin bestimmt, würde dessen Spiegel wahrscheinlich mit der Steigerung des 1c weitgehend korrelieren.


    Die in der Studie überwiegend vorkommenden Todesereignisse wären dann sicherlich im Zusammenhang von Herz-/Kreislauferkrankungen stehend.


    Für Typ 1 wäre die Studie, wie auch die hier diskutierten Aussagen, wenn Surferins Hinweis zutrifft, sicherlich ziemlich irrelevant.


    Gruß
    Joa

  • sebastian: erklär mir den unterschied zwischen menschen und Typ2


    ansonsten ist die interpretation vermutlich richtig. meine rede

    let the sun shine

  • Zitat von hammerschmied;284104

    sebastian: erklär mir den unterschied zwischen menschen und Typ2


    Lässt sich erweitern auf Menschen mit Typ 1 vs. Typ 2 - Mensch.


    Bei Typ 2 führt die Insulinresistenz und die Erschöpfung der Betazellkapazität zur Insulinproduktion zu einer massiven Störung im Fettstoffwechsel, sowie zu einer signifikanten Erhöhung des aktiven Proinsulins im Blut, sowie weiterer entzündungsanfachendender Mediatorstoffe.


    Wodurch das kardio-vaskuläre System, Beta-Zellen und sonst was alles gegen die Wand gecrashed werden.


    Gruß
    Joa


    p.s. Bei der ACCORD-Studie waren in der Untergruppe mit erhöhter Todesrate beliebig viele Medikamente in bunter Mischung erlaubt, wenn es nur den 1c irgendwie drückt. Schon von der medikamentösen Studienanlage her eine Gruppe für Suizidsüchtige.
    Ein Teil der angewandten Mittelchen stehen heute schon am Rande der roten Liste (z.B. Pioglitazone)