Zwischenmahlzeiten mit Hauptmahlzeiten zusammen spritzen

  • Hallo, wir sind ja noch etwas neu in der Materie (2 Wochen) und hatten nun
    eine Woche nach dem Klinikaufenthalt einen Termin in der Diabetesambulanz.


    Wir hätten auch gerne noch an einer Diabetikerschulung teilgenommen, aber
    das ist im Saarland nicht vorgesehen, aber die Ärztin war sehr nett und wir können sie jederzeit anrufen oder die Fragen bei unseren Terminen abhandeln.


    Mein Sohn hatte nachmittags immer recht tiefe Werte, so 56-70 und merkt
    den Unterzucker aber immer selbst. Also hat er dann immer noch ein paar BE vereinzelt gegessen, das hat ihm auch immer gut gefallen, ist aber nicht beste Lösung.


    Die Ärztin meinte aber, er solle ein schnelles BE essen und dann noch ein langsames dazu bei einer Unterzuckerung, das hatten wir bis jetzt nicht so
    gemacht.


    Nun hat die Ärztin unseren Faktor etwas herabgesetzt und er soll die geplanten Zwischenmahlzeiten bereits mit den Hauptmahlzeiten mitspritzen. Unser Insulin ist Actrapid und das würde ca. 6 Stunden wirken.


    Bin mal gespannt, wie das funktioniert, morgen geht er zum 1. Mal
    wieder in die Schule.


    Wie habt ihr denn das am Anfang gehandhabt?


    Ich habe so das Gefühl, dass er nur noch am Essen isst und das jetzt
    alles viel leckerer ist als früher und wenn es nur ein Stücken Baguette ist.

  • Hallo Punto :)


    Als bei mir Diabetes festgestellt wurde war ich 7 Jahre alt und wurde genauso eingestellt. Ich hatte auch Actrapid und habe die Zwischenmahlzeit mit dem Mittagessen mitgespritzt. Da Actrapid ja eine Wirkzeit von 4-6 Stunden hat (glaube ich mich zumindest dran erinnern zu können ^^ ) würde sich das überschneiden wenn die zwischenmahlzeit extra gespritzt wird. Sprich das Insulin vom Mittagessen ist gerade in der höchsten Wirkung und das Insulin von der Zwischenmahlzeit fängt an zu wirken.
    Bei mir war das Problem als Kind nur da, dass ich nicht immer Lust hatte eine Zwischenmahlzeit zu essen auch wenn ich bereits dafür gespritzt hatte ^^ Aber wenn du sagst er freut sich regelrecht das er soviel essen kann/darf sollte das ja kein Problem geben ^^

  • Zitat von Punto;373084


    Die Ärztin meinte aber, er solle ein schnelles BE essen und dann noch ein langsames dazu bei einer Unterzuckerung, das hatten wir bis jetzt nicht so gemacht.


    Da stellt sich ja auch noch die Frage nach der Basalinsulinierung und auch nach der Eigenproduktion an Insulin. Die setzt oft einige Zeit nach Behandlungsbeginn verstärkt wieder ein.


    Die langsame BE ist eine Sicherheitsmaßnahme. Schokolade ist da auch recht passend für, weil die auch einen langsamen Anteil bringt.


    EInfach erst mal als Experimentalphase sehen und ggf. eine Zwischenmahlzeit halt fest einbauen.
    Fallen die Werte dann nachgehend zu hoch aus, dann eben wieder zurück rudern.


    Normalinsulin (=Actrapid & Co) machen schon mal eine Puffermahlzeit zweckmäßig.


    Ich denke, dass sich das Ganze nach ein paar Wochen schon etwas besser beurteilen lassen mag. Und wenn Ihr auch jederzeit anrufen könnt, dann habt ihr eine gute Versorgungs- und Rückversicherungsbasis im Background.


    Gruß
    Joa

  • Hallo,

    also es gibt ja verschiedene Insuline, mit verschiedenen Wirkprofilen.
    Bei Actrpid ist es wirklich so, das er die zwischenmahlzeiten einfach so essen kann..und auch muss.
    Wenn er irgendwann nicht mehr so wie jetzt essen will, müsst ihr auf ein anderes Insulin umstellen.

    Was mich schon sehr wundert ist, das ihr keine Schulung bekommt:7no:. Mano des ist ja :skandal:

    Ich denke ihr solltet euch mit guter Literatur eindecken. Ich habe mehrer Bücher zum Dm.
    das eine ist: gut leben mit Typ1 Diabetes
    und ein anderes gutes Buch ist: Schulungsbuch für Diabetiker

    LG Heidi

    Diabetes ist halt kein Zuckerschlecken:p

  • Zitat von Punto;373084


    Wie habt ihr denn das am Anfang gehandhabt?

    Ich habe so das Gefühl, dass er nur noch am Essen isst und das jetzt
    alles viel leckerer ist als früher und wenn es nur ein Stücken Baguette ist.


    Hallo, meine Tochter ist auch erstmal ganz anders mit dem Essen umgegangen als vor der Diagnosestellung. Bei ihr ging es in die andere Richtung: "Essen hat mich krank gemacht, am besten nichts mehr davon". Vor allem ihre Lieblingsgerichte haben bei ihr Ekel erzeugt. Wir haben sie erstmal gelassen, viel mit ihr geredet, bei der Essenswahl aber so gut wie gar nicht eingegriffen (und das war gar nicht einfach: jeden Tag Backhähnchen...voll ausgewogene Ernährung). Nach einem halben Jahr hat sich alles wieder "normalisiert" und sie hat ihren "natürlichen" Umgang mit Essen wieder gefunden. Ich denke, Essen hat für die Kinder ganz neue Bedeutungen bekommen: Essen ist Medizin, Genuss und manchmal auch Gíft. Das ist schon schwierig....auch für uns Eltern.
    Gruß und alles Gute
    tibi