Brauche mal rat von den Mototrradfahrern unter euch!

  • An die Motorradfahrer unter euch!


    Ich brauche mal euren Rat seit der Diagnose vor knapp einem Jahr bin ich nicht mehr viel gefahren möchte in der nächsten Saison wieder fahren. Ich weiss klingt nun vielleicht blöd aber nach der Diagnose wollte ich erst mal nicht fahren aus Angst, was passiert unterwegs bei einer UZ. Hatte gedacht, dass wenn ich eingestellt bin und die erste UZ erlebt habe, ich schlauer wäre, aber eine richtig heftige UZ hatte ich bisher (Gott sei dank!!!) nicht. Wie haltet ihr es mit dem Motorradfahren, d.h. vorher ein Brötchen essen, kein Insulin nehmen während der Ausfahrt und einen hohen BZ in Kauf nehmen oder Insulin mitnehmen und unterwegs überprüfen. Bin einfach ein bisschen ratlos, da ich weiss, dass mich Motoraradfahren immer sehr anstrengt, was den ja BZ beeinflussen kann.



    Danke im vorraus für eure Antworten!


    Gruss


    Cooper

  • Hallo Cooper,


    ich bin zwar nur Motorradmitfahrer aber die Sorgen bezügl. einer Hypo teilen wir.
    Prinzipiell fahren wir nicht bei einem BZ < 150 mg/dl. Zwischendurch wird mal angehalten um zu messen und für alle Fälle ist im Tankrucksack ausreichend Saftvorrat, sollte sich eine Hypo ankündigen wird vorzeitig pausiert. Klappt prima:6yes:


    Gute Fahrt :)

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Hey...


    ich fahr zwar nur so nen pissigen Motorroller, kann aber vll. trotzdem was beitragen


    Ich bin inzwischen da auch vorsichtiger geworden, was Hypos angeht, weil ich einmal auf dem Gefährt etwas unterzuckert bin und es einfach recht spät gemerkt habe. Ich habe den Eindruck, dass der Helm, das Fahrgeräusch, die sehr direkten Umwelteinfrücke (Wind, Sonne, Gerüche..) die Hypowahrnehmung etwas überlagern.
    In nem Auto oder gar am Schrebtisch ists ja doch ruhiger und man hat weniger andere Reize, die zu Verarbeiten sind.


    Kennt das jemand anders auch?


    Ich messe halt immer, bevor ich losfahre und achte darauf, dass der Wertz in jedem Fall 3-stellig ist und er es auch bleibt...wobei ich ja mit der 50ccm-Schüssel selten läner als ne 3/4-Stunde unterwegs bin :)


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Also ich gehöre zu den aktiven Motorradfahrerinnen.


    Hatte am Anfang auch Angst vor Unterzuckerungen, deswegen messe ich vorher, pushe den Zucker hoch und steige dann aufs Bike.
    Bei mir wirkt sich das Fahren wie Sport aus, wenn nicht sogar schlimmer. Habe selten so einen abfallenden Blutzucker erlebt ;-). Fahre eine Honda CBF 600, die zu halten scheint wirklich Motorsport zu sein ;-).


    Ich geb dir den Tipp: Mess vorher, lass ihn lieber zu hoch als zu niedrig und kontrollier (gerade bei den ersten Fahren engmaschiger, also nicht erst nach Stunden). Vertrau auf dein Gefühl und sei lieber vorsichtig ;-).


    Somit: Linke Hand zum Gruß ;-)
    Laura

    "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!"

  • Beim Mopped fahren ist es so wie mit jeder anderen "riskanten" Sache. Der BZ gehört immer unter Kontrolle. Halte die Werte etwas höher, dann bist du auf der sicheren Seite. Halte einfach mal zwischendurch an und steige vom Bock zum messen. Bei Bedarf kannst du dann reagieren und JA, dein Spritzzeug gehört immer am Mann. Vielleicht machst du ja zwischendurch mal eine Kaffeepause.....
    Wie ansträngend das fahren für die ist musst du einfach ausprobieren. Bei mir ist das immer abhängig mit welchem meiner Motorräder ich unterwegs bin.
    Ansonsten wünsche ich dir weiterhin viel Spaß am biken, denn im DM sehe ich keinen Grund damit aufzuhören!

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Ich bin jetzt erst dreimal gefahren seit ich die Diagnose Diabetes erhalten habe, aber ich halte es auch so, dass mein Wert etwa bei 140-160 liegt.
    Zusätzlich schaue ich,dass nach dem Essen etwa eine Stunde vergangen war, und wenns mal länger dauert messe ich alle 45-60 Min.


    Ich fahre eine Honda Shadow VT 600, aber ich finde ebenso, dass die Geräusche und das dämpfen des Helms auch die Wahrnehmung für UZ sinken lassen.

    Liebe Grüße,
    TINA

  • Zitat von xTINAx;261471


    Ich fahre eine Honda Shadow VT 600, aber ich finde ebenso, dass die Geräusche und das dämpfen des Helms auch die Wahrnehmung für UZ sinken lassen.


    Vielleicht könnte eine gewisse Wahrnehmungsdämpfung auch damit zusammenhängen, dass Motoradfahren einen gewisses Potenzial für höhere Adrenalinspiegel hat/haben kann? Da unsere Wahrnehmung für Hyposymptome in erster Stufe durch adrenergene (von Adrenalin verursachte) Symptome bewirkt wird, gibt es eine Überlagerung.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;261486

    Vielleicht könnte eine gewisse Wahrnehmungsdämpfung auch damit zusammenhängen, dass Motoradfahren einen gewisses Potenzial für höhere Adrenalinspiegel hat/haben kann? Da unsere Wahrnehmung für Hyposymptome in erster Stufe durch adrenergene (von Adrenalin verursachte) Symptome bewirkt wird, gibt es eine Überlagerung.


    Gruß
    Joa


    Dazu kommen noch die Vibrationen vom Motor. Zitternde Hände spürt man da nicht mehr so schnell....

    >auf Kohle geboren<


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  • Zitat von Joa;261486

    Vielleicht könnte eine gewisse Wahrnehmungsdämpfung auch damit zusammenhängen, dass Motoradfahren einen gewisses Potenzial für höhere Adrenalinspiegel hat/haben kann?


    Dann dürfte es aber bei mir nicht so sein...ein 50er-Roller lässt einem kaum das Adrenalin in die Adern schießen :D :D

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)


  • mein bz bleibt während dem biken - auch bei ambitionierter ;) fahrweise - sehr stabil (sogar bei hohen temperaturen und damit verbundenen schwitzen in der lederkluft...).


    um das "risiko" eines zu hohen oder niedrigen zuckerstandes zu umgehen halte ich es (meistens) bei ausfahrten die den ganzen tag dauern so das ich nichts esse bzw. keine kohlenhydrathältige kost zu mir nehme. hört sich extrem an, aber so fühle ich mich einfach auf der sicheren seite ...

  • Ich bin immer gut gefahren mit zusätzlichen BE`s. Auch mehrwöchige Motorradtouren alleine und in der Grauppe waren dabei.
    Bei mir ist es einfach wie anstrengender Sport.
    Nach einem DM-bedingten Autounfall fahre ich aber nur noch Kurzstrecken.
    Ich fahre eine Triumph T300 und eine Suzuki DR 500.
    Die Triumph werde ich aber wohl verkaufen.
    Wenn jemand Interesse hat, dann meldet euch:rolleyes:

  • Zitat von Burton;261560

    mein bz bleibt während dem biken - auch bei ambitionierter ;) fahrweise - sehr stabil (sogar bei hohen temperaturen und damit verbundenen schwitzen in der lederkluft...).


    um das "risiko" eines zu hohen oder niedrigen zuckerstandes zu umgehen halte ich es (meistens) bei ausfahrten die den ganzen tag dauern so das ich nichts esse bzw. keine kohlenhydrathältige kost zu mir nehme. hört sich extrem an, aber so fühle ich mich einfach auf der sicheren seite ...


    Du isst den ganzen Tag keine / wenig Kohlenhydrate? Das finde ich für meine Verhältnisse wirklich schwer umzusetzen, alleine wegen der Kaffee / Kuchenpausen :D.
    Ich denke, jeder Körper reagiert anders. Meine BZ sinkt auch, wenn ich vorher nicht direkt gegessen / gespritzt habe.


    Da ich auch öfter mal spontan aufs Motorrad steige, wenn das Wetter und die Zeit es zulassen, kann ich also eh nicht genau vorausplanen, was ich vorher esse ;)
    Darf ich mal fragen, wovon du dich auf Tagestouren denn ernährst :)? Irgendwas musst du ja essen.

    "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!"

  • den ganzen tag war unpräzise ausgedrückt ... einzig das mittagessen wird weggelassen (gefrühstückt wird wie ein kaiser :D) bzw. wird sich nur eben ein salat udgl. genehmigt. war mir klar das das wahrscheinlich eher kontroversiell aufgenommen wird. aber ich habe eben die erfahrung gemacht dass ich bei halbwegs konstanten bz-ständen am leistungsfähigsten bin und sich ziemliche bz-schwankungen auch auf meine konzentration auswirken. darum handhabe ichs - im motorradurlaub - wie angegeben. das erspart mir natürlich dann auch einiges an "meßarbeit", denn das finde ich auch mühsam (handschuhe ausziehen...).


    bei spontanen ausritten schauts natürlich ganz anders aus.

  • Ich halte es wie beim Autofahren auch, eher etwas zu hoch. Dazu kommt, wenn der BZ zu niedrig ist, bekomme ich meine Solo nicht mehr gestartet;), fahre 'ne SR500 ohne E-Starter. Beim Gespann ist es etwas anders, aber auch hier gilt lieber mit einem 3-stelligen Wert losfahren. Unterwegs, je nach Länge, etwas nachschieben.

    lG
    Andreas
    _______________
    Never change a running system

  • Also, die letzten zwei Jahre war ich mehr als Sozia unterwegs, wegen Problemen mit der linken Hand.
    Aber sowohl als Fahrerin als auch als Beifahrerin kein Wert unter 110, eher etwas vorsichtig korrigieren während des Fahrens, denn bei mir geht der Zucker runter und die Symtome für Hypos werden vom Adrenalin geschickt verdeckt. Da hatte ich auch schon ein Erlebnis mit:


    Vor 5 Jahren haben die 2 Jungs, die mit mir unterwegs waren, wegen meines immer größer werdenden Abstandes eine Pause gemacht, ich "musste" messen, 50 mg/dL, 2BE Traubensaft 1 BE Müsliriegel, weiter gings nach 30 Min. Zwangspause mit nem Wert von 120 und den ganzen Tag über nicht mehr unter 100. Waren da wohl in der Eifel mit Serpentinen unterwegs und war die erste Tour im Jahr so 100-120 km lang.

    Britta