Glibber statt Insulin, oder ...

  • ... wenn sich das Analoginsulin in der Insulinpumpe verändert.


    Dazu hat Herr Dr. Frank Best, selbst auch Typ 1 Diabetiker, der eine Diabetes-Praxis in Essen führt und eine Internet-Site unter dem Titel "Blutzucker-Coach" pflegt, spannende bis beunruhigende Beobachtungen und Überlegungen zu Insulinwirkungsveränderungen, bzw. zu relativ häufig beklagten Katheterverschlüssen dargestellt.


    Wenn sich das Analoginsulin in der Insulinpumpe verändert ...


    Vielleicht können wir hier mal eigene Beobachtungen und Überlegungen zusammentragen?


    Gruß
    Joa

  • Ich gucke mir eigentlich immer die Kanüle an, aber eine milchige Trübung habe ich noch nicht gesehen, werde aber mal darauf achten.
    (wobei ja Novorapid die höchste Haltbarkeit der Analoga haben soll)
    Betrifft eventuell eher die anderen Insuline, da sagte mir z.B. Diaexpert das man nach 1-2 Tagen im Reservoir das Insulin nicht wiederverwenden sollte. Vermutlich genau diese Problematik.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • hmm, Joa, ich hab das mal "gschwind" gelesen. Ich halte den "Glibber" für nix Besonderes und habe da auch ne Theorie zu...


    Haste mal im Fernsehen gesehen, wie das aussieht, wenn sie bei den Leuten das Fett absaugen? - Der "Glibber" sieht mir (unter dem Mikroskop) verdammt nach genau diesem Zeug aus, sprich Fettzellen, die sich durch Bewegung und Druck vorne in die Teflon-Spitze reingearbeitet haben. Denn wenn man sich das mal näher anschaut, geht das i.d.R. nicht weiter Richtung Pumpe zurück als bis zum Schlauch.


    Wenn ich beim nächsten Katheterwechsel wieder mal "Glibber" finde, kann ichs ja mal unters Mikroskop werfen und hier reinstellen, dann kann es sich jeder ansehen und selbst entscheiden für was er das halten will.


    Der "Glibber" hat m.E. auch nichts mit der Verstopfung des Katheters zu tun. Ich habe bis jetzt nur wenige Verstopfungen gehabt, aber bei den wenigen habe ich mir immer alles per Mikroskop angesehen. - Einfach um Rückschlüsse für eine Optimierung der eigenen Vorgehensweise oder Materialauswahl zu ziehen und weil ich einfach neugierig bin. Bei fast allen Okklusionsalarmen war die Teflonspitze in irgendeiner Form eingeknickt oder gar regelrecht zusammengerollt (wie die Brötchentüte vom Bäcker), da wundere ich mich nicht über den Alarm.


    Insofern kann ich dem Coach nicht ganz folgen.


    Und, was hälst Du von der Fettzellentheorie?

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Zitat von jhowbg;266810


    Und, was hälst Du von der Fettzellentheorie?


    Interessant. Meine Sorge gilt aber eher den Ablagerungen im Katheterschlauch, die auf den Seiten 2 und 3 des Themas beschrieben sind.
    Occlusionen kommen auch bei Stahlkathetern vor, die sich ja nicht falten oder aufrollen können.


    Was ist das? Und warum lagert es sich nicht überall im Schlauch ab?
    These: Da kommt es auf Grund von Reaktionen zwischen der Insulinlösungschemie und Weichmachern, insbesondere der äußeren Katheterwand, zu Verbindungen, die, kommen sie in den Organismus, ggf. weitere Reaktionen auslösen könnten?


    Gruß
    Joa


    Nachtrag:
    Da die Ablagerungen sich als Eiweiß identifizieren lassen und auch Weichmacher biowirksam sind, gehen sie, vermutlich/sicherlich auch mit Eiweißen. Das einzige Eiweiß in der Insulinlösung heißt "Insulin".
    Somit käme vermutlich auch ein guter Anteil "weichgespülter" Insulinmoleküle in den Organismus?

  • Zitat von Joa;266839

    Meine Sorge gilt aber eher den Ablagerungen im Katheterschlauch, die auf den Seiten 2 und 3 des Themas beschrieben sind.
    Occlusionen kommen auch bei Stahlkathetern vor, die sich ja nicht falten oder aufrollen können.


    Was ist das? Und warum lagert es sich nicht überall im Schlauch ab?

    Der Coach schreibt, dass die Hersteller sagen, dass die trüben Stellen durch Einflüsse mechanischer Natur entstehen. In diesem Fall scheint mir das eher plausibel was die Hersteller sagen. Ich habe die Stellen auch beobachtet und mal wieder zur Uhrmacherlupe und zum Mikroskop gegriffen. Es gibt Schläuche, die außen bei starkem Biegen vornehmlich auf der Radiusinnenseite regelrecht runzlig werden. Bei anderen löst sich stellenweise der innere vom äußeren Schlauch und wieder andere bekommen beim Knicken oder auch nur beim Zusammendrücken konzentrische, feine, rissartige Strukturen (erinnert ein bißchen an krakelee Glas) im inneren Schlauch. Auf den ersten Blick könnte man meinen es wären Ablagerungen, aber bei genauem Hinsehen mit entsprechendem optischem Gerät sieht man die Risse. Der innere Schlauch scheint bei diesen Modellen recht spröde zu sein, was aber nix ausmacht, weil es ja noch den zähen äußeren Schlauch gibt, der alles zusammen hält.


    Was die Okklusionen bei Stahlkathetern angeht kann ich mangels eigenem Anschauungsmaterial nur grob vermuten. Ich könnte mir z.B. denken, dass es bei manchen Insulinsorten und besonders bei sehr niedrigem Durchsatz dazu kommen könnte, dass irgendwie etwas auskristallisiert.
    Interessehalber würde ich so einen stählernen Verschlußkandidaten mal mit langsam steigendem Druck aus dem Kompressor beaufschlagen und schauen wann er durchpfeift. Ist es was glibberartiges, so wie der Coach das beschreibt, müßte es irgendwann nachgeben. Ist es etwas auskristallisiertes, wie ich eben vermutet habe, sollten auch mehrere Bar Druck nichts ausrichten können, oder?


    Edit:
    Die Enzymablagerungen, die Brodde nachgewiesen hat müssen m.E. nicht mit den "Ablagerungen" vom Coach identisch sein...


    Wenn sich die Stahlkatheter bei dir nicht falten/aufrollen, machst Du dann vielleicht zu wenig Sport? - So von wegen stahlhartes Sixpack?:p

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • ich kann mich an eine Aussage eines Medtronicvertreters erinnern der mit dem Hinweis auf die Risse - Flecken im Schlauch gemeint hat, das der innere Schlauch wohl vorallem dazu da ist um die Weichmacher im äußeren davon abzuhalten ins Insulin zu kommen. Und das man den Schlauch nicht gar zu lang verwenden sollte.
    Was da so chemisch abgeht, zumal in Verbindung mit den Phenol / Kresol im Insulin?
    Jedenfalls sehr spannendes Thema.

  • Zitat von jhowbg;266845

    Der Coach schreibt, dass die Hersteller sagen, dass die trüben Stellen durch Einflüsse mechanischer Natur entstehen.


    Jep. Das halte ich auch für plausibel. Die erste Generation der Katheter bestand nur aus dem Außenschlauch. Einwandig. Die Reaktionen zwischen Kunstoff (Weichmacher) und Insulinlösung waren immens. Daraufhin wurde der zweiwandige Katheter "erfunden". Flexibler Außeschlauch (mit Weichmacher), starrer Innenschlauch ohne oder nur mit ganz wenig Weichmachern.

    Zitat

    In diesem Fall scheint mir das eher plausibel was die Hersteller sagen.

    Aber Scheiße! Ja !!!
    Das ist sowas von plausibel, dass die Insulinlösung an den Stellen der mechanischen Beschädigung sogar Zugang zum Außenschlauch erhält und an die Weichmacher kommt.
    Der Coach schreibt ja auch, dass die Niederschläge keine Mechanische Beschädigung von Plasen und Elasten sind, sondern EIWEISS. Ein Riss in der starren Katheterinnewand wäre ein Riss. Der schlägt sich nicht auf der Wand des Innenkatheters nieder und verjüngt diesen ggf..

    Zitat

    Es gibt Schläuche, die außen bei starkem Biegen vornehmlich auf der Radiusinnenseite regelrecht runzlig werden. Bei anderen löst sich stellenweise der innere vom äußeren Schlauch und wieder andere bekommen beim Knicken oder auch nur beim Zusammendrücken konzentrische, feine, rissartige Strukturen (erinnert ein bißchen an krakelee Glas) im inneren Schlauch.


    Ja klar. That's the Problem. Starrer Innenkatheter, flexibler Außenkatheter. Mechanische Belastung.
    Die größte mechanische Belastung entsteht am Übergang von starrem Lueradapter zum Schlauch. Schau Dir das mal an!
    Da schlägt es massiv nieder, so wie es aussieht.

    Zitat

    Auf den ersten Blick könnte man meinen es wären Ablagerungen, aber bei genauem Hinsehen mit entsprechendem optischem Gerät sieht man die Risse.


    Risse sind da sicherlich. Die vom Coach veranlasste chemische Reaktionsanalyse weist die Eiweißablagerungen aus.


    Interessantes Thema. :rolleyes: :eek:


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Steffen;266846

    ich kann mich an eine Aussage eines Medtronicvertreters erinnern der mit dem Hinweis auf die Risse - Flecken im Schlauch gemeint hat, das der innere Schlauch wohl vorallem dazu da ist um die Weichmacher im äußeren davon abzuhalten ins Insulin zu kommen. Und das man den Schlauch nicht gar zu lang verwenden sollte.
    Was da so chemisch abgeht, zumal in Verbindung mit den Phenol / Kresol im Insulin?
    Jedenfalls sehr spannendes Thema.


    Ja. Von mir aus soll das Cresol mit dem Phenol und die Weichmacher sollen mit dem Insulin. Wenn die Insulinwirkung sinkt, werden Schlauch und Insulinkatheter gewechselt. :6yes:


    Nur, was ist, wenn der Schlamm auch in den Stoffwechsel gespült wird und dort seine biologische Wirkung entfalten darf? So gesehen dann doch besser der/ein Pod/Patch mit Glasreservoir?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;266849

    Nur, was ist, wenn der Schlamm auch in den Stoffwechsel gespült wird und dort seine biologische Wirkung entfalten darf?
    Gruß
    Joa


    das ist der Punkt. Im besten Fall muß man(n) sich nach farblich passenden BH´s umschauen.

  • Danke, das sich jetzt endlich jemand des Themas annimmt. Verstopfte Katheterschläuche sind zwar selten, aber es gibt sie. Hatte nicht letztes Jahr eine Userin das Problem? Es konnte durch einen Insulinwechsel "beseitigt" werden, aber trotzdem.... Ich hab mich, bei gleichen Problemen (Schlauchverstopfung durch weißes Zeugs) sofort zum Insulinwechsel entschieden. Seitedem gabs keine derartigen Verstopfungen.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Zitat von Joa;266847

    Die größte mechanische Belastung entsteht am Übergang von starrem Lueradapter zum Schlauch. Schau Dir das mal an!
    Da schlägt es massiv nieder, so wie es aussieht.

    Siehste, genau darauf wollte ich raus. Die Runzelstellen hatte ich kurz nach dem Übergang entdeckt. Es kam dazu, weil ich die Pumpe am Hosenbund hatte und mit gaaaaanz weit runtergebeugt habe. Ich bin zwar nicht allzu fett, aber bei der Übung drückt es fast bei jedem die "Wanne" an den Bund.


    Ich finde das Thema auch sehr spannend, vor allem, weil ich bzgl. technischer Dinge so eine gewisse Grundneugier besitze. Ich will dann immer wissen warum die Dinge so sind wie sie sind.:)

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Zitat von MUC;266879

    Danke, das sich jetzt endlich jemand des Themas annimmt. Verstopfte Katheterschläuche sind zwar selten, aber es gibt sie.


    Verstopfungen sind dabei zwar der auffälligste Faktor, wenn sie denn entstehen, die andere Frage die gestellt ist: Was sind das für Eiweißstrukturen, die eine Haftfähigkeit haben. Es muss sich ja wohl um Verbindungen handeln?
    Und wenn sich solche Verbindungen im Schlauch ablagern, wird ein Teil sicherlich auch in das Unterhautfettgewebe geschwemmt.

    Zitat

    Ich hab mich, bei gleichen Problemen (Schlauchverstopfung durch weißes Zeugs) sofort zum Insulinwechsel entschieden. Seitedem gabs keine derartigen Verstopfungen.


    Und weißes Zeugs gibt es auch nicht mehr?

    Zitat von jhowbg;268158


    Ich finde das Thema auch sehr spannend, vor allem, weil ich bzgl. technischer Dinge so eine gewisse Grundneugier besitze. Ich will dann immer wissen warum die Dinge so sind wie sie sind.:)


    Na ja, nach der These von Dr. Best handelt es sich vermutlich um Fibrillenbildung. Also Kettenverbünde einzelner Insulinmonomere bei denen es sich nicht um dimere
    oder hexamere Strukturbildung handelt, wie sie für Insulin biologisch normalerweise auftritt und in die auch in der auch das Insulin als Medikament erst mal vorliegt.
    Nun kann man Thesen basteln (siehe weiter vorne).


    Es scheint aber, dass die Frage von den Herstellern ausgeklammert oder stillgeschwiegen wird?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von jhowbg;266810

    Der "Glibber" sieht mir (unter dem Mikroskop) verdammt nach genau diesem Zeug aus, sprich Fettzellen, die sich durch Bewegung und Druck vorne in die Teflon-Spitze reingearbeitet haben. Denn wenn man sich das mal näher anschaut, geht das i.d.R. nicht weiter Richtung Pumpe zurück als bis zum Schlauch.


    Das klingt sehr plausibel, allerdings können Fettzellen sicherlich auch Schläuche verstopfen. Nach Unfällen mit größeren Weichteil, Gefäß- und Knochenverletzungen kann es sogar sein, dass Fettzellen/Knochenmark ganze Blutgefäße verstopfen!


    Zitat von Joa;266839


    Somit käme vermutlich auch ein guter Anteil "weichgespülter" Insulinmoleküle in den Organismus?


    Vermutlich lagern sich die Insulinmoleküle dort ehr an, ähnlich einem Thrombus, und werden nicht weitergespült, daher ja die Verstopfung, in jedem Fall nicht die "erste Generation" der "Anhefter". Weiter außen liegende, sich evtl. anhaftende Insulinmoleküle dürften zwar denaturiert, aber nicht mit Weichmachern assoziiert sein.


    Zitat von jhowbg;266845

    Der Coach schreibt, dass die Hersteller sagen, dass die trüben Stellen durch Einflüsse mechanischer Natur entstehen.


    An beschädigten Stellen ist eine Anlagerung vermutlich überhaupt erst möglich. Deshalb sind mechanische Beschädigung versus Aggregation keine alternativen Erklärungen, sondern assoziierte.





    Die 2. Generation PET-Flaschen, aus denen wir unseren Sprudel trinken, ist innen mit einer extrem dünnen Glasschicht bedampft (irgendein Plasmaverfahren). Deshalb sind die Flaschen nicht mehr so derartig durchlässig für Gase und Geruchsstoffe, wie die Generation-1-PET-Flaschen.


    Da Glas, zumindest für Insulin, ein weitgehend inertes Material ist, kann man sich ja überlegen, ob das nicht ein prima Verfahren für die Katheter wäre. Die Frage ist nur, ob das technisch möglich ist, in einen so kleinen Durchmesser plasmamäßig Glas einzudampfen.


    Gibt es Verfahrenstechniker o.ä. unter uns???

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;268167

    Da Glas, zumindest für Insulin, ein weitgehend inertes Material ist, kann man sich ja überlegen, ob das nicht ein prima Verfahren für die Katheter wäre.


    deshalb hatte mir die Pumpe gut gefallen die man mit den Penpatronen befüllt hat (DTron?)....leider war die zu meiner Zeit wohl schon nicht mehr gewinnbringend genug, so das es die nicht mehr gab.
    Nun matscht man das Zeug halt in ein extra zu löhnendes PE-Reservoir. Unlogisch aber gut fürs Geschäft.
    Dort fängt imho(!) die Vernetzung /Verklumpung doch schon an.
    Ich geh mit Joas bedenken konform. Was passiert mit dem Plastikmaterial was wir wohl akkumulieren? Schlimmstenfalls ein neuer Gau. Hoffentlich nicht. Aber je mehr ich mich damit beschäftige und nachlese umso gruseliger wirds mir. (Und selbst wenns nur Nocebo ist.) Qualität made in USA kontrolliert von der FDA? Wie heißen die Kontrolleure eigentlich bei uns? Aber so wie bei den Tittenimplantaten kommt ohne Skandal eh nichts raus.

  • Sehr, sehr spannendes Thema. Ich bin auf den Link schon vor einiger Zeit gestoßen und habs auch im FB gepostet, aber es hat niemanden interessiert weil ich ja eh ein Spinner bin. ;)
    Ich seh das eigentlich wie max_struggi, durch kleinste Veränderungen am Schlauch kann sich dort bevorzugt etwas anlagern, anheften wie auch immer, ähnlich den Kondensationskeimen oder Kristallisationskeimen. Nehme ich eine übersättigte Lösung in einem sehr glatten Gefäß bilden sich keine Kristalle, schabe ich nun mit nem Glasstab am Boden rum, kristallisiert plötzlich die ganze Brühe auf einmal. So stell ich mir das auch für das Insulin vor. Was da chemisch passieren kann, keine Ahnung, es sind a) ne Menge Stoffe involviert und b) bin ich in organischer Chemie nicht der Crack. ;) Prinzipiell könnte ich mir aber auch eine Reaktion des Insulins mit den Weichmachern vorstellen, aber wie gesagt der Held in OC bin ich nicht, war nie mein Lieblingsfach. ;)
    Was mir beim Schlauch beobachten aufgefallen ist, ist der Unterschied zwischen Apidra und NovoRapid. Bei Apidra hatte ich öfter solche weißen Stellen, mit Novo sind mir noch keine aufgefallen. Das Apidra vermehrt verstopft hört man ja auch immer wieder. MUC welches Insuline waren das bei dir?


    Was ich bei diesem Thema noch zu bedenken geben möchte, ist das es ja auch zu Antikörperbildung führen kann. Gerade bei Analogusern ist dies ja eine umstrittene Sache. Glücklicherweise ist das auch einem Dorfarzt aufgefallen, bin gespannt was sich da noch an Erkenntnissen ergibt.


    lg Jana

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Hi Jana,

    Zitat von Lilith;268186

    Was mir beim Schlauch beobachten aufgefallen ist, ist der Unterschied zwischen Apidra und NovoRapid. Bei Apidra hatte ich öfter solche weißen Stellen, mit Novo sind mir noch keine aufgefallen. Das Apidra vermehrt verstopft hört man ja auch immer wieder. MUC welches Insuline waren das bei dir?


    Apidra gilt ja als das schnellste Analogon, was ich aus meiner Wahrnehmung auch bestätigen würde. D.h. ggf., dass die Dimerbindung der zweimoleküligen Verbindungsstruktur des Insulins auch durch Scherkräfte eher aufbrechen könnte, als bei anderen Insulinen?
    Abgesehen davon, dass Analoga, auch "liebevoll" Plastik- oder Designerinsuline genannt, eine andere Molekülstruktur und somit ggf. andere Bindungseigenschaften aufweisen. Siehe Levemir und die durch eine eingebastelte Fettsäure bewirkte Bindung an Albumin.

    Zitat

    ... dass es ja auch zu Antikörperbildung führen kann. Gerade bei Analogusern ist dies ja eine umstrittene Sache ...


    Die Analoga schlagen zurück?

    Zitat

    Glücklicherweise ist das auch einem Dorfarzt aufgefallen, bin gespannt was sich da noch an Erkenntnissen ergibt.


    Ich denke, dass mancher Insulin- und Pumpenuser, der Probleme bekommt, auch eher mal in der Not die Entscheidung trifft, doch mal in Althausen reinzuschauen.
    Und der Dorfarzt wäre nicht er, wenn er eine Fährte nicht auch aufnehmen täte?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Lilith;268186

    Nehme ich eine übersättigte Lösung in einem sehr glatten Gefäß bilden sich keine Kristalle, schabe ich nun mit nem Glasstab am Boden rum, kristallisiert plötzlich die ganze Brühe auf einmal. So stell ich mir das auch für das Insulin vor. Was da chemisch passieren kann, keine Ahnung, es sind a) ne Menge Stoffe involviert und b) bin ich in organischer Chemie nicht der Crack. ;) Prinzipiell könnte ich mir aber auch eine Reaktion des Insulins mit den Weichmachern vorstellen, aber wie gesagt der Held in OC bin ich nicht, war nie mein Lieblingsfach. ;)


    Ein Faß ohne Boden.
    Proteinkristallisationen sind im Übrigen grad ein beliebter Forschungsbereich in der Biophysik und alles andere als Einfach.
    Ich kenne einen, der da grad am Forschen und promovieren ist. Ich werde den einfach mal fragen, wenn ich ihn sehe, was er davon hält...

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Die Verstopfung des Schlauchs ( Teil zwischen Ampulle und Katheternadel ) sind bei mir nur unter der Verwendung von Apidra vorgekommen. Ich habe dann im Schnellschußsofortverfahren auf Humalog gewechselt. Mit Humalog sind dann "nur" die Katheternadeln verstopft ( so nach 2 Tagen - also fast normal ) Auf anraten meines Dia-Docs hab ich auf Novorapid gewechselt. Mit Novorapid kann ich meine Teflons bis zu 6 Tage ( ist zu lange, war ein Eigenversuch, auf eigenes Risiko, bitte nicht nachmachen ) stecken lassen. Novorapid hat angeblich den geringsten Eiweißanteil der 3 modernen Insuline. Apidra hätte den höchsten - Humalog also in der Mitte.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Zitat von MUC;268200

    Novorapid hat angeblich den geringsten Eiweißanteil der 3 modernen Insuline. Apidra hätte den höchsten - Humalog also in der Mitte.


    Der Eiweißanteil ist bei allen Insulinen gleich:
    Nur das Insulin selbst ist ein eiweißähnlicher Stoff (Polypeptid). Und der Anteil ist bei allen U100 Insulinen gleich.
    Bei extrem geringen Tagesmengen kommt dann evtl. noch U40 in Betracht. (Geht nur nicht mit jeder Pumpe).

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von Joa;268192

    Hi Jana,


    Apidra gilt ja als das schnellste Analogon, was ich aus meiner Wahrnehmung auch bestätigen würde. D.h. ggf., dass die Dimerbindung der zweimoleküligen Verbindungsstruktur des Insulins auch durch Scherkräfte eher aufbrechen könnte, als bei anderen Insulinen?
    Abgesehen davon, dass Analoga, auch "liebevoll" Plastik- oder Designerinsuline genannt, eine andere Molekülstruktur und somit ggf. ....


    Das Apidra am Schnellsten ist sehe ich auch so, sowohl in der Theorie als auch aus praktischer Erfahrung. Klar sind die Insuline verändert, das Novo hat ja (ich sag immer liebevoll) Spargel eingebaut. ;) Apidra hat gleich zwei Veränderungen und es resultiert eine Salzbrücke die das Weglassen von Zink als Stabilisator erlaubt, ich denke da liegt der Hase im berühmten Pfeffer. Die schnellere Wirkung wird durch das Weglassen des Zinkes erzielt welches ja gerne mit Insulin komplexiert und die Hexamere stabilisiert.

    Zitat von Joa;268192

    Ich denke, dass mancher Insulin- und Pumpenuser, der Probleme bekommt, auch eher mal in der Not die Entscheidung trifft, doch mal in Althausen reinzuschauen.
    Und der Dorfarzt wäre nicht er, wenn er eine Fährte nicht auch aufnehmen täte?


    Gruß
    Joa


    Ja die Härtefalle landen früher oder später beim Dorfarzt, das sehe ich genauso. Deshalb kann er die Exoten auch gehäuft untersuchen. :D Allerdings hat er ja auch einen immensen Forschungsdrang und greift Kurioses gern auf, das tut in der Form auch nicht jeder. Mein Loblied auf ihn hält seit Mai an und wird so schnell nicht verstummen. :) Ich verspreche mir von seiner Antikörperuntersuchung ne Menge, vielleicht fällt die Glibbererklärung ja nebenbei ab. :D


    lg Jana

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde