Hi,
@ Jamuna - ich hatte explizit meine (!) Erfahrungen beschrieben. Wissen wir doch alle, dass jeder anders reagieren kann. Aber ich schließe mich meinem Vorschreiber an.
Es ist für alle Beteiligten am sichersten sich mit den Ärzten und GuK henau abzusprechen wer wann was genau tut.
Mir persönlich standen jedes Mal tolle Sr. zur Seite und die Ärzte dezent im Hintergruind - man/frau muß auch mal Glück haben.
Das wünsche ich allen anderen Usern auch in solchen Situationen.
Gruß Julmond
Operation , Anästhesie , worauf muss ich achten?
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Zitat von Julmond;290966
Hi,
warum sollte man ausgerechnet vor einer OP in eine Hypo rauschen? Meine (!) Erfahrungen waren eher, das mein BZ vor Anspannung eher Richtung Hyper wanderte. [...]Das ist auch meine Erfahrung.
Ohne jemand zu nahe treten zu wollen, aber ich frage mich auch gerade, warum man in eine Hypo rauschen sollte. Weil man über Stunden nüchtern ist? Hm, dann würde ich vermuten, es stimmt event. etwas mit der Basalmenge nicht. An normalen nicht-Nüchterntagen würde man dann in die Basalrate reineseen?
Ich kann die Ängste verstehen, ehrlich, hatte ich auch vor den beiden OPs letztes Jahr. Aber ich würde im Zweifel eben vorher Basal reduzieren und lieber etwas höhere Werte haben.
Meine Erfahrungen mit den Anästhesie-Ärzten war ja auch nicht ganz so positiv, da versuche ich, soweit es möglich ist, das selbst zu managen. Dazu gehört u.U. auch ein paar Stunden etwas höhere Werte zu haben.
Allen viel Glück für bevorstehende OPs, wird schon werden. Keine Angst.
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Zitat von Wattwurm;291035
Ohne jemand zu nahe treten zu wollen, aber ich frage mich auch gerade, warum man in eine Hypo rauschen sollte. Weil man über Stunden nüchtern ist? Hm, dann würde ich vermuten, es stimmt event. etwas mit der Basalmenge nicht.
Ganz so einfach mit der "stabilen Basalrate" ist es nicht, das ist u.a. auch vom Insulin und ggfs. der Bewegung abhängig. Bei Levemir beispielsweise ist es so, dass es nicht gleichmäßig wirkt und einen Wirkgipfel hat.
In meinem speziellen Fall war es blöderweise auch so, dass ich eigentlich am Vormittag hätte operiert werden sollen und dann erst um 15.30 Uhr (schon ganz ausgehungert) dran kam. Ich spritzte damals nachts und morgens 4 IE und habe bei der OP stattdessen jeweils 3 IE gespritzt und bin am Nachmittag dennoch unterzuckert. Wäre die OP vormittags gewesen, wäre mein BZ schön stabil gewesen, hier nachzulesen.
Aber mein BZ wurde zum Zeitpunkt der OP gut überwacht und insofern klappte alles prima.
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Zitat von Jamuna;291243
Ganz so einfach mit der "stabilen Basalrate" ist es nicht, ...
Dass das immer einfach ist, wollte ich mit meinem Beitrag nicht sagen oder unterstellen.
Aber spätestens, als die Anästhesie-Ärztin im Vorgespräch aufschrieb "Insulin wegen Lebererkrankung", hab ich mich lieber vor allem auf mich selbst verlassen.
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Ich würde die ganze Sache mehrgleisig angehen:
Basalrate prüfen, eben mal das Essen bis 16 Uhr ausfallen lassen und schauen wie sich die Basalrate ohne jegliches Essen entwickelt.
Bei 16 Uhr hat man auch die Unsicherheit abgedeckt falls die OP erst um 14 Uhr beginnt obwohl um 8 Uhr geplant.Basal Lantus ist da sehr gut da kein Wirkgipfel, jedenfalls die Basalrate trotzdem laufen lassen, evtl um
30% reduzieren.Meine Frau hatte (Meine Tochter) beauftragt die ab der Aufwachstation bei CS2 dann die Pumpe kontrolliert,
engmaschig BZ macht und stur nach einem vorher festzulegenden Profil die Steuerung übernimmt.
Bis man das wieder selbst kann. OP war 3 Stunden, Tochter war 5 h danach aktiv...Mit Pen und Lantus und einer guten exakten Basalrate nach dem Insulinbedarf ist das jedoch viel einfacher,
aber da hilft nur ein Basalratentest.Ich würde meinen Diadoc fragen aber Du must das alles selber machen, nach der OP
kümmert sich da keiner mehr der Profis so richtig drum..Nach 1 bis 2 Basalratentests bist Du auch sicherer, ob
man dann noch einen Vertrauten mitnehmen sollt hängt ja alles von der OP Dauer
usw. ab.
Nun nicht verückt machen lassen sondern OP mal ohne Essen durchspielen, dann wird man sicherer.Bei meiner FIT Schulung in Wien wurde das über 36h durchgespielt , das bringt Sicherheit
es funktioniert obwohl ich das vorher nicht glaubte..Kuhn
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Ich hatte letztes Jahr eine OP mit Vollnarkose. Auf Anraten meiner Dia-Doc habe ich die Basalrate Lantus am Vorabend auf 70 % reduziert. Bin dann in die Op mit leicht erhöhten Werten und hatte am Nachmittag eine leichte Hypo.
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Ich meld mich mal ab hier für paar Tage. Und drückt mir die Daumen, dass alles gut verläuft. Alles im Nebel zu sehen schlägt mir aufs Gemüt.
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Hallo sera,
drück Dir ganz fest die Daumen für einen guten Verlauf.Viele Grüße
Frau Holle -
Bin wieder zurück. Im Großen und Ganzen verlief es wertemäßig gut. Ich hätte nur bei meinem unsprünglichen Programm bleiben sollen, denn wer stundenlang nüchtern und dazu aufgeregt ist, da steigen die Werte. Trotz besseren Wissens habe ich also in der Früh meine Basalrate erstmal um 20 Prozent reduziert, so dass ich trotz Spitzenaufstehwerte 2 Stunden vor der OP bei 200 war. Hätte ich mir ersparen können. Musste dann eben korrigieren und bin dann mit sauberen 79 zur OP gestartet. Nach dem Aufwachen aus der Vollnarkose hatte ich 70.
Halben Tag später fing dann das wertemäßige Desaster an. Musste dann 100prozentige Korrekturzuschläge abrufen und Basalrate auf 130 Prozent stellen. Das funktionierte dann ganz gut.Ansonsten lassen sich Sprüche wie "warum man bei Diabetes Vollkost nimmt" und das "Diabetikermarmelade zu verschmähen nicht normal wäre" relativ einfach ignorieren. Es ist wirklich jeder Diabetiker gut beraten alles selbst in die Hand zu nehmen. Es ist nicht zu erwarten, dass man sich in Krankenhäusern mit Typ1 oder gar mit CSII auskennt.
Was gut war, dass sobald man merkte, dass sich Patientin auskennt keine Einmischungen oder schlauen Sprüche mehr kamen. Alle waren wirklich sehr nett und hilfsbereit.
Ich hätte es zwar als Erleichterung empfunden, wenn ich gewusst hätte, was da an Kohlehydraten auf dem Teller liegt, gerade wenn man nichts sieht. Ich wollte aber für die zwei Tage niemanden überfordern. -
hallo sera,
...schön das alles wieder gut ist..und du zurück...das mit den "keine ahnung haben" im krankenhaus kenne ich, ich glaub die schwestern sind immer ganz froh, wenn man alles selber macht und sie nicht noch be berechnen müssen oder insulin spritzen....die müssen alle mal öfter geschult werden in sachen diabetes und zb. essen beim pumpenträger...
ich bin auch immer entsetzt, was da so im kkhs so abläuft...lg
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Hallo sera,
schön, dass du wieder da bist. -
Zitat von ThommesMayo;292536
Naja, häufig ist eben häufig und selten ist selten. Und typ 1 ist relativ selten. Da kennt man sich halt als Schwester – grade wenn man nicht unbedingt in der Inneren Medizin arbeitet – nicht unbedingt aus.
Gleich nach einer Fortbildung oder Schulung zu rufen ist natürlich einfachste Konsequenz. Da müssten aber erst mal ca. 1276 Schulungen über eine Menge anderer Themen als DM Typ 1 erfolgen. (Einweisungen in jegliche möglichen von Patienten mitgebrachten Therapiesysteme z.B. Prothesen, Rollstühle, Schlaf-Apnoe-Therapiegeräte, Inhalationssysteme, eben auch Insulinpumpen … ; Fortbildungen in häufigen, aber fachfremden Erkrankungen und Neuerungen in ihrer Therapie und Konsequenzen für die Pflege… die Liste wird sehr lang) Wie viele Schulungen und Fortbildungen soll also das Personal (oft freiwillig in der Freizeit) machen?
Medizin und auch Pflege sind eben sehr komplexe Themen, die sich ständig verändern. Da kann man sich nicht in allem auskennen. Ich bin soweit froh, wenn sich die jeweiligen Mediziner und Pflegekräfte in IHREM Fachgebiet gut oder offenbar sogar überdurchschnittlich gut auskennen. Über alle Nebengegebenheiten lässt sich reden und eine Lösung finden, im größten Zweifel einen Fachmann hinzuziehen. Hat ja in dem konkreten Fall hier offenbar so einigermaßen funktioniert mit dem selbst-organisieren bzw. absprechen. Und das freut mich für die betroffene Person.
Somit ist klar, dass viele Pflegende und Ärzte dankbar sind, dass man als Patient seinen DM in der Klinik weiter selbst im Griff behält. Jedenfalls wenn der Aufenthalt in ganz anderem Kontext erfolgt…
...na das ist jetzt ein bisschen weit her....aber den unterschied zwischen 1 und 2 sollte man als schwester schon kennen und den patienten nicht ungläubig anschauen, wenn er über sein essen hadert...wobei doch eine schwester oder pfleger den unterschied in der ausbildung mitbekommt.... und der rest läuft eben über schulung oder erfahrungen..
fakt ist nunmal, dass die meisten keine ahnung haben und das nervt halt schon.. -
Zitat von sera;292469
...und das "Diabetikermarmelade zu verschmähen nicht normal wäre"
Ich hätte geantwortet "weil ich keine Lust hab, zwei Tage durchgehend auf dem Klo zu verbringen". *kopfschüttel*
Ich denke, gerade auf Stationen, die sich nicht mit Innerer Medizin und somit Diabetes befassen, ist es echt schwierig, da auf einen Nenner zu kommen. Da heißt's in den meisten Fällen wohl wirklich, alles selber in die Hand nehmen und ansonsten Ohren zu und Kopf schütteln über blöde Kommentare.
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Na, ja um mal einen gemeinsamen Nenner zu haben, ist es beim insulinpflichtigen Diabetiker doch entscheidend, was auf dem Teller liegt. Wäre das so eine logistische Meisterleistung im Krankenhaus, wenn beim Essen ein kleiner Zettel dabei wäre, um wieviel BE es sich handelt?
Von drei Leuten auf einem Zimmer waren 2 insulinpflichtige Diabetiker, die nach der OP nicht viel erkennen konnten. Es wird ja abgefragt, ob Schonkonst, Diät oder sonstwas. Ich hatte mich nur über die Umsetzung gewundert. Datenerhebung ohne konkrete Konsequenzen ist doch für die katz.Ich beschwere mich nicht, ich hatte mir nur dort so meine Gedanken gemacht. Gerade als ich auch sah wie eine Typ2 Diabetikerin augrund des Essens dann bei 300er Werten landete und ihre Strategie darin bestand stur ihr Schema zu spritzen und solange das Brot und Obst wegzulassen bis die Werte wieder nomral waren. Ist sowas denn im Sinne des Erfinders?
Also man würde dort nicht gleich sterben, aber jemand der wirklich hilflos ist und sich diabetesmäßig nicht selbst versorgen kann, wäre in einem Krankenhaus aufgeschmissen. Ich finde das paradox.
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Hi,
@ sera - schön, dass Du alles soweit gut überstanden hast - gute Besserung auch weiterhin.
@ all - also ich fand es auch nervig mit manchen GuK diskutieren zu müssen, was bei meinem DM Sache ist. Und wegen den BE gab es nur den Hinweis: 12 BE am Tag oder 15 BE auf Wunsch. Die waren dann so wie "früher" üblich eingeteilt in Frühstück-Zwischen-Mittag-Kaffee und Abendessen. Ich fand es damals auch total daneben als man mir nach der OP als Aufbaukost Pudding serviert hat und ich nicht wußte wieviel BE der hat. Bin natürlich hoch hinaus mit dem BZ und konnte dann erstmal schauen, wie ich wieder auf akzeptable Werte komme. Aber ich lebe noch und man lernt nie aus.
Gruß Julmond -
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Das meinte ich Julmond. Es ließe sich mit wenig Aufwand besser managen.
Dazu müsste natürlich Personal wissen, dass es mit der Diabetikermarmelade nicht getan ist. Und amit wären wir wieder bei Schulung. Oder doch nicht. Das sind Basics, ide man bereits im Biounterricht lernt. -
Zitat von sera;292815
Dazu müsste natürlich Personal wissen, dass es mit der Diabetikermarmelade nicht getan ist. Und amit wären wir wieder bei Schulung. Oer doch nicht. Das sind Basics, ide man bereits im Biounterricht lernt.
Leider muß ich Dir da wiedersprechen sera... In der Ausbildung zum GUK wird der D.m. noch mit 2x Mischinsulin und Zwischenmahlzeiten gelernt... Hab ich gerade frisch von unseren Schülern im 2.Ausbildungsjahr... Da stellen sich mir die Nackenhaare hoch.. Die Schüler gucken immer ganz schön irritiert, wenn ich Ihnen erzähle, daß dieses "Therapieschema" out of order ist und ein Diabetiker ALLES Essen und Trinken darf, er muß sich nur das Insulin dafür von außen zufügen... Aber auch in der AUsbildung zur Altenpflege ist es das selbe Drama... Da stehen auch die Schulen in der Pflicht, den Ausbildungsinhalt anzupassen.... Es werden in 2013 Therapieschemen von Ende der 1980er Jahre gelehrt... Lachhaft... Da muß ich mich nicht wundern, daß die Heimbewohner von ICT auf CT umgestellt werden, wenn die examinierten AltenpflegerInnen schon mit der Gabe von 2x täglich Mischinsulin vollkommen überfordert sind... Ich wurde in meiner Zeit im Altenheim vom diensthabrnden Arzt der zentralen Notdienstpraxis in meiner Heimat in NRW immer ausgelacht, wenn ich den Arzt aufforderte, mir das schriftlich anzuordnen... Der kannte mich noch, als Azubi und wußte, daß ich D.m. hatte und er hat mich in den Nachtdiensten meiner Ausbildung abgefragt und mir Tipps gegeben...
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Zitat von ThommesMayo;292814
sera:Du warst irgendwo stationär wo man scheinbar wirklich häufiger mit Diabetikern zu tun hat? Und dann is da so ein scheinbar grauenhaftes Diabetesmanagement realität?
DAS ist wirklich unglaublich...
Jetzt mischen sich ein paar Sachen. Zum einen, wie insulinpflichtige Typ2 ICT praktizieren, ob da nun Transfer von vermittelten Schulungsinhalten oder was anderes nicht funktioniert, kann ich nicht beurteilen.
Ich war stationär wg. Augen im Krankenhaus, die meisten Patienten doch eher 70+ und da bleiben Diabetes und co nicht aus.
Mit Typ1 und Pumpe ist man natürlich Exot, aber darum geht es nicht. Wir sind es gewohnt für uns selbst zu sorgen. Mir geht es um so normale Sachen wie Nährwertangaben. Ich hatte gedacht, sowas wäre in einem Krankenhaus Standard. Vilelciht hätte man sich vorher kundig machen sollen,w ie das mitn Essen abläuft? Ich habe keine Ahnung. Für mich ist es logisch, dass wenn schon ernährungsbedingte BEsonderheiten abgefragt werden, dass es dazu in der Umsetzung individuelle Lösungen gibt.
Oder ist vielleicht das "bisschen Zucker" ab einem gewissen Alter zweitrangig? -
Bei uns ist es so: Es gibt Diabetes-Essenskarten( Gerichte wie bei Vollkost), auf denen dann die BE-Zhl sowie die Verteilung angegeben wird... Als nix mit 12BE-standard... Da kommen auch schon mal bis zu 24BE zusammen... Alles anderen sind Sonderdiät-Karten, wo gluten-, lactosefrei, und Aufbaukost drin steht... Aber auch da kann die individuelle BE-Zahl eingetragen werden...
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Zitat von yvonne;292817
Leider muß ich Dir da wiedersprechen sera... In der Ausbildung zum GUK wird der D.m. noch mit 2x Mischinsulin und Zwischenmahlzeiten gelernt... Hab ich gerade frisch von unseren Schülern im 2.Ausbildungsjahr... Da stellen sich mir die Nackenhaare hoch.. Die Schüler gucken immer ganz schön irritiert, wenn ich Ihnen erzähle, daß dieses "Therapieschema" out of order ist und ein Diabetiker ALLES Essen und Trinken darf, er muß sich nur das Insulin dafür von außen zufügen... Aber auch in der AUsbildung zur Altenpflege ist es das selbe Drama... Da stehen auch die Schulen in der Pflicht, den Ausbildungsinhalt anzupassen.... Es werden in 2013 Therapieschemen von Ende der 1980er Jahre gelehrt... Lachhaft... Da muß ich mich nicht wundern, daß die Heimbewohner von ICT auf CT umgestellt werden, wenn die examinierten AltenpflegerInnen schon mit der Gabe von 2x täglich Mischinsulin vollkommen überfordert sind... Ich wurde in meiner Zeit im Altenheim vom diensthabrnden Arzt der zentralen Notdienstpraxis in meiner Heimat in NRW immer ausgelacht, wenn ich den Arzt aufforderte, mir das schriftlich anzuordnen... Der kannte mich noch, als Azubi und wußte, daß ich D.m. hatte und er hat mich in den Nachtdiensten meiner Ausbildung abgefragt und mir Tipps gegeben...
Oha, Yvonne. Das erklärt vieles. -