Tresiba im Alltag

Zitat von Joa

Egal ob Pumpe oder ICT. Das hat nichts mit falsch niedrigen Messwerten zu tun, die die Systeme insbesondere dann gerne anzeigen, wenn man/frau auf dem Sensor liegt. Die Ursache ist eine verminderte Zirkulation im Gewebe durch den Druck, was dazu führt, dass das Gewebe um den Sensor herum an Glucose verarmt.

Ziemlich oft wird berichtet, dass CGM-Benutzer über Nacht die Niedrigzuckerwarnungen ausschalten, weil die Fehlalarme schlafraubend und nervig sind.

Was aber nun auch wieder keine Aussage darstellt, ob Deine niedrigen Werte im Nachtverlauf echt oder falsch waren.

Gruß
Joa

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Wir werden es nie erfahren... aber das ich mich jede Nacht unbewußt um exakt 3 Uhr auf den Sensor gelegt habe (Zuckerkurve geht runter) um dann um 6 Uhr wieder runterzurollen (Kurve wieder hoch) bezweifel ich mal stark. Jedenfalls waren die tagsüber gemessenen Werte deckungsgleich mit den Sensormesswerten.

Zitat

Wir werden es nie erfahren...

Da hast du recht. Aber du könntest ja einmalig einen Wecker auf Nachts um vier stellen und nachschauen, wie tief dein Zucker dann ist.

Zitat von cuspid

... aber das ich mich jede Nacht unbewußt um exakt 3 Uhr auf den Sensor gelegt habe (Zuckerkurve geht runter) um dann um 6 Uhr wieder runterzurollen (Kurve wieder hoch) bezweifel ich mal stark.

Wenn das regelhaft auf dem Punkt lag, spricht es schon dafür, dass der Lantus-Peak da Deinen Bedarf ein Stück überstiegen hat.
Dann passt sicherlich Degludec besser. Durch die Hexamerkettenbildung ergibt sich eine starke Verzögerung der Resorption in der ersten Verzögerungsebene und dann nivelliert sich der Wirkanstieg des resorbierten Insulins durch die zweite Verzögerungsebene der Albuminbindung. Im Grunde also sehr ähnlich wie Levemir, nur dass Levemir schneller hochfährt, da es weniger Hexamerketten bildet. Dafür lässt es sich aber auch sehr flexibel an verschiedene Bedarfssituationen anpassen, was bei Tresiba wohl ein Bisschen aufwendiger werden dürfte.

Gruß
Joa

Ich werde seit heute auch auf Tresia umgestellt. Habe mich vorher nicht großartig informiert, da es ja auch noch nicht viel zu finden gibt. Meine Ärztin sagte es ist neu und wirkt sehr lange, soll ganz gut sein. Da ich gerne auch neue Sachen ausprobiere habe ich es getan. Jetzt habe ich aber doch im Netz gefunden, dass Tresiba ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben soll und deshalb z. B. in den USA nicht zugelassen wird.
Was haltet ihr davon? Ist euch das egal? Stimmt das so nicht?
Wäre über Antworten dankbar.
Gruß
Michaela

So, ich möchte hier auch mal meine Tresiba Erfahrungen einstellen, vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, den es noch interessiert.

Bin letzte Woche von Levemir auf Tresiba umgestellt worden. Mit Levemir kam ich nicht mehr klar, da die Verläufe in der Nacht immer unterschiedlich waren, obwohl ich das gleiche am Vorabend gegessen und getrunken hatte. Mir war Levemir enfach zu schwankend. Lantus wollte ich nicht, da ich darüber auch mehr schlechtere Erfahrungen als gute gelesen habe.
Wie gesagt, da ich auch gerne neue Sachen ausprobiere, kam mir Tresiba ganz recht.
Vom Levemir habe ich morgens 28 und abends 28 gespritzt. Anfangen sollte ich mit 24 Einheiten (einmalig) Tresiba. Stellte sich natürlich schnell heraus, dass das zu wenig war. Nachdem ich mir jetzt die ganze letzte Woche nachts den Wecker gestellt habe um den hohen Werten gegenzusteuern, bin ich nun bei einmalig 30 Einheiten Tresiba angekommen und es klappt bis jetzt prima. Nachts habe ich einen ruhigen Verlauf und Morgens komme ich einigermaßen gut raus (heute 145 anstelle von über 200 bei Levemir). Bin begeistert vom Tresiba. Werde heute die Einheit noch mal erhöhen, so dass der Nüchternwert hoffentlich auch unter 120 rutscht.
Für mich finde ich Tresiba eine tolle Sache. Habe noch nie einen so ruhigen Nachtverlauf gehabt.

Gruß Michaela

Danke Michaela!
Wann spritzt du denn das Tresibar?
Mußtest du deine Bolusfaktoren auch ändern?
Ich habe Nachts auch sehr unruhige Verläufe mit Levemir.
Ich spritze abends um 22 uhr 8 Einheiten Lev. Und morgens zw. 9 und 10 uhr 4 Einheiten.
Um 5 uhr habe ich meist um die 6 mmol, aber dann ist es soooo unterschiedlich. Habe bis um 9 uhr , ohne Frühstück, dann einen Anstieg (bis 10 mmol) oder aber auch eine Senkung bis auf 3 mmol. Und das ist total unberechenbar und belastend.

lg kerstin

Huhu Ihr,

ich bin im Juni auf Tresiba aufmerksam gemacht worden, bekam im Juli zwei Fertigpens zur Probe und habe im September während meines Urlaubs die Umstellung von 2x tgl. Levemir auf 1x morgens Tresiba gewagt. Ich nehme es jetzt also seit gut vier Wochen und reihe mich ein in die Gruppe der Tresiba-Fans. Ich finde es faszinierend zu sehen, wie gleichmäßig sich der BZ unter Tresiba verhält. Waehrend ich früher unter Levemir oft an mir und meinen Rechenkuensten gezweifelt habe, stelle ich heute fest, dass es weniger an meinem Unvermögen als vielmehr an der doch schwankenden Levemirwirkung lag. Jetzt mit Tresiba sind die Werte ganz oft wirklich vorhersehbar. *freu*

Vom Insulinbedarf her bewege ich mich in aehnlichen Groessenordnungen wie Du, Kerstin. Hatte zuvor 8 IE Levemir am Morgen und 5 IE zur Nacht, wobei ich mit relativ hohen Werten in die Nacht gehen musste, um nicht zu unterzuckern. Nach unbemerkten nächtlichen Hypos hatte ich das Problem hoher Werte am Vormittag. Die Empfehlung meines Docs lautete 10 IE Tresiba am Morgen. Das funktioniert derzeit gut. Die bisher gemessenen Nachtwerte liegen erstaunlich stabil zwischen 5,6 und 6,2 mmol/l. Zum Morgen hin (zwischen 6 und 7 Uhr, bevor ich spritze) steigt der BZ dann etwas an, aber das kann ich tolerieren. Mit 11 IE Tresiba lag ich nachts schon etwas tiefer, den Versuch habe ich dann vorerst wieder beendet. Werde es aber sicherlich noch mal in Angriff nehmen. Momentan geniesse ich erst mal die ruhigeren Nächte.

Meine DiaBeraterin hatte vorher von gut einer Woche BZ-Durcheinander bei der Umstellung gesprochen. Letztens erzählte sie, dass der NovoNordisk-Vertreter empfahl, die Dosis erst nach gut zwei bis drei Wochen zu beurteilen. Ich denke, man sollte Tresiba schon ein wenig Zeit geben, bis sich alles einspielt. Einen Versuch ist es wert, wenn man mit der aktuellen Therapie nicht mehr zurecht kommt.

Liebe Gruesse,

hakaru

PS: Auf der Suche nach den ersten Berichten zu Tresiba fand ich folgende Seiten ganz interessant bzw. hilfreich:

http://www.diabeteshandboken.s…/12.-insulinerna-13754595
(Ist zwar schwedisch, aber die Grafik kann man ja ohne Probleme erkennen :))
http://diabetologie-eidenmueller.de/neues-insulin-tresiba/
http://pusarnig.wordpress.com/2014/06/29/tresiba-ich-warte/
http://www.medicalforum.ch/docs/smf/2013/48/de/smf-01718.pdf
http://www.google.de/url?sa=t&…wuw&bvm=bv.77648437,d.bGQ

Wie nicht anders zu erwarten hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bei neuen Antidiabetika heute entschieden wie immer:
Nach Galvus® und Eucreas® (Vildagliptin) [DPP-4-Inhibitor], Lyxumia® (Lixisenatide) [GLP-1 RA] und Invokana® (Canagliflozin) [SGLT-2 Inhibitor] hat auch das Langzeitinsulin Tresiba® (Degludec) keinen Zusatznutzen bekommen.

b) Monotherapie zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen:
Für die Monotherapie mit Insulin degludec zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen ist der Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie Humaninsulin nicht belegt.
...
d) Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 bei Erwachsenen:
Für Insulin degludec zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 bei Erwachsenen ist der Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie Humaninsulin nicht belegt.
...
Quelle: https://www.g-ba.de/downloads/…_2014-05-01-D-109_TrG.pdf http://www.medical-tribune.de/home/infotainment/artikeldetail/amnog-verordnen-wir-unwirtschaftlich.html

Danke für die Information, Zuckerlöffel. Das heißt dann wohl, es geht in die nächste Runde der Rabattverträge?

Zitat von hakaru

Danke für die Information, Zuckerlöffel. Das heißt dann wohl, es geht in die nächste Runde der Rabattverträge?

Wenn Novo Nordisk das Spielchen des G-BA mit macht, die Firmen Novartis, Sanofi-Aventis und Janssen haben die oben genannten Medikamente in Deutschland vom Markt genommen!
Das hat mit den Rabattverträgen gar nichts zu tun.
Wer keinen Zusatznutzen bekommt, wird mit einem sehr niedrigen Erstattungspreis konfrontiert und muss dann mit dem Spitzenverband der Krankenkassen in Preisverhandlungen treten.
Dieser sog. Referenzpreis für die anderen Länder in Europa und USA lässt sich kein Unternehmen von dieser einmaligen Institution vordiktieren!
Firma Janssen hat das mit Invokana (Alternative zu Forxiga) abgelehnt und hat nach der Einführung im März diesen Jahres das Medikament gestern vom deutschen Pharmamarkt genommen!

Autsch. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich mein Tresiba nicht wieder hergeben wollen.
Mein Arzt hatte aber im Juni schon mal angedeutet, dass die Kostenfrage erst noch wieder geklärt werden muss.

Da findet man ein Insulin, dass wirklich gut funktioniert und dann so was. Das ist doch echt Sch.... auf Deutsch gesagt.

Falls sie es wirklich wieder vom Markt nehmen sollten muss ich mich wohl mal mit lantus rummühen. Echt nicht fair.

Zitat von Michaela74

Falls sie es wirklich wieder vom Markt nehmen sollten ...

Das wird Novo Nordisk nicht tun.

Gruß
Joa

Nachdem mein Doc ja vor gut zwei Monaten sagte, dass ich meine Tresiba-Dosis senken sollte, um nachts nicht mehr zu unterzuckern, lagen meine Werte fast durchweg tagsüber und nachts zwischen 180 und 300. Ich habe mich nun entschieden, lieber die nächtlichen Unterzuckerungen in Kauf zu nehmen, anstatt ständig mit hohen Werten rumzulaufen und habe die Dosis wieder nach oben angepasst. Jetzt sind die Werte wieder zwischen 100 und 160... und ich unterzuckere eben ab und zu.

Ich glaube wenn Tresiba vom Markt genommen wird sprenge ich alle Gebäude des G-BA und IQWIG In die Luft
Lantus Levemir und NPH wirken bei mir nicht richtig, meine Diabetologin meint ich werde mich mit einer Pumpe anfreunden müssen
Ich könnte echt Kotzen.
(Achtung BND, NSA, Google & co., ich habe kein Sprengstoff und werde sicher auch nichts in die Luft sprengen Möchte kein SEK vor meiner Tür)

Hallo Zusammen,

Neuer Versuch,

Hallo Zusammen,
ich bin überzeugter TRESIBA Nutzer, HbcA1 Wert von 7,0 auf 5,9 verbessert, und der ist nicht mit Unterzuckerungen erkauft.
Für mich ein klarer Zusatznutzen.

War Freitag noch bei meiner Krankenkasse, die haben versprochen mich Montag zurück zu rufen, meine DiaBeraterin habe ich angemailt. Im Augenblick bin ich ziemlich nervös .. ich WILL weiterhin diese guten Werte mit diesem konstanten BZ-Werten.

Habe hier viel von lEVEMIR UND lANTUS gelesen, gibt es noch eine Alternative bei ICT ?

LG Molly

Huhu Molly,

danke für die HbA1c-Angabe. Danach hatte ich schon mal fragen wollen, ob sich bei den Tresiba-Nutzern der ersten Stunde am HbA1c was gezeigt hat. Deine Verbesserung finde ich toll.
Ich hoffe in Sachen Kostenerstattung noch das Beste. Was sonst noch bliebe, wäre vielleicht ein Privatrezept und Selbstzahlen. Für Tresiba würde ich das wohl tun, zumal ich zum Glück einen geringen Bedarf habe. Ich würde sehr ungern wieder zurück zu Levemir gehen wollen. *seufz*

Liebe Gruesse,

hakaru

Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht, nur das mein HBA1c auch vorher im Top bereich war. Aber mit ca. 5 UZ am Tag.
Also sehr unangenehm.
Seit ich Tresiba habe Unterzuckere ich nicht mehr wegen der Basis.
Nur bei falschem Bolus.
Ich bin auch sehr Nervös und hoffe, das Tresiba weiterhin auf dem Markt bleibt.
Die Krankenkassen werden jetzt noch nichts Konkretes sagen können, dad läuft erst über den GKV Spitzenverband.
Und wenn Die Verhandlungen scheitern wird Novo das Tresiba komplett aus Deutschland zurückziehen.
Ich würde es auch selbst bezahlen, aber sowas wird leider nicht passieren.
Entweder ganz oder eben garnicht.
Wegen den paar selbstzahlern lassen die kein Insulin auf dem Markt.

Es geht nur noch um Marktanteile, und wenn da Für Novo der Kosten / Nutzen Faktor nicht stimmt wird es einfach vom Deutschen Markt genommen und auf die Geizigen Deutschen gesch..... .

Aber Mittlerweile glaube ich wie viele andere auch, das Novo sich diese Marktanteile nicht wegnehmen lässt.
Denn wenn Rabattverträge ausgehandelt sind wird Tresiba sicher auch öfter verschrieben und Sanofi ein großes Stück abgenommen.
Denn Tresiba ist einfach mmn. das bessere Lantus.

Zitat von Alexpfeffer

Seit ich Tresiba habe Unterzuckere ich nicht mehr wegen der Basis.
Nur bei falschem Bolus.

Jepp, geht mir auch so.

Meine HbA1c-Werte liegen seit langem bei 6,6 oder 6,5, also nicht mal so schlecht. Wenn der Wert so bleibt, ich aber weniger Schwankungen drin habe, wäre ich zufrieden.

Ich mag mich noch nicht so wirklich um Tresiba sorgen. Vor Jahren hatte ich Angst um NovoRapid und Lantus, da gab's dann 'ne Lösung...