Diabetes in der ehem. DDR ?

  • Hallo!
    Falls das hier nicht hingehört, oder eventuell auch unerwünscht ist, bitte löschen!
    Denn Ich habe mal ein etwas anderes Anliegen: ich benötige im Rahmen einer Seminararbeit meiner Uni einen Interviewpartner.


    Gibt es hier jemanden, der aus der ehemaligen DDR stammt und zu
    damaligen Zeiten schon DM hatte und sich ein paar Fragen meinerseits
    unterziehen würde?
    Das ganze würde allerdings in einem kleinen Video
    gipfeln. Was heißt, dass man sich eventuell auch vor der Kamera zeigen
    müsste.
    Ein Mal zur Erklärung: Ich studiere Germanistik und Kunst in Kassel und
    muss für das Seminar Videojournalismus einen 5 minütigen Beitrag zum
    Thema "25 Jahre Wiedervereinigung" drehen und schneiden. Da das Thema ja
    erst mal weit gesteckt ist, habe ich mir überlegt etwas mit
    einzubezihen, was den Beitrag für mich selbst etwas persönlicher macht.
    Deswegen bin ich nun auf die Idee gekommen, den Diabetes mit
    einzubringen. Kurz gesagt: Was hat die Wende in eurem Diabetes-Leben für
    Veränderungen gebracht. Hat sie überhaupt Veränderungen in dieser
    Hinsicht mit sich gezogen? Usw...
    Schon mal vielen Dank, falls sich hier jemand findet, der auch bereit dazu wäre!

  • Moin,


    ich gehöre zwar nicht zu Deinem gesuchten Personenkreis, wollte Dir aber den Vorschlag machen:


    evtl auch über die damalige "Hochburg" Karlsberg zu versuchen, oder in anderen Diazentren.
    Bsp. das Personal (Ärzte, Pfleger, Berater,...) der Rostocker Südstadtklinik war teilweise damals auch in dem Bereich tätig oder kennen noch Patienten und Mitarbeiter von damals.


    Viele Grüße,


    Seefahrer

    Tue erst das Notwendige,
    dann das Mögliche
    und plötzlich
    klappt das Unmögliche.

  • Wenn ich mich richtig erinnere heißt das Karlsburg. Ich war da ein paar mal, aber schon zu "Westzeiten".

  • Tja,


    da wäre ich wohl so ein Kandidat, bin aber äußerst Kamerascheu.


    Karlsburg hab ich bis zur Wiedervereinigung jährlich gesehen. Immer im Sommerlager während der Ferienzeit.


    Wie wars nun im Osten ?? Man kann es eigentlich kurz fassen. Steinzeit.


    Schweine-und Rinderinsuline, Glasspritzen, Stahl-Kanülen- 2m breit und stumpf, keine Testgeräte.


    Ich glaube, ohne die Wende wäre ich schon tot, zumindest aber blind oder Beinamputiert.


    Und wie wars damals so im Westen ???


    MFG

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.



  • Schau mal in den Nostalgiethread: http://insulinclub.de/index.php?page=Thread&threadID=22447


    oder hier: http://insulinclub.de/index.php?page=Thread&threadID=25271

  • Klar war zu DDR Zeiten nicht alles so modern wie heute, aber im Westen war es
    auch nicht viel anders (denke ich mal). Wir entwickeln uns weiter und das ist gut
    so.


    Ich kann mich an verschiedene Sachen von meiner Oma erinnern. Allerdings bekam
    ich erst 9 Jahre nach ihrem Tod meinem DM, deshalb kann ich die Entwicklung
    nicht so genau nachvollziehen.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Und die BE-Berechnung. Im Osten KH-Einheiten, im Westen BE. Im Osten ergaben 10 Gramm Kohlenhydrate eine Berechnungseinheit im Westen 12 Gramm. Ich habe in der BRD Diabetes bekommen, meine Restverwandtschaft lebte in der DDR. Ich habe mal in einem Biologiebuch (ich glaube der 8. Klasse) meines Cousins ein abgebildetes Spritzbesteck für Diabetiker gesehen und war froh im Westen Einwegspritzen zu haben. Es gab in der DDR auch einen Roman für Jugendliche über einen jungen Diabetiker, der Roman hieß "Leben nach der Uhr".

  • Meine mittlerweile lange verstorbene Großmutter mütterlicherseits lebte im damaligen Bezirk Halle. Von Besuchen her erinnere ich mich an das "Werkzeug", daß sie verwenden mußte. Die alte Frau hat jedesmal schon vor dem Spritzen angefangen zu jammern. Viele alte Menschen haben dann auch nicht mehr so richtig "Fleisch auf den Knochen" (Tschuldigung), keine strammen Oberschenkel mehr. Da sind die Schmerzen sicher noch viel gravierender als bei einem jungen Menschen gewesen.
    Dieses Zugucken u. im Prinzip nicht helfen können ist für einen selbst auch sehr belastend gewesen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Oktober ()

  • Schon mal vielen Dank für eure Antworten! Das hat mir schon mal sehr geholfen! Aber ich sehe schon, da liegt noch ein Stück arbeit vor mir. Ich werde mich da noch etwas besser reinarbeiten und gucken, ob ich überhaupt genug zusammenbekomme um darauf ein 5 minütiges video zu machen. Mein Problem wird da wohl hauptsächlich das Bildmaterial sein. Aber mal sehen!
    ich danke euch schon mal und werde mich hier auf jeden Fall noch einmal melden! :)

  • Und ich erinnere mich an die Pampelmusen als Diabetikerobst und wie meine Ostverwandten unglaublich stolz waren, mir Pampelmusen zu präsentieren, als ich 1987 im Sommer zwei Wochen zu Besuch war.