Freestyle Libre - Erfahrungen mit Messgenauigkeit

  • Übrigens beobachte ich mittlerweile auch, dass die Kalibrierungen bei relativ hohen oder niedrigen Werten auf eine Steigung ungleich eins hindeuten. (Dass die gleich eins sein soll, ist allgemeiner Konsens, woher kommt der eigentlich?)

    Nicht von mir! || Allerdings kann das eben auch an der Physiologie des Traegers liegen. Unkalibriert sind unsere Werte auch oft niedriger als die Accu-Check Werte.

    Wir sind ja immer noch mit dem MiaoMiao (2) unterwegs und da kann man die volle Kalibrierung nutzen. Ein typischer Sensor hat bei uns einen Slope von 0.75 - 0.8, nur zum Ende der Laufzeit geht der Slope dann auf 1 - 1.1. Das kommt aber auch auf die Setzstelle an.


    Mit fixem slope 1 und korrekten Kalibrierungen im unteren Normbereich (== korrekter intercept) werden dann aus 200 schnell mal mehr als 240. Da kann einen ein SMB Loop schon zu heftig runterpushen.


    LG
    Martin

  • Mit fixem slope 1 und korrekten Kalibrierungen im unteren Normbereich (== korrekter intercept) werden dann aus 200 schnell mal mehr als 240. Da kann einen ein SMB Loop schon zu heftig runterpushen.

    Ich kalibriere auch lieber "unten", da sind die Werte langzeitstabiler. "Oben" haut sowieso die Restfunktion rein, wenn ich da den üblichen Korrekturfaktor nehmen würde... holla die Waldfee, die Hälfte reicht (da steckt dann auch gleich die Korrektur der Werte mit drin).


    Ich weiß, irgendwann bekomme ich auch "oben" eine brauchbare Kalibrierung hin, aber das darf gern noch etwas warten.

  • Ich bin ja noch dabei, den Libre2 zu "testen"!!!

    Bevor ich von Dexcom G6 wegen Allergie, evtl. zum Libre2 wechseln werde!

    Was mir bisher aufgefallen ist, im Vergleich zum G6 kann der Libre2 in Punkto Messwerte (BZ Werte) nicht mit halten!!! Da ist Dexcom viel genauer!

    Setzt Ihr den Libre 2 immer 24 Stunden vor Aktivierung????

    Unter Libre1 hatte ich das auch meist getan und da war dann die Messgenauigkeit meist etwas besser!!!

    Pour en arriver la

  • Ich bin ja noch dabei, den Libre2 zu "testen"!!!

    Bevor ich von Dexcom G6 wegen Allergie, evtl. zum Libre2 wechseln werde!

    Was mir bisher aufgefallen ist, im Vergleich zum G6 kann der Libre2 in Punkto Messwerte (BZ Werte) nicht mit halten!!! Da ist Dexcom viel genauer!

    Setzt Ihr den Libre 2 immer 24 Stunden vor Aktivierung????

    Unter Libre1 hatte ich das auch meist getan und da war dann die Messgenauigkeit meist etwas besser!!!

  • Freestyle libre misst den Gewebezuckerwert, der zumeist meilenweit vom Blutzuckerwert entfernt ist, nach meiner Erfahrung bis zu 40% niedriger.

    Der Hersteller ist nicht interessiert an der Fragwürdigkeit der Werte - schließlich hat er ja die Zulassung...

    Für ICT bei Typ 1 Diabetikern scheint mir Freestyle libre 2 völlig ungeeignet zu sein. Dass die Werte von libre 1 näher bei den Blutzuckerwerten lagen, hatte ich auch bemerkt (der Hersteller sagt, beim libre 2 sei der Algorithmus sei von "Experten" verbessert worden).

    Ich empfehle, zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Folgeversorgung zu beenden. Die Verordnung läuft im allgemeinen für ein halbes Jahr oder ein Jahr... und da muss man ohne korrekte ICT-geeignete Werte durch... leider. Teststreifen und ein gutes Blutzucker-Messgerät sollte man sich ggf. separat kaufen, um sicherheitshalber dann zu kontrollieren, wenn Hyperglykomie droht, sich also Müdigkeit, Durst, trockener Mund einstellen. Ich verwende Contour Next One mit den zugehörigen Sensoren. Das liefert sehr genaue Werte und ist online relativ günstig zu bekommen.

    Anrufe beim Freestyle libre Service sind sinnlos. Das ist ein Call Center zur Sensorchip-Ersatz Beschaffung, falls der mal vorzeitig ausfällt, und zur Besänftigung von Kunden. Wird der Kunde wegen der Abweichungen der Messwerte von den Blutzuckerwerten mal deutlich, wird er als Querulant und dumm hingestellt. Passenderweise hat der Hersteller seinen Hauptsitz dort, wo "fake" an der Tagesordnung ist...

    2 Mal editiert, zuletzt von LGL ()

  • Ich bin derzeit auch überhaupt nicht zufrieden. Hatte vergangene Woche einen Sensor der permanent Werte um die 70 - 80mg/dl angezeigt hat. Blutig gemessen waren die Werte deutlich drüber.

    Ich habe daraufhin den Sensor gewechselt und der neue Sensor war sehr Nah an den Blutzuckerwerten. Nur leider hat dieser Sensor gestern morgen den Geist aufgegeben X(

    Also wieder einen neuen Sensor gesetzt. Dieser hat mich dann vergangene Nacht mit einem Wert von 55 aus dem Bett alamiert. Blutig hatte ich 196mg/dl.

    Also eine extreme Abweichung:pupillen:

  • gepachte LL-App und xDrip und dann ab und an kalibrieren... und hört auf, immer mit dem BZ zu vergleichen, das sind 2 verschiedene Paar Schuhe

    Dieser hat mich dann vergangene Nacht mit einem Wert von 55 aus dem Bett alamiert. Blutig hatte ich 196mg/dl.


    ja, da hat dann deine Leber reagiert und Glucose ausgeschüttet - wie sie es soll - und was du blutig gemessen hast war genau diese ausgeschüttete Glucose, die noch nicht im Gewebszucker angekommen war (und vielleicht so schnell verbraucht wird, dass sie im CGM evtl gar nicht auftaucht) und deswegen hing der Libre noch bei 55.

    Das ist kein Messfehler vom Libre, das ist ein Fehler vom bzw. beim Menschen... ;)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Wenn ich immer lese... Messgenauigkeit.


    Schenkt man dem nicht eine zu hohe Bedeutung? Schließlich wird diese sich im angegebenen Toleranzbereich bewegen.


    Außerdem müsste man die "Abschätzung" der BE oder KH auch mit einer derartigen Schätzgenauigkeit versehen.


    Und dann noch die Milchmädchenrechnung mit der Umrechnung in IE.


    Oftmals klappt vieles, weil auch diese Faktoren plus Stress plus Umwelteinflüsse rein zufällig passen.


    In wieviel Fällen passt es nicht oder nur fast?

  • Ich bin mit einem erhöhten Wert, so um die 221 ins Bett gegangen. Der BZ sank dann auf 196 ab und der libre hat einen Wert von 55 angezeigt. Also keine Gegenregulation aufgrund einer vorherigen Hypo.

    Dann hast du halt auf dem Sensor gelegen und einen kurzfristigen Kompressions-Messfehler erzeugt. Ein Sensor, der mit einer Last von 20 kg oder mehr ins Gewebe gepresst wird, reagiert anders, als frei am Pflaster hängend, ist doch logisch. Schau mal in das Thema über Schwankungen des Libre im Schlaf, da findet man interessante Erläuterungen. Schon Temperaturveränderungen, ob man den Arm gerade über oder unter der Bettdecke liegen hat, erzeugen kurzfristige Abweichungen. Das ist aber bei jedem Sensor so, nicht nur beim Libre.


    Es gibt aber auch ziemlich heftige und nur kurzzeitige Schwankungen im Stoffwechsel des Körpers bzw. im Blut. Wenn ich aufstehe, schießt mein Blutzucker für 10 Minuten um 30-40 mg/dl nach oben, bevor er wieder auf den vorherigen Wert abfällt, als ob nichts gewesen wäre. Diese Spitze kann man in der geglätteten Kurve von Libre Link oder xDrip überhaupt nicht sehen. Sie ist nur wahrnehmbar, wenn man sich in xDrip die Rohdaten anzeigen lässt, die der Libre jede Minute sendet (weiße Punkte in folgender Grafik).


    Das ist kein Messfehler, sondern auch im Blut messbar.Wenn man in so einem Moment blutig kontrolliert, die Toleranz des Libre und die Toleranz des Teststreifen zufälligerweise gegensätzlich sind, darf man sich über eine momentan enorme Abweichung nicht wundern.


    Sowohl der Algorithmus von Libre Link als auch von xDrip glätten die Kurve, indem ein Mittelwert aus den Rohdaten der letzten Minuten gebildet wird. Das ist gut und richtig, ansonsten wäre die Kurve zeitweise ein wildes Zickzackmuster und unlesbar. Allein diese Glättung führt aber schon dazu, dass die Kurve zeitlich den Rohdaten des Sensors hinterherhinkt. Diese Zeitverzögerung ist in dem folgenden Kurvenabschnitt gut erkennbar.


    Wenn man in den Phasen stark steigenden oder fallenden Blutzuckers eine senkrechte Linie in der Grafik zieht, sieht man zwischen den Rohdaten des Sensors (weiße Punkte) und der geglätteten Kurve (grüne Punkte) große Unterschiede. Diese Zeitverzögerung und die daraus resultierende Abweichung wird noch verstärkt, weil auch zwischen der Glukose im Gewebe und im Blut ein solcher Zeitversatz besteht. Große Abweichungen in solchen Phasen sind völlig normal. Das liegt einfach am Messprinzip und ist kein Mangel des Sensors. Deshalb tun mir die Mitarbeiter in der Hotline von Abbott leid, weil einige Nutzer das immer noch nicht verstanden haben.


    Es ist auch unfair, ein Schätzeisen mit einem anderen Schätzeisen zu vergleichen. Nur weil eine Teststreifen-Messung einmal relativ gut mit einem Laborwerte übereinstimmte (der auch ungenau ist), heißt das nicht, dass das immer so ist. Marani hat es gut formuliert: man sollte sich von der Vorstellung lösen, dass die Sensorwerte häufig nahe bei den Blutwerten liegen müssen. Neben einer technischen ist auch eine psychische Toleranz sinnvoll.


    Die Abweichungen bzw. Schwankungen des Libre sind aber nicht immer so schlimm. Es gibt auch viele Zeitabschnitte,, in denen die Rohdaten des Sensors ziemlich stabil verlaufen und deshalb die Abweichung zum Blut sehr konstant ist.


    Der Libre misst in der Regel zu niedrig, das scheint eine Sicherheitsreserve zu sein, die Abbott in den Algorithmus eingebaut hat. Bei mir und bei vielen anderen sind es über den Großteil der Laufzeit 15-20 mg/dl zu wenig und das sehr konstant. Damit kann man leben. Wer es genauer möchte, kann den Libre wunderbar kalibrieren, entweder im Kopf oder mit einer App wie xDrip. Deshalb hat der Libre2 mittlerweile auch einen guten Ruf in der Looper-Community, und das heißt schon was. Dort gibt es Aussagen, dass es neben dem Dexcom der beste Sensor ist. Die geringe Größe und die regulär relativ lange Laufzeit sind einzigartig.


    Natürlich gibt es auch bedauerliche Einzelfälle, in denen die „Chemie“ des Körpers und des Sensors einfach nicht zusammenpassen. Dann sollte man ergründen, ob irgendwelche Einflüsse bestehen, die man ändern kann (mehr trinken, kein Alkohol, Medikamente beachten). Im schlimmsten Fall muss man die Sensormarke wechseln und einen anderen Sensor ausprobieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • gepachte LL-App und xDrip und dann ab und an kalibrieren... und hört auf, immer mit dem BZ zu vergleichen, das sind 2 verschiedene Paar Schuhe

    Dieser hat mich dann vergangene Nacht mit einem Wert von 55 aus dem Bett alamiert. Blutig hatte ich 196mg/dl.


    ja, da hat dann deine Leber reagiert und Glucose ausgeschüttet - wie sie es soll - und was du blutig gemessen hast war genau diese ausgeschüttete Glucose, die noch nicht im Gewebszucker angekommen war (und vielleicht so schnell verbraucht wird, dass sie im CGM evtl gar nicht auftaucht) und deswegen hing der Libre noch bei 55.

    Das ist kein Messfehler vom Libre, das ist ein Fehler vom bzw. beim Menschen... ;)

    ICT bei Typ 1 Diabetes beruht auf dem momentanen Blutzuckerwert.

    Wenn Freestyle libre 2 eine Stunde nach dem Frühstück den Wert 159 mg/dl zeigt, der Blutzuckerwert dann jedoch 193 mg/dl bzw. 194 mg/dl beträgt (bei gleichzeiten Messungen mit unterschiedlichen Messgeräten), dann stimmt was nicht... Abweichungen dieser Art über einen Zeitraum von vier Wochen lassen sich nicht schön reden.

  • Wenn Freestyle libre 2 eine Stunde nach dem Frühstück den Wert 159 mg/dl zeigt, der Blutzuckerwert dann jedoch 193 mg/dl bzw. 194 mg/dl beträgt (bei gleichzeiten Messungen mit unterschiedlichen Messgeräten), dann stimmt was nicht... Abweichungen dieser Art über einen Zeitraum von vier Wochen lassen sich nicht schön reden.

    Abweichungen dieser Art braucht man nicht schön reden, sie sind unvermeidbar - bei jedem Sensor!


    Die Sensoren messen im Gewebe. Die Glucose dort ist gegenüber dem Blut verspätet. Nach dem Essen steigt der Blutzucker und zwar im Blut schneller als im Gewebe. Deshalb ist der Wert im Blut in diesen Phasen immer wesentlich höher als vom Sensor angezeigt

  • Immer mal was Neues:

    Ich habe gestern den ersten Sensor der neuen Quartalslieferung gesetzt (und danach als Seitenschläfer schön festgedrückt). Heute früh aktiviert, fing er mit 85 an (nicht 233 wie sein Vorgänger), mittlerweile ist er stabile 10 mg/dl *über* dem blutigen Wert angekommen.

    Das ist eine Premiere ;-)

    Lot ist "old style" siebenstellig, kein K.

  • Mein jetziger Sensor hat die ersten zwei Tage auch zu hoch gemessen (ca. 20mg/dl). Mittlerweile misst er jedoch ganz genau. Also blutig und Sensor zeigen identisch, ohne große Kalibrierung :) .


    Vllt. bin ich nicht ehrgeizig genug oder nicht so sehr in der Technik drin oder...

    Aber ich verstehe es wirklich nicht, dass sich immer wieder jemand so beschweren muss. Klar, es ist nervig, wenn der Sensor ganz andere Werte liefert (also ich meine nicht verzögert, sondern wirklich zu hoch/tief), aber dadurch, dass Kalibrierung möglich ist, finde ich das auch nicht tragisch. Und selbst, wenn nicht, dann rechnet man eben die typischen 20mg/dl dazu.

    Ich bin froh drum, weil es doch sehr viel Blut spart und viel Freiheit gibt.

  • Stop Leute!!

    Dass es einen Unterschied zwischen Gewebezucker und Blutzucker gibt, sollte jeder wissen!!!!

    Ich möchte Libre2 nicht schlecht machen!!!

    Aber, ich war die ganze Zeit über Dexcom gewöhnt und die haben anscheinend einen besseren Algorithmus eingebaut!

    Das heisst oft hatte ich unter Dexcom eine Punktlandung oder höchstens eine Abweichung von 10mg/dl!!

    So dass der angezeigte Gewebezuckerwert mit dem blutig gemessenen Wert eben nahe zu identisch angezeigt wird!


    Natürlich ist Libre2 auch eine Erleichterung!

    Und mein erster Libre2 hat auch gute Werte geliefert!

    Allerdings die letzten beiden Sensoren waren so:

    naja nicht besonders gut!!!!!!

    Auch finde ich es ärgerlich, wenn man sich auf Diskussionen beim Arzt einlassen muss, warum man Teststreifen benötigt........

    Ich kann ja schlecht sagen, um dem Libre2 auf den rechten Weg zu helfen:rofl!


    Zurück zu meiner Frage!!!

    Hilft es beim Libre2 den Sensor evtl. 12 oder 24 Stunden vor aktivierung zu setzen???

    Pour en arriver la

  • Auch finde ich es ärgerlich, wenn man sich auf Diskussionen beim Arzt einlassen muss, warum man Teststreifen benötigt........

    Ich kann ja schlecht sagen, um dem Libre2 auf den rechten Weg zu helfen:rofl!


    Zurück zu meiner Frage!!!

    Hilft es beim Libre2 den Sensor evtl. 12 oder 24 Stunden vor aktivierung zu setzen???

    Doch, das kann man sagen. Nachdem sich mein HbA1c extrem verbessert hat, fragte mein Arzt, wie ich das gemacht habe. Habe ihm dann xDrip mit der Vorhersage gezeigt und dabei erwähnt, dass der Libre damit auch kalibriert wird. Das hat er gleich notiert, falls die Krankenkasse mal wegen der Anzahl der Teststreifen meckert. Bekomme mehr als ich brauche.


    Bei manchen bringt das vorzeitige Setzen was, bei manchen wie bei mir nichts. Muss man ausprobieren.

  • Bei mir sind die ersten 24 bis 48 Stunden nach dem starten immer etwas ungenau. Da kann ich auch ruhig 24 Stunden vorher den Sensor setzen. An den ersten beiden Tagen messe ich also häufiger blutig. Danach verlasse ich mich immer auf die Werte nach dem aufstehen. Weil dann bei mir die blutigen und die gescannten Werte meist sehr nahe beieinander sind. Über den Tag gesehen ist das nicht so. Aber die Werte über 8 Stunden gesehen passen eigentlich.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!


  • Dürfte ich fragen wie du das hinkriegst, dass du keine Unterbrechung der Bluetooth-Verbindung hast?

    Die aufgenommene Werte bei dir in Xdrip sehen sehr gut aus.


    Welches Handy benutzt du ?

    Bei mir sind es am Tag ständig kleine Unterbrechungen in Xdrip bis zu 30 Minuten obwohl das Handy neben mir liegt.