Krankenkassen, die das FreeStyle Libre (nicht) übernehmen & Argumentationshilfen für Anträge

  • Hallo zusammen,


    ich habe auch Probleme mit der Verordung des Free Style Libre. Vielleicht könnt ihr mir weiter helfen.


    Ich habe von meiner Krankenkasse (SBK) eine Kostenzusage für das Free Style Libre. Da diese mittlerweile mit Abott einen Vetrag hat, benötige ich "nur" kein Kassenrezept, welches ich dan Abott senden soll. Una da beginnen die Probleme: Mein Arzt sagt, dass ihm die KV schriftlich die Verordnung aus einem Kassenrezept verboten habe, da das nicht ims Hilfsmittelkatalog gelistet sei.


    Mündlich hat mir die KV gestern mitgeteilt, dass das so stimmt, der Arzt aber ne Ausnahme machen könne, wenn die Krankenkasse eine Kostenzusage gibt (die ich ja habe!). Der Arzt hat mir trotzdem nur ein Privatrezept ausgestellt. Dieses habe ich mit Rücksprache mit der Krankenkasse an Abott gesendet mit der Bitte die Rechnung an die KK zu senden. Leider kam das Rezept zurück, das macht Abott nicht mit.


    So ich sitze ich der Zwickmühle: die Kasse sagt ich soll mir den Kassenrezept ausstellen lassen und der Arzt sagt nein!


    Diese Woche bekomme ich den Link und mir das Libre selbst zu bestellen, das werde ich auch auf alle Fälle machen!


    Habt ihr noch nen Lösungsvorschlag, wie ich an das Rezept komme? Leider weis ich von meheren Schwerpunktpraxen, dass sie kein Kassenrezept ausstellen.


    lg
    Katrin

    Wer der Sonne entgegen wandert, lässt den Schatten hinter sich!

  • Die BIG direkt gesund hat meinen Antrag gestern genehmigt. Sie wissen von keinem Urteil, habe das Verhalten der TK natürlich auch mitbekommen und können es nicht verstehen sagte mir meine Sachbearbeiterin. Ich muss nun das Rezept an Abott schicken und dann bekomme ich nach Überweisung der Zuzahlung von 10 Euro meinen Quartalsbedarf zugeschickt. Das einzige Blöde, zur Genehmigung musste ich das Rezept an die BIG schicken, zusammen mit meinem Blutzuckertagebuch der letzten vier Monate. Nun die Genehmigung, aber das Rezept ist nicht an Abott gegangen. Nun muss ich mir ein neues bei meinem DIA-Doc holen. Mal sehen ob das ohne Diskussionen klappt :-)

    Fange nie an aufzuhören,

    Höre nie auf anzufangen!

  • Zitat

    Audi BKK verlange, dass man sich festlege: entweder Libre oder Teststäbchen - aber nicht beides gleichzeitig

    Als KK würde ich mal an Leute die das Libre bezahlt haben wollen,
    und dann noch auf 500-600 Teststreifen
    bestehen,fragen ob Sie nicht Geld für eine andere Therapie haben wollen!!

    Einmal editiert, zuletzt von steffen037 ()

  • Hallo,
    ich habe nun diesen ganzen Thread verfolgt und immer wieder gelesen, dass einige DM1'ler kritisieren, wenn sie nebenher noch Teststreifen brauchen.


    Ich möchte zwei Dinge dazu anmerken, zum einen geht es doch um Testgenauigkeit, also auch um mögliche Folgeschäden zu vermeiden oder zumindest hinauszuzögern. Wenn dabei ein Mensch beides braucht, ist das immer noch kostengünstiger als Spätfolgen behandeln zu müssen. Nebenher, ob Geld immer das wesentliche Kriterium bei chronischen Erkrankungen ist und nicht die Bedürfnisse der Betroffenen, ist zumindest in den Denkprozess mit einzubeziehen.


    Das zweite, was mich bei dieser Kritik immer wieder beschäftigt ist, dass wir uns gegenseitig überwachen und kritisieren dafür, wenn wir es nicht so billig wie möglich hinbekommen. Die Kassen können sich dann fein zurück legen. Dabei wird so viel Geld sinnlos verpulvert, dass es mir geradezu absurd vorkommt, wenn wir uns darüber aufregen, dass ein DM1ler für sein sicheres Einstellen (oder auch nur für sein Sicherheitsgefühl) noch ein paar Teststreifen braucht.


    Wenn wir nicht parteilich für- und miteinander sind, wer soll es denn dann sein????


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte niemand hier kritisieren. Gestern las ich im Insuliner 113 folgendes Zitat: "Jeden Tag, mit jeder Spritze, Tag für Tag, treffe ich die Entscheidung für mein Weiterleben" (auf Seite 6 im Artikel: Mein 38. Diabetes-Jahrestag).
    Ich finde das eine ganz großartige Leistung!


    Herzliche Grüße,
    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Man muss sich klar machen, dass die Krankenkassen keine Wohltätigen Vereine sind, sondern Wirtschaftsunternehmen. Sie können nicht alles bewilligen, was die Patienten wollen, sondern müssen auch Gewinn machen, sonst funktioniert das ganze System nicht.


    Sein wir doch mal ehrlich: Die meisten Diabetiker können mit ausreichend Blutzuckerteststreifen ihren Zucker so im Zaum halten, dass Spätschäden verhindert werden. Ein Libre ist dazu beim Normaldiabetiker nicht zwingend nötig. Auch mit Blutzuckerteststreifen lässt sich beim Normaldiabetiker der Zucker ausreichend einstellen, um Spätschäden zu vermeiden. Ob das jetzt bequem ist, sich 7 mal am Tag zu stechen, zählt nicht.
    Diabetiker mit Hypowahrnehmungsstörungen oder Begleiterkrankungen sind damit natürlich nicht gemeint.
    Jetzt gibt es ein System (Libre), was den Blutzucker kontinuierlich anzeigt. Wunderbar.
    Jetzt gibt es Normal-Diabetiker, die das Gerät hauptsächlich als Ersatz für Blutzuckerstestreifen verwenden, die lassen sich dann im Quartal nochmal 50 oder 100 Teststreifen aufschreiben, um in kritischen Situationen gegenzuchecken. Das würde sich für die Kasse bei Vielmessern rentieren.
    Jetzt gibt es aber auch Normal-Diabetiker (es ist keiner direkt angesprochen!), die eine Mitnahmementalität haben, die alles nehmen, was sie kriegen können, die sich zusätzlich zum Libre die übliche Anzahl an Streifen verschreiben lassen. Das heisst die Kasse zahlt zwei Systeme, bei denen schon ein System alleine (Blutzuckerteststreifen) eine akzeptable Einstellung ermöglicht. Und das zahlt die Kasse aus für mich nachvollziehbaren Gründen nicht.
    Wenn jemand dem Libre in dem Maße misstraut, dass er jeden gescannten Wert nochmal gegencheckt, oder die Werte soweit abweichen, dass das Gegenchecken notwendig ist, dann sollte er sich auf Blutzuckerteststreifen beschränken. Meine Meinung.
    Nochmal:
    Diabetiker mit Hypowahrnehmungsstörungen, oder zusätzlichen Begleiterkrankungen, oder irgendeinem Grund, dass sie mit normalem Blutzuckertesten keine akzeptable Einstellung erreichen, sind von meiner Argumentation ausgenommen.
    :)

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Hallo,
    ich habe nun diesen ganzen Thread verfolgt und immer wieder gelesen, dass einige DM1'ler kritisieren, wenn sie nebenher noch Teststreifen brauchen.


    Ich glaube, da hast du etwas falsch verstanden. Es ist natürlich wünschenswert, seinen BZ so genau und oft wie möglich zu beobachten.


    Andererseits muss das Ganze für die Krankenkasse sich sich nach deren Logik auch "rechnen", d. h. wenn sie eine zusätzliche Leistung erbringen dann möchte die Kasse auch auf einer anderen Seite wieder etwas einsparen. Viele habe ja bei der Beantragung des Libre gegenüber Ihrer KK auch damit argumentiert. Ich muss mir dies immer vor Augen halten wenn ich von meiner Kasse etwas fordere ob es nicht möglich ist, für beide Seiten eine win-win-Situation zu generieren. Nur so gelingt es mir meinen Sachbearbeiter auch auf meine Seite zu ziehen.


    Nun stellt es sich aber heraus, dass sich ahnscheinend bei einer nicht unerheblichen Anzahl von Versicherten dieser "Einspareffekt" nicht einstellt. Die KK finanziert ein alternatives Messsystem und zusätzlich werden für Kontrollmessungen od. "Sicherheitsmessungen" noch zusätzlche TS rezeptiert. Ich möchte nicht bezweifeln dass dies auch bei Patienten die z. B. eine Hypowahrnehmungsstörung oder einen sehr schlecht einstellbaren BZ haben auch nötig ist. Nur glaube ich, dass für diesen Personenkreis das Libre nicht die richtige Alternative ist. Hier ist eindeutig ein CGMS geeigneter.


    Das Libre verschafft uns also nur ein Stück mehr Bequemlichkeit oder Lebensqualitat oder auch Platz für das Feintuning der Pumpe. Hierfür sehen jedoch die KKs keine Verpflichtung die Mehrkosten zu übernehmen.

  • Zitat

    Andererseits muss das Ganze für die Krankenkasse sich sich nach deren Logik auch "rechnen",

    Hallo Karlhof,
    danke für Dein Posting!
    Auch wenn es heute von uns allen mehr oder weniger als selbstverständlich geschluckt wird, so sind Krankenkassen nicht als Wirtschaftsgebilde, sondern als Einrichtungen der Sozialversicherung zur Daseinsvorsorge gegründet und vorgesehen worden.
    Klar können wir jetzt überlegen, wo Daseinsvorsorge anfängt, was sie umfasst und wo sie endet und das ist sicher auch nicht unsinnig, gerade weil es so komplex und unterschiedlich von Mensch zu Mensch ist. Aber gerade weil es so unterschiedlich ist und für den einen etwas lebensnotwendig ist, auf das ein anderer gar keinen Schwerpunkt legt, wäre es doch sehr schön, wenn wir, als Betroffene unsere Gruppe im Augenmerk haben könnten, statt der Wirtschaftlichkeitsinteressen der Krankenkasse.
    Und klar wird es immer welche geben, die auch daraus ihren Vorteil ziehen, aber zum einen kenne ich deren Ursache nicht und zum anderen möchte ich den vielen anderen deswegen nicht meine Parteilichkeit entziehen. Aber da sprechen viele Jahre Beratungsarbeit aus mir, ich bin also voreingenommen... ;)

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Bei diabetes-online liest man: "Lange hat die Diabeteswelt darauf gewartet: Anfang November legte das Bundessozialgericht endlich die Gründe dafür vor, warum es die Kostenübernahme eines CGM-Systems derzeit als nicht zulässig ansieht. "
    Schade, der vollständige Text ist nur für registrierte Mediziner sichtbar.

    Die Urteilsbegündung des BSG ist doch längst öffentlich zugänglich:


    https://rechtsfragenblog.de/cg…l-vom-872015-b-3-kr-514-r



    Der Text bei diabetes-online bezieht sich wahrscheinlich auf diesen Eintrag:


    http://www.diabetes-und-recht.…rteilsgruende-liegen-vor/

  • für Diabetes Typ 1 im Erwachsenenalter mit Hypowahrnehmungsstörungen


    Wobei mir da gerade einfällt: Wer hat eigentlich nachts im Schlaf eine irgendwie auch immer geartete 'gute' Hypowahrnehmung? Das ist für mich das fast einzige verbliebene Problem (von technischer Seite her), was die Therapie angeht. :S

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!


  • Wer hat eigentlich nachts im Schlaf eine irgendwie auch immer geartete 'gute' Hypowahrnehmung?

    Ich!
    Ich wache auf.
    (Mit dem Libre werde ich das weiter untersuchen. Bislang hab ich morgens im Protokoll der vergangenen Nacht keine "4" vorne gefunden, ohne aufgewacht zu sein.)

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Zitat


    »linus«


    Wobei mir da gerade einfällt: Wer hat eigentlich nachts im Schlaf eine irgendwie auch immer geartete 'gute' Hypowahrnehmung?

    Kannst doch mit so einer Begründung ein CGM bei Deiner KK beantragen !

  • Bislang hab ich morgens im Protokoll der vergangenen Nacht keine "4" vorne gefunden, ohne aufgewacht zu sein


    Bei einer '4' würde ich auch aufwachen, das Problem sind längere Werte um die 60, da wache ich persönlich nicht auf, aber habe morgens einen Brummschädel. ;(
    Ziemlich sch***, tagsüber spüre ich Werte unter 70 sofort (wobei es m.E. gilt, auch das von vorneherein zu vermeiden!). Dank Libre klappt das auch fast zu 100% mittlerweile. Habe kürzlich einen Vortrag zu Hypos gesehen/gehört am Bernauer Klinikum, da sprach der Referent von der Gefahr nächtlich unbemerkter Hypos. Genau das ist ja noch eine Schwachstelle des Libre.


    Also: Die frühzeitige Vermeidung von Hypos, ohne dass man den Zitteranfall bekommt, das sollte eine gewichtige Begründung gegbenüber der Kasse sein.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Nur zur Info: Habe gestern bei der SBK wegen Kostenübernahme gefragt und diese wurde genehmigt für erstmal ein Jahr. Das gilt für Pumpenträger als auch für ICT Typ 1er. Viele Grüße, Axel.

  • Hallo,


    schrax: Hast du nur teledonisch angefragt, oder musstest du nen Antrag stellen?


    Ich hab vor 2 Wochen auch mei meiner KK angerufen wegen der Kostenübernahmen. Der freundliche Herr am anderen Ende meinte, sie bräuchten nen Antrag des Arztes und nen Kostenvoranschlag. Genehmigt wurde se wohl schon. Hab also beides eingeriecht. 3 Tage später kam ein Schreiben, dass sie noch meine Blutzuckertagebücher brauchen, um den Antrag vom MDK bearbeiten lassen zu können.


    Gruß


    the_elk

  • Also meine die IKK Südwest prüft noch. Sie sagten: Etwa Mitte Januar bekomme ich bescheid ob sie das FL. System unterstützen. :rolleyes:

    Personalführung ist die Kunst,
    einen Mitarbeiter so schnell über den
    Tisch zu ziehen,
    daß er die entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfindet.

  • the_elk: Ich habe nur angerufen. War erstaunlicherweise wirklich unkompliziert, was ich nach dem Lesen dieses Threads nicht erwartet hatte. Besonders, nachdem die TKK nicht mehr zahlt...
    Grüße, Axel.

  • So hab ich mir das bei meiner KK auch vorgestellt. Vorallem weil es sich um eine kleine BKK handelt, die damit wirbt "Wir nehmen Gesundheit persönlich". Antwort an der Hotline: Antrag des Arztes und Kostenvoranschlag einreichen. Das hab ich dann auch gemacht. Kurz darauf haben sie sich dannn gemeldet, dass sie noch meine Blutzuckertagebücher brauchen um den Antrag vom MDK bearbeiten lassen zu können. Die haben sie jetzt. Geb dem Ganzen aber wenig Chancen, da der MDK eingeschaltet wurde.
    Freut mich aber für dich!


    Gruß


    the_elk

  • So hab ich mir das bei meiner KK auch vorgestellt. Vorallem weil es sich um eine kleine BKK handelt, die damit wirbt "Wir nehmen Gesundheit persönlich". Antwort an der Hotline: Antrag des Arztes und Kostenvoranschlag einreichen. Das hab ich dann auch gemacht. Kurz darauf haben sie sich dannn gemeldet, dass sie noch meine Blutzuckertagebücher brauchen um den Antrag vom MDK bearbeiten lassen zu können. Die haben sie jetzt. Geb dem Ganzen aber wenig Chancen, da der MDK eingeschaltet wurde.
    Freut mich aber für dich!


    Gruß


    the_elk


    Der MDK wird das Libre nicht befürworten (wie bei mir). Danach habe ich Widerspruch eingelegt (persönlich zur Niederschrift) und ein Gutachten meines Arztes dazu gelegt. Dem Widerspruch wurde abgeholfen und das Libre wird nun voll bezahlt (abzüglich der 10 Euro Eigenbeteiligung mtl.)
    Ich wünsch dir alles Gute und viel Erfolg.


    PS: Man kann nach einem abgelehten Widerspruch den Widerspruchsausschuss einschalten. Mach das alles auf jeden Fall, es loht sich bestimmt.

  • Servus zusammen,


    Ich bin bei der Audi bkk. Und meine kk übernimmt den libre.
    Jedoch gibt es einige " Bedingungen"...
    Ich muss in Zukunft auf auf messblätchen und stechhilfe verzichten. Dafür muss ich unterschreiben.
    Sprich selber zahlen. Das libre wird dafür komplett übernommen.


    Gruß
    Frank

    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.

  • Ich muss in Zukunft auf auf messblätchen und stechhilfe verzichten. Dafür muss ich unterschreiben.


    Interessanter Gedanke ... normalerweise heißt es ja immer "wir zahlen soviel wie im Mittel uns die Meßstreifen kosten ..." aber sie sparen ja in der Tag auch nochmal ne Menge Geld für die Lanzetten.