Uni-Ulm, Studie Diabetes Typ 1

  • Sehr geehrter Herr Kunefke,


    an der Universität Ulm wird derzeit eine Studie zur digitalen Dokumentation des Ernährungsverhaltens bei Patienten mit Typ 1 Diabetes durchgeführt.


    Ziel unserer Studie ist eine neue, patientenfreundliche, digitale Methode zur Erfassung des Ess- und Trinkverhaltens zu entwickeln. Das Smartphone soll hierbei als neues zeitsparendes Hilfsmittel genutzt werden, um die Ernährung der Patienten mit Typ 1 Diabetes zu dokumentieren. Vor- und Nachteile sowie die Umsetzung der digitalen Ernährungserhebungsmethode im Alltag sollen untersucht und die Genauigkeit der neuen Methode soll mit konventionellen Ernährungsprotokollen verglichen werden. Im Vorfeld wurde die digitale Methode an 70 gesunden Probanden an der Universität Ulm getestet und erfolgreich durchgeführt.
    Ein positives Ethikvotum für die Studie liegt uns bereits durch die Ethikkommission vor.


    Im Internet gibt es bereits einen Artikel zur Studie Nutris Phone, die parallel auch mit Mukoviszidose Patienten durchgeführt wird. Dieser Artikel ist bereits auch in der Südwestpresse erschienen. Hier der Link dazu:
    http://www.medizin-aspekte.de/…sdokumentation_54571.html


    Für uns wäre es wirklich genial, wenn Sie den Flyer der Studie oder auch eine Patienteninformation hochladen würden. Sie würden uns damit sehr weiterhelfen und wir wären Ihnen überaus dankbar. Ziel der Studie ist langfristig den Alltag mit Typ 1 Diabetes durch die innovative Ernährungsdokumentation zu erleichtern und den Zeitaufwand für die Ernährungstherapie minimal zu halten.


    Wir würden über Ihr Forum genau die Patienten mit Typ 1 Diabetes erreichen, die online aktiv sind und auch später an der neuen, innovativen Methode interessiert wären. Der Zeitaufwand für die Studie wäre nicht allzu groß und viele hätten sicher Spaß sich an einer solchen Studie zu beteiligen.


    Bei Fragen stehen wir sehr gerne zur Verfügung. Beste Grüße aus Ulm,


    Angelika Schiller (Team Nutris Phone)

  • Klingt gut und nicht zu aufwändig, bin dabei :thumbsup:

    Our knowledge has made us cynical.

    Our cleverness, hard and unkind.

    We think too much, and feel too little.

  • Die Studien hört sich erst mal interessant an. Allerdings bin ich über das Wort "Ernährungstherapie" gestolpert. Sind die sicher, dass die nicht eigentlich Typ-2er suchen ?(


    Ich wusste gar nicht, dass Typ-1er eine Ernährungstherapie machen, ich dachte immer es wäre eine Insulintherapie ;)

  • Der aktuelle Ernährungstipp beim Welt-Diabetes-Tag war sowohl für Typ 2 als auch für Typ 1, weil für alle Menschen auch ohne Diabetes wie folgt: Gerne öfter Nüsse essen, hilft dem Gehirn sich zu entwickeln, gerne fettigen Käse, Milch, Quark (außer bei Laktoseintoleranz), Fruchtzucker vermeiden, auch möglichst in Form von Fruchtsäften. Nur Fruchtzucker in Form von Früchten konsumieren und abends besser in "gebundener" Form (Frucht zum Beispiel in Naturjoghurt schneiden). Fertigprodukte meiden. Auf Wurst komplett verzichten, Fleisch nur gelegentlich. "Lieber an der Fleischtheke vorbei gehen hin zur Käsetheke" und da nicht auf den Fettgehalt achten. Gerne mal 1 Glas Wein trinken (wobei Betonung auf 1 liegt...). Was nun für oder gegen Brot spricht - daran kann ich mich nicht erinnern.

  • Der aktuelle Ernährungstipp beim Welt-Diabetes-Tag war sowohl für Typ 2 als auch für Typ 1, weil für alle Menschen auch ohne Diabetes wie folgt: Gerne öfter Nüsse essen, hilft dem Gehirn sich zu entwickeln, gerne fettigen Käse, Milch, Quark (außer bei Laktoseintoleranz), Fruchtzucker vermeiden, auch möglichst in Form von Fruchtsäften. Nur Fruchtzucker in Form von Früchten konsumieren und abends besser in "gebundener" Form (Frucht zum Beispiel in Naturjoghurt schneiden). Fertigprodukte meiden. Auf Wurst komplett verzichten, Fleisch nur gelegentlich. "Lieber an der Fleischtheke vorbei gehen hin zur Käsetheke" und da nicht auf den Fettgehalt achten. Gerne mal 1 Glas Wein trinken (wobei Betonung auf 1 liegt...). Was nun für oder gegen Brot spricht - daran kann ich mich nicht erinnern.


    Das widerspricht vielem was ich bis jetzt gehört habe. Milchprodukte sollen doch dank Hormonen und Fett (es soll andere Nahrungsmittel geben mit besserem Fett) und anderen substanzen eher ungesund sein und was ist gegen gutes Fleisch einzuwenden? Hast du Quellen mit denen du deine Aussagen belegen kannst? Und was soll das Glas Wein bringen?


  • Ich wusste gar nicht, dass Typ-1er eine Ernährungstherapie machen, ich dachte immer es wäre eine Insulintherapie ;)

    Genau so ist es!


    Die Ernährungsempfehlung die ich in der Dia-Schulung erhalten habe, war eigentlich, dass man gesunde Mischkost essen soll, so wie jeder normale Mensch. Nur bei Zucker und großen Mengen Fruchtsaft gibt es natürlich Einschränkungen, die ja auch verständlich sind.

  • Habe gerade ein Buch gegen Krebs gelesen, da standen die gleichen Ernährungstipps drin und noch Schokolade mit 70% Kakaoanteil, die auch Diabetikern empfohlen wird. Zusätzlich gute Fette: Oliven, Avokado - was ich gerne esse. Jeder sollte wissen, was ihm schmeckt und bekommt. McDoof schmeckt mir nicht und das heißt nicht, dass ich auch mal Currywurst und Pommes esse, aber sich nicht bei Mc.

  • Widerspreche nur ungern - hab zu Weihnachten das erste mal seit langem wieder bei Kohlehydraten zugeschlagen und "meinen Spass" gehabt. Je weniger ich davon esse und je langsamer deren glykämischer Index, desto leichter fällt mir meine BZ Kontrolle. An zwei Stücken Kuchen hab ich fünf Stunden incl. Korrektur Freude gehabt, ca 300-400g Lammfilet mit gelben Bohnensalat waren gar kein Thema. Aber der Schokokuchen war auch sowas von lecker.


    Vielleicht ist meine Restaktivität bei dem Thema hinderlich, da meine BSP hohe BZ Werte mit wenig, aber spürbarer Eigenproduktion unterlegt. Was bedeutet, dass ich ziemlichen 'Tiefflug' machen kann wenn ab 2KHE und hohem GI nicht kompensiert werden und dafür die BSP stundenlang am Anschlag rennt. Milde Hypo ist in dem Fall durch Eigeninsulin ist sowas von sicher. Einzige sinnvolle Lösung: ab unterschreiten von ca 100 einfach 0.5 KHE als Weingummi essen, das kontert den Eigeninsulinüberschuss. Bei Typ-I muss das Insulin und Wirkprofil zu den Kohlehydraten und deren Profil passen, ganz ohne ist das Thema Ernährung find ich nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Das eine Glas Rotwein - liegt an den sekundären Pflanzenstoffen oder wie die heißen, ja Traubensaft wird auch empfohlen bei Vorsorge vor Krebs sicher nicht bei DM. Jedenfalls rote Trauben. Und als Noah seine Arche landete pflanzte er als erstes einen Weinberg an.

  • Thomas
    Ein ehemaliger Weinberg klingt ja toll. Da könnt man ja glatt für den Hausgebrauch... Kennst Du den Film French Kiss ???


    Grounded
    Wir sind ja fast gleich lange dabei... Ich hab mich anfangs auch sehr zurück gehalten mit KH und irgendwann war ich von dem Lowcarb Futter total wund und war es leid. Umso mehr Experimente ich gemacht hab umso sicherer wurde ich und hab auch festgestellt dass gerade "Grossmutters Küche" gar nicht so schlimm ist. Gerade Bohnen und so Sachen... Als Saarländer kann ich ohne Kartoffeln eh nicht und auch Nudeln sind überhaupt nicht böse, gerade wenn man noch aktiv unterwegs ist. Nachm Wandern am WE gibts bei mir immer Spaghetti al Pesto und mein BZ ist davon begeistert...

    Sometimes people are beautiful.
    Not in looks.
    Not in what they say.
    Just in what they are.

  • Grounded: ich kenne das Phänomen der "selbstgebastelten Hypo" durch Eigeninsulin ebenfalls. Meine Beobachtung ist, dass es vor allem bei hohem GI passiert und eine Ausschüttung von Eigeninsulin als Antwort auf die KH-Aufnahme anscheinend deutlich verspätet passiert, so ca. 5h nach dem Essen. Die zweifelhafte Nachricht: das wird besser mit der Zeit... :blerg: Je weniger Betazellen, desto geringer dieser Effekt.
    Wenn es dich interessiert, such mal unter dem Stichwort "Sekretionsstarre"; mir fehlt leider gerade ein passender Link.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Grounded: ich kenne das Phänomen der "selbstgebastelten Hypo" durch Eigeninsulin ebenfalls.
    ...
    Wenn es dich interessiert, such mal unter dem Stichwort "Sekretionsstarre"; mir fehlt leider gerade ein passender Link.


    Ist schon ein rechter Murks, dass die alten Links aus Zeiten der vorhergehenden Forumssoftware von den aktuellen Boards einfach verbrannt worden sind. :pupillen:
    Daher wohl auch der Name der neuen SW. "Burning Boards".


    Ansonsten wird die Fragestellung der Sekretionsstarre/alimentären Hypo/postprandialen Hypo auch in einem Thread im Info-Forum berührt: Link

  • @Hubi/Sockenfussel:


    Hab bisher den Eindruck, dass bei mir ein hoher GI dazu führt, dass mein BZ trotz "richtiger" Korrektur hochknallt und meine BSP dann "alle Maschinen AK voraus" noch was drauflegt. Was bei den gleichen Kohlehydraten in langsam bzw. noch besser weniger KH in langsam nicht passiert. 500g Quark mit Früchten darf ich zum Beispiel nicht 1:1 korrigieren, da diese 'langsamer' sind als mein Novorapid.


    Hab mich durch eure Hinweise dazu hinreißen lassen heute früh mal bei Kohlehydraten zuzuschlagen, fahre gerade einen "Versuch" mit 5-6 KHE und gucke ob das noch so ist wie ichs im Hinterkopf hatte. Wozu hab ich nen Libre und dieser Sensor rennt einwandfrei. Der Mensch macht schließlich den größten Blödsinn weil er der Ansicht ist "das war mal sinnvoll, also weiter so" ohne zu prüfen, ob die Voraussetzungen noch gegeben sind. Hab aktuell Urlaub, da kann ich solche Selbstversuche ganz gut fahren.


    Joa
    Herzlichen Dank für den Link. Versuche genau in diesem Sinne meine Reste zu schonen. Alleine aus dem Grund "kenn ich, kann mit leben, wenns so bleibt ists ok". Ne richtige Achterbahn machen meine Reste nicht, auch weil ich mit KH sparsam umgehe. Vom "Low Carb" Thema als Philosophie mal ab: Meine Ernährung war schon immer eher 'Fleisch ist mein Gemüse' und nun kommt eben zum Fleisch das Gemüse und Salat statt Kartoffeln/Pommes/Reis hinzu. Eine gefühlte Einschränkung ist das in dem Sinne nicht.


    Edit: Und ich sollte mir Fachliteratur über Diabetes besorgen. Macht jedenfalls mehr Sinn als mit der Krankenkasse das SGB-V bzw. SGB-IX nebst Definitionen was ein Arzneimittel, Heilmittel und Hilfsmittel zu beten. Muss leider auch sein.


    Edit: Anbei die Daten meines Versuchs. Kandidat 1: Proteinbrot TEGUT, 7g KH je 100g, drei fette Scheiben mit etwa 130g. Plus Schinken, Zwiebelmett und Leberwurst. Kandidat 2: 90g Brötchen, Mischteig, wieder Zwiebelmett, Schinken. Geschätzt 4,5 bis 5KHE und IE. Auf das Proteinbrot kein Bolus, das geht so langsam ins Blut dass mich eine IE ziemlich in den Keller geholt hätte und dann ggf. ne Gegenregulation kommt. Das übergroße Brötchen hat erstaunlich gut geklappt, hatte das _deutlich_ schlechter in Erinnerung. Aber damals war die Datenlage mangels Sensor mit einer Messung nach 2.5h noch nicht so gut.

  • Grounded: ein Mettbrötchen ist ja auch ein etwas müder Einsatz, was "hohen GI" angeht... :D Versuch's mal mit einem Marmeladenbrötchen, dann sehen wir weiter!
    Jedenfalls muss ich es schon ein bisschen "krachen lassen", damit es merkbare BZ-Abrutscher durch Eigeninsulin gibt. Meine üblichen 3-5 BE bei drei Hauptmahlzeiten reichen dafür nicht, sofern ich die Sparte Marmeladenbrötchen, Milchreis und ähnliches auslasse. Gibt ja auch harmlosere KH.


    Aber es lohnt sich, die Wirkung zu kennen, dann geht man mit Urlaub und Feiertagen lässiger um. Allerdings läßt der Effekt bei mir nach, wenn die KH-Völlerei mit hohem GI ein paar Tage anhält. Ich vermute, da sind dann die Kapazitäten vorübergehend erschöpft und eine Down-Regulation kommt noch dazu. Bislang war das aber bedingt reversibel - das Eigeninsulin wird zwar stetig weniger, aber das verläuft sehr langsam und beschleunigt sich auch nicht nach einer Phase mit vielen KH/pp-Spitzen, etc. Daher mache ich mir um die Schonung meiner Betas keine Gedanken mehr, ohne Insulin geht's eh nicht.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)