Allergie auf Freestyle Libre

  • Sammelklagen gibt es seit ein paar Monaten auch in Deutschland (wg. VW Abgasskandal). Ob man wegen Sensorallergie klagen kann?


    Du kannst ja nicht klagen, weil du eine Allergie kriegst, sondern nur deswegen, weil Abbott irgend etwas falsch gemacht hat.

  • Könnte schon erfolgreich sein. Auf den "Beipack-Zettel" ist die Allergie nicht aufgeführt. Und die Angaben beim Starte-Set stimmen auch nicht, dort ist die Rede von einer Pflaster-Allergie. Das Problem ist aber selten das Pflaster, sondern das Gehäuse. Ich bin seit Di, in der örtlichen Uniklinik in Behandlung, wegen der Libre Allergie. Man macht einen Epikutantest bei mir: Der ganze Rücken jukt und brennt. Das Libre musste nach 24 h abgenommen werden, weil es darunter angefangen hat zu eitern. Bin gespannt wie lange ich das aushalte. Der Test dauert 7 Tage.

  • Es ist doch allgemein bekannt, dass man auf alles Mögliche Allergien entwickeln kann.


    Sollte ich irgendwann auf den Libresensor allergisch reagieren, dann fände ich es sehr schade, müsste es aber akzeptieren und mich nach Alternativen umsehen. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen ein Schmerzensgeld einzuklagen.


    Warum auch? Hat Abbott mich gezwungen den Sensor zu tragen?

    Würde jeder Anwender allergisch reagieren, könnte man eventuell den Fehler bei Abbott suchen. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Allergiegeplagten in der Minderzahl sind.

  • Du kannst ja nicht klagen, weil du eine Allergie kriegst, sondern nur deswegen, weil Abbott irgend etwas falsch gemacht hat.

    genau deshalb wird in Deutschland nicht geklagt. Wenn in den USA einer klagt, dass er wegen Zigarettenrauchens ein Carcinom bekam....und sogar Recht bekam, dann staunen wir alle.........!

    Abbott hat dazu stets verneint, dass es viele sind, die eine Allergie bekamen! Inzwischen haben wohl den Kleber geändert, zugegeben, dass es Allergiker gibt. Klar, ich kann den Sensor ganz weglassen, aber das kann ein Raucher mit seinem Klimmstengel ja auch.........:urlaub

    cd63

    Grüße nest

  • wäre es ein Medikament, wie unsere Insuline, könnte Klage erhobenwerden, da nicht alle Risiken korekt angegeben werden. Man sollte darauf hinwirken, dass die Gesetze auch auf medizinische Geräte übertragenen werden.


    Das Problem ist auch, dass es ein Allergieauslöser auch für andere Allergien ist. Das heisst hätte man das Gerät nicht getragen, hätte man auch keine anderen Allergien entwickelt. Und die Allergie verändert die Haut bleibend. Und es gibt Allergiefreie Alternativen aber, Medizinproduke wurde noch nicht verpflichtet ausschließlich allergiefreie Produkte zu liefern. Wird Zeit, das ein Umdenken erfolgt.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Warum auch? Hat Abbott mich gezwungen den Sensor zu tragen?

    Laut der hier besprochenen chemischen Analyse verwendet Abbot zum Verkleben des Sensorgehaeuses das Monomer Isobornylacrylat, was durchaus als Allergen bekannt ist. Wenn das offiziell und gewollt waere, muesste das wohl im Beipackzettel stehen.


    Das Problem wurde von Benutzern duch "Abdampfen" des Sensoroberteils geloest. Das waere ja durchaus auch in der Produktion bei Abbot implementierbar.

    Bisher blocken die aber einfach nur ab.


    LG

    Martin

  • und was zusätzlich interessant ist, ist dass das Produkt auf dem europäischen Markt eingeführt und damit "getestet" wurde, bevor es irgendwann sehr viel später in den USA zugelassen wurde. Grob gesagt könnte man von "Menschenversuchen" sprechen...zumal sich die Allergien erst nach ca. 5 Sensoren entwickelten und Testpersonen ca. 2 Sensoren getragen haben!

    Telefonisch wurde man mit Hinweis auf die Allergie immer beschwichtigt............ein Einzelfall!?

    cd63

    Grüße nest

  • Das Problem wurde von Benutzern duch "Abdampfen" des Sensoroberteils geloest. Das waere ja durchaus auch in der Produktion bei Abbot implementierbar.

    Was aber durch die Einstufung als medizinprodukt dazu führen würde, daß Abbott eine komplett neue Studie aufsetzen müsste um zu beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Der Spaß ist teuer, dauert ewig und falls das nicht funktioniert haben sie sich selbst ein Ei gelegt.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Das Problem wurde von Benutzern duch "Abdampfen" des Sensoroberteils geloest. Das waere ja durchaus auch in der Produktion bei Abbot implementierbar.

    Was aber durch die Einstufung als medizinprodukt dazu führen würde, daß Abbott eine komplett neue Studie aufsetzen müsste um zu beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Der Spaß ist teuer, dauert ewig und falls das nicht funktioniert haben sie sich selbst ein Ei gelegt.

    Tja...dann also lieber die Gesundheit der Patienten aufs Spiel setzen. Die wehren sich sowieso nicht. Das kann es nicht sein, oder?

  • und was zusätzlich interessant ist, ist dass das Produkt auf dem europäischen Markt eingeführt und damit "getestet" wurde, bevor es irgendwann sehr viel später in den USA zugelassen wurde. Grob gesagt könnte man von "Menschenversuchen" sprechen...zumal sich die Allergien erst nach ca. 5 Sensoren entwickelten und Testpersonen ca. 2 Sensoren getragen haben!

    Telefonisch wurde man mit Hinweis auf die Allergie immer beschwichtigt............ein Einzelfall!?

    cd63

    ... dabei in USA aber eine 24h Aufwärmzeit sowie kürzere Laufzeit angesetzt, alles Dinge die hier oft bemängelt wurden. Mit dem L2 läuft es ja gerade identisch. Erst wir, dann der Rest. Toll.

  • ... beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Seh ich nicht ganz so kritisch. Typische Elektronik kann 0-70 Grad einfach laut Datenblatt ab. Sonst koenntest Du die SMD-Platine auch nicht loeten. Den Sensorfaden steckt ja sowieso erst der Anwender an die Elektronik, der ist nicht betroffen.


    LG

    Martin

  • Es wurde ja bereits berichtet, dass der Gehäuseklebstoff die Alleregie auslösenden Stoffe enthält. Dies wird von Abbott inzwischen nicht mehr bestritten! Im Gegenteil: man ist dabei hieran etwas zu ändern! Ganz aktuell: ich war gestern bei einem Vortrag, wo eine Mitarbeiterin von Abbott Rede und Antwort gestanden hat. Ich habe das Thema "Allergien" angesprochen und sie hat von sich aus ziemlich detailiert erläutert, was da genau abläuft. Kurz zusammengefasst: für das verkleben des Sensorgehäuses wird ein unter UV härtender Kleber verwendet, der die Allergene enthält. Dieser "versaut" durch ausgasen auch das Klebepflaster.

    Jetzt aber das allerwichtigste: man ist zur Zeit dabei, den Produktionsprozess umzustellen auf eine andere Klebetechnik. Bis Mitte des Jahres soll das abgeschlossen sein. Es gibt also berechtigte Hoffnung, daß Besserung in Sicht ist.

  • Das Problem wurde von Benutzern duch "Abdampfen" des Sensoroberteils geloest. Das waere ja durchaus auch in der Produktion bei Abbot implementierbar.

    Was aber durch die Einstufung als medizinprodukt dazu führen würde, daß Abbott eine komplett neue Studie aufsetzen müsste um zu beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Der Spaß ist teuer, dauert ewig und falls das nicht funktioniert haben sie sich selbst ein Ei gelegt.

    Tja...dann also lieber die Gesundheit der Patienten aufs Spiel setzen. Die wehren sich sowieso nicht. Das kann es nicht sein, oder?

    Natürlich nicht. Aber so lange die Leute kaum Alternativen haben (Verschiedene Gründe, KK zahlt CGM nicht, etc) und sich selbst helfen steht das für Abbott wahrscheinlich nicht ganz oben auf der Prio-Liste. Warum auch, wenn sies am Absatz kaum merken.

    ... beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Seh ich nicht ganz so kritisch. Typische Elektronik kann 0-70 Grad einfach laut Datenblatt ab. Sonst koenntest Du die SMD-Platine auch nicht loeten. Den Sensorfaden steckt ja sowieso erst der Anwender an die Elektronik, der ist nicht betroffen.


    LG

    Martin

    Typische Elektronik ist auch kein Medizinprodukt. Da sind die Anforderungen und Tests nochmal um einiges aufwändiger als für ein normales Elektronik Gerät.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Das Problem wurde von Benutzern duch "Abdampfen" des Sensoroberteils geloest. Das waere ja durchaus auch in der Produktion bei Abbot implementierbar.

    Was aber durch die Einstufung als medizinprodukt dazu führen würde, daß Abbott eine komplett neue Studie aufsetzen müsste um zu beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Der Spaß ist teuer, dauert ewig und falls das nicht funktioniert haben sie sich selbst ein Ei gelegt.

    Die Einstufung als Medizinprodukt ist, im Gensatz zur Einstufung als Medikament, nicht so hart, wie es hier erscheint. Es müssen keine neue Studien beigebracht werden und der Produktionsprozess spielt keine Rolle.


    Deswegen bin ich der Meinung, dass man den Bereich medizinische Hilfsmittel abschaffen müsste und die Hilfsmittel gleichsetzen müsste mit Medikamenten. Damit a) Die Haftung der Unternehmen, bei falschen Werbeversprechen und fehlenden Informationen über Nebenwirkungen, in den "Beipackzetteln" eine stärkere wird. b) Und, dass die Zulassung und Kontrolle im laufenden Prozess genauer überprüft wird.


    Desweiteren müssten, zum Schutz von Verbrauchern, alle vermeidbaren Risiken auch vermieden werden. Das dieses Substanzen Allergien auslösend war, war schon bei der Konstruktion bekannt. Bis heute, aber, findet sich nichts im Beipack-Zettel dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Leider müssen da schon neue Studien gemacht werden. Sobald du einen Teil eines Medizinproduktes änderst (sei es ein Bestandteil oder auch nur ein Teil der Verpackung) musst du nachweisen können, dass auch dieser Teil kein potentielle Risiko für das Produkt darstellt. Dazu musst du entweder Studien nachweisen die das bekräftigen oder auf bereits stattgefundene Studien verweisen.



    Medizinische Hilfsmittel sind hier aber auch nicht gleich Medizinprodukte. Falls du die gleichen Kontrollen und Zulassungsbestimmungen willst wie sie für Pharmazeutische Produkte ("Medikamente") vorgeschrieben sind wir die Sache wesentlich teurer und komplizierter.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Es genügt, bei Hilfsmitteln, auf vorhandene Studien zu verweisen und mit Vergleichbarkeit zu argumentieren. Da Abbott die einzigen sind, die Isoacrylate verwenden ist das kein Problem.