Erfahrungen: t:slim x2

  • Ich weiß nicht, warum so viele Leute Akkus für umweltfreundlich halten - bei Autos, Fahrrädern und jetzt bei Pumpen usw.


    Wenn man schaut, wie die produziert werden und wo die erforderlichen Materialien herkommen und bei manchen Abbaumethoden von Lithium, Kobalt usw. schon von Sklavenarbeit die Rede ist, denke ich, das mit der Umweltfreundlichkeit ist ein Trugschluss.

    Nach wenigen Jahren muss auch der Akku ersetzt werden, weil die Kapazität rapide abnimmt - und dann, dann landet der Akku auch in der "Umwelt".


    Als Beispiel: Im Prospekt für mein Hörgerät steht deutlich, dass der Akku schon im Neuzustand nicht den ganzen Tag hält und nach 2 Jahren nur noch 80% der Kapazität hat - solche Geräte (von Siemens) müssen andere Leute kaufen. Ich will Batterien, die ich ggf. schnell wechsele und die so klein sind, dass sie in die Geldbörse passen und nicht mit Eurostücken verwechselt werden können. Ladestation, Netzteil, Kabel usw. fallen auch nicht vom Himmel sondern müssen produziert werden und entsorgt werden (in Indien, oder?)


    Die alte kleine VEO von MM hatte die kleine Batterie. Die hat 2 bis 3 Wochen trotz CGM bei mir durchgehalten und das war richtig für den täglichen Gebrauch.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Wie kommst du auf die Idee? Hier ist das bisher zumindest nicht der Fall oder kannst du den Begriff "viele Leute" einmal näher definieren?

    Beide sind sowohl aus Umweltsicht als auch ob ihrer Risiken für den Nutzer schädlich. Akkus sind dies aber relativ gesehen weniger, da sie über viele Ladezyklen nutzbar sind. Ich kann mich nicht entsinnen, dass jemand von umweltfreundlichen Akkus geschrieben hat und ich hab das auch nicht. Du scheinst aber, da du ganz explizid Akkus anprangerst, Batterien als weniger schädlich einzuschätzen. Beide sind im Prinzip in etwa ähnlich schädlich. Akkus benötige ich aber weniger als im gleichen Zeitraum Batterien, wegen der Wiederaufladbarkeit. Aus diesem Grund finde ich Akkus auf die Dauer zumindest preiswerter und die Menge schädlichen Mülls für die Umwelt ist auch eine andere.

    Gruß Heiner

  • Batterien sind freilich nicht besser. Ich habe auch eine Taschenlampe mit Kurbel (Mist, hat ja auch einen Akku). Aber Pumpe mit Kurbel geht wohl nicht.


    Also beides ist schädlich, Akku und Batterie. Aber beim Akku muss ich noch mehr Utensilien herumschleppen und da habe ich schon genug dabei.


    Es sei denn die Akkus halten mehrere Tage und sagen früh genug, dass wieder geladen werden muss und es muss irgendwie möglich sein, so ein lebenswichtiges System wie die Pumpe zu betreiben. Mein Smartphone ist mit egal ob es leer ist oder voll – ich kann auch ohne leben, habe aber trotzdem eine kleine Powerbank (kleine Größe, geringe Kapazität) dabei (auch für die BlueJay)


    Freilich habe ich immer einen PEN dabei, handbetrieben, ohne Akku, den Novopen 1, geht noch und kann nachgefüllt werden. Der ist wie ein Kugelschreiber in der Größe - aber soetwas musste ja vom Markt verschwinden - nicht genug Profit.


    Ach ja, die vielen Leute:

    Politiker mit dem Drang E-Autos einzuführen; Verbraucher, die oft zu Akkugeräten greifen, der Boom der E-Fahrräder, alle Handybesitzer usw.

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  • ...es muss irgendwie möglich sein, so ein lebenswichtiges System wie die Pumpe zu betreiben.

    Ist es ja auch. Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen. "Lebenswichtiges System" klingt mir zu dramatisch. Es ist ja nicht wie ein Respirator, wo man innerhalb von ein paar Minuten abnibbelt, wenn da der Strom ausfällt.

    Ich hab damals in der Pumpenschulung getestet, wie lange ich ohne Pumpe auskomme, bevor die Ketose einsetzt. Das waren bei mir 4 Stunden.

    Dann bin ich aber erstmal nur in der Ketose. Bis zur Azidose dauert es dann noch mal ein paar Stunden/Tage.


    Ketose muss ich aber auch nicht haben, denn das dauert erstmal, die wieder loszuwerden. Also nehme ich grundsätzlich meinen Pen mit, wenn ich es nicht schaffe innerhalb von vier Stunden wieder zu Hause zu sein. An Akku oder sonstiges Zubehör denke ich da gar nicht, denn es kann ja auch passieren, dass die Pumpe als ganzes ausfällt. (Ganz genaue nehmen sich sogar lieber Insulin und eine U100 Spritze mit, denn auch ein Pen kann ausfallen.


    Fakt ist jedenfalls, dass man als Pumpi immer auch auf solche Fälle vorbereitet sein sollte. Wenn man es nicht kann, ist man für eine Pumpe eher weniger geeignet (es sei denn man ist Kind oder aus einem anderen Grund eingeschränkt, dann sollte das die Hilfsperson können).


    Und Pumpenausfälle teste ich alle paar Jahre mal wieder, um nicht einzurosten. Ich lasse dann für 1-2 Tage die Pumpe weg und spritze mir Insulin nur per Humalog-Pen.

    Tagsüber gar kein Problem (ich muss halt alle 2 Stunden spritzen) und nachts geht es auch (nur komme ich dann morgens eben mit 200er Werten aus der Nacht).


    Viele Grüße
    Jörg

  • Ich habe ja auch mehr als nur den PEN1 dabei. Aber damit kann man unauffällig hantieren. Und aus dem Pen kann ich notfalls die Einmalspritze auch mehrfach aufziehen.


    Und alle 2 Stunden handeln, auch nachts, kenne ich auch. Ich stelle den Wecker. Somit hast du recht, die Pumpe ist nicht lebensnotwendig. Allerdings habe ich lieber einen Smartphone-Ausfall als einen Pumpenausfall.


    Und Ketose habe ich auch schon ausprobiert - brauche ich nicht wieder. Ich saß dann am Straßenrand und war "Handlungsunfähig". Vorher konnte ich noch genug Insulin geben, Aber die richtige Ketosebehandlung hat und damals ja niemand beigebracht.


    Das wird auch jetzt und hier eine große Debatte geben, was man da am Besten macht.

    Das blöde Gefühl, wenn es los geht, sollte man allerdings kennen.


    Hat aber alles nichts mit der t:slim zu tun, hoffe ich. Wenn die etwas gegen steigende SG-Werte machen kann und G6 richtig läuft, solle das für uns auch gut laufen.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Dann bin ich aber erstmal nur in der Ketose. Bis zur Azidose dauert es dann noch mal ein paar Stunden/Tage.


    nach etwa 3h ohne Insulin ist mir so schlecht und ich bin so am kübeln, dass ich nix mehr gebacken krieg

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Und alle 2 Stunden handeln, auch nachts, kenne ich auch. Ich stelle den Wecker.

    Brauch ich nicht. Ich esse dann abends noch ein Wurstbrot (gute Mischung aus KH, Fett und Eiweiß, geht langsam ins Blut) und spritze 24 IE Humalog. Mit der Menge verlängert sich die Wirkdauer (Faustregel (eigentlich für Normalinsulin): Eine Verdreifachung der Insulindosis bewirkt eine Verdopplung der Wirkdauer) und ich komme dann morgens mit Werten um die 200-240 raus, aber ohne Ketose. (Das checke ich dann ja mit den Ketonstreifen für Urin)


    Dass es bei mir klappt, heißt aber nicht, dass es bei jedem klappt. Es zeigt aber, dass man auch ein paar Tage ohne Pumpe auskommen kann, auch wenn man kein Basalinsulin zur Hand hat. Bei der Pumpenschulung hat mich die Diabetesberaterin ermutigt, das mal bei mir zu testen (sie war selber auch Pumpi).


    Von daher sehe ich einem möglichen Akku-Ausfall bei der t:slim gelassen entgegen. Bin mal gespannt, wann ich wie wirklich testen kann. :)


    Viele Grüße
    Jörg

  • 24 IE Humalog

    urgs, das habe ich grad malso als Tagesdosis...

    Ausser etwas hakt... dann kann auch schon mal bis zu 30IE daraus werden...

    Interessant, wie unterschiedlich wir alle sind. :/


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Von daher sehe ich einem möglichen Akku-Ausfall bei der t:slim gelassen entgegen. Bin mal gespannt, wann ich wie wirklich testen kann. :)

    naja, die Reisewut geht aktuell ja nicht so weit.....aber irgendwo in fernen Ländern, so ohne Strom kann es schon ein wenig spannend werden. Ich möchte auf jeden Fall nicht auf einen Pen umsteigen müssen.

    Theoretisch klingt das alles so super - hast du dir mal die Testversion runtergeladen - hast du bestimmt. Schon gewöhnungsbedürftig. Wenn ich wüsste, dass ich den G6 vertrage, wäre es eine Option - aber wasserfest ist sie auch nicht - da fängt es schon an mit meinem Nein!

    nest

    Grüße nest

  • Von daher sehe ich einem möglichen Akku-Ausfall bei der t:slim gelassen entgegen. Bin mal gespannt, wann ich wie wirklich testen kann. :)


    Viele Grüße
    Jörg

    Das Problem, das ich meine, ist nicht ein simpler Pumpenausfall. Was ich meine ist ein Ausgasen des Akkus - evtl. durch falsche Behandlung - bei nicht vorhandenen Entgasungslöchern in der Pumpe. Ich weiß nicht, ob die Pumpe welche hat, was aber dringend erforderlich wäre. Ich weiß aber, dass die Amis bei so etwas sehr schlampig sein können. Die Unfälle, auf die unsere Medien sich in der letzten Zeit immer wieder bezogen haben, sind alle in den USA passiert mit Akkuträgern aus Indonesien und Malaysia, die keine Entgasungslöcher hatten, aber schön billig waren. Wenn der Akku ausgast und das Gas kann nicht austreten macht es relativ schnell rums im Karton und je nachdem wo sich die Pumpe dann befindet kann das übel ausgehen. Einem solchen möglichen Problem kann ich nicht gelassen entgegen sehen und hätte da vorher gern eine Aussage des Herstellers bzw. Vertriebspartners in DE.

    Gruß Heiner

  • Einem solchen möglichen Problem kann ich nicht gelassen entgegen sehen und hätte da vorher gern eine Aussage des Herstellers bzw. Vertriebspartners in DE.

    bis in D etwas Medizinisches auf den Markt kommt, sind alle Eventualitäten eigentlich durch. Somit sind die Geräte meistens schon wieder von gestern.

    nest

    Grüße nest

  • Für mich ist das Thema Pumpe vollkommen neu. Ich werde mich auf Anraten meines Diabetologen für die t:slim entscheiden bzw. wir werden die dann beantragen.


    Ich werde zumindest vorerst ohne Dexcom und weiter mit FSL2.


    Mal eine allgemeine und dumme Frage: diese bzw. die heutigen Pumpen - geben die Geräusche während des Betriebs ab?

  • Skorpion311

    Die Pumpe machen mehr oder weniger Geräusche beim Insulin abgeben. Das ist aber in der Regel nicht wirklich laut und verliert sich unter der Kleidung und zwischen den Alltagsgeräuschen. Wenn man ganz genau drauf achtet hört man es an einem stillen Ort.

    Die Alarme hingegen muss und soll man hören.


    Nach einiger Zeit tragen der Pumpe, hört man sie selber nicht mehr so wirklich. 😉


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Heiner: Wie ist das denn bei den ganzen "vergossenen" rugged Smartphones. Da sind doch auch keine Löcher drinnen?

    Das hängt natürlich auch ganz wesentlich vom Umgang mit dem Akku und dessen Leistung ab. Wird er mehr im unteren Leistungsbereich wieder geladen, also im fast leeren Zustand oder bei noch ca. 70 - 80 % Leistung, wo befindet sich das Handy usw. Man sollte sich immer an Empfehlungen von Fachleuten, die es auch im Netz gibt, zu bestimmten Akkutypen halten. Dann ist man schon gut beraten. Wenn ein Akku nicht mehr gut ist, wird er schnell warm oder sogar heiß. Dann z.B. sollten die Alarmglocken klingeln. Leider sind in den Handies meistens fest verbaute Akkus drin. In einem solchen Fall einen Fachmann dran lassen und - sofern es sich noch lohnt - einen neuen Akku einbauen lassen.

    Gruß Heiner

  • naja, die Reisewut geht aktuell ja nicht so weit.....aber irgendwo in fernen Ländern, so ohne Strom kann es schon ein wenig spannend werden. Ich möchte auf jeden Fall nicht auf einen Pen umsteigen müssen.

    ...aber wasserfest ist sie auch nicht - da fängt es schon an mit meinem Nein!


    Das ist aber normal. Die "Eierlegende Wollmilchsau" gibt es eben auch bei Pumpen nicht. Für mich fallen z.B. schon mal all die weg, die nur 200 IE im Reservoir haben. Zwei Tage sollte ein Reservoir bei mir schon reichen (ich habe einen Tagesbedarf von 120-130 IE).

    Die Frage bei der Pumpenwahl ist immer, inwieweit man sich da auf Kompromisse einlassen möchte. Ich mache bei der t:slim auch schon den Kompromiss bei den Kathetern. (Eigentlich wollte ich bei Luer-Lock bleiben)


    Viele Grüße
    Jörg

  • Ich weiß nicht, warum so viele Leute Akkus für umweltfreundlich halten - bei Autos, Fahrrädern und jetzt bei Pumpen usw.


    Wenn man schaut, wie die produziert werden und wo die erforderlichen Materialien herkommen und bei manchen Abbaumethoden von Lithium,

    Seh ich auch so!

    Das einzige was für uns als Kunden noch eine Rolle spielt, ist die Menge die man an Batteriezellen mit sich herumschleppen müßte (gegenüber Akkuzellen oder Powerbanks) und das ewige nachkaufen.


    Freilich habe ich immer einen PEN dabei, handbetrieben, ohne Akku, den Novopen 1, geht noch und kann nachgefüllt werden. Der ist wie ein Kugelschreiber in der Größe - aber soetwas musste ja vom Markt verschwinden - nicht genug Profit.

    Naja, nach nunmehr 35 Jahre nach Markteinführung kein Wunder... Du kannst Dich glücklich schätzen wenn man dafür noch passende Sachen bekommt.

    Aber ich glaube nicht, daß der Novopen1 kleiner sein soll als der Novopen5.

    Vielleicht dünner, aber längenmäßig wird da doch kein großer Unterschied sein, oder?

    Sag mir mal wie lang und dick der Novopen1 ist und ich meß mal den Novopen5 nach ;)