Artikel zu "Intelligentes Insulin"

  • Quelle:


    http://www.huffingtonpost.de/2…es-insulin_n_6886204.html

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Wow....WOW! Das wird großartig, auch wenn's noch ein paar Jahre dauert. 8o :rolleyes:


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ungefähr sowas habe ich mir auch überlegt... Aber einmal am Tag als "Flatrate" (inklusive Essen, was man will) würde ich auch schon als Vorstufe zum Paradies sehen.


    Aber am Ende kriegt man womöglich leider die Krätze als Nebenwirkung oder nach 10 Jahren wächst einem ein zweiter Kopf... :ugly: Wir werden sehen. ;)


    Lg Hubi


    PS Heute mal in der Stadt gewesen? :arghs:

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Im aktuellen Diabetes-Ratgeber (Apotheke) gibt es auch einen Artikel, der das anspricht, aber genauer gelesen habe ich ihn noch nicht. Ich habe irgendwas gelesen, dass sogar überlegt wird, ein Basalinsulin zu entwickeln, das nur einmal in der Woche gespritzt wird. Kann ich mir gar nicht vorstellen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Mir würde es schon genügen, wenn es sowas wie komprimiertes Insulin gäbe. Also statt U100 dann U200 oder so....
    Vorteil wäre, ich könnte meine Pumpe dann auf die hälfte Einheiten einstellen und käme besser über die Tragedauer des Omnipod (3Tage).
    :rolleyes:
    Gruß,
    Christian

  • Naja, so schnelle wird es nicht gehen. Ich habe schon einige "Innovationen" in den Nachrichten gesehen und bisher kam davon wenig zum Vorschein. Das was wirklich richtig gut angelaufen ist, sind die Kontimessgeräte wie das CGM und die Pumpen. Ich wäre auch sofort dabei wenn es eine Studie hinsichtlich eines Blutzuckersensitiven Insulin auf Depot-Basis gäbe.


    Dann würden die Injektionen sich auf Zuhause beschränken und man könnte tagsüber nur mit BZ Kontrollen auskommen. Das wäre doch was :rolleyes:

  • Wahrscheinlich hört dann auch dieses subkutane Rumgeschmiere auf und es wird i.v. gepritzt oder katheterisiert, wie sich das gehört. ;)

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Also ich hätte nicht wirklich Bock mir Täglich i.V. zu spritzen :blerg:
    Ich hasse schon das Quartalsmäßige Blutabnehmen...
    Ich hasse spritzen, die 4mm Pen Nadeln sehe ich allerdings nicht als Spritzen an - das sind eher etwas härtere Haare :D
    Wieso etwas i. V. spritzen wenn man das Zeug auch s.C. spritzen kann wenn es eh resorbiert wird?

  • Da würd ich mir am liebsten jeden Montag einen durchschnittlichen Wochenbedarf von meiner Ärztin injizieren lassen, da die Praxis 2 Minuten von meinem Büro weg ist. Selber intravenös rumdoktern, nö, das müsst ich jetzt auch nicht. ;)

  • Geniale Idee, wirklich.


    Aber es scheinen noch viele Probleme ungelöst. Die Autoren gehen davon aus, dass das Präparat ca. 10 Stunden im Körper zur Verfügung steht. Was passiert z.B. wenn man innerhalb 10 Stunden keine KH aufnimmt? Wirkt es dann trozdem? Muss man den KH-Bedarf voraussagen um die Vorab-Dosis zu errechnen? Gibt es eine Möglichkeit über die noch zur Verfügung stehende Insulnmenge zu berechnen um z.B. bei größeren KH-Mengen vor ablauf der 10 Stunden eine erneute Dosis spritzen zu können.


    Das Insulin wird an ein größeres, aliphatisches (=auf der einen Seite fettlöslich, auf der anderen wqasserlöslich) Fettmolekül gebunden, welches sich mit seiner wasserlöslichen Seite an albumine bindet.
    Wie groß ist die Albuminkapazität, reicht das aus, um den Tag über zu Essen?
    Was, wenn mehr gespritzt wird, als gebunden werden kann? Unterzucker?
    Sind die Albumine dann noch funktional?
    Was passiert mit dem ganzen injizierten Fett? Kommt es nach 5 Jahren zur Arteriosklerose mit Herzinfarkt?


    Wollen wir hoffen, dass diese Fragen bald beantwortet werden können...


    max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Hallo,


    ich habe gerade auch den wissenschaftlichen Artikel der Forschergruppe zu diesem Thema gefunden - naja, lesbar leider nur den Abstract - und finde es auch extrem interessant. Ich würde tippen, dass man einfach eine bestimmte Dosis spritzt und dann wartet, bis der BZ ansteigt. Dann ist das Insulin aufgebraucht und man spritzt erneut. Über die tatsächliche Wirkdauer steht hier nichts, nur das der Testzeitraum bei Mäusen 13 Stunden betrug. Aber bei Menschen kann das natürlich eh alles völlig anders funktionieren, da kann man nur spekulieren!


    Wenn ihr nochmal was neues zu dem Thema findet, haltet mich auf dem Laufenden!


    LG
    Tyto

  • Abwarten - wenns so wäre, dann müsste man "nur" ein CGM mit einer Pumpe kombinieren. Blutzucker über oberem Schwellwert = Zugabe neues Smart-Insulin, Regelkreis fertig. Als "Open Loop" haut ne Pumpe zu den Mahlzeiten (zZeitgesteuert oder auf Knopfdruck) prophylaktisch ne Ladung rein, den Rest macht dessen "Intelligenz". Der Satz "Moreover, continuous glucose monitoring reveals responsiveness matching that of a healthy pancreas. " ist jedenfalls eine deutliche Ansage. Wenns so wäre, würde ich diabetes als ärgerlich, aber quasi heilbar einstufen. Musst halt Medikamente spritzen, aber richtig böse Folgen hätte die nicht mehr wirklich.


    Zeitskala: Alleine Planung/Bau einer Produktionsanlage geht nicht unter 3-4 Jahren. Auch nicht in China. Also selbst wenn die nun "Vollgas" fertig-entwickeln würden und unter Vernachlässigung sämtlicher Risiken bereits Vorplanungen der nächsten Stufen machen - unter 7 Jahren incl. "vorläufiger Zulassung" nicht in nennenswerten Mengen herstellbar.


    Wenn das Zeug in 10 Jahren kommt, dann wärs tatsächlich eine Revolution. Und wir hätten wieder Spass mit den Kassen beim Thema "neue Behandlungsmethode", da diese Insuline sicher teurer sind als die etablierten. Natürlich kann heute keiner herausfinden, wieviel so ein Insulin kosten darf wenns den BZ schön konstant hält und die Folgekosten eliminiert. Damit würde erst ab Zulassungszeitpunkt angefangen, dann dauert das Gesamtverfahren nämlich am längsten.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Da man nicht mehr fein dosieren müsste, bräuchte man noch nicht mal mehr eine Pumpe. CGMS würde reichen.


    Na, dass so etwas nicht schnell geht, ist klar. Die brauchen ja nach einem Mäuseexperiment bestimmt noch vier Studien an Menschen, da kannste schonmal jeweils zwei Jahre für kalkulieren. Und dann ist das Produkt noch lange nicht auf dem deutschen Markt zugelassen, nur weil es das auf dem amerikanischen ist. Dazu kommt die Produktionsanlage - dem geht aber erstmal die Frage voraus, wie man überhaupt das Medikament in großen Mengen hergestellt bekommt und zu welchem Preis. Lässt sich ja nicht immer alles problemlos hochskalieren.


    Unter 12 Jahren, im besten Fall, würde ich da auch mit nichts rechnen. Aber immerhin ist es schonmal ein interessanter Ansatz.

  • Wo ich nun noch nicht ganz durch blicke, ist was genau bei einer Überdosierung von dem Insulin passiert.


    Angenommen wir haben uns gut was in die Wampe oder in die Adern gejagt, sagen wir 30 Einheiten und wir essen für 10 Einheiten.


    Wenn sich das Insulin nun von den Proteinen löst und seine Wirkung entfaltet wenn der Blutzucker über den bestimmten Wert steigt, der Blutzucker dann aber nach unten schwindet und trotzdem das komplette Insulin von den Proteinen gelöst wurde, was dann? Kann es sich neu an Proteine binden? Wie wird verhindert dass das abgelöste Insulin keine Hypo verursacht?


    Wenn sich das Insulin dann löst und an die Glukose bindet, bindet sich dann nur so viel an das Molekül wie viel nötig ist um dieses Molekül aufzulösen/resorbieren(?) und das restliche bleibt unverändert an die Proteine gebunden?
    So wie eine Flächenabdeckung?


    Steh ich irgendwie auf dem Schlauch?


    EDIT: Was passiert bei Alkoholmischgetränken mit KH? Das Insulin sollte dann ja drauf reagieren und den Zucker wieder auf Normalwerte bringen. Wenn der Alkohol dann etwas später den BZ runter drückt, was tun? Sich einfach ne Pizza nach dem jetzt wieder möglichen Komasaufen reinschieben?

    2 Mal editiert, zuletzt von Steff-San ()

  • Und in der Praxis sehen wir das dann in einigen Jahren. Und (weil es praktisch noch Montag ist und draußen regnet) dann wird es von der Krankenkasse nicht genehmigt, weil es sich ja um ein völlig neues Therapiekonzept handelt. :ren

    Ach, jetzt sei doch nicht so pessimistisch! :laub