Tresiba ab Ende September weg vom Markt

  • Schlimmer geht immer, oder wie soll man den Entwurf nun beurteilen? Auf den ersten Blick sehe ich keinen Punkt, der für den Bereich Diabetes Verbesserungen bedeuten könnte.


    :thumbdown:


    https://www.pharma-fakten.de/n…oennten-unterschiedliche/


    Werde es weiter beobachten und googeln. Bitte beachten, diese Quelle ist jetzt erst mal aus der Sicht der Pharmaindustrie.


    LG,


    hakaru


    Aus dem Ministerium: http://mobile.bundesgesundheit…artal/amvsg-kabinett.html


    Eine Gruppe freut sich auf Geldregen: Die Apotheker! :laub

    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=65568

    Zitat

    Mit einem Füllhorn guter Nachrichten kam Bundesgesundheits­minister Hermann Gröhe (CDU; Foto) nach München zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags. Mit am wichtigsten: die Anhebung der Vergütung für Rezepturen und die Dokumentation bei Betäubungsmittel-Abgabe sowie die geplante Streichung der Exklusivverträge für Zytostatika.

    Diese Vorhaben sind im heute verabschiedeten Kabinettsentwurf zum Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) verankert, der die Ergebnisse des Pharmadialogs umsetzt. Er sei zuversichtlich, dass der Entwurf das parlamentarische Verfahren ohne Hürden passieren werde, sagte Gröhe.

    Künftig sollen die Apotheker auch für Rezepturen den Festzuschlag von 8,35 Euro bekommen – so wie bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln. Auch die Arbeitspreise werden erhöht. Der Zusatzaufwand bei der Dokumentation von Betäubungsmittel- und T-Rezepten soll künftig mit 2,91 Euro vergütet werden. Nach 38 Jahren ohne Anpassung der Gebühr sei dies «zwingend angebracht», sagte Gröhe. Insgesamt bedeute dies ein jährliches Plus von 100 Millionen Euro für die Apotheker – was das Auditorium mit Beifall bedachte.


    (Gestern rief die Apotheke an, dass das Tresiba eingetroffen ist. Hab es heute abgeholt. Preis derzeit wie oben geschrieben 151,59 € für 5 Patronen.) :)

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

    3 Mal editiert, zuletzt von hakaru ()

  • Studienergebnisse vom November, Vergleich zwischen Tresiba und Toujeo:


    Geringere Variabilität von Tresiba zwischen den Tagen und im Tagesverlauf sowie gleichmäßigere Senkung der Glukose über 24 Stunden


    https://globenewswire.com/news…nsulin-glargine-U300.html


    Zitat


    The study showed that the day-to-day variability was approximately four times lower with Tresiba® than with insulin glargine U300. Within-day variability was approximately 40% lower with Tresiba®, with the glucose-lowering effect being more evenly distributed across 24 hours compared to insulin glargine U300.1 In addition, insulin glargine U300 showed a 30% lower potency assessed by the total glucose-lowering effect compared to Tresiba®.1


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:


  • (Gestern rief die Apotheke an, dass das Tresiba eingetroffen ist. Hab es heute abgeholt. Preis derzeit wie oben geschrieben 151,59 € für 5 Patronen.) :)


    Hi,


    Frage 1: welche Insulinkonzentration? U100/200?


    Frage 2: Welches Insulin hast Du vor Tresiba genutzt. Wieviel Einheiten davon wurden täglich benötigt, wieviele sind es unter Tresiba?


    Gruß
    Joa

  • Hi Joa,


    richtig, die Konzentration gehört zur Angabe dazu. Es ist U100.


    Ich habe seinerzeit 13 IE Levemir (8/5) gegen 10 IE Tresiba getauscht.


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Wie praktisch, dass sich der Bundestag erst im Herbst 17 damit befasst. Dann löst sich das Problem von selbst (zumindest für Deutschland). Selbst wenn dann positiv entschieden wird, kann man dann sagen "Tut uns leid, aber Tresiba ist schon eingestampft und nicht mehr in D erhältlich". Man sitzt das Problem einfach aus und verweist auf (scheinbare) Alternativen.

    "Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt" Mk 9,23

  • Studienergebnisse vom November, Vergleich zwischen Tresiba und Toujeo:


    Geringere Variabilität von Tresiba zwischen den Tagen und im Tagesverlauf sowie gleichmäßigere Senkung der Glukose über 24 Stunden

    Ich bedauere es auch, dass es Tresiba nicht mehr gibt. Allerdings komme ich mit Toujeo - im Vergleich zu Lantus vorher - deutlich besser zurecht. Die Hypos in der Nacht sind nahezu weg und ich kann unbesorgt mit einem BZ-Wert von 120 ins Bett gehen. Bei Lantus musste ich mindestens 140 haben, damit es nicht zu einer Unterzuckerung in der Nacht kam.


    Wenn ich nun daran denke, dass es mit Tresiba noch besser sein könnte, dann ist es schon sehr ärgerlich, wie dieses Basalinsulin hierzulande abgebügelt wird.

  • petzi: Mein Internist erzählte mir auch von erfolgreichen Umstellungen von Tresiba auf Toujeo nach dem Aus für Tresiba. Ich denke, der Unterschied zwischen dem Vorgänger Lantus und Toujeo wird schon sehr deutlich sein. Dass Tresiba jetzt in der Studie noch bessere Zahlen hinlegt als Toujeo, mag im Alltag der meisten Diabetiker vielleicht sowieso nicht wirklich auffallen.
    Andererseits hat es natürlich die zweite Verzögerungswirkung über die Albuminbindung, die sich positiv auswirken kann. Toujeo und Tresiba sind nicht identisch in ihrem Wirkprofil und ja, somit steht meiner Meinung nach in Deutschland ein modernes Insulinpraeparat nicht zur Verfügung.


    Ich habe den AM-VSG-Werdegang im Moment nicht verfolgt, denke aber, es soll schon noch von dieser Regierung entschieden werden. Wobei der "Herbst" ja nun auch bald zu Ende ist.


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Ich habe von Tresiba auf Toujeo wechseln müssen und bin gar nicht zufrieden. Tresiba war deutlich ruhiger im Wirkprofil und meiner Meinung nach war die Wirkung eindeutig länger. Mit Toujeo steige ich nachts wieder an bis zum Morgen. Dies hatte ich mit Tresiba keinesfalls so deutlich.


    Ich würde jederzeit wieder auf Tresiba wechseln.

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
    die Dir ganz viele Türen öffnen werden:
    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Jetzt verschafft sich der Bundesrat Gehör und schlägt eine Clearingstelle vor, die über strittige Fragen entscheiden soll. Zwar nur in beratender Funktion, aber immerhin etwas.


    Zitat


    Die Clearingstelle soll das ändern. Sie soll möglichst unbürokratisch und einvernehmlich „eine fachlich qualifizierte und differenzierte Auflösung divergierender Auffassungen zur Bewertung des Zusatznutzens von Arzneimitteln“ schaffen und bestehende Methodenfragen klären. Ihre Entscheidungen sollen lediglich den Charakter unverbindlicher Empfehlungen haben, die allerdings durch den G-BA bei der Beschlussfassung zu berücksichtigen sind.


    Schafft es der Vorschlag der Länderkammer in das AM-VSG, wäre das ein großer Schritt des AMNOG im Sinne eines „lernendes Systems“. Denn Arzneimittel, die hierzulande nicht erhältlich sind, sind nur für die eine gute Nachricht, die sie bezahlen müssen – also für die Krankenkassen. Für ihre Versicherten hingegen muss das nicht gelten. Denn beim AMNOG ist die Chance groß, dass sich dahinter „nur“ ein methodischer Gelehrtenstreit verbirgt – und keine sichere Aussage darüber, ob Patienten von einem bestimmten Präparat mehr profitieren als von einem anderen.



    https://www.pharma-fakten.de/n…chter-im-amnog-verfahren/


    Ich nehme das mal als Zeichen, dass der Protest der Patienten wahrgenommen wurde. :thumbsup::)


    (Schafft natürlich auch wieder ein paar neue Poestchen im Apparat 8o )

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  • Und wenn sie nicht gestorben sind, tagen sie noch heute und morgen und übermorgen... :rolleyes:


    Zitat

    Eigentlich schien schon alles geklärt: Im Oktober 2016 einigte sich das Bundeskabinett auf die Inhalte des neuen Arzneimittelgesetzes. Mit dem beginnenden Wahlkampf stellt die SPD nun jedoch neue Forderungen.


    http://m.aerzteblatt.de/print/186458.htm


    Auch interessant:


    Zitat

    Die frühe Nutzenbewertung á la AMNOG kommt dort nicht gut weg. Beide Organisationen befürchten, dass Deutschland sich vom medizinischen Fortschritt abkoppelt. Dabei sind die Krankheitszahlen alarmierend.


    https://www.pharma-fakten.de/n…lschaft-kritisiert-amnog/

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  • http://www.novonordisk.de/cont…k_Diabetes_2030_FINAL.pdf
    Ich habe das mal geändert in den Original Link.
    ECO-Mod
    5. März 2017


    Zitat

    Die zweite Auflage von Diabetes 2030 machte deutlich, dass der Anspruch, den Patienten in den Mittelpunkt des Gesundheitssystems zu stellen, im Bereich Diabetes noch nicht überall verwirklicht wird. Eine echte Verbesserung dieser Situation sei möglich, waren sich die Beteiligten einig, erfordert jedoch weitere gemeinsame Anstrengungen und eine Vertiefung des offenen und konstruktiven Dialogs untereinander.


    "Diabetes 2030" hieß eine Veranstaltung unter Federführung von Novo Nordisk, die Mitte Februar in Berlin stattfand.


    (Ich hoffe, das kurze Zitat ist erlaubt. Der Text ist ganz gut.)


    Ansonsten nichts Neues. Soweit ich es im Kopf habe, gehen die Beratungen zum neuen Arzneimittelversorgungsstaerkungsgesetz am 10. März in die nächste Runde.
    In der Lokalzeitung konnte ich gestern einen Leserbrief zur Thematik unterbringen. Macht mir ja Spaß, immer wieder zu nerven... :evil:

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    Einmal editiert, zuletzt von ECO ()

  • In den letzten Tagen wurde einiges noch mal neu gemixt, aber nun ist es fertig: Das Arzneimittelversorgungsstaerkungsgesetz ist durch und wird im April in Kraft treten. Speziell für solche Fälle wie Tresiba wird sich offenbar nichts ändern, denn das Problem der frühen Nutzenbewertung wurde nicht angefasst.


    Aus einem der ersten Kommentare:


    Zitat

    Ein "AMNOG 2.0" soll das AMVSG in den Vorstellungen der Regierungskoalition sein. Das ist es aber nicht - denn es ignoriert den Reformbedarf der frühen Nutzenbewertung von innovativen Medikamenten. Weder lässt sich mittlerweile die Kritik vieler Fachgesellschaften überhören, die im AMNOG eine Innovationshürde sehen, noch die Tatsache weg reden, dass in Deutschland noch nie so viele Medikamente nicht oder nicht mehr verfügbar sind."


    http://www.finanzen.net/nachri…-anderen-Maerchen-5364091


    XXXXXXXX (Prophylaktische Selbstzensur durch mich :evil: )

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Eine Zuzahlungsregelung wie bei Hilfsmittels wärs gewesen. Und würde jedenfalls die aktuelle "Schärfe" nehmen und Umwege vermeiden helfen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Schlimmer als die aktuelle Lage für Tresiba-Nutzer ist, dass eben die grundsätzlichen Fehler und Unwuchten bei Diabetes im AMNOG-Verfahren nicht angegangen wurden. Damit tritt jedes neue Antidiabetikum weiterhin gegen Generika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe und Humaninsulin an und darf dann letzten Endes nicht mehr kosten als diese seit Jahrzehnten verfügbaren Medikamente. Gar nicht erst davon zu reden, dass kaum ein Hersteller heute noch Studien mit diesen Arzneimitteln durchführen möchte. International sind diese Studien kaum zu gebrauchen und das Geld nur für deutsche Forderungen auszugeben, fällt vermutlich gern mal aus.

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Im europäischen Ausland kann man ja noch gut mit Tresiba Studien gestalten.


    Aktuelle Ergebnisse, kürzlich in San Diego vorgestellt:


    Zitat

    Findings from the real-world study, EU-TREAT (EUropean TREsiba AudiT), were presented today at the American Diabetes Association's 77th Scientific Sessions (ADA) in San Diego, US. The study showed that people with type 1 diabetes and type 2 diabetes experienced a significant reduction in HbA1c (-0.2% for type 1 diabetes and -0.5% for type 2 diabetes) six months after switching to Tresiba® from another basal insulin, primarily insulin glargine U100 and insulin detemir, in a real-world setting. These results were sustained at 12 months.[1],[2]
    Rates of overall hypoglycaemia were also significantly lower at six months after switching to Tresiba®. In people with type 1 diabetes, the rate of severe hypoglycaemia was reduced by 85% and by 92% in people with type 2 diabetes. Hypoglycaemia outcomes at 12 months were in line with these results.


    http://www.prnewswire.co.in/ne…ld-setting-627657573.html


    Beeindruckende Zahlen. Macht ja nichts, dass Deutschland sich allmählich von der Entwicklung abkoppelt. :evil:

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:


  • https://pharmaphorum.com/news/…t-new-insulin-us-germany/


    Eine Hoffnung? :S

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Weil's so schön ist, erst recht nach den neuesten Ergebnissen aus Vergleichsstudien, noch mal zurück in den Sommer 2015:


    Zitat


    Dr. Til Uebel, Sprecher der Arbeitsgruppe Diabetes der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), sieht das anders: „Ich kann sehr gut auf Degludec verzichten, mir wird ab Oktober gar nichts fehlen. Ich finde die Entscheidung des IQWiG sogar sehr gut und hoffe, dass sie dazu führt, dass Pharmaunternehmen künftig in der Forschung mehr auf echte Innovationen achten werden.“


    http://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4903925


    :D


    Tja. Kann passieren. ;)

    Tresiba ist zurück! :thumbsup: