Ein junger Mann mit Typ 1...

  • Quelle:


    http://www.ksta.de/gesundheit/…rt,15938564,31430632.html

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Naja der eine so der andere so!


    Mein Leben hat sich in 20 Jahren mit Typ1 schon verändert und ich sehe es immer noch mehr als "Fluch" statt als Segen an, das ich Typ1 hab :devil: !


    Aber vielen andern macht es ja nichts aus :rolleyes: ?(

    Pour en arriver la

  • Yepp...Zustimmung, man kommt klar, es gibt schlimmere Krankheiten, aber der DM ist und bleibt die Pest...

  • Mag ja eine schöngeredete Krankheit sein, aber manchmal möchte ich sie schon für einige Zeit "an der Garderobe" abgeben.......

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Es heißt immer so schön, jeder Mensch habe sein Päckchen zu tragen.
    Es ist bestimmt nicht schön, dass in meinem und eurem Päckchen DM enthalten ist und sich das ganze immer wieder mal zu einem tonnenschweren Paket auswächst. Aber wäre ein anderer Paketinhalt besser???


    Für meinen Teil kann ich sagen, hätte ich DM nicht, wäre ich nicht in diesem Forum und hätte nicht so viel Spaß mit euch!!

  • Im Artikel steht einmal der Vergleich "wie eine Brille tragen". Das hinkt doch gewaltig. o_o
    Eigentlich ein positiver Artikel. Schön, dass er eine gute Einstellung zum Zucker hat. Ich arbeite nach 10 Jahren immer noch an meiner und würde mich freuen, wenn ich die Krankheit auch viel entspannter sehen könnte. Wird sicher noch. :)

  • Im Artikel steht einmal der Vergleich "wie eine Brille tragen".


    Das hört sich ungefähr genauso schei... an wie der Spruch "Mit Diabetes kann man ja gut leben!"
    Ja klar kann man damit leben, außer das ich mich mehrmals im Jahr einem totalen Stress aussetzen muss wenn ich zum Augenarzt gehe oder bei Ergebnissen von irgend einem Bluttest das irgendwo irgendwas nicht in Ordnung ist oder das ich ständig mit dem Hintergedanken leben muss irgendwann irgenwelche scheiß Spätfolgen zu bekommen.
    Mal von der ewigen Messerei und Aufpasserei ganz abgesehen.
    Aber sicher...jeder geht anders damit um
    Wobei ich denke das heute auch anders damit umgegangen wird insbesondere nach der Diagnose wie noch vor 30 Jahren oder mehr.
    Heute gibt es viel bessere Mittel und Methoden. Manchmal frage ich mich ob ich auch besser damit klarkommen würde wenn ich nicht schon vor fast 30 Jahren den DM bekommen hätte sondern erst heute

  • Vielleicht ist es auch ´ne Typfrage. Ich kenne welche, die sagen immer, wenn ich mal plaudere, was mir Blödes passiert ist (unfreundliche Verkäuferin oder was auch immer, was Banales halt): Ach, die/der hat das bestimmt nicht so gemeint. Diese Beschönigungsversuche, da könnte ich aus der Haut fahren. Auf mich wirkt das eben so, als würde man mir unterstellen, ich würde mich bloß blöde/pingelig/kleinkariert/übellaunig anstellen.
    Das ist mit diesem ewigen Diabetes-Beschönigen auch nichts anderes. Ich frage mich auch, wozu das gut sein soll! Soll es Diabetes-Neulinge trösten, damit sie sich nicht von der nächsten Klippe stürzen? Du meine Güte, das kann ihnen ja der Arzt in seinem Kämmerlein ganz privat erklären. Oder soll es gar die Angehörigen trösten, damit sie IHREN Schicksalsschlag besser verdauen können? Nee, mich regt das auch immer auf, es beschönigt etwas, was nicht zu beschönigen ist. Und es fördert ganz und gar nicht das Verständnis der Nichtdiabetiker, eher im Gegenteil. Arrrgh, nur daran zu denken, macht mich soooo sauer! [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/big_standart/mad.gif
    So, ich geh jetzt mal bügeln - zum Entspannen... oder Abreagieren....

  • Ich bin nicht böse mit meinem Leben, nur weil ich den Diabetes bekommen habe. Wer weiß, wie mein Leben sonst verlaufen wäre. Vielleicht hätte ich weniger aufs Essen geachtet und ich würde jetzt als adipöser Typ2 rumlaufen.


    Die meiste Zeit nervt es mit auch, mit so einer Beeinträchtigung leben zu müssen. Natürlich hätt ich auch gern 3 Wochen im Jahr Urlaub vom Diabetes. Aber das gönne ich mir auch so. Manchmal nehme ich mir eine Auszeit, wo ich mich nicht so darum kümmere. Was bringt es mir einen super HBA1c zu haben und der Genuss bleibt auf der Strecke? Ich verkneife mir schon einiges; z. B. Kohlehydrat-Orgien oder spätes Essen oder Limo und Säfte. Dafür gibts halt mal eine Belohnung die sich nicht auf den BZ auswirkt. Zugegeben, das meiste schmeckt davon nicht, aber man findet schon Alternativen.


    Die zusätzlichen 5 Tage Urlaub nehme ich auch gerne mit, da ich mich vor ein paar Jahren durchgerungen habe, endlich mal einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen.


    Also alles in Allem (bitte nicht hauen) finde ich für mich, dass ich damit leben kann; besser wärs ohne.

  • Och, zwischen öffentlichem Beschönigen und privatem Jammern gibt es sicher noch die eine oder andere Schattierung... :D

  • Ich sehe das so ähnlich wie Chemikus. Die Einschränkungen durch den Diabetes sind bei mir recht übersichtlich (und Freßorgien und Saufgelage hielten sich auch vor Diabetes bei mir in Grenzen. Das Rauchen hatte ich mir ebenfalls schon abgewöhnt :D ). Das Einzige was mir zu denken gibt, sind die möglichen Folgeerkrankungen, die ich alle ziemlich abschreckend finde. Dabei tröstet mich aber wenn ich lese das es einige gibt, die seit zig Jahren Diabetes haben und trotz der früher viel schlechteren Rahmenbedingungen davon verschont geblieben sind. Außerdem kann man ja auch einiges machen um das Risiko zu verringern.


    Vor ein paar Wochen hab ich einen alten Bekannten wiedergetroffen und ihm vom Diabetes erzählt. Der meinte nur "das wäre ja nicht so schlimm". Da habe ich mir nur gedacht das ich die meisten Krankheiten, die ich selber nicht habe, auch nicht so schlimm finde wenn ich höre, das sie irgendjemand anderes hat (Du hast Asthma? Bist gegen alles allergisch? Na, das ist ja nicht so schimm... :thumbsup: ).

    -Please stand by-

  • Ich wäre ja mal vor 30 Jahren froh gewesen, mich irgendwo hätte auskotzen können mit meinem DM und den dazugehörigen Problemen, null! Bei Schulungen nur Typ2er, bei Ärzten: "das bekommen w i r (?) hin, und die Spätfolgen, die bekommste sowieso, ob Du Dich dran hältst oder nicht.(Krankenschwesterworte(!) da warste echt bald am Abgrund und wolltest springen...und die Verwandtschaft...null Unterstützung!
    Dann kommt man in die Jahre und kämpfte halt irgendwie von Tag zu Tag alleine da hindurch, die moderne Medizin macht in punkto verbesserte Möglichkeiten des DM enorme Fortschritte (bessere Insuline, bessere Kontrollmöglichkeiten des BZ, bessere eigene BZ Geräte, bessere Nadeln, bis zum CGM, und alles geht auf einmal leichter....
    .........und dann bin ich hier ins Forum gefallen, das ist mehr Hilfe als diese ganzen industriegesteuerten Zeitungen und Zeitschriften..........

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Wenn du dir was von der Apothekenumschau (Rentner-Bravo) und ähnlichen Dummblättern versprichst, dann hast du sowieso verloren.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Im Artikel steht einmal der Vergleich "wie eine Brille tragen". Das hinkt doch gewaltig. o_o

    Also ich finde jetzt nicht, dass der Vergleich so sehr hinkt.
    Ich vergleiche es auch manchmal mit meiner Brille bzw. meinen Kontaktlinsen ;) So lange ich meine Kontaktlinsen trage, kann ich meine (doch recht starke) Kurzsichtigkeit vergessen, ich werde an meine Sehschwäche dann erinnert, wenn ich morgens die Linsen einsetze und sie abends wieder rausnehme, und wenn sie mal brennen. Vielleicht denke ich tagsüber wegen etwas anderen auch drüber nach, aber sonst ist mir das Aktiv nicht bewusst.
    Genau so versuche ich es mit dem Diabetes zu halten: Wenn ich messen und spritzen muss, dann denke ich an den Diabetes. Ansonsten denke ich meist nur daran wenn ich Probleme wegen dem Dia hab (Hypo usw.) oder ich beispielsweise mich im Internet über den Dia austausche. Den "Rest" des Tages kann ich auch mehr oder weniger vergessen, dass ich diesen Wegbegleiter habe.


    Natürlich sind Diabetes und Brille tragen zwei komplett unterschiedliche Dinge, aber beides zwingt mich nicht bis zu meinem Lebensende jede Minute darüber nachzudenken.

  • Es ist bewundernswert, wenn ein juveniler Diabetiker derart positiv auf die Gegenwert und Zukunft blickt.
    Hallo Ihr alten Säcke, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob es einem mit ca. 9 Jahren oder noch früher trifft als im Erwachsenenalter.


    Vielleicht kann man sich Sarkasmus und Wehleidigkeit ab einem gewissen Alter eher leisten.

    Easy come, easy go.

  • ein netter völlig oberflächlicher Artikel. Man meint, dass der gute Junge noch nie eine Hypo hatte, die Familie sich rührend um ihn kümmert...........ohne Worte. Wir wissen alle, dass wir das selbst erledigen, die Familie eher am Rand stehen bleibt...es akzeptiert und man ab und an eine liebe Erfahrung macht! Früh, Mittag und Abend pieksen mit Pumpe, naja etwas schön geredet. Vielleicht zielt der Artikel auf Leute, denen man Mut machen will, die Realität holt jeden ein! Abgesehen davon - ich jammere wegen dem DM nicht, aber manchmal nervt es eben - andererseits stellt euch mal vor, ihr hättet ihn nicht mehr - geht irgendwie auch nicht mehr - nach 30 Jahren würde mir etwas fehlen, worauf ich eigentlich verzichten könnte - vielleicht völlig unverständlich.......
    cd63
    dummerweise habe ich nur die erste Seite gelesen..................vergesst, was ich geschrieben habe!!

    Grüße nest

    2 Mal editiert, zuletzt von nest ()

  • andererseits stellt euch mal vor, ihr hättet ihn nicht mehr - geht irgendwie auch nicht mehr - nach 30 Jahren würde mir etwas fehlen, worauf ich eigentlich verzichten könnte - vielleicht völlig unverständlich.......
    cd63


    daran würde ich mich glaube ich von der einen zur anderen Minute gerne abfinden 8o 8o 8o 8o :laub !!!

    Pour en arriver la

  • ein netter völlig oberflächlicher Artikel. Man meint, dass der gute Junge noch nie eine Hypo hatte, die Familie sich rührend um ihn kümmert...........ohne Worte. Wir wissen alle, dass wir das selbst erledigen, die Familie eher am Rand stehen bleibt...es akzeptiert und man ab und an eine liebe Erfahrung macht! Früh, Mittag und Abend pieksen mit Pumpe, naja etwas schön geredet. Vielleicht zielt der Artikel auf Leute, denen man Mut machen will, die Realität holt jeden ein! Abgesehen davon - ich jammere wegen dem DM nicht, aber manchmal nervt es eben - andererseits stellt euch mal vor, ihr hättet ihn nicht mehr - geht irgendwie auch nicht mehr - nach 30 Jahren würde mir etwas fehlen, worauf ich eigentlich verzichten könnte - vielleicht völlig unverständlich.......
    cd63


    Du hast mitbekommen, dass der Artikel über 4 Seiten geht und u. a. eindrucksvoll eine Hypoglykämie mit Bewusstlosigkeit schildert?
    Ich finde den Artikel differenziert, Außenstehende können einen Eindruck gewinnen, wie arbeitsintensiv Typ1 Diabetes sein kann.
    Den positive Grundton empfinde ich als motivierend.

    Easy come, easy go.

  • Tja, da geben die Meisten hier doch voll meine Meinung wieder, aber sowas von 150%.


    Ich kann das "Schöngequatsche" auch schon lange nicht mehr hören, zumal ja die nächsten Angehörigen immer am schnellsten in dieses hohe Lied einstimmen. " Oton :Wenn Du nur meine Rückenschmerzen hättest"


    Egal, es bringt einen ja nicht weiter, aber es tut gut mal auszusprechen was man wirklich denkt.
    Lustig finde ich immer, das vorallem die "Neuen" als so positive Beispiele herangezogen werden, noch völlig ohne Folgeerkrankungen. Nach 30 Jahren siehts bei dem "Sunnyboy" dann sicher auch anders aus.
    Aber ein Fachkundiger sieht schnell: Nach so kurzer Zeit schon Pumpe...da gabs wohl doch Probleme. Mir hat die KK jahrelang die Pumpe wegen zu guter Werte nicht genehmigt, 27 Jahre habe ich gewartet.


    In diesem Sinne


    Kopf hoch und einen schönen Abend euch allen.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.