Immer messen vor dem Essen? Zwischenmahlzeit und so

  • Hi!


    Wie sieht es denn bei Euch aus, wenn Ihr jenseits der Hauptmahlzeit was eßt? Ein paar Knäckebrote zum Fernsehen, oder ein Eis zwischendurch ...


    Ich spritze ja dafür, sind ja keine unerheblichen BE drin, aber da die Teststreifen ja unser Mangelgut sind :-) wie handhabt Ihr das? Einfach aus den BE die IE errechnen und rein damit? Oder meßt Ihr dann auch immer gleich, um ggf. zu korrigieren oder bei zu niedrigem BZ die IE zu senken?

  • Gegenfrage:


    Welchen Sinn soll es machen, wenn ich zwei Stunden nach der Hauptmahlzeit eine Kleinigkeit essen möchte, den BZ zu messen?


    Das Insulin von der Hauptmahlzeit wirkt noch mindestens zwei Stunden nach, und der Blutzucker würde mir zu dieser Zeit gemessen die Tränen in die Augen treiben. Runter auf den Sollwert ist der BZ bei mir erst nach (mindestens) vier Stunden nach dem Essen bzw. dem Spritzen.


    Von daher spritze ich für die Leckerei zwischendurch nur den benötigten Insulinbedarf ohne Messung. Eine Messung würde mir nur zeigen, ob ich mir eine kohlenhydrathaltige Zwischenmahlzeit erlauben darf.


    Der "kleine Snack zwischendurch" führt nur leider dazu, daß eine Blutzuckermessung vor der nächsten Hauptmahlzeit wieder keine Basis für die Berechnung der nötigen Korrektureinheiten bieten kann ...

    Einmal editiert, zuletzt von ml-koeln ()

  • Ich messe nur, wenn ich mir davon für mich wichtige Infos erhalte. Wie ml-koeln schreibt, wird das schwierig, wenn das Insulin der Hauptmahlzeit noch am arbeiten ist. Drum würd ich in so einer Situation halt einfach darauf vertrauen, dass ich bei meiner letzten Mahlzeit gut geschätzt hab. Oder dann halt mit nicht optimalen Werten rumlaufen.
    Am Wochenende "arbeite" ich oft so. Da gibts keine wirklichen Hauptmahlzeiten, sondern immer mal wieder was Kleines. Messen ergibt so keinen grossen Sinn, es sei denn, ich spüre Hyposymptome.


    Bei "heiklen" Mahlzeiten, bei denen ich sowieso unsicher bin, verzichte ich auf KH-haltige Zwischenmahlzeiten und ess ein paar Nüsse, die sich bei mir nicht bemerkbar machen.


    Wenn ich aber mal einen Snack zwischendurch einwerfe, warte ich danach mindestens drei Stunden, bis ich wieder was esse. Um wieder etwas auf dem neusten Stand zu sein, was meinen BZ angeht. ;)

  • Ich messe auch nicht vor einer Zwischenmahlzeit. Oft ist das ja bei Einladungen der Fall, wie Brunch, Abendbuffet oder 7-Gänge-Menüs, wo sich das Essen in die Länge zieht.


    Ansonsten esse ich im Alltag nur dreimal am Tag, dann stellt sich mir das Problem gar nicht.

  • Bei Zwischenmahlzeiten messe ich oft schon. Dann schätze ich ab, ob noch Insulin bzw. Kohlenhydrate von der letzten Mahlzeit wirken. Lieber zuviel als zu wenig messen, so lautet meine Devise. :) Muss jeder für sich wissen.

  • Bei Zwischenmahlzeiten messe ich oft schon. Dann schätze ich ab, ob noch Insulin bzw. Kohlenhydrate von der letzten Mahlzeit wirken. Lieber zuviel als zu wenig messen, so lautet meine Devise. :) Muss jeder für sich wissen.


    Wenn ich zwei Stunden nach einer Hauptmahlzeit meinen BZ messe, vergeht mir der
    Appetit auf jede Leckerei zwischendurch. :thumbdown:
    Also laß ich das und jage mir "nach Gefühl" die nötigen Einheiten in den Bauch.


    PS:
    Auch bei Nüssen sollte man auf die Kohlenhydrate achten.
    Z.B. Paranüsse haben wenig, Cashewkerne hingegen sollte man nicht vernachlässigen.

  • Wenn ich zwei Stunden nach einer Hauptmahlzeit meinen BZ messe, vergeht mir der
    Appetit auf jede Leckerei zwischendurch. :thumbdown:


    So geht es mir auch - deshalb messe ich ebenfalls nicht. Gerade nach einem Mittagessen und anschließendem Kaffee und Kuchen ist oft die Zeit zwischen den beiden Mahlzeiten zu kurz, um nicht einen sehr hohen BZ zu messen. Dann müsste ich den Kuchen dann ja streichen :pupillen:

  • aber da die Teststreifen ja unser Mangelgut sind :-) wie handhabt Ihr das?


    Das darf ja nun auf keinen Fall als Grund dafür herhalten. Als DM 1 haben wir Anspruch auf ausreichend Teststreifen, egal wie "ausreichend" definiert ist.


    Ich messe durchaus auch vor Zwischenmahlzeiten (nicht immer, aber häufig), dann kann ich gut einschätzen, was noch unterwegs ist und ggf. auch etwas anpassen. Den Kopf in den Sand zu stecken, weil dann ja ggf. Werte abzulesen sind, die mir nicht gefallen, das ist nicht mein Ding.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Hohe Werte, die einem nicht gefallen, sind das eine. Aber eben, was nützt mir der Wert, wenn ich nicht weiss, wie viel von dem zuletzt gespritzten Insulin noch wirkt? Ich weiss nicht, ob der ESA, der SEA, die Fettmenge, die Spritzstellen, der Vollmond oder mein Sternzeichen da noch irgendwas reinwirken. Korrigieren kann ich in solchen Fällen ja nicht. Ok, wenn ich einen massiv zu hohen Wert oder einen Wert knapp an der Hypogrenze hab, könnt ich schon mal etwas entgegenwirken. Aber sonst ...

  • Als Pumpenträger mit Humalog habe ich es da wohl einfacher. Mal messe ich mal messe ich nicht für die Zwischenmahlzeit. Wenn der Mittagswert Ok war versuche ich passend für die BE das Insulin abzugeben.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich messe durchaus auch vor Zwischenmahlzeiten (nicht immer, aber häufig), dann kann ich gut einschätzen, was noch unterwegs ist und ggf. auch etwas anpassen. Den Kopf in den Sand zu stecken, weil dann ja ggf. Werte abzulesen sind, die mir nicht gefallen, das ist nicht mein Ding.

    Das kann man / ich eben nicht "einschätzen", um ggf. einen Korrekturfaktur einzubringen.
    Korrigieren kann ich dann, wenn ich weiß, daß kein (Bolus-)Insulin mehr wirksam ist - also
    mind. vier, manchmal gar sechs Stunden nach der letzten Injektion.
    Wenn ich also für eine Zwischenmahlzeit auf die Messung verzichte, dann ist das weniger
    "Kopf in den Sand stecken" als vielmehr das Wissen um die Sinnlosigkeit dieses einen BZ-
    Tests (in meinen Augen).
    Den "gesparten" Meßstreifen verbrauche ich dann lieber, wenn ich den BZ-Verlauf genauer
    unter die Lupe nehmen möchte, um die generelle Einstellung engmaschig zu überprüfen.

    Einmal editiert, zuletzt von ml-koeln ()

  • Hallo,


    kann mich der Meinung der anderen hier nur anschließen. Wenn ich nach der letzten Mahlzeit noch einen "Snack" essen oder abends mal ein paar Chips knabbere teste ich auch nicht noch einmal vorher.
    Der einzige Grund ist vielleicht wenn ich vorher extrem hohe Werte habe, was Gott sei Dank selten vorkommt. Aber nicht um zu korrigieren, sondern nur für mein schlechtes Gewissen :-)

  • Den Nicht-Messern stimme ich absolut zu!


    Bis auf:

    es sei denn, ich spüre Hyposymptome.

    Da vertraue ich meinem Gespür sogar soweit, dass ich in DEM Fall sogar auf eine "reguläre Hauptmessung" verzichte.
    Wenn ich z.B. beim Wachwerden Hyposymptome spüre, spare ich mir meist die Morgenmessung.
    Ob der BZ da 40, 50 oder 60 mg/dl ist, ist doch völlig egal. 1 schnell-wirkende Anti-Hypo-BE und auf zum Frühstück!

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Ich hatte schon Symptome, die auf eine Hypo hingedeutet haben, obwohl mein BZ da im normalen, resp. leicht erhöhten Bereich lagen. Daher mess ich in der Situation lieber. Ausser es sind ganz klare Symptome mit Schweiss und Zittern/Unruhe. Dann kommen grad die KH zum Einsatz.


    Hängt aber auch von der Situation ab. Daheim auf dem Sofa mess ich auch eher als draussen im Schneesturm.


    Je nach gemessenem Wert fällt auch die Wahl der Kohlenhydrate ab. Ist er wirklich tief, kommen Traubenzucker oder Getränke zum Einsatz. Bin ich nur im unteren Bereich (wo die Symptome teilweise einsetzen), nehm ich lieber etwas weniger Schnelles, damit ich nicht die Achterbahn provoziere mit raschem Hochschiessen. Ist also sehr individuell, wie ich den Hypos begegne, da hilft mir eine Messung.

  • Erstmal Danke für alle Eure Einschätzungen!


    Gegenfrage:


    Welchen Sinn soll es machen, wenn ich zwei Stunden nach der Hauptmahlzeit eine Kleinigkeit essen möchte, den BZ zu messen?


    Das Insulin von der Hauptmahlzeit wirkt noch mindestens zwei Stunden nach


    Ich meinte auch schon mehr so ne Zwischenmahlzeit nach mindestens 2-3 Stunden. Ich habe meist gegen 1400 eine Hauptmahlzeit und dann wieder gegen 2000. Da ist dann am frühen Abend schon mal die Lust auf was süßes oder salziges da :)


    und der Blutzucker würde mir zu dieser Zeit gemessen die Tränen in die Augen treiben. Runter auf den Sollwert ist der BZ bei mir erst nach (mindestens) vier Stunden nach dem Essen bzw. dem Spritzen.


    Wobei ich mit es Splitting eigentlich hinbekommen habe (wenn ich mal wieder ein paar Teststreifen in diese Kontrolle investiere) keine Katastrophenwerte pp zu bekommen.


    Das darf ja nun auf keinen Fall als Grund dafür herhalten. Als DM 1 haben wir Anspruch auf ausreichend Teststreifen, egal wie "ausreichend" definiert ist.


    @ Rotefeli


    Tarabas hat Typ 2 - Diabetes (siehe sein Profil)
    in dem Fall dürfte für die Verschreibung von Teststreifen die Insulinpflicht ausschlaggebend sein


    Ja, Typ 2. Aber alle "orientierungsrahmen" die ich kenne, sind - wenn sie bei ITC überhaupt zwischen T1 und T2 unterscheiden, ja nicht wirklich wesentlich großzügiger bei T1. Wobei ich von der KK her auch Anspruch auf die medizinisch notwendige und sinnvolle Menge habe ... nur halt die KVen ... :patsch: Ich gucke mal, wie es mit der Pauschalversorgung bei diaexpert läuft. Da redet mir ja, wenn ich das richtig verstanden habe, wenigstens mein Arzt dann nicht rein und auch nicht die KV, weil die direkt mit der KK eine Pauschale abrechnen.


    Ich hatte schon Symptome, die auf eine Hypo hingedeutet haben, obwohl mein BZ da im normalen, resp. leicht erhöhten Bereich lagen. Daher mess ich in der Situation lieber. Ausser es sind ganz klare Symptome mit Schweiss und Zittern/Unruhe. Dann kommen grad die KH zum Einsatz.


    Da liegt ein klitzekleines "Problem" bei mir: Ich habe in meiner 4-Monats-Karriere noch keine Hypo (wohl aber komische Gefühle, die dann aber doch bei einem BZ von 120 oder so waren). Ich weiß schlicht nicht, wie eine Hypo sich wirklich anfühlt. (nicht daß ich das unbedingt in Erfahrung bringen will :D )

  • Guten Abend zusammen.
    Ich bin im Mai von ICT auf Pumpe umgestiegen. Die AccuChek insight arbeitet mit einem Bolusrechner.
    Es gibt auch normale Testgeräte mit solch einem Rechner. Auch wenn mein Wert 1 bis 2 Stunden nach dem Mittag erhöht sein sollte wird mir zusätzlich angezeigt wie viele IE noch wirken und ob ich eventuell noch IE nachlegen muss zur Korrektur.
    Unter ICT hatte ich keinen Bolusrechner in Benutzung. Ist vielleicht neben Messen und Spritzen noch mehr Aufwand die Daten (Messzeitpunkt, KE und gespritze IE) einzugeben, aber ich finde es mitlerweile sehr hilfreich.

  • Ich weiß schlicht nicht, wie eine Hypo sich wirklich anfühlt. (nicht daß ich das unbedingt in Erfahrung bringen will :D )

    Och, als "Trockenübung" kann man das durchaus mal gemacht haben ... :laub
    Dann weiß man wenigstens schon, wie das sich anfühlt, bevor es einen "kalt erwischt". Denn das passiert meist in den unpassendsten Momenten.

  • Meine erste Hypo hatte ich noch im Krankenhaus. Bin jetzt nicht mehr sicher, ob ich mir die selbst "zugefügt" hab oder ob sogar gesagt worden ist, dass ich das mal erleben soll, damit ichs kenne ... naja, wenns kommt, merkt mans dann sowieso. ;)