Verheerender Trend : Ohne Insulin gegen Körpergewicht

  • Quelle:


    http://www.aerztezeitung.de/me…gewicht-manipulieren.html

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Eigentlich müßte die Überschrift ja eher heißen "Verheerender Trend : Ohne Insulin gegen Körpergewicht". Bei "Mit Insulin gegen Körpergewicht" da würde ich ja gerne mitmachen :)

  • Tarabas: Ich ändere das mal so um, Danke.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Leider ist es vielen nicht bewusst daß sie nicht nur eine Ketoazedose provozieren sondern auf Dauer auch den Grundstein für Folgeerkrankungen legen. Wenn sie nicht erst zur Vernunft kommen wenn bereits Schäden vorliegen.


    Ein sehr erschreckender Trend :thumbdown:

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Da bin ich ja froh, dass ich mehr Wert auf meine Gesundheit als auf mein Gewicht lege... Erschreckender Trend. :pupillen:

  • Schwieriges Thema...wo fängt denn die Störung an, ab welcher Insulinreduzierung (Menge) mit welcher Motivation wird es kritisch?
    Ich frage mich ehrlich, ob wir nicht alle latent grundgestört sind, weil wir alles zählen, was wir essen. Und dass da außergewöhnliche Mengen oder Abweichungen von selbstgebackenen Regeln verniedlicht oder verdrängt werden, wundert mich nicht.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zum Problem wird das "Rumbasteln" mit der Insulindosis, wenn ein bulimisches Verhalten vorliegt. Die Mechanismen dahinter sind nämlich die Gleichen, wie bei der "klassischen" Ess-Brech-Sucht.


    Ich denke jeder Diabetiker ist mal in der Situation, dass nach einem üppigen Essen bewusst ein höherher BZ in Kauf genommen wird. Aber Gewichtskontrolle ist hierbei nicht im Fokus, da man ja sonst auf seine Werte weitestgehend achtet.
    Leidet man an Diabulimie ist es genau umgekehrt: Statt ab und zu mal mal über die Strenge zu schlagen, achtet man nur ab und zu mal auf die Werte. Damit begibt man sich in einen andauernden Insulinmagel, der dann zur Gewichtsreduktion führt. Das geht auch nicht von jetzt auf gleich. Nur weil man mal ein paar Tage hohe Werte hat oder für eine große Malzeit weniger spritzt, nimmt man nicht gleich ab.


    Das Gefährliche daran ist sicher, dass die häufig jungen Frauen das körperlich noch recht gut wegstecken - bestenfalls fühlt man sich etwas müde und abgeschlagen. Merkt man, dass es einem schlecht geht, spritzt man mal wieder mehr und so ist das für einen jungen, fitten Körper erst mal eine große Anstrengung, aber nicht mehr. Die Folgekrankheiten kommen schleichend heran. Deshalb wachen manche auch erst dann auf, wenn es zu spät ist.


    Aber, sind wir mal ehrlich: Wenn ich lese, dass es sich hier um einen neuen Trend handeln soll, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich war vor knapp 10 Jahren in der Situation und man hat so gut wie keine Infos dazu gefunden. Allein die Psychologen in Bad Mergentheim hatten halbwegs Ahnung davon. Insofern bin ich froh, dass es endlich mehr thematisiert wird, aber andererseits frage ich mich schon, wo diese "Experten" vor 10 Jahren waren - denn das Phänomen ist definitiv nicht neu.


    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Ich glaube auch nicht, dass man dieses Problem losgelöst von dem Bild (junger) Frauen in der Gesellschaft sehen kann. Auch ohne DM 1 haben viele junge Frauen eine "Essstörung" (ich schreib das in "...", weil es m.E. nicht die Ursache ist). Schlank und schön ist doch immer noch das Kriterium nach dem bewertet wird, in der Werbung, im Fernsehen,... Und gerade junge Frauen haben es schwer, sich davon frei zu machen. Ist aber wirklich auch nichts neues. Die Frauenbewegung hat dazu unendlich viel geschrieben und getan. Und viele Eltern, Männer,... ebenfalls, sie versuchen sich gegen dieses Comic-Bild zu stemmen.


    Und wenn dann junge Frauen glauben, dass sie nun ein Mittel in der Hand haben, um eben diesem Bild zu entsprechen, na ja,... (das ist jetzt total ironisch gesprochen) "zu irgend etwas muss der DM1 ja gut sein".


    Die Frage für mich ist, wie kann jungen Frauen (und auch Männern) vermittelt werden und vor allem, wie können sie für sich erkennen, dass sie liebenswert sind, egal wie sie aussehen und ob sie leistungsfähig und gesund sind. Aber darauf habe ich leider auch keine befriedigende Antwort. Im Einzelfall mag es gelingen (und gelingt es ja auch oft) aber bezogen auf die große Gruppe junger Menschen....

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Halloli,


    grundsätzlich stimme ich Traute voll zu. Ich bin selber klein und etwas pummelig, aber Gott sei Dank mit einem hohen Selbstbewusstsein gesegnet, so dass ich meinen eigenen Weg gehe
    und auch keine Probleme mit meinem Übergewicht habe und der gewichtsspezifischen Sticheleien und Ungerechtigkeiten.


    Aber das dies ein neues Problem sei - das ich nicht lache - :


    Ich selber hatte ca. vor 10 Jahren eine Bekannte (Typ1 Diabetikerin) mehrfach ins Krankenhaus gekommen, wegen der selbst hervorgerufenen Ketoazidosen.
    Mein Gefühl sagte, dass war nicht weil sie schlank sein wollte, sondern weil sich die Leute insbesondere ihr Freund sich mehr um sie kümmerten, wenn sie am Boden lag.
    Angebote das ich und mein Mann gerne mit ihr reden würden und auch nachts telefonisch kontakttierbar seien, halfen nichts, da wir nicht die Personen waren,
    deren Aufmerksamkeit sie wollte. Sie hatte dann in einer Klinik in Aachen während eines solchen Aufenthaltes eine psychologische Therapie.
    Danach hat sie sich von ihrem Freund getrennt und ist aus Aachen unbekannt weggezogen und danach habe ich nie mehr was von ihr gehört.
    Ich hoffe sie hat den Absprung geschafft.


    Für mich zählen aber auch die Typ2-Diabetiker, die sich einer Insulintherapie verweigern, da das Insulin ja fett macht ebenso in diesen Diabetes psychologischen Bereich.
    Grundsätzlich macht ja nicht das Insulin fett, sondern die Nahrungsmenge, die damit dann besser verwertet werden kann.


    Gruss ... Sabine