Ketogen Low Carb / High Fat

  • ich habe mir nicht den ganzen Thread durchgelesen

    Respekt! :) - Der Thread ja mittlerweile etwas länger geraden...

    aber wollte mal fragen, ob Humaninsulin (Normalinsulin) sich besser bei einer Low-Carb Diät eignet als schnell wirksame Insulinanaloga wie Humalog? Hat damit jemand Erfahrung?

    Ja, habe ich.

    Ich habe tatsächlich festgestellt, dass ich mit Humalog (schnelles Analog-Insulin) immer hart an der Unterzuckerung vorbeigeschrammt bin oder tatsächlich Hypos hatte, ca. 2 Stunden nach der Mahlzeit.

    Mit Huminsulin (Normalinsulin) läuft's deutlich besser.


    Humalog verwende ich dennoch für bestimmte Situationen. (BZ-Anstieg beim morgentlichen Workout, Korrektur vorm Zubettgehen, vereinzelte High-Carb-Mahlzeiten)


    Aber ich denke, das kommt auch auf die individuelle Verdauung und auf die Lebensmittel an:

    pulverförmige Lebensmittel (Proteinpulver, Kokosmehl,...) gehen sicherlich schneller ins Blut als Blattgemüse.


    Nachtrag: Aber Low-Carb ist nicht gleich Low-Carb. Viele bezeichnen 10 BE pro Tag schon als Low-Carb. Ich liege eher bei 3BE mit hohem Fett-Anteil.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hallo zusammen,


    um etwas Gewicht zu reduzieren habe ich vor 6 Tagen begonnen die Kolenhydrate zu reduzieren.

    Heute bin ich den 3. Tag in ketose, mit täglichen KH im Bereich um die 40g/Tag.

    Die mit Urintestreifen gemessenen Ketonwerte liegen im Bereich um die 1,5mmol/L.


    Ich habe mich zuvor noch nie intensiv mit dem Thema LowCarb/Ketogener Ernährungsweise beschäftigt, und bin auf diesem Gebiet relativ unerfahren.

    Aus diesem Grund hätte ich einige Fragen an die Profis:

    - Wie häufig kontrolliert ihr eure Ketonkörper?

    - Mit welcher Messmethode kontrolliert ihr diese?

    - In welchem Bereich bewegt sich die Menge der Ketonkörper bei euch?

    - Wie verhält sich eine Unterzuckerung (z.B. beim Sport) in der Ketose, gibt es hier überhaupt Zucker in der Leber, der bei Bedarf freigesetzt werden kann?


    Wie ist eure Erfahrung hinsichtlich Risiken einer Ketoazidose, z.B. bei Luft im Kateter der Insulinpumpe:

    - Bei dem generell niedrigeren Bedarf an Insulin vermute ich das sich 1IE Luft statt Insulin (unbemerkt) schon beträchtlich auf den BZ auswirkt. Besteht die Gefahr durch die ketogene Ernährungsweise in einem solchen Fall "schneller" in die Ketoazidose zu kommen?

  • Ich kontrolliere meine Ketonkörper äußerst selten und dann nur aus Neugierde, nicht aus therapeutischen Gründen. (Wenn sich Symptome einer Ketoazidose zeigen würden, würde ich messen. Das ist aber bislang nicht vorgekommen.)


    Ich habe ein Blut-Keton-Messgerät. Die letzten Messungen lagen im Bereich 1-1,5 mmol/L.


    Ich habe morgens beim Workout immer einen BZ-Anstieg, wenn ich nicht mit Insulin "dagegen arbeite". Das zeigt mir, dass meine Leber immer noch genügend Zuckerreserven auf Lager hat.

    (Größenordnung von 100 auf 200 neulich, als ich das Insulin mal vergessen habe.)


    bzgl. Pumpe kann nicht nichts beitragen. Ich habe keine.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Da sieht man mal wieder das ich mit 0 Plan unterwegs bin :ugly:

    Ich esse meist um die 30 KH am Tag. Seit JAHREN und wusste weder das ich dann in „ketose“ bin was auch immer das bedeutet, noch das ich und wie ich „Ketonkörper“ messen muss...

    Ich dachte ich ernähre mich einfach mit reduzierten Kohlehydraten um meinen BZ schön ruhig zu halten und um einfach ohne Stress (und ohne Pumpe) leben zu können.

    Ich werde also voraussichtlich eher an Dummheit sterben als am Diabetes.

    :laub

  • Ich dachte ich ernähre mich einfach mit reduzierten Kohlehydraten um meinen BZ schön ruhig zu halten und um einfach ohne Stress (und ohne Pumpe) leben zu können.

    Genau deshalb mache ich das ja auch.

    Nur weil diese Ernährungsform eben komplett gegen die Empfehlungen in meiner damaligen Diabetes-Schulung ging, habe ich mich eben erstmal darüber informiert, um mein mulmiges Gefühl zu besänftigen.


    Man kann es aber auch einfacher betrachten:

    Wenn es Dir dabei gut geht, ist es eigentlich wurscht, ob Du dabei in Ketose bist oder nicht.

    Und der Körper ist ziemlich anpassungsfähig. - Das vergisst man leicht, wenn man sich den ganzen Tag lang mit Blutzuckerkontrolle beschäftigt. :rolleyes:

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Wie siehts eigentlich mit der Wirkstärke von Humaninsulin im Vergleich zu Humalog und andere Analoga aus? Mal abgesehen vom Wirkeintritt - würden 3 Einheiten Humaninsulin theoretisch genau die gleich blutzuckersenkende Wirkung haben, wie 3 Einheiten Humalog?

  • Im Prinzip sind die Insulineinheiten schon so ausgelegt, dass der Wirkeffekt pro Einheit gleich sein sollte. Da aber natürlich die Resorption und Bioverfügbarkeit doch etwas unterschiedlich ist, wird es immer kleine Unterschiede geben.


    Ich z.B. benutze sowohl Fiasp als auch Actrapid (Normal-/Humaninsulin) im Wechsel, je nachdem ob ich etwas schnell oder langsam verdauliches esse (quasi als Ersatz für einen verzögerten Bolus) und rechne dabei mit den selben Faktoren und es kommt ganz gut hin.

  • Ich habe nur Erfahrung mit Humalog ("schnell") und Huminsulin ("Normal-Insulin"). Die Dosierung ist bei mir gleich. Ersteres wirkt nur eben schneller.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hallo an alle Ketarier,


    eigentlich bin ich nicht neu auf dem Gebiet, allerdings verhält sich mein BZ seit ein paar Tagen sehr ungewöhnlich.

    Seit 6 Wochen ernähre ich mich streng low-carb, bzw ketogen mit unter 30g KHs/Tag.

    Die ersten Wochen liefen fantastisch, aber seit ein paar Tagen steigt mein BZ Nachts unerklärlicherweise über 200! Ich esse gegen 16 Uhr die letzte Mahlzeit, und kann auch Fett/Proteinanstieg bzw. Infekt oder Hormone ausschliessen.

    Ich benötige fast doppelt so viel Insulin wie sonst um mich runter zu spritzen, bin also eher insulinresistent. Ketonwerte zwischen 1,4 oder auch mal 3. In Ketose müsste ich doch eigentlich insulinsensitiv sein? Ketoazidose schliesse ich aus, woher auch?

    Ich benutze Omnipod Dash und FSL2.


    Kennt das jemand?

    Vielen Dank und Grüße

    Tortuga