Hoher Wert unerklärlich geht trotz Korrektur nicht runter

  • Dass Insulin an der Nadel entlang wieder rausfließt, hatte ich vor Jahren mit Stahlkathetern. Die habe ich irgendwann wohl nicht mehr vertragen und haben dann fiese große Löcher um die Nadel gemacht. Da war dann aber auch das Pflaster feucht und es hat nach Insulin gemüffelt...


    Im Moment nehme ich Kortison und habe deshalb Bolusmengen von bis zu 20 IE bei 9mm Teflon Katheter. Und da fließt nichts, aber auch gar nichts zurück. Das würde ich im Moment garantiert sehr, sehr schnell merken.


    Anderer Aspekt: Wenn ich mir 25 IE Basal mit `ner Spritze verpasse, müsste das dann doch erst recht wieder rauslaufen. Die Nadel ist nicht länger, die Menge aber sehr viel schneller drin als mit der Pumpe.


    Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es auch von der Beschaffenheit des Hautgewebes abhängt, wie viel "Druck" aufgebaut wird.

  • Mit 6 mm Quickset(Teflon) und Boli zum Mittagessen bis zu 10 - 12 IE hatte ich bislang nicht das geringste Problem !


    Wo und wie soll denn da Insulin zurückfliessen ?


    Ich arbeite mit 9mm Katheter und bin auch schon mal über 12 Einheiten wenn ich den hohen Wert erklären kann. Ansonsten nehme ich bei Werten von über 230 gerne meine Pen.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Insulinrücklauf aus dem Stichkanal kann unter bestimmten Umständen therapierelevant auftreten.
    Das sogar ohne dass ein Bolus dafür notwendig ist.


    Es hängt mit verschiedenen physikalischen und physiologischen Bedingungen zusammen.
    Insbesondere begünstigend ist verhärtetes Gewebe, z.B. Narbenbildungen, auch durch den Katheter selbst.
    Dabei dichtet das umgebende Gewebe nicht mehr flexibel den Katheterkanal gegen die Kanüle ab, so dass Kapillarwege entstehen, die ihrerseits den Kapillareffekt bewirken. Durch Kapillarwirkung wird die Gewebeflüssigkeit um die Einstichstelle herum angesogen. Kommt dann am Ende des Kapillarweges noch eine saugfähige Fläche hinzu, z.B. die KLeberondelle des Katheters, ist die Sogwirkung potenziert. Natürlich wird der Effekt durch einen temporären Druckaufbau um die Einstichstelle begünstigt.


    Je länger ein Katheter liegt, desto wahrscheinlicher wird der Tunnel-Effekt, siehe auch in der Forensuche nach "Tunneling".
    Teflonkatheter begünstigen diesen grundsätzlich mehr als Stahl, da die Vernarbung des Gewebes früher und stärker einsetzt.
    Entsprechend gibt es dann natürlich durch Teflon auch mehr irreversible Vernarbungen des Gewebes mit Defekten der Kapillarstrukturen (=verringerte Durchblutung).


    Wenn auf Stahl allergisch oder sonstwie abstoßend reagiert wird, z.B. Nickelallergie, gilt das dann natürlich auch.


    Gruß
    Joa

  • Aha ! Klingt logisch setzt aber auch bestimmte Umstände voraus, die nicht unbedingt für jeden
    Pumpenträger gleichermaßen gelten müssen und auch von der Setzstelle abhängig sind.


    Bei mir defenitiv nicht.


    Der stille Teilnehmer sprach von einem grundsätzlichen Insulinrückfluss bei einer (Bolus-) Insulinmenge, die das
    Kanülenvolumen übersteigt ! und das war mir nicht bekannt und nicht nachvollziehbar.


  • Das mit der Toleranz für den Drucksensor kann ich bestätigen! Bei meiner ersten Pumpe (die so ähnlich war wie die medtronic veo, sah identisch aus bis auf ein paar winzige Unterschiede in der Software) war der Sensor sehr empfindlich, hatte die Pumpe 6 Jahre. Bei der medtronic veo die ich vor 2 Jahren bekommen habe dauert es ewig, bis er was merkt! Der Sensor ist quasi nutzlos.


    Ich werde jetzt einfach mal in die Apotheke rennen und mir einweginsulinspritzen kaufen bzw verschreiben lassen und dann am Morgen immer splitten.


    Aber damit ich das richtig verstanden habe: das mit dem Rücklauf ist nicht immer so, richtig? Es kann auch sein, dass wenn ich 14 Einheiten auf einmal spritze alle drinnen bleiben?


    So, habe heute mal gesplittet, 2x7 Einheiten und dann nochmal 4 Einheiten also insgesamt 18 anstatt 12 und genau das gleiche gegessen und siehe da: Genau der gleiche scheis wie gestern!! Jetzt ist der Zucker wieder auf über 300. meine Fresse, soll ich mir jetzt als nächstes 20 Einheiten intravenös Spritzen oder was? Kann doch nicht so schwer sein 2 poplige Brötchen abzudecken.
    Ich hab wirklich ständig gemessen und der Zucker verläuft genau gleich.

  • @Frozenhunter:
    Und ist das jetzt ein neues Phänomen? Konntest du bisher problemlos 2 Brötchen essen, ohne dass du solche pp-Werte hattest?


    Hälst du einen Spritz-Ess-Abstand? Und wenn ja: Wie lange?


    Und sind es Weißbrötchen oder Vollkorn-Brötchen? Bei 2 Standard-Weißbrötchen ist ja mittlerweile von ca. 6 BE auszugehen, und die bomben in Form von reinem Weißmehl ja ganz schön rein.
    Könnte noch eine Remission vorliegen oder bist du schon lange dabei?

  • @Frozenhunter:
    Und ist das jetzt ein neues Phänomen? Konntest du bisher problemlos 2 Brötchen essen, ohne dass du solche pp-Werte hattest?


    Hälst du einen Spritz-Ess-Abstand? Und wenn ja: Wie lange?


    Und sind es Weißbrötchen oder Vollkorn-Brötchen? Bei 2 Standard-Weißbrötchen ist ja mittlerweile von ca. 6 BE auszugehen, und die bomben in Form von reinem Weißmehl ja ganz schön rein.
    Könnte noch eine Remission vorliegen oder bist du schon lange dabei?


    Ehrlich gesagt habe ich davor aufgrund genau dieses Problems einfach kein Frühstück gegessen. Bin immer so los zur Arbeit und dann um 9 erst was gegessen. Jetzt bin ich in einem Hotel wo es zum Frühstück Brötchen gibt. Ich hab heute die ersten 7 Einheiten 20 Minuten vor dem Essen gespritzt, dann Katheter gewechselt und nochmal 7 Einheiten. Dann habe ich unmittelbar bevor ich meine 2 Brötchen gegessen habe nochmal zur Sicherheit 4 Einheiten gespritzt weil ich nicht schon wieder so einen hohen zucker haben wollte. Es sind normale Brötchen. Wenn ich die nachmittags/abends esse reichen 3-4 Einheiten aus. Am Morgen sind 18 anscheinend zu wenig. Das Frühstück ist inbegriffen und auf der Arbeit kann ich nun nichts mehr essen außer Mittag also würde ich es gerne nutzen. Mehr Stress als sonst habe ich nicht, im Gegenteil, es ist weniger.
    Das Essen ist jetzt 2 Stunden her und der Zucker ist seit 30 Minuten stabil auf 270.
    Ich fühle mich wie ein Typ 2 Diabetiker dabei habe ich Untergewicht. Es ist zum kotzen.

  • @Frozenhunter, das hört sich ja nicht so gut an.
    Dein BE-Faktor ist morgens somit schon sehr hoch.
    Kann es auch sein das die Einstellung der Basalrate morgen nicht mehr stimmt?

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • @Frozenhunter, das hört sich ja nicht so gut an.
    Dein BE-Faktor ist morgens somit schon sehr hoch.
    Kann es auch sein das die Einstellung der Basalrate morgen nicht mehr stimmt?


    Basalrate passt. Wie gesagt, have davor ja nie gefrühstückt.


    Bringt splitten bei so wenig Einheiten überhaupt was? Lese im Internet, dass man erst ab 20U splitten soll. Will mir ja nicht umsonst einwegspritzen kaufen


    Nach dem zuckerhoch folgt übrigens auch ein Crash. Wäre wohl auch was fur mein schnell wirkendes Insulin braucht ewig Thema.

  • Frozenthunder


    Was ist denn auf den Brötchen drauf ? Marmelade, Honig ?


    Nutella :D
    Nein, natürlich habe ich das auch mit einbezogen. es ist Käse und Butter drauf, kann daran also nicht liegen


    Hat wer Erfahrung mit splitten und kann mir sagen ob es bei so wenig Insulin schon was bringt?

  • es ist Käse und Butter drauf, kann daran also nicht liegen

    Sorry, dass ich gefragt habe ! Aber genau daran kann es liegen.


    Hier würde wahrscheinlich ein Multiwavebolus helfen (wegen dem Fettanteil!!). Zwei Drittel des Gesamtbolus als Sofortabgabe und ein Drittel auf zwei bis drei Stunden verzögert !?


    Oder eben den Bolus manuell splitten und den zweiten Anteil ca. eine 3/4 oder 1 Stunde nach dem Essen.

  • Hat wer Erfahrung mit splitten und kann mir sagen ob es bei so wenig Insulin schon was bringt?


    Für die Geschwindigkeit der Aufnahme bringt das was. Ich hatte mal ein BZ Chaos nach Kortisonspritze und da habe ich den Bolus für mein Brötchenfrühstück um 50% erhöht und gesplittet. Das waren dann 8 IE auf 2 Stellen, zusätzlich der gewohnte SEA von ca. 15 Minuten für so eine Mahlzeit. Das hat funktioniert, die Kurve blieb flach. Ohne splitten sah das anders aus.
    Ich stelle mir es vereinfacht so vor, dass jede Stelle eine bestimmte Kapazität der Insulinaufnahme hat. Ob man 4 oder 6 Einheiten spritzt, macht dann in der Aufnahme erst mal keinen großen Unterschied. Deshalb wirken hohe Dosen auch länger, weil es eine Zeit dauert, bis sie resorbiert sind.


    Wenn man also die Insulinwirkung schneller haben will, damit der PP Anstieg nicht so hoch wird, bringt es etwas, in zwei Stellen zu insulinieren. Das ist die zweite Schraube, an der man drehen kann. Erst SEA, wenn das ausgereizt ist, dann splitten. Wenns dann nicht klappt, mit PP ANstieg leben oder low Carb ;(

  • Hatte die letzten vier Wochen ganz ähnliche Erfahrungen wieder TE hinter mir. Bin kein jedoch Pumpenträger sondern nutze Pen's für Bolus (Liprolog) und Basal (NPH). Im Januar lag ich mit Bronchitis im Bett, dementsprechend schlecht waren die BZ-Werte. Nach drei Wochen für knapp 3 Tage besserten sich die Werte. Dann fing es wieder an. Anstiege trotz korrekter IE auf knapp 300 und die Korrektur-IE wirkten nicht. Der HNO stellte dann eine Allergie gegen Frühblüher fest, trotz Medikamente blieben die BZ-Spitzen oder das Hängenbleiben des BZ bei 200 - 250mg nicht aus. Bis dahin stieg der BZ bei einer BE (ohne IE) um verlässliche 30mg. in dieser Zeit waren es bis zu 80mg. Korrektur-IE lies den BZ um ca. 80mg, nunmehr um max. 20-30mg.


    Seit knapp 2 Wochen ist Besserung eingetreten. Musste jedoch den SEA beim Bolus auf 30 - 45 Minuten ausdehnen, die IE-Menge ist noch leicht erhöht im Vergleich vor dem ganzen Schlamassel. Aber die BZ-Kurve ist verlässlich im Zielbereich 80 - 160mg.


    Ursache war die Kombination aus Bronchitis und Allergie und der damit einhergehende Stress im Körper. Das beeinflusst den Stoffwechsel maßgeblich nach Erklärung meines Arztes. Bei mir sank drastisch die Insulinempfindlichkeit und erholt sich ziemlich langsam. Bolusgesamtmenge liegt bei mir zwischen 30-35 IE pro Tag, abhängig vom Essen. Muss derzeit auch wieder Basal-IE spritzen.

  • Ich glaube, ich habe den Zucker nun bezwungen. Habe mir gestern einweginsulinspritzen gekauft. Diesmal genau das gleiche gegessen, gleich viel Insulin gespritzt aber dafür gesplittet. 6U in den rechten Oberarm (Rückseite) 6U in den linken und 6U per Pumpe in den Bauch. Zucker ging laut Libre nicht ein mal über 130! Dafür crasht er jetzt schon um 9 Uhr, war wohl etwas zu viel. Aber egal, besser als 310! Die Injektionen waren unmittelbar vorm essen, vor 2,5 stunden, Zucker war zu dem Zeitpunkt stabil auf 100


    Splitten scheint also wirklich was zu bringen.

  • Super das es bei dir geklappt hat.

    Gruß Hans :hihi:


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    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Naja, dafür dass er jetzt anstatt auf über 310 unter 130 bleibt, ist er jetzt quasi dauerhaft unter 60. habe jetzt schon 5 schnell wirkende BE nachgelegt, Zucker immer noch sehr niedrig. 45 laut normalen Gerät. Fühlt sich furchtbar an, habe komische symptome. Das heißt ja mehr oder weniger, dass das Insulin immer noch ewig wirkt. Also gleiches Problem wie bisher, nur brauche ich heute komischerweise viel weniger Insulin. Es gibt kein Entkommen aus der Diabetes Hölle :devil:

  • Hmm, aber kann ja sein, dass dein BE-Faktor zu hoch angesetzt war (ist ja im Vergleich zu den Faktoren des restlichen Tages schon sehr hoch gewesen), was halt nicht so aufgefallen ist, weil ohne Splitten nur ein Teil des Insulins gewirkt hat...


    Davor spricht ja auch, dass du "nur" auf 130 hoch bist und danach im Keller gelandet bist.


    Ich würde es die nächsten Tage mal mit einem deutlichen reduzierten BE-Faktor versuchen.