Hausarzt statt Diabetologe

  • Hallo,


    ich hatte letzten Montag meinen quartalsmäßigen Besuch bei
    meinem Diabetologen. Mit der Kollegin, die meine Fußuntersuchung machte hatte
    ich dabei ein Gespräch. Ich stellte fest, dass ich sicherlich teilweise wieder
    zu wenig meinen BZ (Anm.: Wenn ich daheim bin und meine Rhythmus habe, messe
    ich teilweise nur einmal) gemessen habe, dies aber als ausreichend ansehe, weil
    ich mit dem tierischen Insulin ein hervorragendes Medikament habe, bei dem ich
    sehr genau zu niedrige Blutzuckerwerte spüre. Ich stellte auch fest, dass die
    Gespräche mit dem Arzt häufig um dieses Thema gehen und darum, dass er mich auf
    neue Geräte in der Diabetestherapie aufmerksam macht, ich aber sehr glücklich
    mit meiner derzeitigen Ausstattung bin. Dass außerdem in den Gesprächen sehr
    viel Privates gesprochen wird, was ich auch als Privatpatient über die Rechnung
    zu bezahlen habe (90 % zahlt die Versicherung, 10 % ich selbst – bei ambulanten
    Behandlungen).


    Unten zu sehen ist der Schriftverkehr per Mail, der sich
    daraus ergab. Auf meine letzte Mail hat sich der Dr. nicht mehr gemeldet. Ich
    denke, das ist ihm zu viel. Meine Frage an Euch: Was haltet Ihr davon, zu einem
    „ganz normalen“ Arzt zu wechseln, statt einen Diabetologen zu konsultierten?
    Fest steht, ich empfinde auch die Haltung meines jetzigen Diabetologen zu wenig
    flexibel (entweder so wie er sagt oder gar nicht).


    Freue mich auf Rückmeldungen.


    Volker


    Hier der Schriftverkehr:


    23.01.2017
    Sehr geehrter Herr Henkel,
    wie ich gestern Ihre Tagebücher gesehen habe, habe ich mir überlegt, dass die Betreuung von Typ 1 Diabetikern schwierig ist. Unser Problem ist, dass wir sehr schwer gegen eingefahrene Gewohnheiten ankommen. Wahrscheinlich muss auch das DMP Programm in dieser Beziehung auf psychologischer Basis weiterentwickelt werden.
    Umgekehrt weiß ich auch, dass es von Ihrer Seite schwierig ist.
    Aus meiner Sicht ist das DMP Programm mit den vierteljährlichen Terminen trotzdem ein Minimalkonsens, der eingehalten werden muss! Denken Sie bitte an das Thema Autofahren und Unterzuckerung!
    Ihre Äußerungen in der Praxis heute fand ich nicht angemessen. Denken Sie bitte nicht, dass die Betreuung von privaten Typ 1 Diabetikern für uns ein Geschäft ist.
    Fazit: in meiner Praxis geht es nur nach den Regeln, die im DMP Typ 1 vorschrieben sind!
    Freundliche Grüße
    Dr.W.


    23.01.2017
    Lieber W.,

    ich möchte hier nicht zu weit ausholen und bedanke mich für Ihre Zeilen. Ich habe eine Einstellung, die nicht repräsentativ ist. Ich setze den individuellen Umgang mit dem Diabetes höher ein, als die Nutzung immer neuer Geräte. Der Mensch lässt sich immer mehr von Automaten, Geräten, technischen Neuerungen usw. abnehmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er damit sehr viel persönliches Körpergefühl, sehr viel Eigenverantwortung verliert. Dies ist für mich eine ganz allgemeine These. Ich hoffe, Sie können nachvollziehen, welche Gedankengänge dies bedeutet.

    Die Gespräche mit Ihnen sind aus privat-persönlicher Sicht angenehm. Allerdings darf ich bezüglich meiner vergangenen Erfahrungen feststellen, dass sich diese inhaltlich beim Thema Diabetes wiederholt haben. Natürlich auf Basis Ihrer studierten ärztlichen Strategie mit dem Hinweis auf mehr Messungen und immer wieder auf technische Weiterentwicklungen bei Geräten für die Diabetestherapie. Kurzum, diese Hinweise werden auch zukünftig von Ihnen kommen. Fest steht, dass diese Gespräche finanziell von Ihnen abgerechnet werden und damit eine Belastung für Krankenkassen (gesetzlich oder privat) und natürlich auch für mich (10 % Eigenanteil) sind. Ich denke, hier sollten die Kosten im Auge behalten werden. Zumindest ist meine private Krankenkasse in diesem Jahr um 25 % teurer geworden, was mich motiviert mein Bestes zu tun, um diese Erhöhrungen zukünftig nicht weiter ausufern zu lassen. Dies natürlich auch, was den Umfang der ambulanten Behandlungen in Ihrer Praxis angeht.

    Ich danke Ihnen für die Hinweise auf Unterzuckerungen im Straßenverkehr. Glücklicherweise habe ich durch meine eigenen Recherchen das tierische Insulin gefunden, das bei mir weiterhin diese Gefahr (im Gegensatz zu den von ärztlicher Seite aus favorisierten gentechnischen Insulinen) auf ein kleinstes Maß reduziert.

    Regeln sind gut, W. Aber diese sollten auch immer wieder individuell selbstkritisch durchleuchtet werden. Nichts gegen Sie. Frühere von mir konsultierte Diabetologen haben auch nach den DMP-Regeln gearbeitet. Dies haben diese sicherlich auch mit bestem Gewissen gemacht. Leider war dieser Weg bei mir (was das Insulin betrifft) eine Sackgasse. Immerhin sind Sie gedanklich offen für diese Erfahrungen und ich freue mich, wenn Sie Patienten mit einer ähnlichen Diabetesgeschichte wie bei mir, den Versuch tierisches Insulin zu nehmen vorschlagen. Es könnte für solche Patienten eine unheimliche Verbesserung Ihres Diabetes mit sich bringen. Ich glaube zwar, dass ich auch bei Ihnen in dieser Hinsicht gegen eine Wand spreche (wie bei den meisten Diabetologen), aber mein Hinweis ist einfach einer aus individueller Selbsterfahrung.

    Was den von Ihnen angesprochenen "vierteljährliche Minimalkonsens" angeht bin ich anderer Meinung. Ein einigermaßen bewusster Diabetiker achtet auf seine Therapie. Bei "Problemfällen" halte ich eine öftere bzw. den von Ihnen angesprochenen "vierteljährlichen Minimalkonsens" bei der ambulanten Behandlung für angebracht. Alle Anderen (zu diesen zähle ich mich auch), werden Ihr möglichstes Tun um einen adäquaten Blutzucker-Tagesspiegel zu erhalten, also Über- und Unterzuckerungen zu vermeiden. Bei Ihnen reicht meiner Meinung ein halbjährlicher Besuch beim Diabetologen aus.

    Nochmals herzlichen Dank für Ihren wohl gemeinten Worte und ein

    sonniger Gruß von

    Volker Henkel


    23.01.2017
    Sehr geehrter Herr Henkel,
    Das hört sich alles sehr gut an.
    Fakt ist, dass wenn Sie morgen einen schweren Unfall in einer Hypo bauen zuerst nach dem Namen Ihres Diabetologen gefragt wird. Aus meiner Sicht kann ich eine Betreuung nur verantworten, wenn es nach den vorgeschriebenen Richtlinien geht.
    Ihre Alternative ist das, was Typ 1 Diabetiker vor den DMPs gemacht haben: lassen Sie sich Ihr Insulin vom Hausarzt verschreiben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. W.


    23.01.2017


    Lieber W.,

    einen Hausarzt habe ich nicht. Das sind bisher Sie.

    Ich habe Ihnen in der Anlage ein Schreiben angefügt, das ich Ihnen unterschrieben senden werde. Lassen Sie mich wissen, ob das eine Entlastung für Sie ist. Lassen Sie mich ebenso wissen, wenn Sie als Arzt die weitere Behandlung von mir als Patient wünschen. In diesem Falle muss ich das dieser Mail angefügte Schreiben nicht an Sie senden.

    In diesem Sinne freue ich mich auf Ihre Antwort.

    Volker Henkel


    23.01.2017
    Lieber Herr Henkel,
    ich habe vor einiger Zeit einen Patienten an einer schweren Unterzuckerung verloren.Er hatte Alkohol getrunken, eine prolongierte Hypoglykämie und Erbrochenes aspiriert.Baujahr 1961. Langjähriger Typ 1 DM. Sehr selbständig.Ich musste mit seiner Lebensgefährtin hat nach dem Vorfall mehrmals sprechen.Das kann man nicht einfach wegschieben. Und bei Ihnen denke ich an die Geschichte mit der Pizza…
    Sie erinnern sich.
    Ich will Sie nicht bevormunden. Aber ich glaube, dass Sie jemanden brauchen, der sich die Sache ansieht und auf Ihre Messfrequenz achtet.
    Wir sind keine Beamten. An dieser Sache ändert auch Ihr Schreiben nichts. Überlegen Sie es sich nochmal.
    W.


    24.01.2017


    Lieber W.,


    ich glaube an Ihre Verantwortungsbewusstsein und nehme dies mit Ihrer Erzählung von Ihrem Patienten verstärkt wahr. Ich bin ein Mensch, der an mehr glaubt, als es der Intellekt und der Geist des Menschen ist. Sprich, die Wahrnehmung des Bauches, der Gefühle und metaphysischer Wahrnehmungen. Ein Gebiet, zu dessen Wahrnehmung der Mensch meiner Meinung nach leider immer mehr seine Tuchfühlung verliert. Für einen Mensch, der sich zu stark von seiner geistig-intellektuellen Basis definiert, wird dies sicherlich nie nachvollziehen können.


    Wann und wie das Leben endet, welche Erfahrungen ich mache, das ist vorhergesehen. Darauf habe ich keinen Einfluss. Das Leben ist ein Prozess, bei dem ich mit den Erfahrungen die ich mache lernen darf, meine Persönlichkeit zu erleben.


    Ich könnte hier noch weiter ausholen, was meine Anschauung ist. Ich will damit erstens sagen: Das Ende des Lebens ist nicht Schlimmes. Schon auf Basis dessen, dass ich das irdische Leben erleben durfte. Wann und wie ich sterbe, das entscheide nicht ich, sondern Kräfte, auf die auch die Medizin keinen Einfluss hat. Ganz davon abgesehen habe ich mit dem Schweineinsulin ein hervorragendes Medikament, das mit den gentechnischen Insulinen und deren negativen Auswirkungen auf mich, mit nichts zu vergleichen ist.


    Ich glaube Ihnen, dass Sie kein Beamter sind. Überlegen Sie sich bitte, dass es Zugänge zu diesem wunderschönen und einmaligen Leben gibt, die außerhalb einer geistig-intellektuellen Ebene liegen und das es Kräfte gibt, die höher liegen als jene, auf denen der Mensch seine einmalige evolutionäre Entwicklung definiert und damit glaubt, diese seien das Non Plus Ultra.

    Mit meinem gestern als Ansichtsexemplar an Sie gesendeten Schreiben will ich Sie nur von Ihrem Verantwortungsbewusstsein befreien. Ich habe nicht gesagt, dass ich den Modus einer ambulanten Behandlung pro Quartal nicht weiter respektiere. Allerdings werde ich mich nicht mehr auf eine Waage stellen, bei der eine Computerstimme in mein Gehör dringt. Beim Messen des Blutzuckers wird es bei mir immer wieder Tage geben, an denen es nicht sehr häufig vorkommt (vor allem, wenn ich nur daheim bin). Und zu meiner Argumentation mit den Kosten stehe ich weiterhin. Es ist angenehm, sich mit Ihnen über die Fotografie zu unterhalten. Aber es ist nicht in Ordnung, wenn ich dafür Kosten habe, die zu 90 % meine private Krankenkasse trägt.

    Oki.

    Einen wunderschönen Morgengruß sendet Ihnen

    Volker Henkel


    24.01.2017


    Lieber Herr Henkel,


    Ein Wiederholungsrezept bei Hausarzt kostet 3 Euro.
    Ich denke, diesen Weg sollten Sie einschlagen. Praxis W gibt es nur im Gesamtpaket mit Wiegen, Arztkontakt und DMP Programm.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute!


    Dr.W.


    24.01.2017


    Lieber W.,


    danke für Ihren Ratschlag. Wobei ich jetzt nicht genau weiß, ob Sie mich damit vor die Wahl stellen: Entweder machen wir es so wie ich und es die Regeln der heutigen DMP vorsehen oder Sie suchen sich bitte einen anderen Arzt ? Zu letzterem hätte ich keine Lust, mache es aber natürlich, wenn es von Ihrer Seite gewünscht wird. Einen Hausarzt habe ich bisher nicht.


    Ich schrieb Ihnen mit unten stehender Nachricht: Ich habe nicht gesagt, dass ich den Modus einer ambulanten Behandlung pro Quartal nicht weiter respektiere. Allerdings werde ich mich nicht mehr auf eine Waage stellen, bei der eine Computerstimme in mein Gehör dringt (das sollte übrigens auch ironisch gemeint sein, obwohl mir diese künstliche Stimme wirklich weh tut). Beim Messen des Blutzuckers wird es bei mir immer wieder Tage geben, an denen es nicht sehr häufig vorkommt (vor allem, wenn ich nur daheim bin). Damit habe ich Ihnen meiner Meinung nach mitgeteilt, dass ich dem von Ihnen erwähnten "Minimalkonsens" nachkomme. Beim Messen des Blutzuckers erscheint mir Ihre Auffassung weiterhin zu einseitig eingefärbt. Immerhin messe ich ja nicht täglich nur einmal, sondern es gibt auch Tage, an denen ich 4-mal oder sogar schon 5-mal gemessen habe. Eben flexibel, von der Situation an einem Tag abhängig. Ich habe nicht die Einstellung auf eine kategorische Fixierung, so und nicht anders geht es, weshalb ich mir diese Flexibilität einräume. Wobei mir wieder die Diabetologen einfallen, die immer meinten mir ein gentechnisches Insulin geben zu müssen und mir keine Tipp gaben, was für ein wunderbar hilfreiches Medikament das tierische Insulin ist. Und das eben wohl auch nach den allgemein anerkannten DMP-Regeln. Ich bitte Sie diesen Einwand einfach zu akzeptieren, der mich dazu bewegt, dass auch allgemein anerkannte Regeln hinterfragt werden sollten. Der Mensch ist ein Individuum und als solches kann er (auch nicht medizinisch) in eine fixe Regelung gepackt werden.


    Aber ich will Ihnen nicht weiter die Zeit rauben. Ich freue mich auf eine Antwort auf die eingangs dieser Mail von mir gestellten Frage. Die Computerstimme der neuen Waage in Ihrer Praxis stelle ich mir einfach als Sopranstimme in einem Solo einer Oper vor, um damit auch den Humor als wichtiges Element des mir geschenkten Lebens zu genießen.


    Herzlicher Gruß von


    Volker Henkel



    Name des Arztes anonymisiert. Team IC.

  • Im Briefwechsel ist der volle Namen des Arztes drin, das finde ich nicht so toll.


    Zur Sache an sich möchte ich keinen Ratschlag geben - außer dass ich es großartig finde, dass der Arzt per eMail reagiert.


    lg

  • Im Briefwechsel ist der volle Namen des Arztes drin, das finde ich nicht so toll.


    Zur Sache an sich möchte ich keinen Ratschlag geben - außer dass ich es großartig finde, dass der Arzt per eMail reagiert.


    lg


    Ich hatte extra darauf geachtet, den Namen herauszunehmen. Diese eine Stelle hatte ich übersehen. Danke für den Hinweis, Butterkeks. Ist es jetzt so in Ordnung?

  • Ich denke, wenn du nicht bereit bist, dich auf Therapievorschläge und Untersuchungen beim Diabetologen einzulassen, dann bringt es dir auch nichts, einen solchen aufzusuchen. Ich kann dir garantieren, dass der nächste Diabetologe auch will, dass du mehr als einmal täglich den Blutzucker misst. Egal ob zu Hause oder nicht. Einmal am Tag messen ist als Typ 1 einfach zu wenig. Und wenn du dann noch so halb-suizidal klingende Mails vom Ende des Lebens schreibst, dann hilft das auch wenig weiter, deinen Standpunkt sinnvoll zu begründen.


    Was erwartest du dir denn vom Besuch eines Diabetologen? Warum ziehst du diesen überhaupt in Betracht? Besprechungen der BZ Werte dürften bei weniger als allermindestens regelmäßig drei Werten am Tag wenig ergiebig sein, neue geräte oder insuline interessieren dich nicht und über fotografie willst du auch nicht reden ;)
    Blut abnehmen, ggf. ne Urinprobe/Sammelurin und mal die Füße anschauen kann auch ein Hausarzt.



    Um solche Ansichten geht es mir ja, Wurstkuchen. Deshalb auch ein Dank für Deine Meinung. Deine Meinung "halb-suizidal" empfinde ich als etwas daneben gegriffen. Der Tod gehört zum Leben wie dieses zu genießen. Ich bitte Dich damit nicht zu interpretieren, dass ich suizidal gefährdet bin. Das Leben ist ein wunderbares Geschenk!


    Doppelzitat entfernt. Team IC

  • Der Begriff Suizidalität war vielleicht etwas zu hart, aber nur einmal am Tag Blutzucker zu messen und dann mit dem Auto durch die Gegend fahren empfinde ich schon zumindest als an der Grenze zur bewussten Eigen- und Fremdgefährdung. Vielleicht solltest du dich dann bei der Fortbewegung auch nicht so sehr von der Technik abhängig machen und lieber zu Fuß gehen :whistling: ;)


    Meine Frage, was du dir vom Besuch beim Diabetologen erwartest, war übrigens nicht rhetorisch, sondern ernst gemeint. Das würde mir helfen, dein Anliegen besser zu verstehen.


    Eine gute Frage und danke für Dein Diskussionsinteresse. Darüber habe ich mir erst Gedanken gemacht, als mich mein Diab jetzt darauf hingewiesen hat zu einem Hausarzt zu gehen. Was ich von einem Diab. erwarte? Natürlich die Vorbeugung vor Spätfolgen. Aber letztendlich kann ich mir als Diabetiker nur selbst helfen, durch eine gute Zuckereinstellung. Deswegen rekapituliere ich ja auch, was mir die bisherigen Diabetologen gebracht haben? Und da kann ich nur sagen, von meiner Seite aus nicht sehr viel. Selbst meine Umstellung auf tierisches Insulin und meine Einstellung darauf habe ich selbst gemacht. Und das ich auf tierisches Inuslin gekommen bin, auch das habe ich durch meine eigene Recherche erreicht und es geht mir mit diesem tierischen Insulin megafach besser. Kurzum, ich denke zwischenzeitlich, dass ein Hausarzt auch Untersuchungen machen kann, mit denen der Diabetologe Spätfolgen diagnostiziert und ich tendiere dazu, dass ich mir einen Nicht-Diabetologen als Arzt suche.

  • Deine Aussagen gehen ja fast schon ins Esoterische. Warum stellst Du das Spritzen nicht gleich ganz ein, wenn Dein Ende schon vorherbestimmt ist? Wir hatten gerade die Diskussion, ob Typ 2er hier etwas zum Thema beitragen können. Nach Deinen hier mitgeteilten Ansichten bin ich der Meinung, dass die mehr zum sinnvollen Umgang mit dem Diabetes beitragen als Du mit Deiner Auffassung, die sich hoffentlich sonst niemand zu eigen macht. Mehr werde ich zu diesem Thema nicht mehr sagen, weil das vergeudete Zeit wäre.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Egal ob Schweineinsulin oder nicht, einmal messen am Tag ist als Typ 1 Diabetiker zu wenig.
    Du hast laut deiner eigenen Angaben zweimal eine Unterzuckerung im Strassenverkehr gehabt und fährst jetzt trotzdem mit nur einer Messung am Tag weiter Auto.
    Wenn dich dein eigener Tod schon nicht bekümmert, dann stell dir vor, das du Leute über den Haufen fährst, die vielleicht noch weiter leben wollen.
    Ich hätte als Arzt schon längst die Behandlung abgelehnt.


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Moin,


    Von welchem Insulin bist Du auf tierisches umgestiegen und welche Verbesserungen hast Du damit erreicht.


    Begründest Du Dein einmaliges messen an Tag, ich vermute den nüchtern BZ, mit einer fortlaufenden Dokumentation aus einer Zeit mit mehrfach Messungen die aufzeigen, dass mehr als eine Messung, wegen der guten Ergebnisse nicht erforderlich sind.


    Wichtig wäre noch Deine UZ Sensibilität.


    MLG


    Hinerki

  • Dein behandelnder Arzt hat auch dir als Patient gegenüber eine gewisse Verantwortung und er kann dich nunmehr nur schwer einstellen und behandeln mit deiner Vorstellung von diesen beiden Seiten. Ich bewundere die Geduld des Arztes in den Briefen.
    Ich bin mir nicht sicher ob ich deine Ansichten in so eine Art "fehlende Krankheitseinsicht" einordnen soll. Ich meine wer die Erkrankung und seine Folgen für sich angenommen hat, der diskutiert nicht um jedes Messen. Vielleicht solltest du doch auch einmal die moderne Technik für dich in Betracht ziehen (CGM/FGM), dann reduziert sich auch die Anzahl der blutigen Messungen deutlich...
    Im Endeffekt muss es jeder für sich entscheiden wieviel Therapie er möchte, aber bei dem Thema Straßenverkehr und Gefährdung anderer hört der Spaß auf.

  • Grundsätzlich gehts ohne Diabetologen. Ich hab auch nur eine "normale" Internistin, meine Hausärztin, die sich um mich kümmert. Wenn du also dein Ding durchziehen möchtest, was dein gutes Recht ist, und dein Arzt diesen Weg für nicht gut hält, werdet ihr euch wohl trennen müssen. Ich kann beide Seiten verstehen. Grundsätzlich. Nicht unbedingt, was die Therapie angeht, aber das ist eine persönliche Entscheidung.

  • Ich bin ein Mensch, der an mehr glaubt, als es der Intellekt und der Geist des Menschen ist. Sprich, die Wahrnehmung des Bauches, der Gefühle und metaphysischer Wahrnehmungen. Ein Gebiet, zu dessen Wahrnehmung der Mensch meiner Meinung nach leider immer mehr seine Tuchfühlung verliert. Für einen Mensch, der sich zu stark von seiner geistig-intellektuellen Basis definiert, wird dies sicherlich nie nachvollziehen können.


    Hi,
    das klingt für mich etwas esotherisch. Nicht jede will auf CGM und moderne Technik umsteigen, muss er auch nicht, wenn man mit anderen Mitteln gut zurecht kommt. Das sollte man aber immer mal wieder überprüfen, ein Bauchgefühl kann halt trügen. Wenn man sehr wenig misst, besteht zumindest das Risiko, dass man Über- oder Unterzucker nicht immer mitbekommt. Ich habe eine recht gute Unterzuckerungswahrnehmung, aber manchmal messe ich dann doch eine Wert um 50 und fühle mich super. Beim Überzucker gibt es erst sehr spät Syptome. Wenn jemand zu mir sagt, dass er einen Wert um 250 relativ schnell bemerkt, weiß ich nicht wie. Und als ICTler kann man sehr lange 250 haben, bevor man in eine Keto rutscht. Wenn Du mit 1-4 Messungen am Tag eine gute Einstellung hinbekommst, bist Du ein Phänomen. Wie ist denn Dein HbA1c?
    Als Privatpatient brauchts Du kein DMP. Einen geduldigeren Diabetologen wirst Du übrigens auch nicht finden. Also besser ein Hausarzt, der Dir die Rezepte verschreibt, die Du haben möchtest. Als Privatpatient kein Problem.
    Grüße
    Ikebana

  • Egal ob Schweineinsulin oder nicht, einmal messen am Tag ist als Typ 1 Diabetiker zu wenig.
    Du hast laut deiner eigenen Angaben zweimal eine Unterzuckerung im Strassenverkehr gehabt und fährst jetzt trotzdem mit nur einer Messung am Tag weiter Auto.
    Wenn dich dein eigener Tod schon nicht bekümmert, dann stell dir vor, das du Leute über den Haufen fährst, die vielleicht noch weiter leben wollen.
    Ich hätte als Arzt schon längst die Behandlung abgelehnt.


    LG
    zuckerstück



    Ich denke nicht, dass Du meine Nachrichten richtig gelesen hast.


    1.) Ich messe nicht jeden Tag nur einmal meinen BZ. Es gibt Tage, an denen ich auch 4 oder 5mal messe. Eben abhängig, wie der Tag verläuft und was ich zu tun habe.
    2.) Gerade wegen meiner Erfahrungen als Teilnehmer im öffentlichen Verkehrsraum, bin ich mir meiner Verantwortung als Diabetiker sehr wohl bewusst.
    3.) Gerade weil ich tierisches Inuslin benutze, kann ich aus Erfahrung sagen, welchen Unterschied das gegenüber den früher von mir genutzten gentechnischen Insulinen macht. Sobald mein Zucker zu tief ist, habe ich ein genaues Empfinden dafür.
    4.) Meine Argumentation „der Tod gehört zum Leben“ scheint auch bei Dir sehr stark ins Blickfeld gerückt zu sein. Ich liebe das Leben, denn es ist wunderbar. Leben muss deshalb gefördert und jedem Menschen, der es nicht so sieht, das Wunderbare des Lebens und einen Zugang dies so zu empfinden, vermittelt werden. Der Tod ist dennoch ein Bestandteil des Lebens, wie die Geburt und damit nichts Schlimmes. Außer, weil die Angst zu groß ist, dass ich die ganzen materiellen Güter nicht mitnehmen kann, in die ich investiert habe – sarkastische Anmerkung.


    Ich bitte Dich Deine für mich tendenziell für mich sehr diffamierende Argumentation zu überdenken.



    Doppelzitat entfernt. Team IC

  • Deine Aussagen gehen ja fast schon ins Esoterische. Warum stellst Du das Spritzen nicht gleich ganz ein, wenn Dein Ende schon vorherbestimmt ist? Wir hatten gerade die Diskussion, ob Typ 2er hier etwas zum Thema beitragen können. Nach Deinen hier mitgeteilten Ansichten bin ich der Meinung, dass die mehr zum sinnvollen Umgang mit dem Diabetes beitragen als Du mit Deiner Auffassung, die sich hoffentlich sonst niemand zu eigen macht. Mehr werde ich zu diesem Thema nicht mehr sagen, weil das vergeudete Zeit wäre.




    Deine Argumentation ist unsachlich, wie ich meine, Herbie. Der Mensch besteht nicht nur aus Intellekt. Ebenso wenig, wie Sprache nur aus Wörtern besteht. Wieso sollte ich das Spritzen einstellen? Fest steht, der Körper wird dann unausweichlich verhungern. Aber ich denke, das weißt Du ja als Diabetiker. Ich genieße das Leben, weshalb ich gerne die Möglichkeit der künstlichen Hormonzuführung in Anspruch nehme. Es tut mir leid, wenn Du durch mich kostbare Zeit verloren hast.

  • Mach es dir bequem und geh zu dem Arzt der dir das sagt was du hören willst.
    Mit alles Konsequenzen.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.



  • Danke für Deine Nachfrage. Ich habe Dir mal die Infos aus meinem Profil herauskopiert:


    Im März 1995 wurde mein Typ I Diabetes manifestiert. Ich wurde erst auf Actrapid (Bolus) und Protaphane (Basal) und dann auf Novo Rapid (Bolus) und Lantus (Basal) eingestellt. Im November 2006 fiel ich bei einer Unterzuckerung im Straßenverkehr auf,
    was einen ersten Führerscheinentzug mit sich brachte. Am 09. August 2008 führte erneut eine schwere Unterzuckerung beim Auto fahren auf der A 8 zu einem schweren Verkehrsunfall und zum Entzug des Führerscheines. Danach setzte ich mich mit tierischen Insulinen auseinander und der Diskussion, dass gentechnische Insuline bekannt für eine verminderte Wahrnehmung von Hypoglykämien bekannt sind. Ich bekam Kontakt zu Professor Teuscher in der Schweiz. Er schlug mir die tierischen (Schweineinsuline) Insuline Hypurin Porcine Neurtral (Bolus) und Hypurin Porcine Isophane (Basal) vor.


    Ich hatte vorher Kontakt zu Diabetologen. Bei einer Praxis (ich wurde dort rund drei Jahre betreut) bat ich um ein tierisches Insulin. Damals hatte ich noch keinen Kontakt mit Professor Teuscher. Der Arzt dieser Praxis schrieb mir auf meinen Wunsch ein Rezept auf. Daheim schaute ich, was für ein Insulin das ist. Es war wieder ein gentechnisches. Ich suchte mir einen neuen Diabetologen. Er stellte mir die Rezepte für das oben genannte tierische Inuslin auf. Seitdem habe ich ein hervorragendes Gefühl dafür, wenn der Blutzucker zu niedrig ist. Absolut kein Vergleich mehr zu den gentechnischen Insulinen (siehe oben), die ich früher hatte.


    Ich stelle fest, dass die heute rein auf gentechnischen Insulinen fixierte Diabetestherapie die tierischen Insuline bewusst ausgrenzen will. Auch für Diabetologen ist dies kein Thema mehr, weil es während des Studiums auch nicht thematisiert wird. Auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft ist rein auf gentechnische Insuline orientiert. Keinem wird deutlich, dass es Diabetiker gibt, für die tierisches Insulin das bessere Medikament ist (wie bei zu 1000 % der Fall ist). Dazu möchte ich sagen, dass Medizin bzw. Medikamente immer auch etwas mit Wirtschaft zu tun haben. Der Gewinn ist bei gentechnischen Insulinen für die Unternehmen immens größer, als bei tierischen.



    Doppelzitat entfernt. Team IC


  • 1.) Ich messe nicht jeden Tag nur einmal meinen BZ. Es gibt Tage, an denen ich auch 4 oder 5mal messe. Eben abhängig, wie der Tag verläuft und was ich zu tun habe.


    Wenn du Auto fährst, so HAST du nichts anderes zu tun als VORHER deinen BZ zu messen. Das gebietet schon der Respekt vor deinen Mitmenschen. Überleg dir mal warum sich tierische Insuline nicht so 100% durchgesetzt haben - die Wirkkurven sind langsam, wenn du dann Kohlehydrat-Reich isst, sind Blutzuckerspitzen gefolgt von tiefen Tälern unvermeidbar. Und ich fürchte, dass du nicht deinen tiefen Blutzucker spürst, sondern den Rustch von weit oben ins ins Tal, wie hoch/tief Berg und Tal auch immer sind.


    Ich hätte dir als Arzt schon lange den Hintern versohlt bzw. eine weitere Behandlung abgelehnt. Und ich befürchte, wenn du dir mal 7-14 Tage ein CGM gönnst, dass du die eine oder andere Lektion lernen willst. Ich persönlich hab nix gegen tierisches Insulin, man kann sich sicherlich mittels CT und adaptierter Mahlzeiten so justieren, dass das irgenwie passt. Nur dann BITTE mit einem gescheiten Bio-Feedback, was Glaskugelniveau übersteigt. Wenn du auch CGM/FGM ablehnst, dann mach dir die Mühe extrem reproduzierbare Mahlzeiten mal im Stundentakt(!) nachzumessen um an einen Verlauf zu kommen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Dein behandelnder Arzt hat auch dir als Patient gegenüber eine gewisse Verantwortung und er kann dich nunmehr nur schwer einstellen und behandeln mit deiner Vorstellung von diesen beiden Seiten. Ich bewundere die Geduld des Arztes in den Briefen.
    Ich bin mir nicht sicher ob ich deine Ansichten in so eine Art "fehlende Krankheitseinsicht" einordnen soll. Ich meine wer die Erkrankung und seine Folgen für sich angenommen hat, der diskutiert nicht um jedes Messen. Vielleicht solltest du doch auch einmal die moderne Technik für dich in Betracht ziehen (CGM/FGM), dann reduziert sich auch die Anzahl der blutigen Messungen deutlich...
    Im Endeffekt muss es jeder für sich entscheiden wieviel Therapie er möchte, aber bei dem Thema Straßenverkehr und Gefährdung anderer hört der Spaß auf.


    Ich bin absolut auf Deiner Seite.


  • Mein HbA1c-Wert liegt zwischen 6 und 6,4

  • Dein behandelnder Arzt hat auch dir als Patient gegenüber eine gewisse Verantwortung und er kann dich nunmehr nur schwer einstellen und behandeln mit deiner Vorstellung von diesen beiden Seiten. Ich bewundere die Geduld des Arztes in den Briefen.
    Ich bin mir nicht sicher ob ich deine Ansichten in so eine Art "fehlende Krankheitseinsicht" einordnen soll. Ich meine wer die Erkrankung und seine Folgen für sich angenommen hat, der diskutiert nicht um jedes Messen. Vielleicht solltest du doch auch einmal die moderne Technik für dich in Betracht ziehen (CGM/FGM), dann reduziert sich auch die Anzahl der blutigen Messungen deutlich...
    Im Endeffekt muss es jeder für sich entscheiden wieviel Therapie er möchte, aber bei dem Thema Straßenverkehr und Gefährdung anderer hört der Spaß auf.


    Ich bin voll bei Dir. Gegen das Stechen habe ich übrigens überhaupt nichts. Das empfinde ich als harmlos.



    Doppelzitat entfernt. Team IC

  • Hi,
    das klingt für mich etwas esotherisch. Nicht jede will auf CGM und moderne Technik umsteigen, muss er auch nicht, wenn man mit anderen Mitteln gut zurecht kommt. Das sollte man aber immer mal wieder überprüfen, ein Bauchgefühl kann halt trügen. Wenn man sehr wenig misst, besteht zumindest das Risiko, dass man Über- oder Unterzucker nicht immer mitbekommt. Ich habe eine recht gute Unterzuckerungswahrnehmung, aber manchmal messe ich dann doch eine Wert um 50 und fühle mich super. Beim Überzucker gibt es erst sehr spät Syptome. Wenn jemand zu mir sagt, dass er einen Wert um 250 relativ schnell bemerkt, weiß ich nicht wie. Und als ICTler kann man sehr lange 250 haben, bevor man in eine Keto rutscht. Wenn Du mit 1-4 Messungen am Tag eine gute Einstellung hinbekommst, bist Du ein Phänomen. Wie ist denn Dein HbA1c?
    Als Privatpatient brauchts Du kein DMP. Einen geduldigeren Diabetologen wirst Du übrigens auch nicht finden. Also besser ein Hausarzt, der Dir die Rezepte verschreibt, die Du haben möchtest. Als Privatpatient kein Problem.
    Grüße
    Ikebana



    Wie bereits erwähnt, mein HbA1c-Wert liegt bei 6,1 bis 6,4.



    Doppelzitat entfernt. Team IC