Mein Erfahrungsbericht über die Suche nach einem Trainer für Diabetikerwarnhunde.
Schon eine ganze Weile hatte ich mich damit beschäftigt, einen weiteren Hund selber groß zu ziehen und auszubilden. Nachdem unsere Seniorenhündin aus verschiedenen Gründen nicht mehr in Frage kam, war es im Mai 2016 soweit. Nach einem Besuch des Wurfes im Nachbardorf zog ein unwiderstehliches Border Collie-Mix Mädchen ein. "Käthe" soll ein Diabetikerwarnhund werden. Ein Hund, der Diabetiker vor zu tiefen und (wenn es gut läuft) auch vor zu hohen Werte warnt. Als Hütehund braucht Käthe auf jeden Fall eine Aufgabe und der Arbeitseifer des Hundes kann super genutzt werden, um die eigenen Langzeitwerte beim Diabetes zu optimieren oder vor schweren Unterzuckerungen zu warnen! Nachdem ich einige Ausbildungsstellen und Hundeschulen abtelefoniert hatte, wurde klar: Border Collies werden kaum zum Warnhund ausgebildet. Zu nervös, zu eigenständig, zu hibbelig!
Warum sollte aber mein Hund, der für sein Leben gerne die Nase einsetzt, schlechter riechen können als z.B. ein Labrador oder ein Pudel? Schließlich werden BorderCollies ja z.B. auch in der Hundestaffel beim Rettungsdienst für die Vermisstensuche eingesetzt.
Nach vielen Telefonaten und vielen Absagen stieß ich dann auf das Diabetikerwarnhunde-Netzwerk.
Ein Netzwerk von Hundetrainern, die deutschlandweit mit großem Erfolg Diabetikerwarnhunde ausbilden - und zwar jede Rasse, die eine Nase im Gesicht hat [Blockierte Grafik: https://www.diabetes-kids.de/m…unena/emoticons/smile.png]
Das erste Beratungsgespräch dauerte 3 Stunden und hier wurde bereits der Grundstein für die Ankonditionierung gelegt. Käthes großer Arbeitseifer kam mir jetzt zu Gute. Sie lernte an Hand von Stoffproben sehr schnell meinen Unterzuckerungsgeruch kennen. Bereits nach der fünften Stunde zeigte sie selbstständig Unterzucker an. Ich konnte es kaum glauben. Natürlich ist sie nach 5 Stunden kein fertiger Diabetikerwarnhund und auch noch nicht zuverlässig wie ein CGM. Aber sie ist auf einem guten Weg und es geht jetzt darum, das Gelernte jeden Tag zu festigen. Und auch wenn es ab und zu "Rückschritte" gibt, wir werden jeden Tag besser und Käthe zeigt immer häufiger echte Hypos und sogar Blutzuckerabfälle an.
Wenn alles weiterhin so toll läuft, wollen wir dieses Jahr die Prüfung zum geprüften Therapiehund ablegen und so wird sie nach guten 12 Monaten nach Ausbildungsstart ein echter Diabetikerwarnhund sein.
Ich kann nur allen Diabetikern und allen Eltern mit zuckersüßen Kindern, die sich für Hunde interessieren, empfehlen: Nehmt Kontakt auf. Meldet euch gerne bei mir oder schaut auf die Netzwerkseite.
www.diabetikerwarnhunde-netzwerk.de
So oft scheitert es an den Kosten, die häufig zwischen 5.000 - 20.000 Euro liegen sollen. Auch wenn diese oft gerechtfertigt sind, ist es für viele nicht erschwinglich. Eine Ausbildung zum Diabetikerwarnhund muss jedoch nicht ganz so teuer sein.
Die Trainer im Netzwerk rechnen Stundenweise ab. Die Ausbildungskosten werden be mir die 2.000 Euro Marke wohl kaum überschreiten und da immer Stundenweise abgerechnet wird, fallen die Kosten auch nicht auf einmal an. Käthe und ich stehen bis jetzt bei 300 Euro! Ich finde, das ist ein tolles Modell und ich bin unglaublich dankbar, dass ich dieses Netzwerk gefunden habe und mir den Traum vom Diabetikerwarnhund (auch finanziell) erfüllen kann.
Es ist eine Bereicherung, einen Hund zu haben, der zusammen mit mir gegen das Diabetesmonster kämpft. Das die Ausbildungskosten für einen Hund fast überall sehr hoch sind, ist einfach nur schade. Es verbaut so vielen Eltern mit diabetischen Kindern und vielen erwachsenen Diabetikern ein echtes Stück Lebensqualität und Sicherheit und ein tolles Gefühl den besten 4-Pfoten-Kumpel an der Seite zu haben.
Ich freue mich über Feedback. Wenn Ihr Fragen habt, immer drauf los! [Blockierte Grafik: https://www.diabetes-kids.de/m…unena/emoticons/smile.png]
Viele Grüße
Dirk