Metformin in der Schwangerschaft

  • Hallo!
    Ich muss nun auch mal ein Thema eröffnen und hoffe, dass mir jemand von euch weiterhelfen kann bzw. Mut machen kann.
    Ich - Typ 1 Diabetikerin seit 13 Jahren - bin nun, nach einer Fehlgeburt, endlich wieder schwanger. Bin jetzt Ende der 6. SSW und war letzten Freitag bei der Frauenärztin - man konnte schon eine Fruchthöhle mit Dottersack sehen. Nach vielen Untersuchungen bei einer Endokrinologin, die auch Diabetologin ist, wurde bei mir letztes Jahr PCO festgestellt, was ein möglicher Grund für die Fehlgeburt Anfang letzten Jahres war. Seit Anfang Januar 2017 nehme ich nun Metformin, um das Hormongleichgewicht wieder herzustellen. Laut der Endokrinologin soll ich die Metformin-Tabletten bis zur 12. SSW weiternehmen, da das das Risiko einer erneuten Fehlgeburt senken kann. Heute habe ich mit meiner Diabetes-Beraterin telefoniert, und habe ihr von der Schwangerschaft erzählt und auch, dass ich Metformin nehme. Sie war ganz und gar nicht begeistert, 1. da Metformin ja eigentlich bei Typ 2 Diabetikern eingesetzt wird und 2. weil sie und auch meine Diabetologin das Medikament nicht in der Schwangerschaft empfehlen. Sie sagte aber, ich soll es selbst entscheiden, ob ich die Tabletten weiter nehme oder nicht.
    Ich bin jetzt sehr verunsichert. Die Endokrinologin versicherte mir, dass sie nur positive Erfahrungen mit Metformin in den ersten 12 SSW gemacht hat und es deshalb empfiehlt. Andererseits ist meine Diabetologin eher skeptisch, was die Einnahme dieses Medikaments betrifft.
    Hat jemand von euch Erfahrung mit diesem Medikament in Verbindung mit PCO und Schwangerschaft?? Im Internet finde ich so gut wie nichts über Typ 1 Diabetikerinnen, die Metformin wegen PCO nehmen und schwanger werden wollen, oder schon schwanger sind.
    Ich will doch nur das Beste für mein Kind und v.a. möchte ich nicht noch einmal eine Fehlgeburt erleben, weil ich das nicht verkraften werde.
    Ich bin für jeden Rat von euch dankbar!

  • Ich würde dem Endokrinologen eher vertrauen.
    Wenn ich schon lese "eigentlich für Typ2" dann hat die Diabetes-Beraterin nicht viel Ahnung, weil es eben eben auch für PCO geeignet ist. Metformin ist schon sehr lange auf dem Markt und eines der Medikamente mit sehr großer Erfahrung.
    Du könntest auch Inositol versuchen, es wird ebenfalls für die Behandlung von PCO eingesetzt und quasi Nebenwirkungsfrei.
    https://examine.com/supplements/Inositol/


    Zu Metformin in SS hat Google das gefunden: http://www.rund-ums-baby.de/ki…Schwangerschaft_51354.htm


    Frage am Besten einen Frauenarzt, ich denke das wäre der Ansprechpartner der Wahl.


    Grüße

  • Hallo,


    Ich leide auch an PCO und nehme deswegen Metformin. Was sich auch positiv auswirkt. Leider kann ich dir zur Schwangerschaft nichts sagen. Würde da aber auch dem endokrinologen vertrauen.


    LG Jules

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Danke für eure schnellen Antworten!
    Meine Frauenärztin hat gesagt, ich kann das Metformin weiternehmen. Ich habe am Donnerstag noch einmal einen FA-Termin, dann werde ich sie noch einmal gezielt auf das Metformin ansprechen.
    Meine Diab-Beraterin weiß, dass Metformin auch bei PCO angewendet wird, sie hat grundsätzlich nichts gegen diese Therapie, würde es nur nicht bei Schwangerschaft empfehlen.
    Jules: Möchtest du schwanger werden?
    Ich vertrage Metformin (500 mg in der früh, 1000 mg am Abend) mittlerweile ganz gut. Auswirkungen auf meinen BZ hat es, meiner Meinung nach, keine. Die Werte schwanken ein wenig, was mir auch etwas Sorgen bereitet.

  • Bin auch eine dieser PCO Frauen, die mit Metformin behandelt werden.


    Inositol hat bei mir gar nix gebracht @butterkeks



    Ich hab auch nen kleinen Kinderwunsch und deshalb interessierts mich sehr wie eure Ärzte damit umgehen.
    Ich seit ich Metformin nehmen ca. 1/3 weniger Insulinbedarf und wieder sehr regelmäßige Zyklen unter 30 Tagen...
    Angeblich aber trotzdem keinen Eisprung (viele Bläschen)...
    Wie sah das bei dir aus vor der SS SAmy? Wurdest du zusätzlich noch mit Hormonen behandelt?

  • Ich nehme das Metformin seit Anfang Januar und wurde im nächsten Zyklus sofort schwanger. Vor dem Metformin hatte ich Zyklen von teilweise 60 Tage. Als ich das 1. Mal Metformin genommen habe war ich ca. 7. Zyklustag. Davor hatte ich sehr selten einen Eisprung. Kann sein dass es bei mir riesiges Glück war, dass ich sofort schwanger wurde oder das Metformin hat wirklich was gebracht.


    ich habe nun noch einmal mit meiner Diabetologon gesprochen und sie war gar nicht mehr sooo strikt gegen das Medikament. Ich nehme es jetzt auf jeden Fall noch bis zur 12.SSW


    hast du es schon mit Ovulationstests probiert?

  • Ich glaub nicht an Glück, bei dir hat das Metformin gebracht was es sollte ^^
    Dann hat sich dein Diabetologen schlau gelesen/informiert. Hut ab, denn die meisten halten Ihr Wissen für Gesetz und müssen sich somit nicht "fortbilden/weiterbilden/informieren".


    Ich drück dir die Daumen das dein Baby sich durchschlägt und alles gut läuft. Du wärst nun aktuell in der 10 SSW ?


    -25 SSW-

    LG Lydia

  • :S Bin jetzt in der 8.ssw (7+1). Ich hoffe auch so sehr dass diesmal alles gut geht. Am Wochenende hatte ich sehr starke Bauchschmerzen. Ich war deshalb am Montag gleich beim Arzt aber da war alles gut. Morgen habe ich den nächsten Termin. Ich hoffe es ist alles gut. Es sind ja noch so viele Tage bis ich übern Berg bin.

  • Ich bin schon in der 25ste SSW und hab immer noch dieses Angst-Gefühl es kann jederzeit was schief gehen.. Ich glaub man ist nie "über den Berg".


    Aber wie gut das du sofort zur Kontrolle kommen konntest, das beruhigt einem dann ungemein. Ich drück dir ganz fest die Daumen :)

    LG Lydia

  • Ja da hast du recht! Ich hoffe nur, dass ich bald etwas ruhiger werde, denn momentan hinterfrage ich alles, was ich mache, ob es meinem Kind gut tut etc.
    Ich kann es auch kaum erwarten, bis diese Übelkeit endlich weg ist. Ich habe momentan Phasen, da kann ich nur im Bett liegen und mich aufs Atmen konzentrieren, weil mir so übel ist, und dann geht es ein paar Stunden wieder ganz gut. Heute war ich kurz einkaufen bei Edeka und es war die Hölle, an der Kasse konnte ich es kaum erwarten bis ich dran war, damit ich wieder schnell draußen bin.
    Aber gut, dass muss man hinnehmen. Schließlich will ich das Kind ja auch und wenn am Ende alles gut ist, hat man es schnell vergessen, denke ich.


    @ lydia: Hast du denn jetzt noch mit Übelkeit zu kämpfen? Und wie geht es dir sonst in deiner Ss? Ich bin echt neidisch dass du schon über die Hälfte geschafft hast. Hast du ein Beschäftigungsverbot? Meine Diabetologin rät mir dringend mir eins ausstellen zu lassen. Ich denke, ich werde das auch machen.

  • Ja ich habe ein Beschäftigungsverbot, seit 7 Wochen in etwa (18e SSW). Und ich bin froh da drüber, denn Diabetes ist eine Tagesaufgabe in Verbindung mit der SS. Ich hätte meine Werte nie im Leben so gut (mit einzelne Ausnahmen) im Griff gehabt wenn ich noch arbeiten müsste.
    Nun arbeite ich von zuhause aus, zum Teil in Lebensgefährte sein Geschäft, zum Teil in meine eigene Firma, und da ich bei beides nicht mehr die Leistung bringen konnte wie gewünscht war, konnte ich meine Firma dank BV pausieren, und Lebensgefährte kann dank BV ein Angestellter beschäftigen. Selbstverständlich sitzt man nicht still, man tut ja trotzdem was, aber der Druck ist weg, und ich brauch kein schlechtes Gewissen haben wenn ich mal einen ganzen Tag ausfalle. Ansonsten kann ich mich den ganzen Tag um der Diabetes kümmern, was ich auch tue. Der Angst ist nunmal sehr groß das Baby zu schaden mit zu hohen Werte.


    Ich habe kein einzigen Tag mit Übelkeit zu kämpfen gehabt, und mich bisher noch nicht übergeben. Ich muss gestehen, es geht mir blendend. Man hat so kleine Wehwehchen, die haben aber viele Schwangere, und haben nichts mit der Diabetes zu tun. So habe ich an manchen Tagen schlimm Kopfschmerzen, Mutterbandschmerzen (furchtbar schlimm, dann kann ich nicht mehr laufen, sitzen, liegen oder mich sonst bewegen), und ich hatte schon 2x Intimprobleme (gut, da ist der Diabetes bestimmt mit verursacher, so sagt der Gyn), und ein zu weicher MM. Ansonsten fühle ich mich sehr stark eingeschränkt durch den Kugel (einige glauben nicht das ich erst in der 25e SSW bin, so dick), brauche viele Pausen dank Diabetes und UZ. Ich muss aber sagen das ich bis jetzt ein Spaziergang habe, wobei die Intimprobleme (Bact. Infekt mit Antibiotikum) und der weicher MM den Arzt schon sorgen bereiten, mir damit um so mehr. Ich gehe somit davon aus das es durchaus schwieriger wird und es kann gut sein das ich mich bald nicht mehr anstrengen darf. Das wäre furchtbar für mich, aber ich müsste mich da vermutlich dann geschlagen geben :S


    Ich muss auch sagen dieser Punkt wo die Hälfte geschafft ist, ist wirklich ein kleiner Feier wert (sind essen gegangen). Nun komme ich immer näher an dem Moment wo Baby Lebensfähig auf der Welt kommen würde, sollte was schlimmes passieren. Ich freue mich über jeden Tag den wir geschafft haben :love:


    Was deine Diabetologin angeht, kann ich Ihr nur recht geben. Auch wenn man sich schlecht fühlt weil man anderen in Stich lässt, aber würdest du es dir verzeihen wenn du dir dank stress und nicht einzuhaltene BZ-Werte durch Arbeit , gedanken machen musst ob du es hättest verhindern können mit einem Beschäftigungsverbot. Eine Schwangerschaft ist Sport für Frau und Körper, mit Diabetes ist es eine Hochleistungssport. Bei mir ist nur der Vorteil das ich mich trotzdem mal an die Arbeit setzen kann (ich muss mich nicht langweilen), weil es von zuhause aus ist. Das geht natürlich nicht wenn man Angestellter ist.


    Du schaffst das auch, die Übelkeit verschwindet bestimmt bald :kiss: Und die Hälfte ist dann schnell geschafft. Ich hoffe deine SS wird genau so angenehm wie ich sie bisher habe (bis auf die jetztige Übelkeit).

    LG Lydia

  • Ich werde auch ein BV bekommen. Habe heute noch einmal mit meiner Frauenärztin darüber gesprochen. Allerdings schreibt sie mich bis zur 12. SSW erstmal noch krank. Bei meinem Termin heute war alles gut. Bin jetzt 7+2 und das Kleine ist jetzt 1,07 cm. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.
    Ja, der Diabetes ist wirklich eine riesen Aufgabe. Mein ganzer Tag richtet sich momentan danach aus. Ich habe noch keinen Freestyle Libre Sensor, habe aber welche beantragt und die sollten nächste Woche kommen. Dann spare ich mir das lästige Pieksen. Meine Fingerspitzen sehen total verstochen aus - wirklich nicht schön.
    Meine Übelkeit ist wirklich recht schlimm momentan. Ich liege eigentlich nur rum. Sobald ich was im Haushalt mache oder versuche etwas zu kochen bin ich so außer Atem, und mir ist übel. Mein armer Mann muss daher das meiste alleine machen. Es macht ihm nichts aus, wie er sagt, aber blöd finde ich es trotzdem.

  • Hallo zusammen,
    Ich hätte mal eine Frage zum Metformin.
    Meine Gyn meint wenn man den Herzschlag des kleinen sieht sollte man es absetzen. Meine Diabetologin ist strikt gegen eine Einnahme in der Schwangerschaft. Nun hat man den Herzschlag gesehen und ich persönlich würde eher dazu tendieren es bis zur 12. Woche langsam ausschleichen zu lassen anstatt es so schnell und sofort abzusetzen. Mache mir echt Sorgen und habe Angst vor einer Fehlgeburt wenn ich das Medikament sofort absetze. Wie habt ihr das gemacht?


    Liebe Grüße

  • Ich habe Mertformin bis 12+6 genommen, ab der 11. ssw habe ich es ausschleichen lassen. Meine Diabetologin war auch nicht so begeistert dass ich das nehme, aber meine Endokrinologin (die Hormonärztin, sie ist auch zusätzlich Diabetologin) und auch meine Frauenärztin meinten ich kann es nehmen. Ich hatte anfangs auch echt bedenken aber jetzt im Nachhinein hat es mir nicht geschadet und wer weiß was passiert wäre wenn ich es nicht genommen hätte. Ich hatte ja schon 1 Fg und wollte keine 2.erleben.

  • Danke für deine Antwort. Ja die Ängste kann ich sehr gut verstehen. Wieviel mg hast du genommen und dann im Wochenrythmus abgesetzt? Überlege ab heute wöchentlich zu reduzieren und wäre im der 12 Woche "clean". Schwierig. ;(

  • Ich habe 1500 mg am Tag genommen. Morgens 500 abends 1000. Habe am Schluss pro Woche 500 mg weniger genommen, also 3 Wochen fürs absetzen gebraucht. In welcher Ssw bist du?


    ich habe das Gefühl dass ich aufgrund PCO ohne das Metformin nie schwanger geworden wäre. Es hat bei mir wirklich geholfen, man muss halt auch dran glauben. Klar, man macht sich total die Gedanken, weil man ja so gut es geht Medikamente in der ss vermeiden soll, aber 12 Wochen ist ja eine begrenzte Zeit. In den USA wird das sogar häufig die ganze Ss durch gegeben, meinte meine FA.

  • Bin ab heute in der siebten. Nehme 2000mg. Morgens1000 und abends 1000. Hab gestern Abend die Tablette halbiert. Denke das werde ich erstmal so beibehalten. Die Nacht lief ganz gut. Dafür hab ich jetzt den Anstieg was aber auch am bolus liegen kann den ich evtl zum Essen erhöhen muss.


    Ich hab auch davon gelesen das es einige bis zum Schluss nehmen.
    Hatte auch PCO und ne krasse insulinresistenz. Deswegen hab ich vor 10 Jahren das metformin bekommen und bis jetzt bin ich ganz gut mit gefahren.

  • Ich musste es nehmen, da Metformin auch bei dem PCO Syndrom (polyzystisches Ovariensyndrom) angewendet wird. Ich hatte vor der Ss einen ziemlich durcheinandergeratenen Hormonhaushalt. metformin reguliert das.