Fiasp- Erfahrungen mit dem neuen, schnellen Insulin

  • als ich im Jahre1998 auf Humalog umgestellt wurde, wurde das auch so erzählt, das Insulin nur 2-3 Stunden wirkt, und ab und zu hat man die Wirkung noch nach 5-6 Stunden gemerkt.


    Irgendwann hat man die Wirkzeit nach hinten geschoben, und Momentan nutze ich eben einen angepasste Kurve bei der Berechnung. Das Klappt besser als mit den Werten die in der Pumpe gespeichert sind.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Ich vermute inzwischen, der Unterschied liegt eher darin, wieviel Insulin nach längerer Zeit noch wirkt. Das scheint bei Fiasp deutlich weniger zu sein als bei der vorherigen Generation an Analog-Bolusinsulinen. Je nach Dosis und Sensibilität merkt man mehr oder weniger von der Spätwirkung, die nach mehr als drei Stunden noch besteht.

    Stelle ich mir so vor - just my cents.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Aber wenn danach sofort Sport folgt (Heimfahrt mit dem Rad, 25km), dann zieht mich das noch gut 40-60mg weiter runter und ich bin desöfters schon bei 50er Werten gelandet. Dies ist bei kleinen Bolusmengen mittags nicht der Fall. Es ist also noch aktives FIASP, das noch ganz gehörig mitmischt.

    Genau so geht mir das auch, ich glaube, dass hängt mit der Bewegung zusammen, weil ich nur runtersause, wenn ich mich aufs Rad schwinge (zwischen 8 und 16 km). Sonst paßt die Dosis und alles ist gut.

    Ist übrigens morgens auch spannend. Ich habe - wie viele - morgens einen Anstieg nach dem Aufstehen, wenn ich nicht gegenspritze. Das darf ich aber nicht tun, wenn ich vor dem Frühstück auf Rad steige (in dem Fall sind es 8 km). Schon eine Einheit Fiasp haut mich dann in den Keller. Nehme ich nichts, steigt der BZ trotz Radfahren an, dass muss ich dann nach der Radtour runterspritzen.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Ich habe heute zum erstenmal Fiasp (ohne Spritz/Essabstand) benutzt!

    Für drei BE Salzkartoffeln mit Soße und Kohlroulade, zuzüglich einer Tüte Eis 2BE!!!!

    Im Vergleich zu Apidra stieg mein BZ erstaunlicher Weiße nicht über 210!!

    Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt!!!

    Pour en arriver la

  • Ich benutze Fiasp jetzt ca 4 Monate und bin zufrieden, Ich brauch nicht mehr und nicht weniger, aber ich komme kaum mal über 140 , da muss ich schon einige Gummibärchen essen

    um über 140 zu kommen. Ich nehme Morgends 8 Mittags 8 und Abends 6 Einheiten. Bei mir passt das sehr gut da kann ich nach dem Essen immer noch etwas süsses esssen :-)

    Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht es hat ja Zeit !

  • Hallo, hier meine Erfahrungen mit FIASP:

    Ausgangslage bis vor ca. 4 Wochen:
    Pankreasteilresektion im Januar, seitdem bin ich insulinpflichtiger "3c". Drunter liegt sicher auch noch ein historisch gewachsener leichter Typ2.

    Mein Insulinbedarf bisher war 40-42 IE Tresiba als Basal und je nach Tageszeit, Tagesform, Essen und Bewegung zwischen 1-2 IE pro KE Novorapid. Wirkdauer meist um die 3h, wenn ich Sport machen wollte war eher ein Abstand von mind. 4h sinnvoll. Da ich mich meist relativ LowCarb ernähre und recht vollwertig (Vollkorn, Fett- und Proteinreich), muss ich meist den Bolus splitten und mit Novorapid wars durch den verzögerten Wirkeintritt oft schwierig, den Zeitpunkt für den zweiten Bolus richtig zu finden um den Anstieg rechtzeitig abzustoppen aber eben auch nicht zu früh dran zu sein.

    Vor 4 Wochen bekam ich FIASP in der Hoffnung, es mir gerade beim zweiten Bolus etwas leichter zu machen. "Obenrum" ist das Zeug schon eine echt Wucht. Nur noch selten erreiche ich die 180, oft kann ich es schon bei 140-160 stoppen, Ausreiser jenseits der 200 sehe ich praktisch gar nicht mehr. TIR ging von ca. 85-90% auf 97%. Der GMI (also der berechnete HbA1C) fiel von 6.3 auf 6.0. Soweit bin ich schwer begeistert.


    Insgesamt ist meine benötigte Bolus-Dosis deutlich runtergegangen und ich verwende in der Regel nur noch maximal (!) 1IE pro KE, oft eher weniger. Beim Splitten nehme ich initial oft nur 1-2 IE, manchmal lasse ich den auch ganz ausfallen. Soweit alles ganz positiv.


    Allerdings ist FIASP in meinen Augen definitiv kein "Anfängerinsulin" - und irgendwie fühle ich mich ja auch noch fast wie ein Anfänger ;-) : Erwische ich zu viel, sind die Abstürze brutal. Rage-Boli - ungeduldiges und zu frühes Nachkorrigieren - sind definitiv zu vermeiden, weil sie sich übel rächen. Die fallende Flanke sieht dann aus wie eine senkrechte Linie... Außerdem habe ich den, von vielen berichteten, Absturz nach ca. 4h wenn ich größere Mengen gespritzt habe. Für Sport achte ich jetzt auf mindestens 5h insulinfreie Zeit. Bei spontan ungeplanten längeren Spaziergängen muss ich echt aufpassen und genug Carbs mitzunehmen. Esse ich mal "schnelle Carbs", habe ich das Problem, dass ich bei der gebrauchten Menge Insulin innerhalb der Wirkzeit (und mit vollem Bauch) eigentlich noch was nachessen muss, um nicht nach 3-4h zu sehr runterzufallen.



    Und jetzt etwas, dass ich hier im Thread noch nicht gelesen (oder aber überlesen) habe:
    Irgendwie scheint das Tresiba mit dem FIASP zu interagieren: Meine Basal-Dosis war nun ebenfalls deutlich zu hoch. Ich habe nun von den ursprünglichen 40-42 IE reduziert auf 36 und bin damit immer noch zu hoch, falle Nachts (ohne FIASP-Rest) oft langsam runter bis dann Morgens um 4 der Freestyle Alarm schlägt und auch tagsüber in längeren Essens- bzw. FISP-Pausen kommt es vor. Das ist jedoch gut handhabbar, weil es langsam passiert. Ich reduziere aktuell weiter und so wie es aussieht kann ich mir vorstellen, dass ich irgendwo bei 32-34 IE Tresiba lande. Hat das jemand von Euch ähnlich erlebt? Ich finde das ja ganz toll, aber es verwundert mich. Meine OP ist etwa 10 Monate her, daher kann es natürlich auch andere Ursachen haben (Stichwort Remission oder Heilung des Rest-Pankreas), aber es kam so explizit erst mit der FIASP-Umstellung. Daher vermute ich hier einen Zusammenhang.

    Freue mich auf Eure Gedanken dazu.
    Hans

  • Das Tresiba mit Fiasp interagiert, möglich, glaube ich aber nicht. Hatte vorher Levemir und war bei 60 IE. Bin dann langsam runter auf 45 IE.

    Dann kam die Umstellung auf Tresiba. Auf anraten des Arztes sofort runter auf 40 IE.

    Musste aber weiter reduzieren. Bin nun bei 28 IE.

    Erst jetzt bin ich von Novorapid auf Fiasp gewechselt und da brauchte ich das Tresiba nicht nochmals anpacken.

    Und bei Fiasp sehe ich bei der ICT nur, das es schneller da ist und man beim korrigieren etwas vorsichtiger sein sollte. Und normalerweise sind die Peaks nach der Mahlzeit weniger steil und hoch.