Case Study: LCHF bei einem 6-jährigen Kind mit T1

  • Zitat

    Und diesem letzten Punkt messe ich halt bei der Kindererziehung einen hohen Wert zu. Ich sehe es als harte Einschränkung, seinem Kind zu sagen, dass es
    auf KH zu verzichten hat; hart gesagt: es zu LowCarb zu ZWINGEN.


    Wenn Du Deinem Kind sagst, es soll auf KH verzichten, wären die Erfolgsaussichten - gelinde gesagt eher gering. So wie wenn beide Elternteile rauchen und Du dem Kind sagst, es soll auf Nikotin verzichten.


    Dr. Dikeman erklärt in dem von mir oben verlinkten Vortrag, dass das eine Familienangelegenheit ist. Seit der T1 Diagnose von seinem Sohn essen beide Elternteile und auch die nicht betroffenen Geschwister Low Carb. Es gibt bei Ihnen diese KH einfach nicht mehr.

  • Ich bin Mutter eines Kindes mit Typ 1.
    Wenn man low carb durchzieht, dann müssen alle dahinter stehen, auch die Geschwister. Wenn hier ein Geschwister heimlich KEs essen würde, gäbe es Alarm beim Diabetiker.
    Bei einem 8 jährigen mag es vielleicht noch funktionieren, aber was ist in der Pubertät, wenn alle Freunde zu McDonald's o.ä.gehen? Würde es womöglich dazu führen, dass das Kind heimlich isst?
    Was, wenn es später, in der Pubertät, erfährt, dass auch Typ 1 KEs essen bzw. geniessen können?
    Wie steht es mit der langfristigen Therapie Compliance, wenn ich mein Kind so einschränke?
    Lieber jetzt lernen, dass alles gegessen werden kann, wenn dafür Insulin abgegeben wird.
    (Übrigens kann man auch Süßigkeiten vernünftig insulinieren).
    Wenn die Schulklasse zusammen ein Eis essen geht, können die wenigsten Kinder in dem Alter sagen: ich habe zwar Typ 1 und könnte jetzt das Eis mitessen, ich WILL es aber nicht. Wie wahrscheinlich ist es, dass es heimlich mitisst, um nicht ausgegrenzt zu werden?


    Mir ist wichtig, dass mein Kind alles mitmachen und mitessen kann, wenn es dafür Insulin abgibt. Ich möchte nicht, dass es ausgegrenzt wird oder das Gefühl hat, heimlich essen zu müssen. Ich möchte nicht, dass es später eventuell das Gefühl hat, alles nachholen zu müssen, was in der Kindheit gefehlt hat und sich damit dann noch mehr schadet und dann gar nicht mehr compliant ist.
    Später kann es dann selbst entscheiden, ob es sich low carb ernähren möchte.


    Bis dahin tun wir alles, um trotz High carb, eine gute Einstellung hinzubekommen.

  • Kinder bzw. Menschen, die aus Glaubensgründen kein Schweinefleisch essen, sind allgemein akzeptiert. Ebenso Menschen, die aus Gewissensgründen sich vegetarisch oder vegan ernähren. Da gibt es nicht die geringste Diskussion. Auch nicht in Kindergärten oder Schulen.


    Menschen jedoch, die der Überzeugung sind, dass Zucker und Kohlenhydrate krank und süchtig machen und deshalb darauf verzichten, werden extrem schief angeschaut und als Spinner hingestellt. (ich behaupte jetzt nicht, dass das mit Sucht und Krankmachen zutrifft - will hier auch keine Diskussion anzetteln - die Studienlage ist da alles andere als eindeutig). Und Kinder, die erzogen werden darauf zu verzichten, wird ein "Verlust" an Lebensqualität nachgesagt. Das ist der Knackpunkt. Wenn ich als Elternteil eben der Meinung und Überzeugung bin, dass es gesundheitsschädlich ist, dann kann ich mein Kind eben nicht dem aussetzen, überspitzt nach dem Motto: ich schlage mein Kind, damit es die Erfahrung "Schmerz" bekommt.


    Meine persönliche Erfahrung ist die, dass der kategorische Imperativ in dieser Gesellschaft leider immer noch nicht tief verwurzelt ist. Was nicht der "Masse" entspricht; ist verrückt, dumm, dämlich. Während religiöse und ethische Überzeugungen eher respektiert werden. Eigentlich dämlich, ein göttlicher Wille höher als persönliche Überzeugung zu bewerten. Aber gut, ist ein freies Land. Ich muss es nicht für gut heißen, aber ich respektiere das.

    3 Mal editiert, zuletzt von butterkeks ()

  • Kinder bzw. Menschen, die aus Glaubensgründen kein Schweinefleisch essen, sind allgemein akzeptiert. Ebenso Menschen, die aus Gewissensgründen sich vegetarisch oder vegan ernähren. Da gibt es nicht die geringste Diskussion. Auch nicht in Kindergärten oder Schulen.

    Großartiger Vergleich! Doch, auch bei den von dir genannten Ernährungsformen gibt es große Diskussionen.
    Für mehr Ernährungs-Ökumene! :thumbsup:

  • Wenn man Kinder zu etwas zwingt/sehr stark einschränkt, hat es das Potential später ins absolute Gegenteil umzuschlagen. Ich kenne Menschen, die als Kinder (gut gemeint) nie Ferseher schauen durften oder immer nur Vollkornbrot essen mussten. Die wurden später zu absoluten Fernsehsüchtigen und rühren nur mehr Weissbrot an. Meine Eltern haben von Ernährung keinen blassen Schimmer, ich bin mit Limo, Marmeladenbrot und Nudeln großgeworden. Gut Nudeln esse ich immer noch gerne, aber ich ernähre mich, wie meine Geschwister heute sehr ausgewogen und Gesund. Limo trinkt keiner von uns.


    Extreme helfen meistens nicht und sind aus meiner Sicht auch nicht nötig. Ich kann mit einer moderat kohlehydratreduzierten Ernährung (8-12 KE/Tag) und weitestgehendem Verzicht auf Süßkram, Limos und Zwischenmahlzeiten einen HbA1c von 5,7 erreichen und das ist absolut normnah. Wenn ich die KEs kenne, habe ich definitiv keine Probleme mit PP Werten über 150, es sind die Nudelteller beim Italiener oder Hotelfrühstücke, die Probleme bereiten.
    Zudem kämpfe ich mit Schwankungen beim Basalbedarf, und wenn der mal wieder am steigen ist, bringen mich Tomate und Mozarella trotz 2IE ganz schnell auf 180.


    Und ich halte mich defintiv nicht für Zuckersüchtig weil ich am Wochenende ein Brötchen zum Frühstück esse.

  • Ich kenne aus dem fernen Bekanntenkreis ein Kind, das wurde im Kleinkind-Alter mit rohen Tomaten ernährt. Seine Eltern waren fanatische Rohköstler! Das abgemagerte Kind hat einen Blähbauch entwickelt, wie man ihn von hungernden Kindern z.B. aus Afrika kennt. Der kleine Junge wäre fast daran gestorben...Da ich keinen persönlichen Kontakt zu den Leuten habe, weiß ich nicht, wie sich das Ganze weiterentwickelt hat.


    Anekdote am Rande: die betreffende Mutter aß z.B. bei Kaffee-Einladungen - wenn ihr Mann nicht dabei war - riesige Mengen Kuchen. Oder sie verschlang gierig Pommes und Hamburger beim Ausgehen.


    Will sagen: der Grat zwischen gesunder Ernährung und Wahnsinn ist offenbar schmal :D

  • Menschen jedoch, die der Überzeugung sind, dass Zucker und Kohlenhydrate krank und süchtig machen und deshalb darauf verzichten, werden extrem schief angeschaut und als Spinner hingestellt.


    Die Erfahrung habe ich nie gemacht, weder hier im Forum noch draußen. Ich habe jedoch auch nie "missioniert" und versucht, anderen meine Überzeugung aufzuschwätzen - oder sie gar als weniger intelligent abzustempeln.
    Von daher kam es zu keiner Diskussion und es ist niemandem großartig aufgefallen, dass ich Carbs meide.


    Mittlerweile esse ich wieder ganz normal mit Carbs. So what? Ich bin erwachsen und für mein Tun selbst verantwortlich.


    Genau darum geht es doch hier, ein 6 Jahre altes Kind kann nicht so zu seiner Überzeugung stehen. Schlimm genug, dass es Diabetes hat und damit sowieso schon "anders" ist, wenn dann beim Essen auch noch alles anders ist, wird es schwer werden. Es geht hier ja nicht nur um Schweinefleisch (bei den Muslimen) sondern um Spaghetti, Pommes, Burger, Schoki, Eis...
    Alles, was Kinder eben gerne mal essen. Da ist man schnell ausgegrenzt.
    Einem Kind sowas zuzumuten finde ich auch grenzwertig und spätestens in der Pubertät bekommt man dann die Quittung.


    LowCarb im Alltag und zu Hause, mit Ausnahmen, die das Kind dann auch spritzen kann, fände ich dagegen ok.


    Es gibt doch nicht nur Schwarz und Weiß, Leute. :rolleyes:

    Tresiba - WIR kennen den Zusatznutzen! :rolleyes:

  • Großartiger Vergleich! Doch, auch bei den von dir genannten Ernährungsformen gibt es große Diskussionen.
    Für mehr Ernährungs-Ökumene! :thumbsup:

    In meinem Umfeld nicht. Wenn man irgendwo eingeladen wird, Grillfest oder Geburstagsfeier, wird ganz selbstverständlich danach gefragt ob man Vegetarier/Veganer ist. Selbst wenn Kollegen was ins Büro mitbringen, gibts meist eine vegetarische Komponente. Aber wenn ich dann keinen Geburtstagskuchen, Brezel oder keinen Nudelsalat essen möchte, dann gibts durchaus böse Blicke und manchmal auch unnötige Diskussionen. Obwohl ich nur Dinge eben NICHT esse und dankend ablehne, ich sage nicht, dass ich das als ungesund empfinde und missioniere auch nicht, sowas würde ich mir nie anmaßen.

  • Aber wenn ich dann keinen Geburtstagskuchen, Brezel oder keinen Nudelsalat essen möchte, dann gibts durchaus böse Blicke und manchmal auch unnötige Diskussionen. Obwohl ich nur Dinge eben NICHT esse und dankend ablehne, ich sage nicht, dass ich das als ungesund empfinde und missioniere auch nicht, sowas würde ich mir nie anmaßen.


    Genau das meine ich: Du knabberst schon als Erwachsener daran. Wie soll erst ein Kind damit umgehen können?

    Tresiba - WIR kennen den Zusatznutzen! :rolleyes:


  • Genau das meine ich: Du knabberst schon als Erwachsener daran. Wie soll erst ein Kind damit umgehen können?

    Ich hab eine andere Einstellung. Ich hab zwar auch Kinder, aber die essen ganz "normal". Ich achte schon etwas darauf, dass es nicht die leersten Kohlenhydrate sind und hoffe, dass meine bewusste Ernährung irgendwann auf sie abfärbt. Vorbild halt ohne dogmatisch zu sein.



    Ganz ehrlich, die Frage was wäre, hätte eines meiner Kinder einen T1d, kann ich so nicht beantworten. Ich würde wahrscheinlich schon darauf achten, dass sie sich im Alltag LC ernähren, insbesondere am Abend. Und bei Geburtstagen würde ich auch keine Vorschriften machen.
    Aber sobald sie auswärts in der Schule essen müssen, kann man das leider vergessen. Da muss man halt essen was es gibt, alles andere ist nicht praktikabel für ein Kind.


  • Was, wenn es später, in der Pubertät, erfährt, dass auch Typ 1 KEs essen bzw. geniessen können?
    Wie steht es mit der langfristigen Therapie Compliance, wenn ich mein Kind so einschränke?


    Dass es zwischen "iss was du willst" und "Nein, auch ab und zu ein Eis geht nicht" nen Graubereich gibt ist dir klar? Kernpunkt ist doch, dass morgens Müsli, Mittags Spaghetti und abens noch beim McDumm vorbei mit T1D ne Scheissidee ist, weil starke Schwankungen vorprogrammiert. Ne Kugel Eis sind übrigens gerade mal 10g Kohlehydrate (ca 15% KH bei 75g +/- Gusto). Wieviele KH sind eine sattmachende Portion Pasta? Ein BigMac hat etwa 40g KH plus Pommes. Die mittleren Pommes sind noch mal 40g KH.


    Da ist ne Süßigkeit wie eben ein oder zwei Kugeln Eis zwischendurch vollkommen egal. Hauptpunkt ist die "Sättigungsbeilagen" leidlich KH arm zu gestalten, das gibt dir beim Rest mehr Freiheitsgrade OHNE eben Achterbahn zu fahren.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Aber wenn ich dann keinen Geburtstagskuchen, Brezel oder keinen Nudelsalat essen möchte, dann gibts durchaus böse Blicke und manchmal auch unnötige Diskussionen.


    An der Stelle sagst Du dann einfach, dass Du das wegen des Diabetes nicht darfst :D
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man als Diabetiker jedes Essen ablehnen darf, egal ob es Sinn macht oder nicht. Kaum jemand durchblickt die Therapie und viele Leute denken noch, man müsste zu bestimmten Zeiten essen. Das zu erklären, ist sowieso sinnlos und meist ist auch keine interessiert.
    Aber nichts mehr aus Anstand oder Höflichkeit essen zu müssen, ist manchmal recht praktisch. Wenn man mich fragt, das ist der EINZIGE Vorteil, den die Erkrankung hat.


    Noch zum Thema vegetarische Alternativen, man kann heute eigentlich keine Parties mehr machen, vegetarisch geht ja noch aber vegan ist schon echt schwer, dann kommen low carbler, Glutenunverträgliche und Laktosegegner. Da müssen sich halt die Extremisten ihr Essen selbst mitbringen. Aber der Stimmung ist es nicht zuträglich, wenn jeder mit der Tupperschüssel kommt....

  • An der Stelle sagst Du dann einfach, dass Du das wegen des Diabetes nicht darfst :D
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man als Diabetiker jedes Essen ablehnen darf, egal ob es Sinn macht oder nicht. Kaum jemand durchblickt die Therapie und viele Leute denken noch, man müsste zu bestimmten Zeiten essen. Das zu erklären, ist sowieso sinnlos und meist ist auch keine interessiert.
    Aber nichts mehr aus Anstand oder Höflichkeit essen zu müssen, ist manchmal recht praktisch. Wenn man mich fragt, das ist der EINZIGE Vorteil, den die Erkrankung hat.


    Noch zum Thema vegetarische Alternativen, man kann heute eigentlich keine Parties mehr machen, vegetarisch geht ja noch aber vegan ist schon echt schwer, dann kommen low carbler, Glutenunverträgliche und Laktosegegner. Da müssen sich halt die Extremisten ihr Essen selbst mitbringen. Aber der Stimmung ist es nicht zuträglich, wenn jeder mit der Tupperschüssel kommt....

    Wobei Low Carbler mehr Spaß auf der Party haben, Alk haut so richtig rein 8)

  • Ich glaube, dass viele Menschen mit einer chronischen Erkrankung in irgendeiner Weise ihrer Krankheit ein
    Schnippchen schlagen wollen. Ich gehöre sicher auch zu diesen Menschen. Aber das Schnippchen-schlagen kann auf vollkommen verschiedene Weisen stattfinden. Manche Menschen, das hat nicht nur mit Diabetes zu tun, machen einen richtigen Sport daraus, Laborwerte "allem zum Trotz" in der Mitte eines
    Referenzintervalls zu erreichen. Einen besonderen gesundheitlichen Nutzen kann ich dabei nicht erkennen, besonders wenn ich die damit verbundenen
    Rahmenbedingungen beachte. Ich halte es eher für ein Hobby und über Wert undUnwert von Hobbies lässt sich nicht diskutieren. Der eine hat Freude daran, und damit ist es gerechtfertigt, der andere hasst es und wird es bleiben lassen.


    Die Folgen einer Low Carb-Diät, die Dr. Bernstein aufzählt, halte ich für richtig und auch leicht nachvollziehbar. Für manche sind diese Folgen attraktiv, für andere eben uninteressant oder vielleicht sogar schädlich. Dass allerdings für diese Ernährungslehre eine romantisierte Altsteinzeit zur Untermauerung herhalten muss, ist fachlich einfach falsch und unredlich.


    Wenn man als Erwachsener diese Form der Ernährung wählt, ist man selbst dafür verantwortlich. Wenn man Kinder
    in diese doch eher unausgewogene Ernährung hineindrängt und ihnen neben gesundheitlichen auch noch soziale Probleme aufhalsen wird, nur um irgendwelche Laborwerte einem staunenden Publikum vorzuzeigen, dann halte ich das für ziemlich verantwortungslos. Dass der arme Patrick mit seinen 8 Jahren seine Freizeit damit verbringen muss, dass er in "Streber"-Kursen für Mathematik und Rechtschreibung sitzen muss, fügt sich nahtlos in das Bild, das
    ich von diesen Eltern bekommen habe. Doppelt armes Kind!


    Heute versuchen viele Jung-Eltern Zucker und Weißmehl von ihren Kleinkindern fernzuhalten. Das ist sicher vernünftig, aber über das zweite Lebensjahr hinaus sehr schwer zu realisieren, da das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein eben noch nicht in diese Richtung lenkt.



    LG Geri

  • I
    Heute versuchen viele Jung-Eltern Zucker und Weißmehl von ihren Kleinkindern fernzuhalten. Das ist sicher vernünftig, aber über das zweite Lebensjahr hinaus sehr schwer zu realisieren, da das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein eben noch nicht in diese Richtung lenkt.



    LG Geri

    Spätestens, wenn die Verwandtschaft das Kind zu den Feiertagen mit tonnenweise Süßigkeiten überschüttet, ists vorbei.
    Da irgendwas dagegen sagen ist ein Kampf den man nur verlieren kann, dann habens die bis zum nächsten Fest auch schon wieder vergessen und es geht von Vorne los.



    Wir lagern jetzt noch Nikoläuse von 2016.

  • Geri

    Zitat

    Wenn man Kinder in diese doch eher unausgewogene Ernährung hineindrängt und ihnen neben gesundheitlichen auch noch soziale Probleme aufhalsen wird...


    Mein Essen in den letzten drei Tagen war jeweils:

    • Frühstück: Spinat-Quiche aus Zwiebeln, Speck, rotem Paprika, Spinat, Eiern, Hüttenkäse, Mozzarella und Gouda.
    • Mittagessen: Zucchini mit Kokosmus und Hühnerkeule aus dem Slow Cooker.
    • Abendessen: Batavia Salat mit Radieschen, Schnittlauch, Kresse, Thunfisch, Feta und schwarzen Oliven.


    Nachspeise war jeweils Mohnkuchen aus Eiern, Topfen, Haselnüssen, Graumohn, Kokosmehl, Vanille und Erythrit.


    In Summe in etwa 10 g KH und 100 g EW pro Tag und alle BZ Werte in den letzten Tagen zwischen 70 und 90 mg/dl.


    Kannst Du mir bitte sagen, in wie weit meine Ernährung (nach Dr. Bernstein) unausgewogen ist und mit welchen gesundheitlichen Problemen ich rechnen muss?


    Du scheinst Zugang zu einem Geheimwissen zu haben, welchen noch keiner meiner behandelnden Ärzte hatte.

  • Wenn Du Deinem Kind sagst, es soll auf KH verzichten, wären die
    Erfolgsaussichten - gelinde gesagt eher gering. So wie wenn beide
    Elternteile rauchen und Du dem Kind sagst, es soll auf Nikotin
    verzichten.


    Dr. Dikeman erklärt in dem von mir oben verlinkten Vortrag, dass das eine Familienangelegenheit ist. Seit der T1 Diagnose von seinem Sohn essen beide Elternteile und auch die nicht betroffenen Geschwister Low Carb. Es gibt bei Ihnen diese KH einfach nicht mehr.

    Familienangelegenheit? eher nicht, Kinder leben nicht nur in der Familie und sehen, was die anderen Kinder (e.g. in der Kita oder Schule) essen.


    Von meiner Tochter weiss ich, der wichtigste Fortschritt mit der Insulinpumpe war, dass sie in der Schule selbst einen Bolus abschaetzen und dann beim Geburtstagskuchen der besten Freundin mitessen konnte.


    LG,


    Martin (sei lieber nett zu deinen Kindern, sie suchen Dir das Altersheim aus...)

    Einmal editiert, zuletzt von FraOrolo ()

  • Naja, Kinder sind teilweise sehr böse... auch wenn nicht so gemeint. Was ich mir Teilweise anhören dureft, ging bis zu: "müsste ich mich vor jedem essen Spritzen, würde ich mich umbringen", und solche Geschichtend. Und das wird ja nicht besser, wenn man sich noch weiter abgrenzt. Andererseits gab es natürlich auch genügend die das als nicht schlimm empfunden haben.


    Ich denke, dass es wichtig ist allgemein, auch für Gesunde, damit gewissenhaft umzugehen lernt und in Maßen soetwas genießt. Wenn ich sehe wir Menschen sich in der Nacht ne Flasche Cola ans Bett stellen, in der Früh schon ein Red Bull trinke , oder 3 Löffel Zucker in den Salat packen, wird's mir übel. Auch ohne Diabetes.


    Hätte ich damals auf noch mehr Sachen verzichten müsse,n wäre ich noch viel angenervter gewesen von der Krankheit, als ich es eh schon in einemgGewissen alter war, und meine Null-Bock-Phase wäre noch schlimmer ausgefallen. Heute habe ich kein Problem damit zu sagen, ne jetzt keinen Kuchen, war eh schon schwierig mit dem BZ heute, oder passt gerade halt nicht.

  • Dass es zwischen "iss was du willst" und "Nein, auch ab und zu ein Eis geht nicht" nen Graubereich gibt ist dir klar? Kernpunkt ist doch, dass morgens Müsli, Mittags Spaghetti und abens noch beim McDumm vorbei mit T1D ne Scheissidee ist, weil starke Schwankungen vorprogrammiert. Ne Kugel Eis sind übrigens gerade mal 10g Kohlehydrate (ca 15% KH bei 75g +/- Gusto). Wieviele KH sind eine sattmachende Portion Pasta? Ein BigMac hat etwa 40g KH plus Pommes. Die mittleren Pommes sind noch mal 40g KH.


    Da ist ne Süßigkeit wie eben ein oder zwei Kugeln Eis zwischendurch vollkommen egal. Hauptpunkt ist die "Sättigungsbeilagen" leidlich KH arm zu gestalten, das gibt dir beim Rest mehr Freiheitsgrade OHNE eben Achterbahn zu fahren.


    Irgendwie fühle ich mich angegriffen. Ich weiß, dass es Grauzonen gibt. Ich kenne auch die Kohlenhydrate verschiedenster Nahrungsmittel.
    Mein Kind ist jetzt 8 Jahre alt und hat seit drei Jahren Typ 1.
    Wir essen morgens Müsli oder Brötchen, mittags Vollkornnudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch, Fischstäbchen, Obst, nachmittags Süßigkeiten, Eis oder Kuchen und abends Brot und Obst.
    Wir gehen NICHT zu McDonald's, wir rauchen nicht und wir trinken keinen Alkohol.
    Dennoch ist mir bewusst, dass es irgendwann ausserhalb meines Einflusses sein wird, ob mein Kind mit Freunden zu McDonald's gehen wird, rauchen oder Alkohol trinken wird. Wahrscheinlich noch bevor es auszieht.


    Übrigens ist mir bewusst, was welche Blutzuckerschwankungen auslöst. Mein Kind isst 20 KE pro Tag (ohne Sport oder Hypo KEs) und hat seit Diagnose mit hb1 Wert von über 11 Werte zwischen 5,8 und 6,2. Jetzt gerade wieder 5,9.
    Diabetes ist schxxx, besonders wenn man seinem Kind WEDER Niere NOCH Seele kaputt machen will.
    Und wenn nicht die Seele des Diabetes Kindes leidet wegen der Einschränkungen, dann womöglich die der ebenfalls eingeschränkten Geschwister.