PEN mit ins Flugzeug nehmen?

  • Fragt sich nur, was die Ausfragerei dann für die Sicherheit bringen soll.


    Abstriche hab ich auch schon erlebt. Keine Drogen... Kein Sprengstoff...
    Meine Gehaltsangaben helfen dann bestimmt auch noch weiter :rolleyes:

    Ja, ich denke die wollten einfach sehen, ob das was ich denen erzähle alles konsistent ist. Ich fand's auch extrem übertrieben und teilweise echt schwierig. Vor allem als ich erzählen sollte, was ich beruflich mache. Das kann ich Menschen noch nicht mal auf Deutsch erklären (es sei denn sie sind aus der Branche) und dann sollte ich es da mitten in der Nacht nach einer Stunde Schlaf auf Englisch machen... Oh je... :arghs:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von »DerWurstkuchen«




    Einmal davon war am Frankfurter Flughafen.

    Ups, fliege diesmal auch von Frankfurt. Werde dann berichten was passiert...

    Also ich fliege immer von Frankfurt ab.
    Dort hatte ich noch nie Probleme wegen Pen etc.!!!
    Wurde auch dort noch nie nach einer Bescheinigung gefragt!!


    Die ärztl. Bescheinigung hab ich immer nur im Ausland gebraucht!!
    Hab diese in deutsch und englisch, hat mir leider letztes Jahr zuerst wenig geholfen.....bis dann nach 30 Minuten jemand kam, der dann englisch lesen konnte :rolleyes:

    Pour en arriver la

  • Ich glaube kaum, dass jeder Herzpatient einen Zettel für seine möglicherweise verschreibungspflichtigen Tabletten hat. Insulin ist halt flüssig und um Flüssigkeiten wird gerne ein Theater gemacht. Mein Trick am Flughafen ist, dass ich meine Flex-Pens auf mir trage, die piepen nämlich nicht und das Thema ist keins. Einzig, wenn ich in den Genuss einer Abtastung komme, hol ich sie raus. Kam schon vor, war kein Problem. Ich hätte einen unterschriebenen Zettel vom Arzt dabei, aber den wollte noch nie jemand sehen. Weder in NY, noch in London, noch sonstwo in Europa. Ich hab ihn dabei für den Fall der Fälle. Aber eben.

  • Zitat

    Wo genau ist denn im deutschen oder europäischen Recht festgelegt, dass man verschreibungspflichtige Medikamente ohne ärztliche Bescheinigung mit auf einen internationalen Flug nehmen darf?

    Zitat

    Und warum sollte das in der Praxis so ein großes Problem sein, sich auch für die Thrombosespritze eine Bescheinigung ausstellen zu lassen? Das Rezept muss man doch eh auch vom Arzt holen.

    Bei der Mitnahme von Medikamenten im Flieger sind zwei Dinge zu unterscheiden: die Sicherheitskontrolle vor dem Abflug und der Zoll, der in der Praxis nur das Zielland betrifft, streng genommen natürlich auch die Ausreisebestimmungen des Abfluglandes.



    Bei der Sicherheitskontrolle geht es darum, ob du die Sicherheitsbestimmungen für den Flug einhältst. Die Regelungen dafür sind in allen Ländern praktisch gleich. Kein Wunder! Die westliche Welt gibt die Vorschriften vor, alle anderen Staaten müssen mitziehen, vor allem wenn ihr Flieger in der westlichen Welt startet und landet. Große Unterschiede wirst du nicht bemerken. Auf einigen Flughäfen dürfen Feuerzeuge ins Handgepäck, in anderen nicht. Manche sind ziemlich locker bei der Mitnahme von Getränken.


    Im Grunde geht es die Beamten gar nichts an, ob du Medikamente mitführst, sondern nur, ob sie den Sicherheitsvorschriften entsprechend transportiert werden. Streng genommen müsste ich also alle meine Insulin-Ampullen gemeinsam mit anderen Flüssigkeiten oder Cremen in einem einzigen Plastiksackerl für das Handgepäck verpacken, wobei die Gesamtmenge 1 Liter nicht übersteigen darf und die Einzelbehältnisse 100ml (manchmal 75ml) nicht übersteigen dürfen. Ich habe das noch nie gemacht und auch noch nie Schwierigkeiten bekommen. Das müsste man allerdings tun, will man 100% korrekt sein.



    Beim Durchgang durch den Bogen darfst du kein Metall an dir tragen. Das ist natürlich schwierig für Menschen mit künstlichem Hüftgelenk oder Herzschrittmacher. Diese brauchen eine ärztliche Bescheinigung. Wollen Diabetiker ihre Pumpe oder CGM nicht ablegen, brauchen sie auch eine Bescheinigung, tun sie beides für kurze Zeit ins Handgepäck, brauchen sie keine. Wie das mit dem Libre-Sensor ist und ob dieser überhaupt anschlägt, weiß ich nicht. Die oftmals zu lesende Empfehlung, eine ärztliche Bescheinigung mitzuführen, existiert wohl nur deshalb, um alle möglichen Verhaltensweisen von Diabetikern bei Kontrollen abzudecken.


    Anmerkung am Rande: ich fand es ziemlich erheiternd, als bei meinem Heimflug von Khartum die Durchsage kam, dass bei Start und Landung alle elektronischen Geräte ausgeschaltet werden müssen, dass aber Herz-Schrittmacher nicht ausgeschaltet werden müssen.


    Anders ist es mit dem Zoll. Da gelten total verschiedene Einreisevorschriften und über diese sollte man sich auch informieren. Wie sicher bekannt ist, darf man nicht in alle Länder Alkohol einführen, in manche nicht einmal Äpfel oder ungeputzte Schuhe. Auch bei Medikamenten gelten da total unterschiedliche Regelungen. Was bei uns als harmloses Beruhigungsmittel vielleicht sogar rezeptfrei erhältlich ist, kann in anderen Ländern schon unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Ob man solche verbotenen Medikamente dann mit einer ärztlichen Bescheinigung doch einführen darf, sollte man vorher abklären. Ich habe da keine Erfahrung. Besonders mühsame Regelungen gelten da für Singapur und die VAE. Hier lohnt es sich, vorher alles abzuchecken. Die gute Nachricht: Insulin ist nirgends von Einreisevorschriften betroffen. In diesen Ländern würde ich zumindest eine Originalverpackung mitnehmen, um schnell nachzuweisen, dass das Insulin wirklich Insulin ist. Medikamente, die nicht von Einfuhrverboten betroffen
    sind, dürfen auch in diese Länder für den persönlichen Gebrauch eingeführt werden. Für alle Länder gilt, dass die Einfuhr von Medikamenten eben nur für den Eigenbedarf zulässig ist und die mitgeführte Menge diesbezüglich plausibel sein sollte.


    Warum nicht für alle möglichen Medikamente eine ärztliche Bescheinigung mitführen und diese bei Verlangen vorzeigen? Die Menschen haben wenig Lust, stundenlang in einer Arztpraxis auf so eine Bescheinigung zu warten. Auch in unseren Landen haben die wenigstens Diabetiker einen Diabetologen und sehen ihren Arzt oft jahrelang nicht, da man das Rezept ja bereits im Vorzimmer bekommt. Bedenke auch, dass in jedem Flieger Diabetiker sitzen, im Durchschnitt auch 1-3 Typ1er. Weltweit gesehen müssen die meisten Diabetiker für ihre Behandlung selbst aufkommen. Sie gehen also direkt in die Apotheke und besorgen dort ihr Insulin. Beim Arztbesuch müssten sie extra bezahlen.


    Persönlich besitze ich jetzt zwar eine selbst gebastelte Bescheinigung, habe sie aber noch nie hergezeigt. In Europa würde ich sie auch nicht herzeigen, selbst wenn sie jemand verlangt. In Europa habe ich keine Hemmungen, mein Recht durchzusetzen und ich will auch keine schlechten Gewohnheiten einreißen lassen, unter denen dann Diabetiker, die wesentlich größere Schwierigkeiten haben, solche (ungerechtfertigten) Bescheinigungen spontan zu organisieren, zu leiden haben.



    LG Geri

  • Das muss man sich doch Wundern! Daran das man einen Hund mit Sprengstoff füttern könnte wird gedacht, aber nicht das jemand mit einem Flugzeug in ein Hochhaus oder mit einem LKW / Auto in Menschenansammlungen fahren / fliegen könnte. War die Welt eigentlich immer schon so irre oder kommt einem das nur mit zunehmendem Alter so vor? :ugly:

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • So. Ich komme gerade aus dem Urlaub zurück. Meine Pens führte ich auch während des Flugs in meiner Handtasche mit mir (vor vielen Jahren hatte ich mal erlebt, dass der Transport im aufgegebenen Koffer sich arg negativ auf die Wirksamkeit ausgewirkt hat). Am Flughafen in Irkutsk (Sibirien, schon fast Mongolei :) ) erlebte ich seit langem mal wieder, dass die Security fragte, was das sei, als sie meinen Pen entdeckten. Und ohne fließend russisch zu sprechen, reichte das schlichte Wort "Insulin". Ich zeigte den Pen und alles war gut. Attest o.ä. wollten sie dann gar nicht sehen.


    Dennoch führe ich - gerade auf Reisen außerhalb von Europa - ein Attest mit. Dies auch, um im Zweifelsfall meinen Libre-Sensor besser erklären zu können. Nach dem hat mich aber bisher noch niemand gefragt.

  • Persönlich besitze ich jetzt zwar eine selbst gebastelte Bescheinigung, habe sie aber noch nie hergezeigt. In Europa würde ich sie auch nicht herzeigen, selbst wenn sie jemand verlangt. In Europa habe ich keine Hemmungen, mein Recht durchzusetzen und ich will auch keine schlechten Gewohnheiten einreißen lassen, unter denen dann Diabetiker, die wesentlich größere Schwierigkeiten haben, solche (ungerechtfertigten) Bescheinigungen spontan zu organisieren, zu leiden haben.

    Für Europa sehe ich das genauso wie du. Für meine diversen Russland-Reisen habe ich mir aber auch mal eine Arzt-Bescheinigung ausstellen lassen (Textbaustein, hatte ich mal irgendwo im Internet gefunden). Brauchte ich zwar noch nie, aber ich nehme diese dennoch mit. Schon alleine deswegen, falls mich doch mal jemand auf meinen Sensor o.ä. ansprechen sollte. Bin mir in diesem Fall nicht sicher, ob mir alle englischen Begriffe einfallen würden... Und ich hätte keine Lust, einem sibirischen Security-Menschen Sensor etc. erklären zu müssen. Da erscheint mir die Bescheinigung als bequemer Weg.

  • Ich find/fand auch, dass die russischen/sowjetischen Kontrollen die einfachsten sind/waren.
    1990 rum hat mal ein Kontrolleur, als er das Handgepäck durchleutete, auf dem Bildschirm auf das Zehnerpack Einwegspritzen gezeigt und gefragt, was das sei. Ich griff in die Hosentasche (musste man damals noch nicht ausräumen) und holte eine raus: "Diabetitscheskij schpriz". (Schönes Wort, gell?) Lächelnd winkte er mich weiter.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Falls jemand ein Nicht-Freestyle Libre Messgerät noch verwendet: Legt es, so wie Tablet oder Handy offen gut sichtbar bei den Kontrollen in die Schale. Ich hatte es mal in der Handtasche gelassen und fast wäre deswegen das Sprengstoff-Team gekommen (Batterien, Kabel, Elektronik, kleine Dose mit vielen geraden Dingen drin - nicht die beste Kombi).

    Our knowledge has made us cynical.

    Our cleverness, hard and unkind.

    We think too much, and feel too little.

  • Falls jemand ein Nicht-Freestyle Libre Messgerät noch verwendet: Legt es, so wie Tablet oder Handy offen gut sichtbar bei den Kontrollen in die Schale. Ich hatte es mal in der Handtasche gelassen und fast wäre deswegen das Sprengstoff-Team gekommen (Batterien, Kabel, Elektronik, kleine Dose mit vielen geraden Dingen drin - nicht die beste Kombi).

    Ich hatte nur mal eine Nachfrage/Kontrolle wegen einem verpackten Lanzetten Behälter. Im Gerät wurden die aneinander liegenden Lanzetten als Würgekette vermutet. War aber harmlos.


    Kürzlich wurde wegen einem Schalenkoffer nach mir die Grenzpolizei geholt, welche sich das angesehen hat und den Besitzer ermittelt hat und dann mit diesem diskutiert hat.
    So lange wurden die schon kontrollierten Personen nicht weiter in Abflugterminal gelassen. (ca.10 Minuten).