Fehlgeburt und Blutzuckerwerte

Hallo Lydia,
es tut mir unglaublich leid, was dir geschehen ist! Ich hatte Anfang letzten Jahres auch eine Fehlgeburt, es wäre unser 1. Kind gewesen. Meine BZ Werte waren daraufhin auch wochenlang extrem durcheinander. Ich hatte nach der FG eine Ausschabung. Eigentlich sollte die Blutung danach nach ca. 10 Tagen wieder abgeklungen sein, ich habe 4 Wochen lang geblutet und das hatte auch extreme Auswirkungen auf den BZ. Meine Frauenärztin hat mich nach der FG nur 2 Wochen krank geschrieben (aufgrund der teils starken Blutungen). Meine Diabetologin hat mich aber wegen des Diabetes nochmal weitere 6 Wochen krank geschrieben. Diese 8 Wochen habe ich auch gebraucht um meinen BZ wieder in einigermaßen normale Bereiche zu bringen. Natürlich habe ich die erste Zeit gar nicht an meinen Diabetes gedacht, man hat einfach andere Sorgen und ist psychisch einfach ein Wrack. Aber als ich gemerkt habe, dass ich sehr oft sehr niedrige Werte habeI (oft war der BZ bei 50 und nur schwer wieder hoch zu bekommen), habe ich beschlossen was zu unternehmen. Meine Diabetesberaterin und die Diabetologin haben mir daraufhin empfohlen sehr wenig bzw. manchmal gar nichts zu spritzen, um diese niedrigen Werte zu vermeiden. Sonst merkt man die niedrigen Werte irgendwann nicht mehr und das kann sehr gefährlich werden. Und wenn man auch nur über einen begrenzten Zeitraum mal erhöhte Werte hat, ist das auch ok, meinte meine Diabetologin. Das hat mir sehr geholfen. Hatte dann ein paar Tage oft Werte bei 180 und habe diesen Wert ganz langsam und vorsichtig wieder runtergespritzt, bis es sich wieder eingependelt hat.
Ich kann dir nur empfehlen. dass du dich auch krank schreiben lässt, bis dein BZ wieder einigermaßen normal ist. Meine Diabetologin hätte mich noch länger krank geschrieben, wenn ich nicht ausdrücklich gesagt hätte, ich möchte wieder arbeiten.

Wie gesagt, das ganze hat bei mir 2 Monate gedauert. Die Psyche spielt da natürlich eine ganz große Rolle, aber auch, dass der Körper nach einer FG Hochleistungssport betreibt, weil ihm so schnell etwas entrissen wurde und er ja eigentlich noch auf schwanger sein "programmiert" ist.

Ich kann ganz genau nachvollziehen wie du dich fühlst. Man hat eh schon viel zu tun um das Geschehene zu verarbeiten, da braucht man diesen blöden Diabetes nicht auch noch. Ich hoffe sehr, dass es bei dir bald wieder berg auf geht.
LG
Samy

Hallo, hier ist Hamster, ich bin neu! Es mir leid, was euch Lydia und Samy passiert ist. Ich habe auch,wenn es lange her ist,
ein Zwillingspärchen und ein Einzelnes verloren. Bei mir lag es an einer traumatisierten Erfahrung im Kindesalter.
Jetzt habe ich einen 18 jährigen Sohn, der aber ein Defizit hat. Also ich kann mir vorstellen, wie man sich fühlt.
Ich hoffe ganz dolle, dass es bald besser wird, aber ich verstehe die grosse Trauer!
Ganz liebe Grüße Hamster

Liebe Lydia, das was du und dein Diabetes jetzt brauchst ist Zeit. Gut, dass du jetzt noch ein paar Tage zum Erholen hast! Vielleicht wird es da schon wieder besser.

Ich bin mittlerweile wieder schwanger und auch schon in der 25. SSW. Es hat sich aber wirklich lange hingezogen (über ein Jahr) bis es wieder geklappt hat, weil mein Körper nach der FG total aus der Bahn geworfen wurde. Ich hatte danach sehr mit Hormonschwankungen zu kämpfen und es wurde im Endeffekt PCO diagnostiziert, was eine Schwangerschaft erschwert hat. Nur mit Medikamenten konnte ich nun wieder schwanger werden.
Ich muss sagen, die jetzige Schwangerschaft hat mir schon etwas darüber hinweg geholfen. Ich dachte erst, dass ich die "neue" Schwangerschaft nicht genießen werde, da ich noch so an dem alten Kind hänge. Aber ich kann das ziemlich gut trennen. Natürlich bin ich immer noch ab und zu sehr traurig, dass es das andere Kind nicht geschafft hat und hinterfrage auch warum das jetzige einfach viel stärker ist als das damalige. Auch wenn es "schon" in der 10. SSW gestorben ist, ist es ein sehr trauriger Verlust und wird mich immer begleiten. Mein Mann und ich reden sehr oft über das andere Kind und sagen dann halt so Sachen wie "das Baby ist jetzt bei unseren Omas im Himmel und ihm geht es gut" und das hilft uns irgendwie. Das mag esotherisch oder so klingen, aber sonst würde ich es nicht so gut schaffen, denke ich.
Was jetzt leider noch dazu kommt ist, dass ich immer noch sehr große Angst habe, dass dem jetzigen Kind noch was passieren kann. Die ersten 12 Wochen waren der Horror, ich hatte extreme Ängste. Aber auch heute noch habe ich Angst, dass ich es irgendwann doch nicht gesund in den Händen halten werde. Auch wenn es nun jeden Tag wahrscheinlicher wird, dass das Kind eine Überlebenschance hat, so ist das nach der Erfahrung mit der FG einfach in meinem Kopf.

Darf ich dich fragen in welcher SSW dein Baby gegangen ist?

Hallo Lydia, ich habe nichts dergleichen erlebt, und kann dir somit nicht von meine Erfahrungen berichten.
Ich möchte dir aber alle Kraft der Welt schenken diese Zeit zu überstehen.
LG Lydia

Mein Kind ist nun gerade eine Woche, also so wirklich mitreden kann ich nicht in der Kinderwelt.
Ich hab so oft angst gehabt in der SS das irgendwas schief geht, ich kann mich nicht annähernd vorstellen wie schlimm es ist. Meine Welt wäre zusammengebrochen.

Hallo Samy, erst mal freue ich mich, dass Du wieder schwanger bist!
Mache Dir nicht so viele Sorgen, genieße es, ich weiss, es ist nicht leicht!
Mein Sohn war eine Frühgeburt, aber er war kräftig und ich bin stolz auf ihn.
Kopf hoch, es wird alles gut! Nach meinen Fehlgeburten , ging es auch gut.
Ganz liebe Grüße Hamster

Es tut mir sehr leid zu lesen, dass du ein Sternenkind hast.
Wenn man eine Fehlgeburt hat, ist es, je nach Zeitpunkt, für den Körper genauso, als hättest du ein Kind geboren. Der Hormonhaushalt ist komplett durcheinander und das wirkt sich natürlich auf den BZ sehr stark aus. Erst wenn dein Körper wieder im Normalzustand ist und die Hormone wieder Ruhe geben, dann klappt das mit dem BZ auch wieder besser.
Bleib solange zuhause, wie du Zeit brauchst. Wenn es dir noch nicht gut geht, dann lass dich nochmal krank schreiben, das versteht in der Regel jeder Arzt.
Ich kenne mittlerweile viele Mamas von Sternenkindern, die, die sich Zeit zum Trauern genommen haben, denen geht es heute wieder gut und sind Mamas von gesunden Kindern.
Fühl dich ganz lieb gedrückt,

Katrin