Neu: BZ-Messstreifen an Insulinverschreibung gekoppelt

  • Heute war ich bei meiner Dia-Schwerpunktpraxis - und da gibt es immer wieder neue Überraschungen. Offenbar gibt es für Kassenpatienten eine neue Regelung bei der Verschreibung von BZ-Messstreifen/-Kassetten. Die Blutzucker-Streifen sind neueridings immer an ein Insulin-Rezept pro Quartal gekoppelt. Man soll also nicht einen Insulin-Vorrat für länger anlegen, sondern diesen immer einmal im Quartal geltend machen.


    Ich musste mir neben meinen 10 Accu-Chek Mobile-Kassetten dann heute notgedrungen auch Apidra verschreiben lassen, obwohl die Pens noch locker bis Dezember gereicht hätten.


    Was soll das denn? :pupillen:

  • Die werden langsam komisch...


    Es wird noch weiter gehen, meine Ärztin hat gesagt dass mittlerweile geprüft wird ob die Insulinverordnungen zur Tagesgesamtdosis des Patienten passen, und ob die Teststreifenverordnungen zur Anzahl der Messungen passen.


    Wird zwar nur abgefragt, aber es wäre möglich dass bald direkte Nachweise individuell für jeden Patienten gefordert werden. Sie wollen wohl auch den Teststreifenhandel auf Kosten der Gemeinschaft nicht mehr dulden.



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  • Man könnte die Menge des verschriebenen Insulins ja auch am Basalbedarf orientieren und alles was darüber geht als "Luxus" deklarieren.

  • Zudem ist den meisten KK gerade das Testkassetten-System (hier: AC Mobile) definitiv zu teuer. Sie probieren daher, Nutzer des Mobile davon weg u. hin zu einem herkömmlichen Teststreifen-Meßverfahren zu bekommen.
    Ich glaube, da gibt es sogar die Eingruppierung in A oder B, je nach Preis. Ich habe erlebt, daß sogar Einfluß auf Kliniken bzgl. der Verschreibungen genommen wird.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Was soll denn der Schmarrn? :):ball


    Ein Typ2er misst sich einmal den BZ und gibt sich dann eine fast dreistellige IE-Injektion und ein LowCarbler braucht vielleicht in der Woche <40IE bei evtl 50 BZ-Messungen.
    Wenn es diese Regelung wirklich gibt, ist sie natürlich sinnlos.


    Was ich eher glauben würde: Der Arzt möchte seine Patienten besser kontrollieren und sie öfter in der Praxis haben. Deswegen verschreibt er die "Materialien" so, dass sie nicht allzu lange reichen. Aber auch dann ist die Kopplung des Insulins an die Teststreifen vollkommen albern.



    @Leibniz Butterkeks
    Das fände ich überhaupt nicht gut :)

  • Der Arzt möchte seine Patienten besser kontrollieren und sie öfter in der Praxis haben. Deswegen verschreibt er die "Materialien" so, dass sie nicht allzu lange reichen. Aber auch dann ist die Kopplung des Insulins an die Teststreifen vollkommen albern.

    Ich werde im Dezember nur ein Rezept für die Testkassetten (und notgedrungen das Insulin) in der Dia-Praxis abholen. Einen Arzt-Termin habe ich erst wieder Ende Januar. Aber das ist ja bei jedem Diabetiker so, da wir ja pro Quartal unser zugebilligtes Messstreifen-Kontingent benötigen. Ein Quartal verfallen zu lassen, das geht ja nicht bzw. wäre Luxus.


    Bin noch auf weitere Einschätzungen gespannt, wer hier auch von dieser unsinnigen und befremdlichen Neuregelung betroffen ist.

  • Ergänzung: oder die Krankenkassen sind auf die zusätzliche Rezeptgebühr scharf. Ich wurde gefragt, ob ich 5 x Pens Apidra möchte oder 10 x Pens.

  • Und Diabetiker die größtenteils das Libre nutzen müssen ohne Insulin auskommen......!?!? ?(
    Da hat sich mal wieder eine Arbeitsgruppe so richtig Gedanken gemacht bei Kaffee und Kuchen.... :pupillen:

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • und Diabetiker die größtenteils das Libre nutzen müssen ohne Insulin auskommen......!?!? ?(

    Ihr habt ja als Messsystem die Sensoren.


    Nee - das Insulin werden die eher nicht als Problem gesehen haben. Die Regelung hat meiner Ansicht nach den Fokus auf die Messstreifen.

  • Es gibt wohl heute schon Länder wo das so ist.


    Ich hatte mal von Australien gehört ohne das selbst überprüfen zu können. Dort wird Insulin wohl strenger rationiert bzw. verschrieben oder wurde es.

  • Ich kann mir das nicht vorstellen. Wer weiß, wessen unsinnige Idee das nun wieder ist. Dann dürfte es für uns Pumpennutzer ja auch keine Dauerverordnungen bzw. Jahresrezepte mehr geben.
    Habe davon noch nichts gehört.
    Habe meine Teststreifen im August wie immer bestellen können und das Rezept auch ohne Insulinverordnung bekommen. Alles wie gewohnt.
    Wer will sich denn die Arbeit machen und bei jedem insulinpflichten Diabetiker die Daten abgleichen?
    Da hat doch der Standardsachbearbeiter bei Kasse xyz garantiert 0 Plan von, nach welchen Kriterien da was zusammenpassen müßte.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Da kann man doch schön abnehmen! Wenn Dein Insulinkontingent wegen einer Erkältung oder sonstwas aufgebraucht hast, darfst Du nur noch Basal verabreichen. Wenn mir eine Ampulle runterfällt und zerbricht muss ich die Polizei rufen und eine Unfallanzeige machen, damit ich eine Neue bekomme.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Soviel Insulin kann ich gar nicht lagern/die Apotheke liefern ;-)
    Scheint auch nur in deiner Praxis so zu sein.

    Es sind hier im Forum sicherlich noch weitere Teilnehmer als Patienten in der bekannten Stuttgarter Dia-Schwerpunktpraxis, die es ja bereits seit vielen Jahrzehnten gibt. Dann wird der eine oder andere dieselbe Erfahrung machen müssen... Ich habe extra gefragt, ob die neue Regelung auch für Typ 1er gilt.


    Aber es stimmt - ich finde das ja auch idiotisch!

  • Sicher dass es nicht auf dem Mist eines einzelnen Mitarbeiters gewachsen ist? Das klingt auf so viele Arten unsinnig. :huh:


    Es wird noch weiter gehen, meine Ärztin hat gesagt dass mittlerweile geprüft wird ob die Insulinverordnungen zur Tagesgesamtdosis des Patienten passen, und ob die Teststreifenverordnungen zur Anzahl der Messungen passen.

    Ich denke die Ärzte gucken sowieso schon dass das Verhältnis von Verbrauch zu Rezepte plausibel ist.
    Oder meinst Du das die Daten an die KK weitergegeben werden?
    Ich fürchte in Zukunft wird das immer mehr in diese Richtung gehen.
    -Die Krankenkassen schliessen direkt Verträge mit den Teststreifen-herstellern
    -Rezept vom Arzt nicht mehr nötig (steht ja eh immer das gleiche drauf)
    -BZ-Messgerät mit Handy oder Software gekoppelt: Alle Messungen werden registriert und mitgezählt
    -Bei Bedarf werden neue Teststreifen geliefert
    -Als Nebeneffekt landen alle BZ-Daten bei der KK

  • ?(


    Was ist denn das wieder Neues? ?(
    Dann hab ich ja schon Ärzte geschädigt, wenn ich das Insulin beim HA und das Rezept für Sensoren beim DiaDoc geholt habe? Und ich dachte noch, ich tu denen was Gutes, wenn ich das aufteile. :confused2
    Ich brauche auch nicht jedes Quartal ein Rezept für Insulin. Dazu kommt, dass ich das Basal ja auf Privatrezept verordnen lasse. Komisch, auf die Art rechnet die Krankenkasse aber dann nicht rückwärts. Es hat bisher noch keiner von denen angefragt, wieso ich auf ein Rezept fürs Basalinsulin verzichte. 8o


    Es geht echt immer noch ein Stück bekloppter. :patsch:


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Also bleibts beim Alten:
    Wenn ein Arzt einem Patienten mit Magenschmerzen fragt, ob er Stress hat oder ob es belastende Ereignisse gab und ihm Ratschläge gibt, ohne Medikamente zu verordnen, ist er zwar sensibel und schaut über den Tellerrand, ist aber der Depp, weil er für die Viertelstunde kein Geld bekommt.
    Sagt er zwischen Tür und Angel eine medizinische Diagnose ohne dem Patienten überhaupt auf den Bauch zu drücken und verordnet aus dem Stegreif Medikamente, kriegt er Geld.


    Kein Wunder, dass die Leute zum Homöopathen gehen, der sich zumindestens Zeit für eine Anamnese nimmt. Im Endeffekt zahlen die Patienten beim Homöopathen nicht die Zuckerpillen, sondern die halbe Stunde, die sich jemand Zeit nimmt und zuhört. :rolleyes:


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼