Diabetiker im Arbeitsalltag

  • Noch interessanter finde ich, wie denn der Arbeitgeber an die Information gekommen sein soll, dass seine Auszubildende beim Diabetologen sei. Sollte der Hausarzt gegenüber Dritten diese Information herausgegeben haben, wäre das ist ein klarer Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz. Sollte der Arbeitgeber seiner Auszubildenden hinterher gefahren sein, hätte er beim Hausarzt nicht nachfragen brauchen. Hmmm, insgesamt habe ich Zweifel daran, dass sich die Geschichte so abgespielt hat. Das passen einige Dinge nicht zusammen.

    Naja - im Beitrag wird ja gesagt "nachgestellte Szene" und ich würde da noch ergänzen 'auf Basis einseitiger Darstellung'

    Übrig bleibt eine mehr als unglückliche Darstellung einer Diabetikerin, die ihre Therapie nicht im Griff hat und damit nicht belastbar ist. Dann war das auch schon ihr zweite Ausbildungsstelle. Beim Frisör hat es auch nicht geklappt.


    ...oder nicht belastbar sein will ?? :regen Ich meine daß der Grund zur Kündigung die Diabetes sein soll erscheint mir bei wiederholter Überlgung immer unwahrscheinlicher... irgendwie... oder so...

    Und die Darstellerin sollte sich recht herzlich für diesen Bärendienst beim Produzenten dieses Beitrages bedanken.

    und sie sollte sich auch natürlich für das "Komparsengeld" bedanken, ist ja immerhin auch von uns mitfinanziert ;)

  • Naja, wehren ist schwierig. Man weiss vorher nie wie gefilmte Szenen zusamengeschnitten werden, in anderen Kontext gesetzt usw.

    Aber die Entscheidung ob ich bei der Verfilmung so einer Story überhaupt mitmache sollte mir eventuell vorher durch die Birne wandern wenn ich ernsthaft nach einem Job suche - ich glaube eine Kündigung in der Probezeit - aus welchem Grund auch immer - öffentlich rechtlich zu verbreiten ist keine geeignete Maßnahme zukünftige Arbeitgeber positiv zu stimmen - selbst bei toleranten Arbeitgebern ist solches Gebaren eher abschreckend, vermute ich mal

  • Meines Wissens sind die Volksgenossen alle einzeln organisiert, also dürfte es Glückssache sein, wie professionell das Personalmanagement läuft. Wenn man Pech hat, reiner Nasenfaktor. Und die haben offenbar Torschlusspanik bekommen wegen der Azubine.
    Meine Erfahrung im Arbeitsalltag ist, dass der DM die anderen eigentlich nicht interessiert. Je mehr gefühlten Aufstand man darum macht, desto mehr entsteht der Eindruck, dass das alles total heikel ist und man es womöglich nicht im Griff hat. Das war die blanke Angst, hinterher eine Mitarbeiterin zu haben, die schon in jungen Jahren ständig krank ist. Und einen Arbeitgeber, der solche Verfolgungsaktionen fertigbringt, will man auch nicht dauerhaft haben.
    Wirklich Pech, aber man lernt immer was und ich hoffe, dass es bei der Konjunkturlage anderwo weitergeht.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • jetzt hab ich die paar Minuten auch mal angeschaut.
    vielen eurer Aussagen stimm ich zu.
    ich denke auch, dass vieles hingedreht wurde.
    ich finde die Aussage auch sehr vage, der Arzt bzw die Praxis hätte es bestätigt, wolle aber vor der Kamera keine Aussage machen. wer weiß, wie die Frage gestellt wurde?
    in wie weit sie gut oder schlecht eingestellt ist, ist wahrlich schwierig. der hohe BZ ist sicherlich gefaked oder ein alter? Wert.
    ich denke auch, wenn ich ein Thema draus machen will, dann kann ich das. dass die Probleme nach ihrer Krankheit anfingen, kann auch andere Gründe haben. auch von ihrer Seite kommen ja nur die angeblichen Bedenken zum DM. die realistisch unwissend klingen.
    hat sie vllt vor ihrer Krankheit was nicht ordentlich bearbeitet? war das vllt auch noch Thema? man kann spekulieren ;)


    ich weiß allerdings nicht, warum es wichtig ist, welche Bank dahinter steht. der Frisör wurde auch nicht namentlich genannt. und ich bilde mir ein, dass es früher nicht solchen "RTL"-Stil gab...

  • Kein Vorgesetzter wird doch unter freiem Himmel eine Kündigung überreichen. Und eine 21 Jährige, die in ihrem Beruf ernstgenommen werden will, geht mit ihrer "Mutti" zum Arzt. :xD:
    Und wärend dem Vorstellungsgespräch unterzuckert. :pinch:
    Ich glaub da von vorne bis hinten nichts


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Kein Vorgesetzter wird doch unter freiem Himmel eine Kündigung überreichen. Und eine 21 Jährige, die in ihrem Beruf ernstgenommen werden will, geht mit ihrer "Mutti" zum Arzt. :xD:
    Und wärend dem Vorstellungsgespräch unterzuckert. :pinch:
    Ich glaub da von vorne bis hinten nichts


    LG
    zuckerstück

    Ich kann mir das schon teilweise vorstellen, hat aber mit dem Diabetes nix zu tun,wenn ich daran denke welche Auszubildenden manchmal bei mir ihr Praktikum absolvieren.

    Der Weg ist das Ziel

    Einmal editiert, zuletzt von Karlinchen ()

  • Hallöle,


    und sie sollte sich auch natürlich für das "Komparsengeld" bedanken, ist ja immerhin auch von uns mitfinanziert ;)

    Davon kann man nicht reicht werden. Das weiß ich aus zuverlässiger Quelle, da meine Frau in der Lindenstraße mitgespielt hat. (Wenn es hier jemanden interessiert! ARD - So. 11.03.2018, 18:50 Uhr - Falsch ist genau richtig - Folge 1665 - Szene in Sunnys Wohnzimmer) :whistling: 8)


    LG
    Ute

    "Halb voll oder halb leer?", fragt der Kopf.
    "Jeden Schluck genießen!", sagt das Herz.

  • Na der MDR wird ihr sicher eine Festanstellung anbieten, nachdem er ihre Berufschancen in die Tonne gekloppt hat.


    Wenn sie richtig clever ist, stellt sie den TV Beitrag auf ihre Fratzenbuchseite, damit alle gleich Bescheid wissen.


    ....


    Habe mit Azubis und Praktikanten auch schon die absurdesten Dinge erlebt, wenn man das in einer Vorabendseife zeigen würde... würde auch keiner glauben. Das schärfste war einer der sich vor Banden versteckt hat und einfach nicht mehr auffindbar war... nicht mal die Berufsschule konnte ihm noch was zuschicken.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Passt etwas ins Bild - eine Arbeitskollegin hat an Ihrem Standort für Praktikanten / "Frischlinge" unabhängig von der Personalabteilung "Intelligenztests" im Vorstellungsgespräch eingeführt. Die lässt die Neulinge eine Ansatzgröße in der Biochemie per hand/Bleistift/Kuli ausrechnen. Dazu gehört dass man sich auch ohne Taschenrechner zu helfen weiss. Zum Beispiel, indem man zur Not auch schriftlich multiplizieren und dividieren kann. Wer gute Noten hat (damit kommt man durch die Personalabteilung), sich aber praktisch nicht zu helfen weiss -> tschüss. Siehe hier:
    [Blockierte Grafik: https://www.whudat.de/images/2017/09/Stellenazeige_des_tages_2017-768x476.jpg]

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Bei mir im Büro funktioniert es eigentlich gut. Ich kann fast immer messen (Libre oder blutig) und spritzen, wann und wie es mir passt.
    Arbeitszeit und Pause sind flexibel, dann kann ich bei hohen Werten auch später essen oder bei drohender Hypo mein Brot oder Obst früher essen. Bei schlechten Werten und wenig Schlaf in der Nacht, könnte ich auch mal eine Stunde länger schlafen und später zur Arbeit gehen. :)


    Ein Kollege, mit dem ich eng zusammenarbeite und der im nächsten Raum sitzt, kann keine Spritzen sehen. Wenn ich gerade im Büro den Pen in den Bauch drücke (verstecke mich nicht, drehe mich nur manchmal zur Wand oder spritze dezent am Tisch) und er reinkommt, macht er einfach wieder kehrt und kommt eine Minute später zurück. :D


    Viele wissen, dass ich Diabetes habe. Allerdings scheinen nur wenige davon dies vom Typ 2 unterscheiden zu können und ich werde oft doof gefragt, ob ich denn Süßes darf (z. B. wenn man bei einem Geburtstagskind zusammenkommt und da Kuchen steht). Versuche es immer wieder zu erklären, aber gerade ältere Generationen scheinen das nicht mehr zu kapieren. Schade.

  • Ich habe im Arbeitsalltag auch nicht viele Probleme.
    Ich nehme mir das Recht heraus, kurz mal zu scannen, wenn es nötig ist und das mit dem Spritzen erledige ich je nach Situation. Ich würde niemals in einer Besprechung den Pen benutzen, sondern immer auf die Toilette gehen. Wenn ich alleine im Büro bin oder nur meine Kollegin da ist, bin ich da nicht pingelig - dann wird das schnell und unauffällig am Schreibtisch erledigt.
    Das mit der Kantine ist echt manchmal schwierig. Ich spritze auch vorher im Büro, habe aber immer soviel Traubenzucker, Schokolade in der Jackentasche, dass ich die gesamte Menge damit auffangen könnte, falls nötig. Ist auch meine Horrorvision: Aufzug bleibt stecken! :pupillen:


    Diese langsamen Menschen an der Essensausgabe nerven mich auch ohne Diabetes. Ich habe ne halbe Stunde Mittagspause und Hunger. Innerlich raste ich immer aus, wenn sich vor mir jemand ausführlich zu den Beilagen "beraten lässt".
    Aber das geht mir Sonntags morgens in der Bäckerei genauso. Ich würde zwei Schlangen einrichten. Eine für "Ich weiß schon, was ich möchte" und eine für "Ich benötige Beratung, einen schriftlichen Kostenvoranschlag und Bedenkzeit".


    Das mit dem Spritzen mache ich auch bei Freunden, von denen ich weiß, dass sie das schlecht sehen können, immer in einem anderen Raum/im Bad. Außer, wir sind in der Natur unterwegs. Dann müssen die da durch und notfalls in eine andere Richtung schauen. Nutzt ja nix. Hab es mir ja auch nicht ausgesucht.


    Die intellektuellen Auswürfe zum Essensmanagement ("das darfst Du doch bestimmt nicht") von einigen "Mitgeschöpfen" kenne ich auch. Dagegen kann man nichts machen. Da habe ich einfach Mitgefühl und freue mich, ein kleines Bisschen weniger bescheuert zu sein.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).


  • Bei mir im Büro fun
    Viele wissen, dass ich Diabetes habe. Allerdings scheinen nur wenige davon dies vom Typ 2 unterscheiden zu können und ich werde oft doof gefragt, ob ich denn Süßes darf (z. B. wenn man bei einem Geburtstagskind zusammenkommt und da Kuchen steht). Versuche es immer wieder zu erklären, aber gerade ältere Generationen scheinen das nicht mehr zu kapieren. Schade.


    Äh, dann frage ich jetzt mal ganz doof: Warum sollte ein Typ 2 denn nix Süßes essen dürfen?

  • Ich wuerde das mit den älteren so nicht unterschreiben. Auch unter jüngeren ist Verunsicherung vorhanden, was wir so essen dürfen.
    Diabetes wird im Kopf direkt mit Zucker verbunden, was nicht ganz falsch ist, aber halt auch nicht die volle Wahrheit. Ältere haben halt auch noch die Zeiten der speziellen Dia-Produkte erlebt...
    Aber ich denke die meisten von uns achten der Werte wegen (unter anderem) auf zuckerfreie Getränke, weil eine Dauerzunahme von Zucker schwer kalkulierbar ist.


    Ob es die leichter kapieren? Ich denke, es kommt wie so oft auf verstehen wollen und können an....

  • Äh, dann frage ich jetzt mal ganz doof: Warum sollte ein Typ 2 denn nix Süßes essen dürfen?


    Ist keine doofe Frage. Ich weiß nur, dass Typ 2 anders gehandhabt wird und oft mit einer Diät verbunden wird. Wissen tu ich nichts, da ich nicht betroffen bin. Kenne zwar ein paar, rede aber nicht über Einzelheiten mit ihnen.
    Aber auffällig ist, dass vielen, die vorher nicht mit Diabetes in Kontakt kamen, die Vorstellung ungesunde Lebensweise (kein Sport, ungesund essen, etc.) geradezu in den Köpfen steckt. Getreu dem Motto "Ach, Diabetes, das war doch, dass man kein Zucker essen darf/sollte." Leider hab ich ein paar dieser Sorte bei mir auf dem Büroflur. Die sehen nicht ein, warum ich auch mal ein Stück Torte darf. Und wenn ich darauf verzichte, weil ich keinen Appetit habe oder auf meine Figur achten will, bestätigt das immer ihre Vorstellung, dass ich das ja nicht essen darf. Das nervt mich. Versuche es aber einfach gut sein zu lassen und ärgere mich dann nicht lange darüber. :)


    Ich möchte hiermit keinem Typ 2-ler auf die Füße treten. Hoffentlich war verständlich, wie ich das meine. :)



    ---


    Isirany: Bei jüngeren Mitmenschen habe ich bessere Erfahrung gemacht. Die wissen zwar auch nicht gleich, was es mit DM auf sich hat. Aber wenn ich es einmal erkläre, dann kapieren die das in der Regel auch gleich und sind das nächste Mal besser informiert. Sie fragen auch viel neugieriger nach als ältere Menschen. Sind also lernbegieriger. Zumindest kann ich von meinem Umfeld sprechen.

  • Das mit dem Spritzen mache ich auch bei Freunden, von denen ich weiß, dass sie das schlecht sehen können, immer in einem anderen Raum/im Bad.


    was mich wundert ist dass viele hier von freunden, kollegen etc. berichten die keine spritzen sehen koennen.


    ich fuer meinen teil spritze immer beim essen ohne extra ins bad/klo zuverschwinden. sowohl in der kantine, als auch im restaurant od. bei freunden. noch nie hat sich wer beschwert od. ist umgefallen. kann ich mir auch kaum vorstellen weil die nadel von so einem insulinpen ist ja wirklich mini.

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Warum sollte ein Typ 2 denn nix Süßes essen dürfen?


    Da wäre zunächst die klassische Lehre der höheren Schule für Milchmädchen: Wenn jemand zu viel Zucker hat, dann frisst er halt zu viel Zucker. Problem gelöst, Denken wird eingestellt.


    Aber wie läuft denn die Behandlung des 'typischen Typ 2' heute ab? Ich überspitze jetzt bewusst ein wenig. Schritt 1: Doc beruhigt den völlig unvorbereitet mit der Diagnose konfrontierten Patienten, ist doch alles nicht so schlimm, Ernährung umstellen (aha!), Sport machen, dann wird das schon.


    Wenn das nicht reicht kommt Schritt 2: Verordnung von Metformin, noch mehr auf die Ernährung achten (aha!), noch mehr Sport machen.


    Genügt das auch nicht, kommt Schritt 3: Aus 1 Medikament werden mehrere und natürlich kommt wieder der Hinweis darauf jetzt doch wirklich mal die Ernährung umzustellen (aha!) und Däumchendrehen sowie den Weg von der Tanksäule bis zur Kasse nicht als Sportarten anzusehen.


    Wenn das immer noch nicht genügt, ist die Katastrophe da: Der Patient hat SCHWER Zucker. Nun muss er spritzen. Weil aber jemand, der schon zu blöd ist, zu essen, was er nicht mag und zu tun, was er nicht will, einer so hochkomplexen Sache wie dem Umgang mit zwei verschiedenen Insulinen gar nicht Herr werden kann, gibts ja zum Glück die Mischinsuline und dazu einen festen Plan mit Spritzmengen und -zeiten sowie dazu passend zu verzehrenden KH-Mengen, die mal gerade für Brot und Kartoffeln reichen aber sicher nicht für zusätzliche Naschereien (aha!).


    Wenn's ganz blöd läuft, und die CT aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert, kommt der absolute Super-GAU, Untergang des Abendlandes, er steht an der Schwell zum Tod: Der Mensch hat SOOO schwer Zucker, dass er sogar zwei Insuline benötigt.


    Unter uns: Eigentlich müsste er jetzt nur noch lernen, KH-adäquat zu spritzen, und die Welt der Messwerte wäre wieder in schönster Ordnung.


    ABER: Männeken hat bis hier her geschätzt mindestens 10 - 15 Jahre bei jedem Arztbesuch, ungeachtet des Gehörten, verstanden: Friss nicht so viel Süßes! Und davon laufen noch 5 Millionen andere in Deutschland rum ... zuzüglich der bereits eingangs genannten Milchmädchen, die das ja schon immer gesagt haben.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Passt etwas ins Bild - eine Arbeitskollegin hat an Ihrem Standort für Praktikanten / "Frischlinge" unabhängig von der Personalabteilung "Intelligenztests" im Vorstellungsgespräch eingeführt. Die lässt die Neulinge eine Ansatzgröße in der Biochemie per hand/Bleistift/Kuli ausrechnen. Dazu gehört dass man sich auch ohne Taschenrechner zu helfen weiss. Zum Beispiel, indem man zur Not auch schriftlich multiplizieren und dividieren kann. Wer gute Noten hat (damit kommt man durch die Personalabteilung), sich aber praktisch nicht zu helfen weiss -> tschüss. Siehe hier:
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    Grounded, diese Anzeige ist genial :rofl Ich sollte jetzt eine für den Chef vorbereiten, danke für die Inspiration :D

    „Immer wird sich irgendwo ein Eskimo finden, der den
    Kongolesen erklärt, wie man mit Hitzewellen fertig wird“ [S.J.Lec]

  • Und das blöde ist - wenn er in der Phase "leicht Zucker, Medikamente erforderlich" (also Bauchspeicheldrüse bereits überfahren) die KH Menge runterfahren und Sport hochfahren würde - die Masse der Typ-2 Fälle würde um Insulin und somit "ganz schweren Zucker" drumrum kommen.


    Es ist nicht am Sonntag ein Stück Kuchen oder gar der Würfelzucker im Kaffee, der die Bauchspeicheldrüse hinrichtet. Das sind morgens zwei Brötchen oder das gesunde "Cerealien-Müsli", Mittags ein Berg Pommes mit "Original Cola" und Abends nochmal nen Nutellabrot. Dazwischen das Stückchen vom Bäcker oder "ein paar" Weingummis bzw. Cracker/Chips. Wie bitte soll eine angeschossene Bauchspeicheldrüse bei Insulinresistenz dagegen ankommen?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • ABER: Männeken hat bis hier her geschätzt mindestens 10 - 15 Jahre bei jedem Arztbesuch, ungeachtet des Gehörten, verstanden: Friss nicht so viel Süßes! Und davon laufen noch 5 Millionen andere in Deutschland rum ... zuzüglich der bereits eingangs genannten Milchmädchen, die das ja schon immer gesagt haben.

    Kennst du meine Schwiegermum?
    In der Theorie weiß sie genau, wie es geht. Aber in der Praxis.... hat sie ständig Angst zu unterzuckern.
    Sie hatte mir auch geraten, dass ich ja sinnigerweise extra kochen sollte, wegen abwiegen und so....


    Aber back-to-topic Arbeitsalltag.
    Ich bin ja auch relativ frei und spritz mich auch "rücksichtslos" im Büro. Meistens machen die anderen eh irgendwas anderes. da achtet keiner nur auf mich.
    Gestern hatten wir Schulung. vormittags ne Pause, in der der Dozent ewig seinen Arsch nicht nach draußen bewegt hat. Mein Chef saß in der Reihe hinter mir und hat telefoniert. Meine Kollegen waren schon am Kaffee und den Brötchen ;) War mir egal, nebenbei während Libre scannen, eintragen und Pen vorbereiten mit dem Dozenten unterhalten. Und dann gespritzt. In dem Umfeld wissen alle Bescheid. Auf Weihnachtsfeier der kompletten Firma, auf der auch immer jemand mit Kamera rumrennt, hab ich mich auch aufs Klo zurückgezogen, aber das ist einmal :)
    Wahrscheinlich darf ich aber noch auf ne externe Schulung dieses Jahr und weiß auch noch nicht genau, wie selbstverständlich ich es Hand haben soll. Aber ich glaub, je selbstverständlicher man damit umgeht und je weniger Tamtam man drum macht, um so weniger fällt es auch auf.


    Ich frage mich manchmal, was bedeutet Rücksicht in diesem Zusammenhang. Im Endeffekt lüpfen wir nur kurz das Shirt um 2-3cm, je nach Nadellänge noch Bauch zusammenfalten, Pen drauf, abdrücken, und alles wieder zurück. Wir haben es uns ja nicht ausgesucht. Genausowenig wie man verschnupft extra mit seinem Tempo aufs Klo rennen würde.


    Ich kann beim Blutabnehmen auch nicht hinschaun, wenn die Kanüle kommt. Und selbst Heparin konnt ich mir nicht selber spritzen. Aus dem Aspekt kann ich meine Freundin auch verstehen. Aber ich hoffe, dass sie da auch irgendwann drüber steht und nicht mehr ihre Mundwinkel verzieht, wenn sie genau in dem Moment wieder zu mir guggt ;))
    Ich denke auch, es geht nicht um die Nadelgröße. So eine dünne Kanüle, mit der man sich in Finger piekst, ist echt fies. Man merkt die Stelle nach 2 Tagen noch... vllt haben manche sowas im Kopf dabei :)


    Jean: ja, ich kann mir das sehr gut vorstellen. Manche sind auch sehr verbohrt. Ich hab ja hauptsächlich jüngere in meinem Umfeld. Wobei ich auch witzig fand, dass meine direkten Kollegen an der Weihnachtsfeier meinen Libresensor gesehen haben, aber keine hat sich getraut nachzufragen. Einer "ältere" aus einer anderen Abteilung hat so draufgezeigt und meinte so: was isn das? Bei manchen ist da auch noch Scheu da. Ich denke, es gibt immer solche und solche, egal welchen Alters, und wir werden sie nicht ändern können... :/


  • was mich wundert ist dass viele hier von freunden, kollegen etc. berichten die keine spritzen sehen koennen.


    ich fuer meinen teil spritze immer beim essen ohne extra ins bad/klo zuverschwinden. sowohl in der kantine, als auch im restaurant od. bei freunden. noch nie hat sich wer beschwert od. ist umgefallen. kann ich mir auch kaum vorstellen weil die nadel von so einem insulinpen ist ja wirklich mini.


    Ich glaube, bei der "Nadelphobie" mancher Menschen geht es gar nicht um die Größe der Nadel. Meiner Freundin reicht alleine die Vorstellung, dass sich jemand irgendwas in die Haut sticht. Das ist nicht rational uns lässt sich vermutlich nicht einfach so abstellen.
    Dafür isst sie in meinem Beisein keinen Blumenkohl - und ich bin ihr sehr dankbar dafür. Mir wird schon beim Anblick kotzeübel. Und das ist auch nicht rational.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).