DMP Programm - Typ1 - Warum überhaupt?

Ich glaub nicht mal, dass zukünftig routinemäßig auf Antikörper in Sachen Zöliakie getestet wird. Dazu bestehen viel zu große Diskrepanzen zwischen den Leitlinien, dem DMP und den überhaupt noch verfügbaren Angeboten im Laborbudget der Praxen. Das wurde ja 2018 gerade erst wieder gekürzt bei den chronischen Krankheiten.

Was die Praxismitarbeiter sich manchmal zusammenschwindeln, wenn es um die Rekrutierung von Teilnehmern geht, ist schon haarsträubend. Dein privat aufgesuchter, "zweiter" Hausarzt, DerWurstkuchen, ist ja echt der Knaller. Heftig, wie er Dich ins Hausarztprogramm gepresst hat.

Zitat von petzi

Ganz ehrlich - ich finde das irre, dass nun nach einer Krankheit gefahndet wird, die ich wirklich nicht habe.

Was die Zöliakie-Symptome betrifft: davon habe ich null komma null!

Soll das jetzt eine Arbeitsbeschaffungsmaßnehme für unterschiedliche Fachärzte sein...?

Wenn Dir eine Untersuchung angeboten wird und Du das nicht möchtest, kannst Du immer noch nein sagen. Verpflichtend kann das ganze kaum im DMP festgeschrieben werden. Noch darf ja jeder selbst entscheiden, was er wissen will oder auch nicht.

Noch sind diese neuen Ideen ja auch nicht beschlossen. Herr Spahns Team guckt erst noch mal drüber, ob das überhaupt so sinnvoll und finanzierbar ist. Das Typ-1- DMP stammt aus dem Jahr 2014 und litt mittlerweile insbesondere unter einer absoluten Nichtberücksichtigung der modernen Technologien beim Messen.

Zitat von Gendra

Zitat von Cindbar

• Insulinpumpe und CGM gehören zur Standardbehandlung.

Was kann man darunter verstehen? Auf Wunsch erhält jeder eine Pumpe ohne aufwendige Indikationsprüfung?

Nein, das glaube ich nicht.

Hier gibt es den kompletten DMP-Text, mit den Änderungen farblich hervorgehoben:

https://www.g-ba.de/downloads/…litus_Servicedokument.pdf

zum CGM steht da beispielsweise:

Zitat

besteht insbesondere dann eine Indikation zur Anwendung der rtCGM, wenn deren festgelegte individuelle Therapieziele zur Stoffwechseleinstellung auch bei Beachtung der jeweiligen Lebenssituation der Patientin oder des Patienten nicht erreicht werden können.

CGM gibt es also wenn:

1) Therapieziel nicht erreicht und 2) Lebenssituation es erfordert.

Sprich, es erhält nicht jeder automatisch ein CGM. Ob die Bedingungen erfüllt sind lässt sich eigentlich nur durch ein BZ-Tagebuch mit Kommentaren nachweisen.

Also bleibt alles wie immer, es wurde nur nochmal genau definiert aufgeschrieben.

Zitat von https://www.g-ba.de/downloads/40-268-6304/2020-01-16_DMP-A-RL_Aenderung-Anlage-7-8-DMP-Diabetes-mellitus_Servicedokument.pdf

Bei entsprechenden Symptomen sollen die Transglutaminase-IgA-Antikörper (TgIgA-Ak) bestimmt werden. Des Weiteren soll auf die mögliche Entwicklung weiterer Autoimmunerkrankungen geachtet werden.

Also keine routinemäßige Magenspiegelung, sondern messen der Gluten-Antikörper. Und selbst das bei Erwachsenen nur bei Symptomen.

LG

zuckerstück

Zitat von Pelzlöffel

zum CGM steht da beispielsweise:

Zitat

besteht insbesondere dann eine Indikation zur Anwendung der rtCGM, wenn deren festgelegte individuelle Therapieziele zur Stoffwechseleinstellung auch bei Beachtung der jeweiligen Lebenssituation der Patientin oder des Patienten nicht erreicht werden können.

CGM gibt es also wenn:

1) Therapieziel nicht erreicht und 2) Lebenssituation es erfordert.

Dann bereite ich mich schon mal drauf vor, mein gerade erst bewilligtes Libre wieder abzugeben - mit A1c von momentan 5.5% bin ich wohl demnächst "austherapiert" (und wieder fehlt ein passender Smiley, mit einem lachenden, einem weinenden Auge...)

"Lebenssituation" ist sowas von Gummiformulierung

Das Libre ist ja ein Sonderfall: Die Krankenkassen haben einfach eigene Verträge mit dem Hersteller geschlossen. Das ging (glaube ich) auch nur weil das Libre ja kein rtCGM ist.

Je nach Sichtweise wird das Libre also entweder aus Kulanz so leicht genehmigt.

Oder weil die KK Patienten lieber mit dem etwas billigerem Libre abspeisen als ein richtiges CGM zu zahlen.

Ich sollte ja letztes Jahr ein Libre bekomme um meinen grottenschlechten Blutzucker neu einzustellen (5,7 —6,1%)

Ausserdem wurde mir vermittelt, daß es schön wäre an Schulungen teilzunehmen, weil das Vorschrift ist.

Hauptinhalt :

Ess Verbote und Ernährungs Pyramide.

Auf all das kann ich gerne verzichten....

Ach Molle, ich versteh Dich ja.... aber das Libre wäre durch seine Warnungen für Dich wichtig - denk mal an Dein Urlaubserlebnis - und für die schnelle Kontrolle auf der Arbeit.....

Aber es ist ja immer wieder interessant, wie unterschiedlich Menschen mit den Dingen des Lebens umgehen ... ich habe spätestens hier im Forum gelernt, daß es Menschen gibt mit Heidenangst vor hohen Werten und andere vor UZs.... zu letzteren gehöre ich und deshalb hab ich ein CGM, damit ich da rechtzeitig gewarnt werde....

Vielleicht überlegst Du nochmal? Und Schulung braucht man doch für Libre nicht wirklich....

Nichts für ungut....

Zitat von molle0815

Ich sollte ja letztes Jahr ein Libre bekomme um meinen grottenschlechten Blutzucker neu einzustellen (5,7 —6,1%)

Ausserdem wurde mir vermittelt, daß es schön wäre an Schulungen teilzunehmen, weil das Vorschrift ist.

Hauptinhalt :

Ess Verbote und Ernährungs Pyramide.

Auf all das kann ich gerne verzichten....

Jeder hat ja seine Gründe, die man akzeptieren sollte. Auch wenn sie nicht immer klar erkennbar sind.

Bei dir frage ich mich z.B. warum du nicht einfach mal einen Probesensor ausprobierst und dann entscheidest ob dieses System dauerhaft für dich in Frage kommt oder definitiv überhaupt nicht. Ohne es ausprobiert zu haben, kann man es ja schlecht wissen. Aber du wirst wie gesagt deine Gründe haben.

Zwecks Typ 2 Schulung gebe ich dir Recht. Habe in der Reha mitbekommen, dass die Typ2er einige Schulungen/Vorträge/Gesprächagruppen mit an Adipositas erkrankten (ohne Diabetes) hatten.

Bei einigen Themen sicher nicht so verkehrt, aber es gibt auch normalgewichtige Typ2er. Wie sich so jemand dabei fühlt, kann man sich socher vorstellen.

Wobei das alles mal wieder OT ist und nix mit dem DMP Typ 1 zutun hat.

Ich denke das diese Schulungen mit dem DMP zusammen hängen, und oft werden ja Typ eins und zwei in einen Raum gesteckt.

Auf dem Tisch im Schulungs Raum liegen Obst atrappen aus Plastik und vertrocknetes Brot.

Zum Glück sind die Schulungen abends und ich arbeite wieder...

Ausschließlich Spätschicht

Zitat von molle0815

Ich denke das diese Schulungen mit dem DMP zusammen hängen, und oft werden ja Typ eins und zwei in einen Raum gesteckt.

Auf dem Tisch im Schulungs Raum liegen Obst atrappen aus Plastik und vertrocknetes Brot.

Zum Glück sind die Schulungen abends und ich arbeite wieder...

Ausschließlich Spätschicht

Klar hängen die Schulungen auch mit dem DMP zusammen. Ich meinte damit, dass das Problem, der vermittelten Schulungsinhalte im Puncto Ernährung, ob passend oder nicht für dich, eher für das DMP für Typ2 von Bedeutung sind.

Meine Praxis bietet keine gemeinsamen Gruppenschulungen an. Auch in der Reha wurde strikt getrennt.

Attrappen von Lebensmittel bzw. Karten von Lebensmitteln wurden bei mir in der Schulung verwendet, um die jeweiligen BE/KEs zu vermitteln.

Uns wurde nicht gesagt, du darfst das nicht mehr essen oder das schon.

Ehrlich, wenn es von einer Schulung abhängt, ob ich ein CGM oder eine Pumpe bekomme oder was auch immer, ja klar mache ich die dann. Mich interessiert nicht, wieviel KE eine Banane hat, da ich das weiß bzw. weiß wie mein Körper auf die Banane reagiert. Ich kann da abschalten.

oft lernt man trotzdem noch was dabei... und auch der Austausch mit anderen ist nicht zu verachten.

Wir haben das zwar hier im Forum, aber ebenso Betroffene im gleichen Ort zu haben, kann auch Vorteile haben.

Bekommt ihr bei DMP Typ-1 angeordnete bzw. verpflichtende Schulungen?

Ja, es ist wichtig zu wissen, wie man mit Hypos und Ketoazidosen umzugehen hat. Und auch solche Sachen wie Basalratentests, Bolus bei Nahrungsaufnahme in Verbindung mit dem gemessenen Blutzucker und Korrekturfaktoren sind enorm wichtig. Auch wenn einem eine Pumpe viel abnehmen kann, muss man dennoch in der Lage sein ohne Pumpe zu überleben. Das ist letztendlich ein Gemengelage, ohne Schulung und DMP keine Pumpe oder CGM. Gibt es hier Leute mit Pumpe, die nicht im DMP sind?

Ich dachte, dass auch Typ2er Schulungen machen müssen, zumindest, wenn sie auf Insulin umsteigen.

Von den 20 Jahren mit Pumpe war ich 16 Jahre nicht im DMP. Erst für das Rezept und Gutachten für's CGMS habe ich mich dazu nötigen lassen...

Alle 2 Jahre sieht das DMP wohl eine Schulung vor... halte ich für Leute, die schon lange dabei sind für absoluten Blödsinn... Aber man kann sich ja mal über ein Thema etwas ausgiebiger unterhalten und das dann als Schulung verkaufen

Zitat von heikeov

Von den 20 Jahren mit Pumpe war ich 16 Jahre nicht im DMP. Erst für das Rezept und Gutachten für's CGMS habe ich mich dazu nötigen lassen...

OK, vor 20 Jahren gab es auch noch kein DMP.

Das meiste hab ich eh hier im Forum gelernt,

eine Typ 2 Schulung hatte ich auch, ohne Insulin.

Haupt Inhalt war die Ernährungs Pyramide auf deren Gipfel sich eine Kugel Eis und ein verlockendes Glas Bier befand...

Zitat von Steve8x8

Dann bereite ich mich schon mal drauf vor, mein gerade erst bewilligtes Libre wieder abzugeben - mit A1c von momentan 5.5% bin ich wohl demnächst "austherapiert"

Seit 5 Jahren irgendwas zwischen 4.8 bis 5.5 je nach Streuung der Messung. Hurraa, ich bin geheilt

Das Libre gilt AFAIK nicht als vollwertiges RT-CGM. Es ist schlicht billiger als dieses und zudem nicht oder nur marginal teurer als Teststreifen bei einem normal "begeisterten" Anwender mit seinen 5-8 Messungen am Tag.

Ich hatte vor 25 Jahren meine letzte Schulung. Vor ein paar Jahren hab ich meine Diabetologin mal angesprochen, ob eine Schulung sinnvoll wäre und sie hat gesagt, dass ich ein größeres Wissen hätte, als in jeder Standardschulung vermittelt würde. Also wäre eine Schulung für mich Quatsch.

LG

zuckerstück