GoCarb-App liefert Diabetikern gute Kohlenhydrat-Schätzungen

  • Ich glaube da ja nicht wirklich dran, dass das funktioniert. Vielleicht bei "üblichen" Menus, wie Currywurst und Pommes oder Burger, aber selbst da kommt es ja noch auf die Qualität des Ketchups an, wie viele KHs da wirklich drinn sind. ... und es sind ja gerade diese Unwägbarkeiten, die uns das Leben manchmal schwer machen. Ich stelle mir nur mal vor, dass die APP bei handgemachten Nudeln al dente eine KH-Menge von ca. 100 angibt (300 g gekochte Nudeln) und jemand das auch gleich so mit schnellen Insulin wegklopfen möchte, dass gibt ne Hypo...

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Habe mich erst letztens mal wieder gefragt, wie sowas möglich sein könnte. Gut, irgendwann war auch undenkbar, dass der Mensch fliegt. Aber zumindest jetzt stell ich mir das noch nicht so alltagstauglich vor, dass mans per App bewerkstelligen kann. Wie erkennt die App den Unterschied zwischen einem Kartoffelbrei und einem Selleriepüree, wenns in einem schummrigen Lokal fotografiert wird? Mehr als Anhaltspunkte könnte sowas nicht liefern. Da fahr ich besser, wenn ich die Komponenten aufgrund meiner Schätzungen selbst bewerte.


    Schade ist halt, dass solche Ankündigungen bei einzelnen dann schon eine enorme Vorfreude erzeugen. Grad ältere Typ-2-Diabetiker, die ihr Leben lang einfach "vor sich hin gegessen" haben, ohne sich gross um Nährwerte zu sorgen, schöpfen daraus Hoffnung, dass sie ihre Einstellung mit sowas schlagartig verbessern könnten. Hab schon entsprechende Kommentare gelesen, als die Idee solcher Apps erstmals aufgekommen ist.


    Naja. Wenns möglich ist, find ichs grossartig und würde es natürlich auch benutzen. Aber ist wohl noch nicht grad im nächsten Quartal damit zu rechnen.

  • so eine App wäre am Anfang praktisch, um auf die schnelle einen ungefähren Wert zu haben - am Ende steht aber immer der User.
    als Beispiel: wie viele Geschichten gibt es zu falsch gelotsten Orten. Ist da das Navi schuld oder der User?


    zum Thema T2:
    Glaubst du, dass ältere Typ2er mit so einer App etwas ändern geschweige denn diese nutzen?


    wer sich mit der richtigen Berechnung und Schätzung auseinander setzen will, tut das und schafft das auch praktisch. wer das nicht kann, hat nen Spritzplan und nascht dann trotzdem aus Angst zu unterzuckern. Was bringt ihm dann diese App?


    Abgesehen davon gibt es auch schon echt nette Apps, die viele gängige Lebensmittel eingespeichert haben.

  • Gibt sicher solche. Als Typ 1er hat man ja den "Zwang", sich mit Nährwerten auseinanderzusetzen, weil man eine falsche Dosierung recht schnell merkt.


    Habe in einem anderen Forum Beiträge gesehen, die in Richtung "Oh, endlich etwas, das mir dabei hilft" gelesen. Von meist älteren Zweiern, die urplötzlich damit konfrontiert wurden und sich schwer getan haben, die Nahrung neu zu analysieren. Da hat die Meldung eine falsche Zuversicht ausgelöst.


    Selber finde ich, dass eine gute Datenbank, die es ja bereits gibt, eigentlich das Mittel der Wahl ist. Man lernt so recht schnell, was wie viel von was enthält.

  • Sobald die App das Essen selber kocht wird diese auch funktionieren. Wie soll anhand eines, mit Glück 3 dimensionalen, Bildes das genaue Volumen einer Mahlzeit berechnete werden das aus unterschiedlichen, sich teilweise überlappenden oder geschichteten Zutaten besteht? Der Teller mit der Suppe. Wie tief war der Teller noch mal gleich und welches Volumen befindet sich in ihm wenn die Suppe eine Rand von 4cm am Tellerrand lässt? Wie viele KH verbergen sich in einem Gericht das auf einem Teller eine Schnellrestaurants aufgehäuft ist in den Fritten, unter denen sich statt Pommen das halbe Schnitzel und drei Salatblätter befinden.


    Derzeit würde ich den einzigen Vorteil für die Leute die ihr Essen sowieso über Facebook teilen. Die haben endlich einen Grund ihr Essen zu knipsen.



    Bis sowas geht werden noch einige Stunden ins Land gehen - glaube ich.


    Liebe Grüße


    Dirk

  • Deswegen gibt's ja noch eine Karte zum kalibrieren /feststellen der Tiefe usw.
    Aber selbst wenn es zu 60% nur trifft, finde ich das als Erleichterung, da ich dann sehe, ob die 5be von mir halbwegs richtig sind. Wenn die App dann 10be sagt, würde ich mich langsam ran testen und mit 7be für das Gericht rechnen (sind meist sogar 9be bei Schnitzel und pommes
    ..) .
    Es wird in den nächsten Jahren das Lernen von Mengen bestimmt nicht ersetzen.


    Ich hatte vor einiger Zeit mal nachgefragt:
    https://twitter.com/zehn_be/status/956626223580569602?s=19

  • Es ist ja nicht so das ich mir nicht wünsche das das gehen würde. Ich denke auch das es irgendwann funktionieren wird.Aber ich bin ziemlich sicher das es mit der derzeitigen verfügbaren Hardware nicht möglich sein wird kontinuierlich zumindest befriedigende Schätzungen zu erreichen. Und 60% Trefferquote erreiche ich sicher beim Schätzen ohne technische Hilfsmittel.
    Vorstellen könnte ich mir das die App anhand eines Fotos zumindest die Nahrungsmittel mit ihren Nährwerten auf dem Teller erkennt und ich dann händisch die von mir geschätzten Mengen eingebe. Das wäre ein Stand den ich derzeit "nett" fände.


    Aber es wird sich zeigen ob das ganze irgendwann als echte Hilfe auf dem Markt erscheint oder ob es in der Versenkung verschwindet. Ich fände das im Moment viel cooler wenn ich im Restaurant oder im Imbiss einen Barcode auf der Karte hätte den ich scannen kann und aus dem ich dann die Nährwerte übernehmen kann


    Liebe Grüße


    Dirk