Adieu Libre?

  • So.
    Nach etwas einem Jahr bin ich ernsthaft am überlegen, das Libre-Abo zu kündigen und auf Messstreifen wieder umzustellen.
    Die letzten 4 Sensoren waren grauenhaft.
    Der erste hat Fehler gleich nach Setzen angezeigt, und die folgenden waren zwischen 30 und 50 zu hoch - wenn man 80-100mg anstrebt ist das halt absoluter Käse wenn blutig 90 auf dem Tacho sind, das Libre aber 130 anzeigt.
    Zudem hat keiner der letzten 3 Sensoren volle 3 Wochen gehalten, einer blieb am Türrahmen hängen und die zwei anderen sind entweder nach dem Sport weggegangen weil der Kleber feucht war oder nach dem Duschen. Zudem ist in den letzten 12 Monaten mein A1C etwas schlechter gewordern, ich vermute weil ich mich innerlich nicht mehr auf den Wert verlassen konnte und eher vorsichtiger gespritzt habe. Unter den letzten Sensoren war die Klebestelle auch etwas gerötet, nach einem Jahr ohne Probleme. Gerade beim und nach dem Sport sind die Werte unbrauchbar für mich gewesen - und gerade da habe ich mir eigentlich Vorteile des Sensors erhofft.


    So ein großer Unterschied wird wieder blutig nicht sein, habe ich die letzten 2 Monate doch wieder regelmäßig blutig nachmessen müssen und zudem brauche ich dank Low Carb eh kaum Messstreifen.


    Jetzt ist erst mal Urlaub angesagt - ohne Sensor. Bin gespannt wie ich damit klar komme.
    Meine Frau hat sich zumindest schon mal gefreut, muss sie doch nimmer so aufpassen :-)


    lg

  • Hallo, zur Zeit decken sich meine Messwerte Blut/Sensoren.
    Vor 4 Wochen hatte ich einen Sensor, der hat nach einer Woche viel zu niedrige Werte angegeben.
    Die Sensorwerte waren um die 80mg. Da es mir aber komisch vorkam, habe ich zur Kontrolle blutig nachgemessen.
    Da hatte ich Werte von 520 mg bis 580 mg. Das Ganze ging 20 Stunden, bis ich den Sensor gewechselt habe.
    Sich völlig auf die Sensorwerte zu verlassen ist nicht so gut, sind meine Erfahrungen.
    Immer, wenn es Einem komisch vorkommt, blutig nachmessen.
    Ich hatte es auch schon einige Male, dass die Scann- Werte viel zu hoch waren.
    Wenn man dann spritzt kann es schlimm ausgehen.
    Aber Grundsätzlich decken sich die Messwerte immer öfter.
    Die Sensoren sind viel besser geworden im Vergleich zu 2016/2017.

  • Schmeißt die Teile weg und besorgt euch ein richtiges CGMS. Das Libre ist nichts für Typ1er; war auch niemals von Abbott dafür konzipiert. Ich hab hier noch eine alte Website von Abbott wo das Libre ausdrücklich für Typ 2 empfohlen wird. Es wurde eigentlich für Typ 2 entwickelt die Probleme mit der blutigen Messung haben und beworben dass man keine blutigen Messungen mehr braucht (Why prick when you can scan?). Ist bei T2 wahrscheinlich auch richtig. Erst später wurde es geändert in: Ersetzt die routinemäßigen Messungen (BYE, ROUTINE FINGERSTICKS).

  • Dann bestätigen sich meine Erfahrungen ja mit Euren.
    Nur, die Sensoren, die nicht zu gebrauchen sind habe ich immer ersetzt bekommen.
    Man muss nur die Vergleichsmessung immer mit den Teststreifen von FreeStyle machen, oder das so angeben.
    Das Messgerät ist ja das Gleiche. Auch die Zeitabstände der Messungen angeben wie vorgegeben in der Betriebsanleitung.
    Am Besten sich das vor dem Anruf genau notieren und dann so vortragen.
    Ich habe so immer einen neuen Ersatzsensor bekommen.
    Aber wie gesagt, die Teile sind wirklich viel besser geworden als vor einem Jahr.
    Nach dem Setzten unbedingt das Teil erst 12 Stunden später aktivieren
    Dann, 12 Stunden nach dem Aktivieren sind die Messdaten verwendbar.
    Das sind meine praktischen Erfahrungen. Aber missen möchte ich dieses System nicht mehr.
    Wirklich eine tolle Messmöglichkeit mit einigen Abstrichen.

  • Ein CGM entlastet auch nicht von der blutigen Messung z.B. zur Kalibrierung oder wenn etwas komisch vorkommt. Diese Massendifferenzen hatte ich auch schon und weiss, dass ich öfter mal blutig Messen muss.


    Ubrigens: Mit Glimp zum Scannen ist eine Kalibrierung möglich. Wird nur schwierig, wenn die Messdiferenzen schnell wechseln.

  • Eventuelle ist ja hier, bei der Notwendigkeit der blutigen Messungen trotz CGM, eine Argumentationsmöglichkeit für deinen Arzt vorhanden?

  • Schmeißt die Teile weg und besorgt euch ein richtiges CGMS. Das Libre ist nichts für Typ1er; war auch niemals von Abbott dafür konzipiert. Ich hab hier noch eine alte Website von Abbott wo das Libre ausdrücklich für Typ 2 empfohlen wird. Es wurde eigentlich für Typ 2 entwickelt die Probleme mit der blutigen Messung haben und beworben dass man keine blutigen Messungen mehr braucht (Why prick when you can scan?). Ist bei T2 wahrscheinlich auch richtig. Erst später wurde es geändert in: Ersetzt die routinemäßigen Messungen (BYE, ROUTINE FINGERSTICKS).

    Nicht jeder bekommt ein CGM erstattet und ich bin ueber das Libre froh. Und bei mir misst es auch so 20-30 daneben, aber das kalkulier ich mit ein.
    Wenn man unzufrieden ist, sollte man es lassen.
    Mit dem Libre kann man sich viele blutige Messungen sparen, mit dem CGM auch?


    Typ2er bekommen es auch nur mit ICT, auch wenn ich persönlich denke, dass mancher davon profitieren könnte.
    ICT ist meist im fortgeschrittenem Stadium (oder bei schwerem DM ;) ), sprich die Leute sind meist schon älter und froh, mit ihrem BZ-Messgerät klarzukommen. Natürlich gibt es auch jüngere usw. Sind ja auch ein paar hier im Forum, die ich nicht direkt als alt bezeichnen will. Ich weiß es ja auch gar nicht



    Man darf aber auch nicht vergessen, dass Abbott ne amerikanische Firma ist und ich hab mich noch nie damit auseinander gesetzt, wie dort Diabetiker therapiert werden.

  • Ein CGM ist kein Thema, ich habe keine BZ- und Spritzaufzeichnungen, daher werde ich das auch nicht bekommen. Auch mein A1c von 5.1 spricht dagegen.
    Heute vermisse ich das libre schon etwas, heute Mittag gabs Spaghetti (die ersten Nudeln seit Wochen mal wieder) und beim blutig messen fehlt einem halt der Verlauf. Und heute Abend ist eine kleine Trinkrunde in der Kneipe angesagt, da hat man nach den ersten Gin Tonics halt gescannt wie es sich entwickelt. Jetzt muss man irgendwie aufs Klo und sein Messgerät rausholen. Schon iwie graue Vorzeit..


    So ein 24h Sensor, das wäre fein. Würde mir voll genügen.

  • Der Punkt ist halt, es schwankt extrem stark bei mir. Der letzte Sensor war im Schnitt 30 drüber. Selten hat er auch gestimmt! Jetzt jeden Scan blutig nachmessen? Und vorgestern zeigte er morgens nur noch Lo an und war bisschen Später plötzlich 30 drunter. Kleber etc alles war intakt. Sowas kann ich nicht gebrauchen und ich halte mich auch nicht für doof was das Anbringen angeht.


    Wie gesagt, das letzte Jahr war eigentlich bestens. Die Probleme haben erst um den Jahreswechsel angefangen.

  • Ich kann dich gut verstehen, ich war am Anfang auch sehr verunsichert. Eh noch nicht lang dabei, und dann noch die Berufskrankheit, da müssen die Werte für mich passen. Von dem Gedanken musste ich mich lösen und mit der Routine kam die gelassenheit. Wäre das nicht so, hätte ich sie du ueberlegt.
    Und ganz sicher ueber den Schritt bist du dir auch nicht, weil es eben für manche Situationen ganz praktisch ist...


    wie viel ist von der charge noch ueber?

  • Wenn ich auf dem Ding penne und das Gewebe da schlecht durchblutet wird, dann zeigt der mir auch Mist (zu wenig) an. Ansonsten messe ich alle 2-3 Tage mal nach was der so treibt und berücksichtige das. Also Blut+20 bei der letzten Messung bedeutet, ich reagiere halt etwas früher. Grundsätzlich stimmen die Trends IMHO.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Wenn ich auf dem Ding penne und das Gewebe da schlecht durchblutet wird, dann zeigt der mir auch Mist (zu wenig) an. Ansonsten messe ich alle 2-3 Tage mal nach was der so treibt und berücksichtige das.


    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Wenn ich nachts drauf liege, gibt's auch LO-Werte. Und ab und zu braucht er nach dem Setzen ein paar Stunden, um sich einzugewöhnen. Ich setze meist abends. Nachts messe ich ohne Grund ohnehin nicht und bis zum Morgen sind die Werte dann in aller Regel zuverlässig. Alle paar Tage mal blutig kontrollieren passt bei mir auch.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).

  • Nuja,


    jeder hat individuelle Anforderungen an sein Messgerät. Das Libre ist nicht perfekt, aber ein Schritt in die richtige Richtung.
    Es hat seine Schwächen, ganz klar. In meinen Augen ist jedes Messgerät ein Abwägen zwischen Komfort/Lebensqualität und Messqualität. Entweder ich habe ich ein genaues Messgerät, muss mich aber stechen oder eben das Libre. Wobei auch die Blumessgeräte 10% Abweichung haben dürfen.....


    Persönlich kann ich deine Probleme mit dem Libre nicht nachvollziehen. Die Sensoren sitzen nach 2 Wochen so fest, dass sich eher der Senor vom Klebestreifen lösen lässt anstatt der Kleber von der Haut. Abgerissen habe ich noch keinen, ich trage die Sensoren auch auf der Arminnenseite. Meine Haut ist nach dem "ablösen" auch immer gerötet, das legt sich dann aber nachdem ich mir die Stelle nach dem Entfernen des Sensors mit Wasser abwasche und dann Bepanthen draufschmiere. Nach 1-2 Tagen ist dann alles gut.


    Wie gesagt, das Libre ist nicht für jeden etwas. Das ist von sehr vielen Faktoren abhängig.

  • Also ich hatte jetzt zwei Sensoren, die sich komplett mit den blutigen Messungen gedeckt haben.


    Dito. Seit ca. 1 halben Jahr hatte ich nur noch Sensoren, wo die Messungen per Libre-Algo (Scangerät) mit den blutigen Messungen fast aufs Milligramm übereinstimmen. Never change a running system. ;)


    Nachtrag: Die ersten 24 Stunden kann es schon mal zu größeren Abweichungen kommen, das ist aber eigentlich immer erst einmal ein 'negativer' Offset (d.h. eben Libre zeigt z.B. 100mg/dl, blutig 120mg/dl). Nach 1-2 Tagen gleicht sich das immer mehr an.


    Fazit: Man muss das immer selbst ausprobieren, was für einen funtkioniert und was nicht.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Nach etwas einem Jahr bin ich ernsthaft am überlegen, das Libre-Abo zu kündigen und auf Messstreifen wieder umzustellen.

    Nach 1 Jahr sollte man schon herausgefunden haben an welcher Körperstelle der Sensor am besten funktioniert.
    Wenn du schon sämtliche Setzstellen am Körper getestet hast und alle nicht zuverlässig sind, solltest du es lassen.

  • Nach 1 Jahr sollte man schon herausgefunden haben an welcher Körperstelle der Sensor am besten funktioniert.
    Wenn du schon sämtliche Setzstellen am Körper getestet hast und alle nicht zuverlässig sind, solltest du es lassen.

    Ganz ehrlich, das ist Bullshit. Diese Experimente kosten Testsensoren und einzig allein ist der Oberarm zugelassen.