Diabetes verantwortlich für plötzliches Herzversagen?

  • Nachdem meine Freundin und Nachbarin heute vor genau 5 Wochen von uns gegangen ist ;( ich vermisse sie sehr!!
    Hab ich heute mit ihrer Schwester, welche weiter weg wohnt, mal wieder telefoniert!!
    Einfach um zu fragen, wie es Ihr so geht!!
    Diese erzählte mir dann, dass sie mit Ihrer Ärztin gesprochen hat und diese sagte:
    "Leider kommt es bei Diabetes oft zu plötzlichem Herzversagen oder Herzstillstand" (was ist der Unterschied???).
    Meine Nachbarin war Typ2 und der Hba1C immer ok mit Insulin, Lantus und Apidra!
    Kommt das dann bei Typ1 nicht noch öfter vor ?(??

    Pour en arriver la

  • Hallo Alex,


    ich kann mich an die Schilderung Deines Erlebnisses damals erinnern.


    Ein Arbeitskollege von mir war auch Typ 2. Seine Werte kannte ich nicht, aber er war ziemlich
    übergewichtig. Nach seiner Aussage sei aber alles in Ordnung.


    Er ging in Rente und ein halbes Jahr später kam die Nachricht von seinem Ableben auf
    Grund von Herzversagen.
    Zu Deiner Frage: ich glaube nicht, dass nur der Diabetes ein Grund für Herzversagen ist .
    Es kommen sicherlich so einige Dinge zusammen, gerade bei Typ 2, die zu Herzversagen führen.

  • Diabetes ist sehr häufig der Übeltäter, wenn man sonst nichts anderes findet....auch bei mir und dir, wenn das schon in der Anamnese zu finden ist....
    Das nervt unendlich! Allerdings muss ich sagen, dass es bei Typ 2 schon häufig eine gewisse Konstellation gibt von Adipositas, Hypertonie, Fettstoffwechselstörung etc., was so manche Gefäße schlichtweg irgendwann mit Schlaganfall oder Herzinfarkt beantworten.
    cd63

    Grüße nest

  • Beim Zahnarzt,Diabetes,oh da müssen wir extra aufpassen.....

    La vie est belle :cat:

  • Nicht Diabetes ist die Ursache, sondern stark erhöhte Glukose im Blut sowie deren Abbauprodukte, dazu zählen leider auch Blutzuckerspitzen. Diese Abbauprodukte sind hochreaktiv und sorgen für erhöhte Entzündungswerte in den Arterien, greifen sie schlussendlich an und Cholesterin versucht zu reparieren. Ergebnis sind dann Ablagerungen, Plaques und am Ende Infarkt. Kommt dazu noch Bluthochdruck oder Rauchen, sind die Gefäße verengt und das Risiko wird vervielfacht.
    Als Diabetiker kann man natürlich den konventionellen Weg gehen und sich weiterhin KH-lastig ernähren, entsprechend hohe BZ-Schwankungen haben, das Cholesterin mit Statinen senken und Bluthochdruck mit Hemmern bekämpfen. Bei Typ2er kommt halt oft der Bluthochdruck durch Übergewicht hinzu, Typ1er sind hier vom Risiko nicht so hoch.
    Oder aber man schaut auf seine Ernährung und Lebensstil, reduziert KH und nimmt welche mit niedrigem GI, achtet auf ein gesundes Omega6:3 Verhältnis bei den Fetten, treibt Sport und versorgt den Körper mit ausreichend NO-Bildner für geschmeidige Arterien. Man hat tatsächlich die Wahl wenn man gefährdet ist.

  • Ich nehme 5g L-Arginin HCl täglich und mein Blutdruck ist von 145/90 auf 125 runter...
    Ist eine Aminosäure und die bekommst du recht günstig. Besser wäre Citrullin, denn dies wirkt länger, ist aber teurer. Mir reicht das Arginin.
    Hier ne zusammenfassung http://edubily.de/2014/08/l-citrullin/


    Kannst aber auch Wassermelonen essen, da ist Citrullin drin.
    Aber Vorsicht, bei Männer verbessert es auch die Durchblutung anderer Körperregionen. Und wer immer kalte Hände hat, dem wird auch geholfen.

  • Es verbessert also die Gehirndurchblutung?


    Spass bei Seite - Typ-2 ist alleine aufgrund des Blutzuckerprofils empfänglich für eine höhere Entzündungsneigung. Siehe http://circ.ahajournals.org/content/106/16/2067


    Bei Typ-2 und "typisch Tabletten" bleiben längere Blutzuckerpeaks nicht aus, was die Entzündungsneigung deutlich "pushed". Was dann am Ende bei rauskommt ist das höhere Risiko z.B. einen Herzinfarkt zu kassieren. Selbst wenn der "mittlere BZ eigentlich OK war".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Es verbessert also die Gehirndurchblutung?



    Bei manchen Männern schon...
    In meinem Blog hab ich zum Thema Infarktrisiko einen Artikel verlinkt, der im LCHF Magazin veröffentlicht wurde. Link über mein Profil, steht recht weit oben. Ist auch für ncht Fb Nutzer öffentlich.

  • Mein Vater verstarb 2004 an plötzlichen Herzversagen. Er starb mit 54 einfach beim Telefonieren. Was war schuld? Der Diabetes, den er seit er 25 war hatte und der als Typ 2 diagnostiziert wurde, obwohl das 1975 bestimmt selten war, dass ein Typ 2 mit 25 auftritt und der jahrelang mehr schlecht als recht behandelt wurde. Die Zigaretten, die er bis zum 50. Lebensjahr reichlich geraucht hatte, der Stress als leitender Angestellter oder das der Alkohol, der gerade bei gesellschaftlichen Ereignissen gern konsumiert wurde? Es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Er ist mit Diabetes gestorben und wäre vielleicht auch ohne gestorben. Man kann nur versuchen, unnötige Risiken, wie beispielsweise das Rauchen, zu unterlassen und die Zuckerwerte zu optimieren, alles andere liegt nicht in unserer Hand. So ist meine Meinung.

  • Es verbessert also die Gehirndurchblutung?


    Spass bei Seite - Typ-2 ist alleine aufgrund des Blutzuckerprofils empfänglich für eine höhere Entzündungsneigung. Siehe http://circ.ahajournals.org/content/106/16/2067


    Bei Typ-2 und "typisch Tabletten" bleiben längere Blutzuckerpeaks nicht aus, was die Entzündungsneigung deutlich "pushed". Was dann am Ende bei rauskommt ist das höhere Risiko z.B. einen Herzinfarkt zu kassieren. Selbst wenn der "mittlere BZ eigentlich OK war".


    Moin,
    Was ist ein typisches Typ 2 Blutzuckerprofil, betrifft das nur Typ 2 mit Tabletten oder auch die mit Insulin
    Kannst Du mir ev. helfen


    MlG


    Hinerki

  • Was war schuld? ... Es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen.


    Du hast zwar Recht, aber hin und wieder tue ich es doch. Und zwar immer dann, wenn ich Meldungen lese im Stil von 'xxx Menschen sterben jährlich an Wasweißich'. Feinstaub oder Fehlernährung, Folgen von Alkohlmissbrauch oder Übergewicht, Ärztepfusch oder erhöhtem Blutdruck, Rauchen oder Diabetes etc.


    Abgesehen davon, dass, den Zahlen solcher Meldungen folgend, gefühlt mittlerweile halb Deutschland vollständig entvölkert sein müsste: Wie stellt man das fest? Was ist mit dem gestressten und übergewichtigen Raucher, der trotz Diabetes gern mal ein paar Bier und vielleicht dazu den ein oder anderen Williams genoss und dessen Kreislauf plötzlich streikte? War's nun der Diabetes oder das Rauchen oder der Stress? Oder geht der gleich in die Zahlen aller möglichen Todesursachen ein? Wird vielleicht gelost? Oder geht das nach der Intention des Schreiberlings? Und was ist mit dem normalgewichtigen, sportlichen Nichtraucher, der nie trank und dessen Kreislauf plötzlich ebenso versagte?


    Udo Pollmer, seines Zeichens studierter Lebensmittelchemiker, Buchautor und wissenschaftlicher Leiter des Vereins Europäisches Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften, sagte mal sinngemäß in einem Radio-Interview 'Dem Übergewicht werden sooo viele Todesfälle zugeschrieben. Aber wenn die Übergewichtigen alle an Folgen des Übergewichts sterben, dann würde das ja bedeuten, der Rest der Menschen stirbt an den Folgen des Normalgewichts'.


    Ich weiß nicht, wie es mit euch ist, aber mir geht diese Art von "Berichterstattung" inzwischen einfach mächtig auf den Zünder. Sorry, auch wenn's nicht wirklich hier her gehört, musste einfach mal raus.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Was ist ein typisches Typ 2 Blutzuckerprofil, betrifft das nur Typ 2 mit Tabletten oder auch die mit Insulin
    Kannst Du mir ev. helfen

    Ich kann nur vermuten, wie ein Typ-2 mit Insulin der Dosierung "wird schon passen, macht keinen Unterzucker" bei einem typisch deutschen Essen wie Schnitzel mit Pommes aussieht. So lange Restaktivität vorhanden ist, kaschieren die Reste der Bauchspeicheldrüse die Spitzen gegebenenfalls. Mit Tendenz zu "ne, jetzt nimmer". Also immer höheren Peaks und die Reste brauchen immer länger, um diese bis zur nächsten "blutigen Messung" zu kompensieren. Und schon schlussfolgert man ein "stimmt doch alles" obwohl es genau nicht der Fall ist.


    Deswegen der Vorschlag dir für 4 Wochen ein Libre zu gönnen um deine Reaktion auf "berechnete Mahlzeiten" zu beobachten. Weil mein mittlerer BZ ist ohne Reste besser als deiner. Was mir etwas über das Profil aussagt was bei dir vorliegen muss um diesen Messwert (sofern das Labor ähnlich misst) zu erklären. Ich hab mein Profil von nun kaum 3 1/2 jahren und alle Low Carb. Kaum ein Messwert über 200, meistens deutlich unter 160 in der Spitze. Und als "Belohnung" halt ne hohe 4 bis tiefe 5 beim mittleren BZ und genau Null Aktionen, bei der ich hektisch meinen BZ zügig nach oben bringen musste.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • :patsch:

    Die medizinische Wissenschaft hat zwar viele Schwachpunkte, aber ganz so saudoof sind die Mediziner dann doch nicht. In großen Studien kann man statistisch sauber und mit hoher Genauigkeit feststellen, wie viele Todesfälle, kardiovaskuläre Ereignisse, etc auf Diabetes-Erkrankungen zurückzuführen sind. Dabei werden selbstverständlich auch andere Risikofaktoren berücksichtigt. Das erlaubt natürlich nicht, in einem individuellen Einzelfall zu sagen „ohne Diabetes hätte er/sie keinen Herzinfarkt bekommen“, aber man kann sehr gut feststellen, um wie viel sich das Risiko für solche Ereignisse durch den Diabetes im Durchschnitt erhöht.
    Bei Typ 1 liegt der Schwerpunkt mehr auf mikrovaskulären Schäden (Nephropathie, Retinopathie, Polyneuropathie,..) als auf makrovaskulären Ereignissen wie z.B. Herzinfarkten. Dennoch muss man es sich nicht schönreden: Allein durch den Diabetes haben wir ein erhöhtes Risiko für all diese Erkrankungen und ettliche weitere. Je besser die BZ-Einstellung, desto geringer ist dieses Risiko. Bei einer vollständig einem Gesunden entsprechenden BZ Einstellung (die als Typ 1er nur durch konsequente Low Carb Ernährung und penible Insulintherapie möglich ist) ist der Risikofaktor Diabetes wahrscheinlich nahezu vollständig aufgehoben. Ob man nicht doch immer noch ein geringfügig höheres Risiko für einige Erkrankungen hat ist nicht ausreichend erforscht. Gut möglich wäre es, denn durch den unterschiedlichen Applikationsort (venöse statt portalvenöse Anflutung) ändert sich einiges am Wirkmechanismus des Insulins. Auch fehlt uns z.B. das C-Peptid, das nicht nur ein diagnostischer Marker ist, sondern auch eine Rolle im Zellstoffwechsel spielt, die noch nicht en detail geklärt ist.


    Mich ärgert es auch manchmal, wenn alles auf den Diabetes geschoben wird. Aber viele Dinge sind nunmal wirklich dem Diabetes anzulasten und auch das sollte einem bewusst sein.

    Einspruch. Diese Studien sind Beobachtungsstudien. D.h. es wird über einen langen Zeitraum beobachtet und dann versucht, Einflussgrößen auf die Ereignisse herauszufinden. Ob diese Einflussgröße aber tatsächlich die Ursache war, das wird nicht herausgefunden.
    Beispielsweise die Framingharm-Studie, da wurde seit den 40er Jahren Menschen in dem Örtchen Framingham beobachtet. Da gab es Diabetiker, und deren Herzinfarktrate war doppelt so hoch. Also: Diabetes = Risiko x2. Wäre ja einfach.


    Was aber mit genauerer Unterscheidung in Typ1 und Typ2? Fehlanzeige. Einfluss des A1C auf Risiko? Fehlanzeige.
    Diese Untersuchungen geben gerade mal den Hauch einer Ahnung vor, erbringen aber keinen einzigen Beweis.

  • Moin Grounded,
    nur kurz zu besser oder schlechter, den BZ betreffend.


    Mein BZ ist als ganz ausgezeichnet zu betrachten, weil er mit 134 fast exakt den Vorgaben des DiaDocs von Zielwert 130 folgt, ich vermute wegen Vermeidung von ev. Hypnos


    Die geforderten 130 machen mir natürlich etwas Schwierigkeiten in Hinsicht auf die 2 Stunden pp Werte, aber aufgrund meines Alters sieht mein DiaDoc da keine Probleme.


    Noch kurz zu Libre, ich vermute das Kosten entstehen werden und darum denke ich mein Arzt wird mich fragen, was ich mit meinen „tollen“ Werten denn damit anfangen will.


    MlG


    Hinerki
    Langzeitwert 6,3

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Ich finde 130 nicht toll, aber das musst du wissen. Deine Entscheidung bzw. die deines Docs, wenn du diese quasi delegierst. Und da du einiges an Zeit/Arbeit in deinen Rechner steckst und man Hobbys selbst bezahlt .... der Doc wird dir das Libre möglicherweise nicht aufschreiben.dürfen/können. Aber wenn du es nutzen würdest, ich WETTE du wirst binnen weniger Tage/Wochen deutlich schlauer was deinen BZ Haushalt angeht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Mir ist in den letzten Jahren 3x erzählt wurden das ein Diabetiker tot oder fast tot (Koma und dann später gestorben) aufgefunden wurde.
    Wird schon was dran sein, am plötzlichen Herztod und höherem Risiko dafür.
    Ich hatte neulich eine Hypo mit 2, mmol (bei mir selten) und dachte mir fällt dabei das Herz raus, wenn man da vorgeschädigt ist, vielleicht noch durch stumme Infarkte, kann es schnell gehen.
    Ansonsten glaube ich aber, das Stress schlimmer ist als hoher BZ. Da die Entzündung im Körper permanent die Gefäße schädigt.


    Passt auf Euch auf!!!

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich finde 130 nicht toll, aber das musst du wissen. Deine Entscheidung bzw. die deines Docs, wenn du diese quasi delegierst. Und da du einiges an Zeit/Arbeit in deinen Rechner steckst und man Hobbys selbst bezahlt .... der Doc wird dir das Libre möglicherweise nicht aufschreiben.dürfen/können. Aber wenn du es nutzen würdest, ich WETTE du wirst binnen weniger Tage/Wochen deutlich schlauer was deinen BZ Haushalt angeht.


    Moin
    bevor ich gebeten wurde meinen BZ auf 130 einzustellen lag er bei etwa 100,.


    Aber durch deinen Vorschlag zu wetten bekommt die Angelegenheit jetzt eine sportliche Note, Du meinst sicher da wären häufiger Spitzen von über 220 dabei oder verstehe ich Dich falsch.


    MlG


    Hinerki


  • bevor ich gebeten wurde meinen BZ auf 130 einzustellen lag er bei etwa 100,.


    Aber durch deinen Vorschlag zu wetten bekommt die Angelegenheit jetzt eine sportliche Note, Du meinst sicher da wären häufiger Spitzen von über 220 dabei oder verstehe ich Dich falsch.

    Wenn du nicht gerade "Low Carb" machst - ja, sicher, du verstehst mich nicht falsch. Das hängt individuell genau so sicher davon ab wie lange du schon Typ-2 hast und ob bei dir noch Reste "am Arbeiten" sind oder bereits die kollektive Verweigerung stattgefunden hat. Je "toter" desto sicherer hast du sehr deutliche Schwankungen. Bei mir reicht bereits ein Glas Latte Macciato aus um den BZ mit rund +60 zu beaufschlagen. Rund 350 ml Milch sind 15-20g Milchzucker.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.