Über und Unterzucker bei rel normalen Zuckerwerten?

  • 10l (pro Tag) stellt das Maximum der Nierentätigkeit dar? Wo hast Du das denn her und was passiert wenn's 11 oder mehr l werden? Nierenversagen?

    Ist natürlich nicht richtig. Selbst bei einem Gesunden produzieren die Nieren pro Tag 160-180 Liter Urin. Das ist allerdings der Primärharn, von dem das meiste (bis auf 1,5 bis 2 Liter) wieder rückresorbiert wird.


    Für Diabetiker interessant: im Primärharn landet auch Glucose. Und davon kann der Körper nur eine bestimmte Menge rückresorbieren. (Nierenschwelle). Alles was nicht rückresorbiert wird bleibt im Sekundärharn. Und weil Glucose osmotisch Wasser bindet, geht dann auch mehr Wasser verloren, was zur Polyurie (Viel Urin) und dann auch konsekutiv zur Polydipsie führt: Man hat viel Durst, weil man viel Pinkelt (und nicht umgekehrt)
    Und um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Natürlich kann man auch mit völlig normalen BZ-Werten unterzuckert sein. Hypoglykämie ist eben nicht das selbe wie Unterzuckerung. Hypoglykämie kann man nur messen und Unterzuckerung kann man nur spüren. Wenn jemand lange Zeit hohe Wertte gewohnt ist (wie ein unentdeckter DM2er), dann kann der auch schon bei 150 unterzuckern. (Fragt mal euren Diabetologen, der kann das i.d.R. bestätigen)
    Andererseits kann ein sehr langsam sinkender BZ bei ansonsten gut gefüllten Glucosereserven auch mal ohne Unterzuckerung ablaufen. War bei mir seinerzeit so bei der Ersteinstellung: das Labor im KH hat einen Wert von 26 mg/dl gemessen und ich hab davon rein gar nichts gespürt.
    Die Geschwindigtkeit, mit der der BZ sinkt, hat da einen Einfluss drauf. Deswegen hat man bei Hypos durch ein Zuviel an Bolus i.d.R. heftigere Symptome als bei Hypos durch zuviel Basal.
    Viele Grüße
    Jörg

  • In diesem Thema wurde vieles geschrieben und auch Tatsachen genannt, ich denke ich schließe das Thema, sonst wandert es aus.

    Gruß


    Hans :family:


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    seit 12.07.2006 mit CSII