Insulin wirkt "zu lange"?

  • Ist das mit Fiasp kontrollierbarer


    Nach der Dokumentation (nicht selbst getestet) ist nur der Wirkeintritt etwas schneller.
    An der Dauer hinten raus aendert sich kaum was.
    Ausserdem berichten verschiedene Tester, dass sich der Faktor eher vergroessert. Was dann bedeutet dass die


    Langzeitwirkung eher noch laenger wird, weil du noch mehr spritzen musst.


    LG
    Martin

  • Aber auch wenn es insgesamt gleich lange wirkt, so doch nicht so stark. Wenn es früher und stärker anflutet, dann muß ja schlicht am Anfang schon mehr verbraucht werden. Somit kann hintenrum nicht mehr so viel kommen.

  • Hallo,


    wie hier schon zu lesen war, ist ein Anstieg von 150mg/dl 60 Miunten nach dem Bolus – spritz-Ess-Anstand – Nahrungsaufnahme normal.
    Wenn man die Insulindosis stark erhöht, um diesen normalen Anstieg zu verhindern, dann bekommt man einige Stunden nach dieser Über-Insulinierung Probleme mit einem Niedriegzucker, welchen man aber mit einer zeit- und mengengerechten Zwischenmahlzeit abfangen kann bzw. muss.
    Wie auch immer man einen BZ-Anstieg nach Mahlzeiten minimiert, eine Überdosierung ist nicht unbedingt die beste Lösung.
    Ich habe mal die theorethische Wirkdauer von Analog-Insulin als Kurve dargelegt.
    Dem Algorithmus liegt folgendes zugrunde: Verdreifachung(3) der Dosis = Verdoppelung(2) der Resorbsionszeit.
    Die Formeln(2) findet man auch im Forum.


    Mit Gruß

  • Danke, das ist wenigstens mal ein Wert, mit dem ich arbeiten kann.. 150 kommt mir halt sehr viel vor, vor allem, weil der Alarmwert beim CGM bzw. bei vielen Apps und Diagrammen bei 200-250 liegt, und da kommt man ja quasi ganz automatisch dann dran. Ich hab eben 2 Vollkornbrote mit Wurst gegessen (55g KH) und bin ziemlich genervt, dass mein Dexcom gerade wieder den >230er-Grenze Alarm geheult hat, davor hatte ich schön stabile 115.
    Selbst dieses AGP Ding (wohl sowas wie ein offiziell anerkannter Zielbereich) geht von 70-180 aus, alles drüber gilt als doof.


    Was mich aber weiterhin irritiert: Die 2h Regel. 2 Stunden nach dem Essen sollte der Zucker sich wieder auf einen guten Wert eingependelt haben. Zum einen fängt bei mir der Anstieg meist erst 20-30 Minuten nach dem Essen an, und geht dann durchgängig für 2 Stunden oder so weiter, zum anderen wirkt das Insulin doch nunmal bis zu 4-5h, da wäre ein "guter" Wert nach 2h doch quasi ein Garant für eine Hypo nach 4h, oder wie?

  • wann sollte deiner Meinung nach das Essen ankommen?
    wenn du reinen Zucker (Einfach-Zucker) isst, hat der Körper damit nicht viel zu tun.
    bei mehrwertigen Zuckern und Kohlenhydraten muss er diese erst aufspalten, bis sie als Einfachzucker vorliegen. das dauert etwas...


    wie viel Insulin-Einheiten brauchst du theoretisch für diese 55g.
    ich glaube, die Menge der KH ist teilweise nicht bzw.nur in Kombination aussagekräftig.
    bei einem Faktor von eins wären das 5-6 IE, bei einem Faktor von 2 schon 11 IE.
    mein persönlicher Eindruck ist, dass subkutan nicht "unendlich" aufgenommen werden kann.


    Hast du mittlerweile das Splitten auf zwei Spritzstellen mal ausprobiert?

  • Moin Arakon.
    @Was mich aber weiterhin irritiert: Die 2h Regel. 2 Stunden nach dem Essen sollte der Zucker sich wieder auf einen guten Wert eingependelt haben.
    Diese 2 Stunden Regel hängt mMn sehr von der Art der Kh. ab, so werden Zucker oder Hülsenfrüchte bei gleicher Kh. Menge ein sehr unterschiedliches Zeitverhalten in der Anschwemmung zeigen.


    MlG


    Hinerki


  • Diese 2 Stunden Regel hängt mMn sehr von der Art der Kh. ab, so werden Zucker oder Hülsenfrüchte bei gleicher Kh. Menge ein sehr unterschiedliches Zeitverhalten in der Anschwemmung zeigen.


    Stimmt

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Aufsplitten tu ich bei Injektionen über 18 Einheiten mittlerweile. Bisher brauchte ich für die 55g KH Mittags 10 Einheiten. Heute hätte ich offenbar locker 14 Einheiten spritzen müssen. Die Brote sind jetzt 2.5h her, der Zucker sitzt bei 254 und rührt sich kaum noch von da, seit gut einer halben Stunde.


    Beknackterweise ist Abends, wenn ich meist deutlich mehr und vor allem variablere KH esse (warme Mahlzeit), der Zucker mittlerweile viel besser unter Kontrolle.
    Ich bin mittlerweile auch auf Fiasp, d.h. die Insulinaufnahme sollte deutlich schneller als beim Novorapid klappen.

  • Aufsplitten tu ich bei Injektionen über 18 Einheiten mittlerweile. Bisher brauchte ich für die 55g KH Mittags 10 Einheiten. Heute hätte ich offenbar locker 14 Einheiten spritzen müssen. Die Brote sind jetzt 2.5h her, der Zucker sitzt bei 254 und rührt sich kaum noch von da, seit gut einer halben Stunde.


    Beknackterweise ist Abends, wenn ich meist deutlich mehr und vor allem variablere KH esse (warme Mahlzeit), der Zucker mittlerweile viel besser unter Kontrolle.
    Ich bin mittlerweile auch auf Fiasp, d.h. die Insulinaufnahme sollte deutlich schneller als beim Novorapid klappen.


    Moin Arakon,
    mich würden Deine Zeitfaktoren über den Tag so von 7-20 Uhr interessieren um Deine BZ Werte besser verstehen zu können.


    Aber nur wenn Du Lust hast zu antworten, weil ich weiß, dass ich nerve.


    MlG


    Hinerki

  • Was meinst du mit Zeitfaktoren?


    Die Menge IE für eine BE zu unterschiedlichen Tageszeiten.
    Z. B. morgens um 7 eine BE = 2 IE, mittags 1 BE = 1 IE usw. inclusive das Verhältnis in den Zwischenzeiten.


    MlG


    Hinerki

  • Wenn ich das mal wüsste, das scheint bei mir täglich neu gewürfelt zu werden. Grob momentan:


    Morgens um 6:30, wenn ich frühstücke: 5 Einheiten fürs Aufstehen selbst, plus 1 KHE = 1.4 IE
    Mittags, 10:30 rum, jedenfalls offenbar bis gestern noch: 1 KHE = 1.9 IE
    Abends, 19 Uhr rum, warme Mahlzeit: 1 KHE = 2.5 IE


    Dazwischen, keine Ahnung.

  • Wenn ich das mal wüsste, das scheint bei mir täglich neu gewürfelt zu werden. Grob momentan:


    Morgens um 6:30, wenn ich frühstücke: 5 Einheiten fürs Aufstehen selbst, plus 1 KHE = 1.4 IE
    Mittags, 10:30 rum, jedenfalls offenbar bis gestern noch: 1 KHE = 1.9 IE
    Abends, 19 Uhr rum, warme Mahlzeit: 1 KHE = 2.5 IE


    Dazwischen, keine Ahnung.


    Moin Arakon,
    eigentlich geht es so nicht.
    Die Berechnung Deiner IE für verzehrte BE muß doch irgendeiner Regel folgen sowohl für die Menge der BE als auch für die Tageszeit.


    MlG


    Hinerki

  • hinerki, akzeptiere das doch so was Arakon geschrieben hat.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Die Regeln stehen doch da. Was dazwischen ist, weiß ich nicht, weil ich a) nicht die Zeit habe, auf der Arbeit lustig zu experimentieren, und b) ich zu den Zeiten so gut wie nie esse, es also gar nicht relevant ist.


  • Aufsplitten tu ich bei Injektionen über 18 Einheiten mittlerweile.



    Mein Ansatz: alles über 10 IE wird auf zwei Orte verteilt. Die bekannten Wirkzeiten der Insuline sind meines Wissens nach bei etwa 7IE bestimmt worden.

  • [Blockierte Grafik: http://www.mein-diabetes-blog.com/wp-content/uploads/2017/06/Bildschirmfoto-2017-06-23-um-21.08.28.png]


    Fiasp wirkt genauso lang wie Novorapid. Liegt auch daran, dass es in den Hauptbestandteilen das gleiche Insulin ist. Aber mit 5 Stunden kommt man ganz gut hin und die Gefahr, dass man überkorrigiert verschwindet, wenn man 5 Stunden ansetzt. Bei mir läuft es so in der Pumpe und klappt ganz wunderbar.


    Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Danke, das ist wenigstens mal ein Wert, mit dem ich arbeiten kann.. 150 kommt mir halt sehr viel vor, vor allem, weil der Alarmwert beim CGM bzw. bei vielen Apps und Diagrammen bei 200-250 liegt, und da kommt man ja quasi ganz automatisch dann dran. Ich hab eben 2 Vollkornbrote mit Wurst gegessen (55g KH) und bin ziemlich genervt, dass mein Dexcom gerade wieder den >230er-Grenze Alarm geheult hat, davor hatte ich schön stabile 115.
    Selbst dieses AGP Ding (wohl sowas wie ein offiziell anerkannter Zielbereich) geht von 70-180 aus, alles drüber gilt als doof.


    Was mich aber weiterhin irritiert: Die 2h Regel. 2 Stunden nach dem Essen sollte der Zucker sich wieder auf einen guten Wert eingependelt haben. Zum einen fängt bei mir der Anstieg meist erst 20-30 Minuten nach dem Essen an, und geht dann durchgängig für 2 Stunden oder so weiter, zum anderen wirkt das Insulin doch nunmal bis zu 4-5h, da wäre ein "guter" Wert nach 2h doch quasi ein Garant für eine Hypo nach 4h, oder wie?


    Hallo,


    vielleicht zur Erklärung, diese 150mg/dl über dem Ausgangswert bei Nahrung mit hohem glykämischen Index und Verwendung von Analog-Insulin mit Spriz-Ess-Abstand stammen von dem Diabetologen R. Ryan, Universität Newcastle, Australien.
    Es handelt sich bei den Werten um BZ-Werte, und dass diese Steigerung von ca. 150mg/dl nach 60min im Blut nachgewiesen wurde– bedeutet, dass die darauf folgende Gewebezuckersteigerung später erfolgen sollte.
    Im Weiteren ist im Blut nach ca. 210min (ca. 3,5 Stunden) der Ausgangswert wieder erreicht worden.
    Also sollte im Gewebezucker dieser Ausgangswert deutlich später erreicht werden.
    Leider ist es aber so, dass dieser Beispiel-Verstoffwechselung eine ausgeglichene Basalversorgung zugrunde liegt,
    die so nur mit einer Pumpe hergestellt werden kann.
    Wenn die Basalversorgung mit einem Langzeitinsulin hergestellt wird, dann kann man nicht so strenge Maßstäbe anlegen.
    Zum Einen hat jedes Langzeitinsulin eine Profilierung, welche immer irgendwelche Schwächen hat und folglich jede Kalkulation irritiert.
    Levemir ist wohl das Langzeitinsulin mit den nachgewiesenermaßen geringsten Schwankungen von Tag zu Tag,
    dennoch schwankt die Wirkung dieses Insulins. Im Klartext bedeutet dies, dass ein Langzeitinsulin heute anders als gestern wirkt und auch morgen anders wirken wird.
    Wenn eine Insulinwirkung nicht oder nur schwerlich berechenbar ist, dann sollte auch die Basalversorgung in die Überlegungen einbezogen werden.


    Mit Gruß