Erklär mir mal jemand Salat.

  • Du kannst grünen Salat nicht auf Basis von KH oder EW berechnen. Alles, was auf Grund vom Volumen her zu einer Dehnung des Dünndarms führt, erhöht den BZ. Du könntest Sägespäne mit 0 g KH und EW essen und es würde Deinen BZ erhöhen.


    Doch kann ´man. Kohlenhydrate (bzw Fett und Eiweiß, hier nicht vorhanden) berechnen, und dafür bolen. So läuft das. Dem Dickdarm ist die Sägespäne völlig egal, so lang sie keine KH hat.




    Am einfachsten löst Du Dein Problem, indem Du die gleiche Portion 2 oder 3 Tage hintereinander isst. Die korrekte Insulindosis ergibt sich aus der BZ Differenz aus Startwert vor dem Essen und BZ 5 Stunden nach dem Essen. IMO wird es für so eine Mahlzeit mit wenig KH notwendig sein, dass Novorapid auf zwei Injektionen aufzusplitten: eine Injektion zum Essen, die Zweite 2 bis 2,5 Stunden nach dem Essen. Besser und einfacher für so eine Mahlzeit wäre vermutlich Actrapid. Spätestens am dritten Tag sollte die erforderliche Insulinmenge klar sein.


    Nur, wenn das Basalrate darunter stimmt und er kein aktives Insulin mehr intus hat. Fiasp wirkt 5 Stunden, also darf auch kein aktives Insulin mehr drin sein, dann könnte der Versuch klappen.
    Bei Fett und Eiweiß macht es Sinn, den Bolus zu splitten, aber nicht bei so einer geringen Menge Salat! Mit Fiasp sollte so eine unkomplizierte Mahlzeit einfach zu bolen sein. Falls es nicht klappt, liegt der Fehler meist immer im Basal und den Faktoren.


    Tomaten sind botanisch kein Gemüse, sondern Obst (Beeren) und führen sogar bei manchen Stoffwechselgesunden zu postprandialen BZ Anstiegen. Da hilft Google weiter…


    Auch hier macht es die Menge aus.


    Auf Grund von Deinen Laserungen und dem KH reduzierten Abendessen schließe ich darauf, dass Dir u. U. das Buch Diabetes Solution von Dr. Richard K. Bernstein weiterhelfen könnte. Darin findest Du klare Instruktionen, wie man dauerhaft einen HbA1c von unter 5 % realisiert und dadurch u. U. unerwünschte Prozesse stoppt oder manche Schäden rückgängig macht.


    Hba1c unter 5? zu niedrige Werte führen genauso zu Schäden wie dauerhaft hohe Werte. Aber jeder wie er meint.....

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Auf Grund von Deinen Laserungen und dem KH reduzierten Abendessen schließe ich darauf, dass Dir u. U. das Buch Diabetes Solution von Dr. Richard K. Bernstein weiterhelfen könnte. Darin findest Du klare Instruktionen, wie man dauerhaft einen HbA1c von unter 5 % realisiert und dadurch u. U. unerwünschte Prozesse stoppt oder manche Schäden rückgängig macht.


    Schon mal einen HbA1c unter 5 gehabt, danke ich schon aber bitte nie wieder.
    Das ist allerdinges schon über 30 Jahre her.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hast du immer mit Fiasp gearbeitet? Vielleicht musst du dein Insulin wechseln. Fiasp wirkt ja auch nicht bei jedem gleich gut.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Nein, erst seit einigen Wochen. Vorher Novorapid.
    Mein Arzt ist zufrieden mit allen Werten, HbA1c 6,2%, den Salat kann er sich auch nicht erklären, aber ich soll abends auf Novorapid zurückgehen und Fiasp morgens und mittags, er meint, die langsamere Wirkkurve könnte besser fürs Abendessen sein.

  • hallo, habe gerade zu diesem thema interressante infos gelesen ( Zeevi D et al. Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses. Cell 2015; 163: 1079-109 https://www.cell.com/cell/pdf/S0092-8674(15)01481-6.pdf ).
    darüber hinaus vermisse ich persönlich immer die aspekte (neben den kohlehydratangaben, die ja nur ein teil des gesamtzusammenhangs bilden), wie z.b. psychische situationen, körperliche befindlichkeiten.... u.s.w. alles das ist einem vielleicht gar nicht so bewusst. ausserdem kann ich mich immer nur wundern, wenn jemand bei werten ab 175 -200 mg/dl blutzucker panik bekommt. da hätte ich ja in fast 50 jahren diabeteszugehörigkeit schon mehrere herzinfarkte haben müssen. (nicht böse sein, jeder muss selber wissen, wie er sich am besten stresst.
    den obigen artikel habe ich über den accu-check newsletter empfangen.
    viel vergnügen weiterhin mit der lebensaufgabe : diabetes.


    schönensommernochundallzeitgutewerte


    michael

  • Eine Dehnung des Dünndarms verursacht eine Erhöhung des Blutzuckers? Habe ich das richtig verstanden? Bitte erkläre mir das. Dann wäre ja Rohkost ganz übel für den BZ und z.B. Vollwertköstler schwören gerade darauf.


    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Was mir noch auffällt, Tomaten und Zwiebeln haben auch Kohlenhydrate (wenn auch nicht viel), vielleicht war die Menge Insulin eben doch etwas wenig.

    █══════████████████────────
    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Moin,
    bei mir fließen automatisch alle Essensbestandteile und dessen Mengen an Kh., Fett und Protein in die IE Berechnung ein.
    Die IE werden erst mit dem Basisfaktor und das Ergebnis mit dem Zeitfaktor multipliziert.
    FPE werden getrennt berechnet, weil der Zeitfaktor immer abweicht auch ein SEA kann eine Rolle spielen
    Mit der Methode bin ich bisher sehr gut gefahren,
    Die immer wieder vorgetragene Meinung Gemüse kann bis zu einer bestimmten Menge vernachlässigt werden halte ich bei Diabetikern mit hoher Resistenz für gefährlich.


    Lieber ausprobieren als Hyper zu riskieren


    MlG


    Hinerki

  • Für so einen Salat insuliniere ich gar nicht. Das ganze Gemüsezeug ist so langsam, daß es meinen BZ nicht beeinflußt. Und die zwei g Zucker dürften jetzt auch nicht so reinhauen. Aber Jeder ist anders. Bei mir würde diese Mahlzeit nichts oder nur minimal was ausrichten. Aber eine Sache fällt mir ein: war das vieleicht so ein süßer Essig? Die enthalten oft überraschend viele KH.

    -Please stand by-

  • Für so einen Salat insuliniere ich gar nicht. Das ganze Gemüsezeug ist so langsam, daß es meinen BZ nicht beeinflußt. Und die zwei g Zucker dürften jetzt auch nicht so reinhauen. Aber Jeder ist anders. Bei mir würde diese Mahlzeit nichts oder nur minimal was ausrichten. Aber eine Sache fällt mir ein: war das vieleicht so ein süßer Essig? Die enthalten oft überraschend viele KH.


    Das geht mir genauso. Aber das ist vermutlich individuell. Im Sommer bewege ich mich auch viel - das spielt vielleicht auch eine Rolle.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).

  • Für so einen Salat insuliniere ich gar nicht. Das ganze Gemüsezeug ist so langsam, daß es meinen BZ nicht beeinflußt. Und die zwei g Zucker dürften jetzt auch nicht so reinhauen. Aber Jeder ist anders. Bei mir würde diese Mahlzeit nichts oder nur minimal was ausrichten. Aber eine Sache fällt mir ein: war das vieleicht so ein süßer Essig? Die enthalten oft überraschend viele KH.


    Stimmt, 25g KH auf 100ml ist ne Ansage (Balsamico). Allerdings benutzen wir im Salat immer exakt 1 Esslöffel Essig.. 15ml, also nicht mal 4 Gramm KH aus dem Essig.
    Heute hatte ich mal wieder nen generell sehr guten Lauf, grüner Salat mit Gurke und Zwiebel, Hähnchenspieße mit Paprika, Tomate und Zwiebel, und einen gekochten Maiskolben mit Kräuterbutter dazu, danach noch eine goldene Kiwi zum Nachtisch.. Höchstwert nach dem Essen 128, jetzt, 2.5h später, bei 111.
    Wenn es nur immer so laufen würde...

  • Hallo Arakon,
    diese beiden Mahlzeiten (vorheriger Beitrag bzw. erster Beitrag dieses Threads) kannst du aber nur schlecht vergleichen:
    Während Du im ersten Beitrag 13g KH pro Mahlzeit berechnet hast, dürften dies im vorherigen Beitrag (gestern) aufgrund des Mais und der Kiwi deutlich mehr gewesen sein.


    Aus eigener Beobachtung möchte ich anmerken, dass der BE-Faktor nicht zwingend linear ist.
    Ich z.B. berechne für eine Mahlzeit mit...
    10g KH -> 2,5 IE Insulin
    100g KH -> 7,0 IE Insulin
    mit ensprechenden Abstufungen dazwischen.


    Das ist das Ergebnis von Try and Error.
    Eine biochemische Erklärung habe ich dafür nicht. Hat vermutlich etwas mit Insulinresistenz und/oder Gluconeogenese zu tun, wenn man im Low-Carb-Bereich unterwegs ist.
    (Beides keine schlimmen Dinge. Machen die Sache aber nicht unbedingt einfacher.)


    Außerdem fallen bei geringen KH-/Insulinmengen andere Effekte wie Stress oder Bewegung deutlich stärker ins Gewicht. Vielleicht war das Fernsehprogramm am ersten Abend zu spannend :)


    Beste Grüße
    Ove

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Moin Ove,
    es wird zur linearität, an die ich bisher auch glaubte, geschrieben es könnte sich um eine Potenzierung von Fehlerfaktoren
    handeln,
    Ein Fehler bei 1-2 BE kann sich bei 6 BE ganz anders auswirken.
    Ich werde ca.2 Stunden nach dem aufstehen um sicher zu sein einen auf Zucker basierenden BE Test mit wechselnden Mengen durchführen. macht zwar keinen Spaß, kann aber Erleuchtung bringen.


    Es interessiert mich einfach.


    MlG


    Hinerki

  • Im direkteren Vergleich hatte ich heute wieder Salat, 1 Tomate, 1 kleine Zwiebel, 1 Dose Erbsen, 3 Spiegeleier. Nach Packung bzw. Internet mit Abwiegen usw. ~18g KH. 7 Einheiten gespritzt, ohne SEA diesmal. Zucker stieg um 20 Punkte und blieb seitdem (3.5h) dort.
    D.h. für mich, ich kann bei solchen recht KH-armen Gerichten nicht meinen üblichen Faktor rannehmen, sondern muss ihn erhöhen.. Tendenziell hab ich das Gefühl, dass bei Fiasp besonders der Anstieg der Dosis umgekehrt expotential ist. D.h. wenig KH braucht einen hohen Faktor (Beispiel 10:3 oder sogar 10:4), mehr KH aber dann zunehmend weniger. Bei einer 100g KH Mahlzeit würde ich maximal 20-21 IE spritzen, also 10:2.

  • Aracon, ich bin ganz erstaunt über Deinen Insulinbedarf. Ein grüner Salat benötigt bei Dir 7 IE? So was kenne ich nur von Typ2ern. Kann es sein, das Du eine Insulinresistenz hast? Ich brauche 9IE +/- für eine Pizza. :pupillen:

    -Please stand by-

  • Pizza ist bei mir ein ~16+6 Einheiten Essen, minimum. Mein Bedarf war schon immer hoch und könnte auch mit meinem mittleren Übergewicht zu tun haben. Ich hab vor 3 oder 4 Jahren und 43 kg mehr sogar noch erheblich mehr gebraucht, da waren bei nem KH-haltigen Abendessen durchaus mal 35+ Einheiten fällig.

  • Heute wieder so ein bescheuerter Ausreißer. Grüner Salat, Dressing mit 1/2 Esslöffel Zucker, eine Tomate, halbe Zwiebel, ne Dose Thunfisch. Rechnerisch deutlich unter 15g KH.
    Die selbe Konstellation letztes WE, 6 Einheiten gespritzt, 20 Minuten im Vorraus. 2h später auf die Schnauze gefallen, Zucker bei 60.
    Heute Abend: 4 IE gespritzt, 20 Minuten vorher, Zucker schoß innerhalb weniger Minuten hoch auf 200 (von 130). Seitdem 3 und 2 IE zusätzlich gespritzt, steht immer noch bei 180 und macht seit 2h keinerlei Anstalten, sich zu bewegen.


    Kann doch nicht angehen, dass ein verdammter grüner Salat völlig unberechenbar ist?

  • Heute wieder so ein bescheuerter Ausreißer. Grüner Salat, Dressing mit 1/2 Esslöffel Zucker, eine Tomate, halbe Zwiebel, ne Dose Thunfisch. Rechnerisch deutlich unter 15g KH.
    Die selbe Konstellation letztes WE, 6 Einheiten gespritzt, 20 Minuten im Vorraus. 2h später auf die Schnauze gefallen, Zucker bei 60.
    Heute Abend: 4 IE gespritzt, 20 Minuten vorher, Zucker schoß innerhalb weniger Minuten hoch auf 200 (von 130). Seitdem 3 und 2 IE zusätzlich gespritzt, steht immer noch bei 180 und macht seit 2h keinerlei Anstalten, sich zu bewegen.


    Kann doch nicht angehen, dass ein verdammter grüner Salat völlig unberechenbar ist?


    Moin,
    und wie war Dein BZ vor dem essen?


    MlG


    Hinerki