IKK und BKK ziehen sich aus Diabetes-Versorgung zurück!?

  • Hallo Forum,


    laut meiner Diapraxis geht derzeit ein Schreiben der KV Niedersachsen Hannover raus, in der darüber informiert wird, dass die IKK und BKKs sich aus der diabetischen Versorgung zurückziehen und somit nicht mehr behandelt werden dürfen bzw. auch keine Rezepte mehr ausgestellt werden dürfen. Die Änderung soll ab 01.01.2019 erfolgen.


    Kann das wirklich wahr sein, dass sich eine Krankenkasse so aus der Solidargemeinschaft verabschieden kann und einzelne Chronische Krankheiten ausschließen soll?


    LG
    Joanna

  • Das sagte mein Diabetologe auch, dass er nicht nachvollziehen kann, wie das von statten gehen soll, zumal dann ja zum 01.01. schon eine neue KV gefunden sein muss (bzw. schon Monate vorher aufgrund der Kündigungsfristen). Das Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung liegt dort auf jeden Fall seit heute vor und geht im Moment an alle Dia-Praxen / Dia-Ambulanzen.

  • Komisch, ist es nicht so, dass KK pro chronisch Kranken so etwas wie Boni/ Zuschüsse bekommen, die weiter über dem liegen, was deren Versorgung kostet? So hat es mir mal eine Ärztin erzählt.


    Auch was den gegenwärtigen harten Wettbewerb untereinander betrifft, würde eine derartige Entscheidung der KK wenig Sinn machen.

  • Wenn die nicht mehr alles übernehmen darf man ja sicher auch weniger Geld überweisen. ;)

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Es ist den gesetzlichen Krankenkassen nicht möglich sich aus der Kostendeckung für die Grundversorgung im Krankheitsfall zu entbinden. Genau dieses müssen sie mindestens liefern. Was eine Grundversorgung im Krankheitsfall ist, ist gesetzlich geregelt. Und die Behandlung von Diabetes ist dort auch geregelt.

  • Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass die Chroniker-Programme gemeint sind. Für Patienten die im DMP angemeldet sind bekommen die Ärzte ja ein wenig mehr Geld.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Also mein Diabetologe sagte ausdrücklich, dass damit gemeint sei, dass für diese Krankenversicherungen ab 01.01.2019 keine Rezepte oder sonstige diabetologische Behandlungen mehr möglich wären.
    Wie das genau funktionieren soll, da es faktisch ein Ausstieg aus der Solidargemeinschaft wäre, war ihm auch nicht klar.

  • Dann bin ich mal wirklich gespannt was die nächsten Wochen ergeben und was damit tatsächlich gemeint sein soll.
    Denn dieses Schreiben erhält in diesen Tagen wohl jede Dia-Praxis.

  • Es geht offenbar um einzelne Abrechnungsziffern für diabetische Schwerpunktpraxen. Keine Ahnung, was diese GOP konkret beinhalten. Muss ich erst ergoogeln.



    http://www.kvn.de/Medien/Publi…aa-aaaa-aaaa-000000000012


    Rundschreiben 2018 anklicken, dann oben unter August gucken


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/33646592ur.jpg]

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

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  • Ich kenne deinen Dia-Doc ja nicht näher, aber vielleicht wollte er ja auch nur vorsorglich etwas Stimmung gegen die beteiligten KV machen. Immerhin scheint ja auch die Praxisfinanzierung generell betroffen (Strukturpauschalen f. DSP).


    Die Versorgung des diabetischen Fußsyndroms durch DSP ist auch gestrichen, wenn ich die GOP richtig gedeutet habe.


    Und Schulungen sind eh überbewertet. Wissen ist Macht, und damit kann der gemeine Insulinist doch gar nicht umgehen.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Eine wirklich gute Schulung mit Hintergrundwissen habe ich nur in der Reha erlebt.


    In der Praxis wurde eher das nötigste Grundwissen vermittelt. Wobei das auch weiterhin erforderlich sein wird. Womöglich wird etwas Neues ausgehandelt.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Womöglich wird etwas Neues ausgehandelt.


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    Gruselnde Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!