Heutiger Nano (3Sat) Beitrag: "Computergesteuerte" Insulinpumpe


  • Das ist aber wie gesagt nur meine Vermutung!


    Ach vermute doch was Du willst ;) Die Rede ist eindeutig von einer selbstgebauten Pumpe mit Software die auf Linux basiert.


    Habe ich es richtig verstanden, dass der Ingenieur in diesem Beitrag der Mia zu dem "selbstgebastelten" Closed Loop verholfen hat oder ist er der Vater oder ein Verwandter?


    Vater oder Verwandter? Keine Ahnung wie kommst Du darauf? Es wird gesagt, "...deshalb bauen andere die Computer-Pumpe selbst." Dabei wird der Ing. gezeigt


    Die komplette Pumpe wird ganz sicher nicht im 3D Drucker erstellt. Wieso sollte man das auch machen?


    Eben und wer hat das Deiner Meinung nach behauptet? Die Rede war vom Gehäuse.
    Muß man jedem dem Beitrag bis ins kleinste darlegen, erklären? :D Schaut ihn euch bis ihr alles bis ins kleinste verstanden habt an.
    :devil:

  • Merkwürdig an diesen Beitrag ist die Grafik, die beschreiben soll wie man den Bolus abgibt (min1:26 ff). Die Kleine soll so viel Einheiten Insulin bekommen, wie der Gewebezuckerwert des Libre anzeigt, oder verstehe ich das nur falsch?

  • Man darf in solchen Fernsehbeiträgen das gezeigte und dazu gesagte niemals wörtlich nehmen. Die Grafik ist super, um zu zeigen, wie es prinzipiell funktioniert. Es wird halt das zum gemessenen Blutzuckerwert passende Insulin gepumpt. Der tatsächliche Faktor ist uninteressant.


    Wenn du es genau nehmen willst, war der Katheterschlauch in der Grafik auch leer und wurde dann beim Bolus erst gefüllt. Insulinpumpenträger bekommen bei der Darstellung eine Gänsehaut. Aber das macht nichts, weil Verständlichkeit des Prinzips so verständlicher ist.


    Die Pumpe ist selbstverständlich eine VEO, das blaue gedruckte Gehäuse beinhaltet die Elektronik. Bei der gezeigten Selbstbaulösung ist die Elektronik ein externer Teil der Pumpe und wird deshalb eben auch Pumpe genannt. Wenn das die komplette Pumpe gewesen sein sollte, wäre ja auch unverständlich, dass dort kein Katheterschlauch herauskommt.

  • Bei 05:08 äußert die Sprecherin: "und so hat auch er einen Minicomputer für Mias Insulinpumpe gebaut. Das Gehäuse kommt aus dem 3-D-Drucker und das Gerät funktioniert."

  • Bei 05:08 äußert die Sprecherin: "und so hat auch er einen Minicomputer für Mias Insulinpumpe gebaut. Das Gehäuse kommt aus dem 3-D-Drucker und das Gerät funktioniert."


    Ich denke damit wollen die Medien-Menschen zeigen, dass alles sehr modern ist ....Apropos Medien: Habe ich schon erzählt, dass ich früher irgend einen Job bei den Medien annehmen wollte. Der Job war egal Hauptsache Medien ;-)


    Cindbar: Ich denke, dass Du da vollkommen recht hast. Bei den Beiträgen, die auch nur so kurz sind, geht es nur um die Darstellung des Prinzips und nicht um einen Lehrfilm, der alle Grundsätze der Diabetestherapie vermittelt.

  • a) Was tut das System gegen fallenden Blutzucker?

    • Die wünschenswerte Antwort wäre: "Es pumpt Glucagon". Das geht mangels verfügbarem pumpentauglichem Glucagon noch gar nicht und würde noch eine zweite Pumpe benötigen.
    • Eine mögliche Antwort wäre: Das System hört auf, Insulin zu pumpen. - Durch die lange Wirkdauer des subkutan gepumpten Insulins wird das nicht immer funktionieren. Diese Möglichkeit würde wahrscheinlich gut funktionieren, wenn das Insulin mit dem Port statt mit dem Katheter zugführt würde.
    • Die dritte Antwort ist: Du musst dich selbst darum kümmen, dass dein System nicht zu viel Insulin pumpt, wenn du vorhast, dich zu bewegen.

    So ähnlich hätte ich das auch eingeschätzt. Von daher werde ich von Closed-Loop-Lösungen vorerst Abstand nehmen.
    Da beeinträchtigt Low-Carb-Diät + Insulin-Pen meinen Alltag in Summe deutlich weniger 8)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Wenn ich die Berichte zu ‪#‎wearenotwating‬ sehe, kommt ein leichter Ärger in mir hoch, mich für die 640g entschieden zu haben. Hätte ich mich mal besser um die Auserkommerziellen Lösungen informiert.


    Aber vielleicht treiben solche Projekte die Industrie vor sich her so, dass es bald besseren Produkte gibt.


    Leider eher weniger, da der regulatorische Teil des deutschen Gesundheitssystems das nicht ohne Weiteres zulässt (auch wenn Selbstreferenzen stinken: https://www.insulinclub.de/ind…&postID=501764#post501764)




    Die Einzige Möglichkeit bei einer Insulinpumpe ist das Abschalten der Insulinzufuhr. Den Rest muss man nach wie vor selbst machen. Es gibt aber auch bereits Studien zu einem Dual-Pump System, da sind wir aber erst in den Anfängen.


    Die neueren Versionen der Pumpensteuerungs-Apps implementieren den sog. oref1-Algorithmus, welcher über Micro-Boli gegen starke Anstiege eingreifen kann. Dabei kann festgelegt wedern, wieviel Gesamtbolus in einer Zeitspanne "on Board" sein darf (Sicherheit). Zeigt die Berechnung aus den letzten CGM-Werten einen (starken) Anstieg ohne erkennbaren Grund (z.B. keine Carbs eingegeben), werden alle paar Minuten kleine Boli abgegeben (z.B. 0.2, 0.4, 0.3 etc.), um den Anstieg abzufangen. Diese sind Teil des UAM-Features, was unangekündigte Mahlzeiten versucht zu erkennen. Damit ist es auch möglich sowas wie ein Snickers komplett von CGM und Pumpe abdecken zu lassen.
    Bei den Berechnungen müssen jedoch die Impact-Werte und die KH-Ratios akribisch geführt und aktualisiert werden, da alles in die Berechnung mit einfließt.

  • Zuckerstück: Deinen Frosch finde ich klasse! 8o


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Da beeinträchtigt Low-Carb-Diät + Insulin-Pen meinen Alltag in Summe deutlich weniger 8)


    Das ist jetzt natürlich subjektiv. Aber ich erinnere mich noch an die Siebzigerjahre, da hieß es: Schokolade, Nudeln, Weißbrot ... alles Sünde. Nein danke. :D


    P.S.: Und ob man durch low-carb vor (lebens-)gefährlichen Hypos gefeit ist, wage ich auch immer noch zu bezweifeln. ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Das bezweifelst du zu Recht. Aber wenn mein Bolus aus nur 2 IE Huminsulin statt aus 20 IE Humalog besteht, kommt die Hypo mit weniger Karacho.
    Ich kann alle verstehen, die sich lebensmitteltechnisch nicht einschränken wollen. Bei mir hat jedoch das Prinzip "Ein Diabetiker kann alles essen" zu unzumutbaren BZ-Schwankungen und ständigem Hypo-Verdacht geführt.
    Da hätte sicherlich ein CGM geholfen. Ein Closed Loop hätte es dafür jedoch nicht sein müssen.


    Letztendlich tickt jeder Körper anders und jeder muss das für sich selbst abwägen. (auch ob man ständig verkabelt sein möchte.)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Um in der selben Art und weise zu Argumentieren, mit der persönlichen Erfahrung: Nach drei Monaten LC Versuche habe ich es aufgegeben da, die FPE Anstiege mich wahnsinnig gemacht haben. Ich finde, wenn man das Thema Closed-Loop Diskutiert, dann muss das System auch ohne weitere Einschränkungen, wie verzieht auf Nahrungsmittel, funktionsfähig sein. Baut man so etwas nicht genau deswegen?

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Ich finde, wenn man das Thema Closed-Loop Diskutiert, dann muss das System auch ohne weitere Einschränkungen, wie verzieht auf Nahrungsmittel, funktionsfähig sein. Bau man so etwas nicht genau deswegen?


    Vollkommen richtig, genau so sehe ich das auch, und wenn ich mich nicht total irre, nach 1 1/2 Jahren im Closed Loop und engem Kontakt zu vielen anderen Loopern sieht es für mich so aus, dass das Werkzeug (dabei spreche ich jetzt von OpenAPS/AndroidAPS) wirklich sehr flexibel ist und jede auch nur erdenkliche Ernährungsform unterstützen kann. Freilich ist es richtig - und ich kann da Ove verstehen - dass die Technik schon einen gewissen Aufwand bedeutet, ich sage immer, früher hatte ich Ärger mit dem Stoffwechsel, seit Closed Loop habe ich Ärger mit der Technik, aber jeder darf dreimal raten, was mir lieber ist. ;)


    Lange Rede kurzer Sinn: Für mich persönlich ist das Stoffwechselproblem T1 durch den Closed Loop definitiv gelöst (sogar ohne zweites Hormon!), aber die Technik ist an manchen Stellen, insbesondere auf der Baustelle CGM noch kräftig verbesserungswürdig. Das wird aber die nächsten Jahre bestimmt passieren. Bin nach fast 2 Jahren also vom neuen Ansatz nach wie vor begeistert und kenne eigentlich niemanden, der es nicht ernsthaft versucht hat und genauso sieht.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Lange Rede kurzer Sinn: Für mich persönlich ist das Stoffwechselproblem T1 durch den Closed Loop definitiv gelöst (sogar ohne zweites Hormon!), aber die Technik ist an manchen Stellen, insbesondere auf der Baustelle CGM noch kräftig verbesserungswürdig.

    Aber meine Neugier hast Du schon geweckt :)


    Deshalb würde mich interessieren, wie das bei Dir im Alltag aussieht:
    Gibst Du Deine Mahlzeiten am Gerät ein?
    Und wie funktioniert bei Dir die Lösung in Bezug auf Unterzuckerungen? (Das subkutane Insulin bleibt ja aktiv, auch wenn die Pumpe abschaltet.) -> Regelt das alles das System? Oder gibt es einen Alarm und Du musst einschreiten?
    Und bleibt dein BZ auf diese Weise einigermaßen im Zielbereich? (Also ich meine auch zwischen den Mahlzeiten?)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Gibst Du Deine Mahlzeiten am Gerät ein?


    Ja, wahlweise per Phone oder Smartwatch.




    Und wie funktioniert bei Dir die Lösung in Bezug auf Unterzuckerungen?


    Seit der Loop richtig gut läuft, hatte ich sowas nicht mehr. Aus mehreren Gründen:
    1. Ich bin nicht so ehrgeizig wie manche andere Looper, mir reicht ein A1c im niedrigen 6er-Bereich, da habe ich immer noch Puffer nach unten. ;)
    2. Der Loop guckt sehr weit in die Zukunft voraus. Wenn ich die 70 ansteuere, sehe ich das. Unter tags lass ich mich bei 85 warnen (der Alarm heißt sinnigerweise 'eat').
    3. Mein Hauptziel (neben TIR und A1c) mit dem Loop war immer, geringe Standardabweichung, sprich, ich habe keine großen Schwankungen (nur so um die 25mg).


    TIR ist übrigens um die 95% bei 70-160. (Unter 70 und über 200 bin ich nur im Promille-Bereich).


    Das alles sollte die restlichen Fragen einigermaßen beantworten, dazu zu sagen wäre, dass das vielleicht nicht von heute auf morgen alles klappt, man muss den Loop auch fein-tunen, die richtige Basalrate finden (Werkzeug Autotune sehr hilfreich) und die Faktoren, wieviel g kh pro Insulineinheit und wieviel BZ-Senkung pro I.E. zu welchen Tageszeiten, wobei ich wohl das Glück habe, dass diese Faktoren bei mir auch nicht besonders schwanken über den Tag (Gnade der frühen Geburt sage ich immer :D ).



    (Das subkutane Insulin bleibt ja aktiv, auch wenn die Pumpe abschaltet.) -> Regelt das alles das System? Oder gibt es einen Alarm und Du musst einschreiten?
    Und bleibt dein BZ auf diese Weise einigermaßen im Zielbereich? (Also ich meine auch zwischen den Mahlzeiten?)



    P.S.: Alarme habe ich auch nur noch sehr wenige, nur so 3-5 pro Woche im Schnitt ... müsste mal gucken, ob XDrip da eine Statistik für mich hat.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

    Einmal editiert, zuletzt von linus ()

  • Da sind wir ja bei der grundsätzlichen Bewertung des Loops angelangt :) . Es wird wohl niemanden verwundern, wenn ich Linus da zu quasi 100% zustimmen kann.
    Meine Werte sind nicht so vorbildlich, aber in einem anderen thread hab ich ja geschrieben wie es aussieht. Mit relativ viel Aufwand am Anfang ist m.E. sehr viel möglich, ob das Low Carb, Fasten, Cortison etc ist. Man muss "nur" wissen wie und sich da per trial and error hinarbeiten und teilweise natürlich auch Einschränkungen (idR Ernährung) in Kauf nehmen.


    Der Schlüsselsatz ist für mich ebenso:
    Zitat Linus:
    "Für mich persönlich ist das Stoffwechselproblem T1 durch den Closed Loop definitiv gelöst (sogar ohne zweites Hormon!),"


    Der Loop ist kein Automat - noch nicht - und die Begrenzungen liegen einerseits in der Technik, im persönlichen Engagement und auch ganz profan am immer noch zu langsamen Insulin. Brain 1.0 muss immer vorgeschaltet sein. Das ist meiner Meinung nach unabdingbar. Ob es in absehbarer Zukunft ein System geben wird, was das nicht mehr notwendig macht wage ich Stand heute zu bezweifeln.


    Dennoch: Ich loope jetzt seit 9 Monaten und es fängt jetzt an zur Normalität zu werden (bisher habe ich immer gestaunt und mich gefreut wie super alles ist). Wenn sich mein Tages HbA1c mal Richtung 6,5 bewegt denke ich mir schon: "oh, ist aber hoch heute". Im Moment versuche ich pp zu optimieren und werde schon nervös wenn es über 160 geht. Im Vergleich dazu vor zwei Jahren (ICT, kein CGM, Anfang mit FGM) liegen da Galaxien dazwischen. Es dauert halt bis man die Erfahrung hat, jedoch ist mein täglicher Aufwand jetzt nicht größer als damals mit ICT und Handtagebuch (Excel).


    Dies alles sind meine persönlichen - auf meine Situation - bezogenen Erfahrungen. Das kann für jeden anderen komplett anders aussehen. Aus dem Looper Umfeld kenne ich bisher jedoch niemand, der es wieder aufgegeben hätte aufgrund mangelnden Erfolgs. Das Gegenteil ist eher der Fall. Keiner will den Loop wieder hergeben.


    VG cheers

    Closed Loop Open Mind

  • Ich will mich hier mal nur kurz äußern...
    ich bin ja immer eine Kandidatin gewesen für "eher zu niedrig unterwegs". Musste meinen Hba1c auf ärztliche Anweisung erhöhen... :whistling:
    Seit ich loope (fast 1 Jahr) habe ich so gut wie keinen Wert mehr unter 60. Das ist für mich ein riesiger Erfolg. Die Schwankungen sind deutlich reduziert (Gegenregulationen bleiben entsprechend aus). Ich schränke mich in der Ernährung nicht ein (vermeide lediglich zuckerhaltige Getränke und unkalkulierbare Cocktails :hihi: ).
    Das Loopen hat mir ein Gewinn an Sicherheit und damit auch an Lebensqualität gebracht, welche ich nicht mehr missen möchte. Das Auseinandersetzen mit der Technik macht mir dabei (meist :rolleyes: ) sogar Spaß!
    :urlaub


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

    Einmal editiert, zuletzt von CaroGo ()