Was passiert wenn man 3000 Einheiten Insulin trinkt?

  • Naja, keine Studie sondern ein Einzelfall:
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23456735


    kurz in deutsch:
    Mann, 51, trinkt 3000IE Insulin, jeweils 1000IE Insulin aspart, lispro, und glargine. (NovoRapid, Humalog, Lantus)
    Jetzt die 500.000 € Frage: Was passiert? :confused2


    Nach jeweils 1, 3, 4, und 5 Stunden war er unterzuckert mit Werten von 48, 25, 34, and 40 mg/dl. Nach 24 Stunden Beobachtung war alles wieder normal.
    Fand ich interessant weil man ja normalerweise denkt dass Insulin im Magen wirkungslos sofort zersetzt wird. In extremen Mengen reicht es aber wohl doch für ein bischen Wirkung.

  • Richtige Antwort:
    "Man hat einen extrem schlechten Geschmack auf der Zunge und Mundgeruch nach Insulin."
    Bitte die 500.000 € auf mein Konto in der Schweiz überweisen. Bankdaten gibt es auf Anfrage.


    Bähhhh..... , überlegt mal, das sind 30ml müffelndes Insulin, bähhhhh... :arghs: Da spritz ich lieber.


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Richtige Antwort:
    "Man hat einen extrem schlechten Geschmack auf der Zunge und Mundgeruch nach Insulin."
    Bitte die 500.000 € auf mein Konto in der Schweiz überweisen. Bankdaten gibt es auf Anfrage.


    Bähhhh..... , überlegt mal, das sind 30ml müffelndes Insulin, bähhhhh... :arghs: Da spritz ich lieber.


    LG
    zuckerstück

    Aber für 3000IE Braucht man ja schon fast eine Bratenspritze. :D :rofl

  • Bähhhh..... , überlegt mal, das sind 30ml müffelndes Insulin, bähhhhh..


    Wenigstens war's kalorienarm.


    Fand ich interessant weil man ja normalerweise denkt dass Insulin im Magen wirkungslos sofort zersetzt wird.


    Ja, das hätte ich auch vermutet. Und ja, das ist sicher eher eine Erkenntnis für das 'Lexikon des unnützen Wissens'. Aber da sieht man mal wieder, wie viel wir tatsächlich wissen und wie viel wir einfach nur glauben. :pupillen:


    Nachdenkliche Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Irgendwie verrückt ... aber auch interessant!


    Warum hat das insulIn trotzdem gewirkt? Kann die Forschung dadurch irgendwie eine "Insulin-Tablette" kreieren?

    Vielleicht sollten wir manchmal einfach das tun, was uns glücklich macht
    und nicht das, was vielleicht am besten ist.
    (Pipi Langstrumpf)

  • Ob sich das rentiert? Dann musst Du Unmengen Insulin trinken um ein paar BE auszugleichen. Da wären wohl leichte Abweichungen in der BZ-Kurve zu erwarten.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Kann die Forschung dadurch irgendwie eine "Insulin-Tablette" kreieren?


    Ich fürchte, selbst wenn das gelänge, wäre die Frage von Einsetzen bzw. Dauer der Wirkung noch individueller und unvorhersehbarer, als bei der Injektion. Gerade gut gegessen und dann kommt die Idee, dass es doch noch ein Eis als Nachtisch sein soll. Bis dann das dafür nötige, oral zugeführte Insulin wirkt, geht das Eis wahrscheinlich längst eigener Wege.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Nach jeweils 1, 3, 4, und 5 Stunden war er unterzuckert mit Werten von 48, 25, 34, and 40 mg/dl. Nach 24 Stunden Beobachtung war alles wieder normal.
    Fand ich interessant weil man ja normalerweise denkt dass Insulin im Magen wirkungslos sofort zersetzt wird. In extremen Mengen reicht es aber wohl doch für ein bischen Wirkung.


    Wundert mich nicht wirklich. Viele Hormonpraeparate werden erfolgreich oral genommen und enthalten genauso ein (molekular) kleines
    Protein als Wirkstoff.
    EIn wesentliches Problem bei der Insulindosierung ist ja, dass das Timing und die Konzentration ziemlich exakt stimmen muessen,
    das bekommt man oral nicht hinreichend gut hin.


    Wenn man 95% Verlust einrechnet, koennte man schon Insulintabletten herstellen --


    aber:
    * wann setzt die Wirkung ein, wenn Du was fettiges isst (lange Verweildauer im Magen)
    * wie gross ist der Verlustfaktor ( resorbiertesInsulin / tablettenInsulin ) wenn die Tablette zusammen mit verschiedenen Malzeiten verdaut wird


    LG
    Martin

  • Man sieht daran auch, dass die Dosis das Gift macht.
    So ein bisschen scheint keine Wirkung zu haben, aber viel auf einmal...


    An oralem Insulin wird ja auch geforscht, aber von der Dosierung stell ich mir das auch lustig vor. Es müsste ja auch unterschiedliche Dosierungen geben, entsprechend nimmt man dann ein ganzes Arsenal immer mit?

  • Im Text steht noch "poor bioavailability (1%) when taken orally." Bei üblichen Mengen also vernachlässigbar wirkungslos. Vielleicht wurde auch schon etwas durch die Schleimhäute im Mund aufgenomen, so ähnlich wie bei Zucker und Alkohol..


    Insulin als orales Spray gibt es schon: Exubera und Afrezza. Beides kurzwirkendes Bolusinsulin.
    Zumindest Afrezza gibt es in Amerika noch und ist auch für T1 zugelassen. Keine Ahnung wie das mit der genauen Dosierung funktioniert, ich glaube so richtig präzise gar nicht. Dafür wirkt es wohl sehr schnell.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es noch konkretere hinweise dafür gab als nur die 6 lungenkrebsfälke in der zulassungsstudie (vs. 1 lungenkrebsfall in der kontrollgruppe), die pfizer dazu bewegt haben, ihr milliardenprojekt exubera einfach so einzustampfen.

    Nach https://www.apotheke-adhoc.de/…pfizer-warnt-vor-exubera/ kam die Studie erst als es schon ein halbes Jahr vom Markt war. Kann natürlich sein dass das Ergebnis schon absehbar war. Der "Zusatznutzen" wurde wohl auch mehrmals angezweifelt, wenn die Kostenübernahme nicht sicher ist dann lohnt es sich für die Firma natürlich nicht das Produkt weiter zu vertreiben.


    Jetzt musste ich gerade lachen als ich ein Bild von dem Exubera Inhalator gefunden habe. Dachte das wäre so ein kleines Ding gewesen wie bei Asthma oder jetzt bei Afrezza.
    Bitte was, bei dem Apparat wundert es mich null dass es sich nicht durchgesetzt hat, Krebsrisiko hin oder her.
    [Blockierte Grafik: https://www.researchgate.net/profile/Rajiv_Dhand2/publication/6242216/figure/fig2/AS:281073700360193@1444024600073/Exubera-inhaler-system-Courtesy-of-Pfizer.png]


    Zitat

    Ich würde jedenfalls kein insulin inhalieren wollen und genauso wenig ein nochmal 10 fach höher konzentriertes bzw. 10 mal mehr insulin schlucken wollen.

    Ich auch nicht. Anderseits, wenn man sich vorstellt dass der Arzt fragt: "Wie wollen sie ihr Insulin nehmen: Pille, Spray zum inhalieren, oder Spritze?"
    Ich glaube "spritzen" wäre nicht so beliebt. (Klar, man gewöhnt sich dran. Aber wenn man ganz anfangs die Wahl hätte..?)


    Zitat

    Und dieser 1% bioverfügbarkeit traue ich auch noch nicht 100%ig. Aus dem abstract geht ja leider die quelle dieser zahl nicht hervor. Die werden die doch wohl nicht aus dieser Einzellfallbeobachtung abgeleitet haben?

    Weiss ich auch nicht. Habe ich denke mal wenn an Sprays & Pillen gearbeitet wird bzw die teilweise schon auf dem Markt waren, dann wird man aus der Forschung doch irgendwelche grobe Zahlen haben.


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    Ich komme immer noch nicht auf diese Exubera Bong klar. :pupillen:
    [Blockierte Grafik: https://media.npr.org/programs/morning/features/2006/sep/diabetes/exubera200-eb8a41adbadf8a26734471588f4f584fa1401734-s300-c85.jpg]

  • Irgendwann ist man bestimmt so weit, dass dsa Insulin auch oral verpackt wirkt wie das injizierte. Und dann, dann gibt es die Cola direkt mit Insulin im Glas. Man streift bei (M)Edeka(l) durch die Gänge und sucht die Getränkekisten mit Faktor 1.45 :D


    Die Auswertung der letzten Studie ist auch interessant: http://www.mannkindcorp.com/as…DM-Compatibility-Mode.pdf
    Man muss die Statistik nur entsprechend lesen und schon sieht es auf dem Papier gut aus.

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  • An oralem Insulin wird ja auch geforscht, aber von der Dosierung stell ich mir das auch lustig vor. Es müsste ja auch unterschiedliche Dosierungen geben, entsprechend nimmt man dann ein ganzes Arsenal immer mit?


    Das könnte man lösen wie bei Pankreatin, dass die Enzyme liefert, falls die Bauchspeicheldrüse nicht genügend abgibt oder wie beim Typ 3 c gar nicht mehr da ist. Pankreatinpulver wird in kleine, säurestabile Micropellets gepresst und meist in Kapseln mit einer bestimmten Wirkstoffmenge portioniert. Es gibt aber auch Darreichungsformen ohne Kapsel. Dazu gehört dann ein spezieller 'Messlöffel' mit dem die gewünschte Menge der kleinen Enzymkügelchen ziemlich genau bemessen werden kann.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Arbyter ()

  • Das Insulin hat nur deshalb gewirkt, weil es so abartig viel war. Mit nem Glas Insulin vor dem Essen kriegt man bestimmt auch einen Bolus hin. Bischen schlecht zu dosieren und ziemlich teuer, aber funktionieren würde es wahrscheinlich. :pupillen:

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