Warum noch Metformintabletten wenn man schon Basal und Bolus spritzt?

  • Hallo,
    mein Doc meint ich brauche unbedingt noch die Metformintabletten 2* 1000 pro Tag, obwohl ich nun zusätzlich zum Basalinsulin (28 iE abends) noch Esseninsulin (Liprolog) vor den Mahlzeiten spritzen muss.
    Ich würde gerne auf das Metformin verzichten weil es langfristig genommen doch ganz erhebliche Nebenwirkungen haben kann.

  • Es verzögert die Wirkung der aufgenommenen Kohlehydrate und senkt die körpereigene Zuckerproduktion.


    "Metformin senkt den Blutzuckerspiegel und verbessert die Zuckerverwertung des Körpers. Außerdem fährt dieser Wirkstoff die körpereigene Zuckerproduktion herunter und behindert die Zuckeraufnahme aus dem Darm ins Blut. Er ist für Patienten mit Typ 2-Diabetes geeignet, wenn andere Therapieansätze ausgeschöpft sind. Vor allem übergewichtige Patienten, bei denen diätetische Maßnahmen und Sport keine Wirkung zeigen, können von der Wirkung dieses Wirkstoffes profitieren.


    Mehr zum Thema: https://www.gesundheit.de/medi…tige-wirkstoffe/metformin"


    Wenn du Übergewicht und eine Insulinresistenz hast, dann kann das angezeigt sein. Bei normalem Gewicht und normalen Faktoren IMHO zweifelhaft. Wenns von einem Diabetologen kommt, würd ich das weniger anzweifeln als wenn es dein Hausarzt verschreibt - der vermutlich zu 95% Typ-2 sieht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Wenn du Übergewicht und eine Insulinresistenz hast, dann kann das angezeigt sein. Bei normalem Gewicht und normalen Faktoren IMHO zweifelhaft.


    nein, Übergewicht habe ich nicht. Grösse 182 und 82 Kilo.
    Ich treibe regelmäßig Sport , Kajak , Radfahren MC-fit und Laufen.
    Mein Arzt hat mir gesagt ich sei LADA

  • Hab ich das falsch beobachtet oder warst du vor 2015 erstmal als T2 diagnostiziert und behandelt?


    Eventuell vermutet dein Arzt ja eine Verbesserung durch das Metformin. Das Metformin setzt ja an anderen Stellen an als das Insulin.

  • Hab ich das falsch beobachtet oder warst du vor 2015 erstmal als T2 diagnostiziert und behandelt?


    Ich wurde jahrelang, ich weis gar nicht mehr seit wann, bei meinem Hausarzt als Type 2 behandelt. Nur mit Metformin und Bewegung , Spazierengehen und Sport.
    Das lief auch sehr gut bis vor ca. 2 Jahren nichts mehr ging. Ich hatte das Gefühl , dass das Metformin nicht mehr hilft.
    Da ging ich zum Diabetiker und fing dann mit dem Toujeo an plus Metformin.
    Erst abends 10 iE. Ich hab das dann eigenständig immer weiter erhöht und bin jetzt bei 28iE angelangt.
    Wenn ich s mir genau überlege, stammt meine Frage an den Arzt, ob ich denn abends auch noch das Metformin nehmen soll, aus dieser Zeit. Da sagte der Doc: unbedingt , morgens und abends. je 1000
    Auf meinem Spritzplan, den er mir am 13.9.2018 gegeben hat steht nur noch Liprolog und Toujeo.
    Vielleicht hat er ganz vergessen, dass ich auch noch Metformin nehme. Kann ja sein

  • Wenn ich s mir genau überlege, stammt meine Frage an den Arzt, ob ich denn abends auch noch das Metformin nehmen soll, aus dieser Zeit.

    also von vor 2-3 Jahren?
    sonst frag doch bei deinem nächsten Besuch bei ihm mal nach bzw. wie lange ist noch bis dahin?


    Die Nebenwirkungen sind leider ja wirklich nicht so ohne :/


    Ich selber würde vllt ein bisschen experimentieren mittlerweile.

  • Ich würde gerne auf das Metformin verzichten weil es langfristig genommen doch ganz erhebliche Nebenwirkungen haben kann.


    Möchtest du darauf verzichten, weil es Nebenwirkungen haben kann, oder hast du aktuell störende Nebenwirkungen?


    So weit ich weiß, hat Metformin zwei Wirkungen. Erstens reduziert es die Zuckerbildung und -ausschüttung der Leber. Der von der Leber produzierten Glucose könnte man aber auch versuchen, ohne Metformin mit einer höheren Basalrate beizukommen. Zweitens erhöht es die Insulinsensitivität. Wenn bei dir also tatsächlich eine Insulinresistenz (das Insulin kann seine Wirkung nicht voll entfalten, typisch für Typ 2) vorhanden ist, kann das Metformin weiterhin nützlich sein.


    Bei allen anderen Wirkungen des Metformins (Verzögerung der KH-Aufnahme, Herz-Kreislauf-schützende Wirkung, leichte Senkung des LDL Cholesterins etc.) ist die Datenlage meines Wissens bezogen auf Typ 1, dem von der Systematik wohl auch LADA zugeordnet wird, entweder sehr dünn oder die Effekte minimal.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Arbyter ()

  • Hallo, mir ging es wie dir. Ich war seit 2006 als Typ 2 unterwegs, auch nur mit Metformin. Ähnliche wie bei die wurden die Werte ca. 2 Jahre vor der Lada Diagnose immer schlechter. Weil mein Hausarzt nicht reagiert hat, bin ich zum Diabetologen und nach der Differentialdiagnose mit den entsprechenden Bluttests hieß es Lada. Ich nehme aber auch noch Metformin, 1000 kg am Abend, da es die Nüchternwerte positiv beeinflussen.


  • Ich treibe regelmäßig Sport , Kajak , Radfahren MC-fit und Laufen.
    Mein Arzt hat mir gesagt ich sei LADA


    Vielleicht als Hilfe während einer Remissionsphase. Ohne Remission, hohe bis normale Insulinsensitivität (ich bin 1.83 und hab 70 Kilo, ca 20IE/Tag) macht das tatsächlich wenig Sinn und die Frage "muss das sein" ist angebracht. Als Low Carber hab ich halt ziemlich hohe Insulinsensitivität, Bolusfaktor etwa 1IE/10g KH.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Metformin aktiviert das AMPK, hemmt die Glucoseausschüttung in der Leber und bei vielen wird auch das Gewicht reduziert.
    Bei T2 ist es sinnvoll, bei T1 nur wenn obiges erwünscht ist.
    Wer Metformin nicht verträgt, kann sich auch mal über "Brokkolisprossenextraxt" informieren, das ähnlich gut wirkt ohne Nebenwirkungen. Muss man halt selbst bezahlen und ist eine Nahrungsergänzung.

  • Metformin aktiviert das AMPK, hemmt die Glucoseausschüttung in der Leber und bei vielen wird auch das Gewicht reduziert.
    Bei T2 ist es sinnvoll, bei T1 nur wenn obiges erwünscht ist.
    Wer Metformin nicht verträgt, kann sich auch mal über "Brokkolisprossenextraxt" informieren, das ähnlich gut wirkt ohne Nebenwirkungen. Muss man halt selbst bezahlen und ist eine Nahrungsergänzung.

    ich nehme Metformin 2x1000 KILOGRAMM ;) . Ich habe allerdings den Eindruck das der von dir erwähnte Punkt bei mir so gar nicht funktioniert. Ich versuche sein einigen Wochen LCHF obwohl das nicht das ist was ich als Dauerernährung für mich propagiere da ich auf einige mener Grundlebensmittel verzichte (Kartoffeln, Reis, Brot) und ich keine alternativen finde die das ausreichend gut ersetzen. Aber das soll jetzt hier nicht interessieren.
    Wichtiger finde ich zu deiner Aussage das ich obwohl ich nur noch bei 3KE am Tag bin immer noch sehr hohe oder besser gesagt wieder sehr hohe BZ habe. Ich hatte nachdem ich meine Leber vor einigen Monat stark entlastet habe (nix Alkohol mehr) meine Basalversorgung und meinen Bolusbedarf um 75% senken das bedeutete in meinem Fall fast 90 LITER ;) weniger Insulin am Tag brauchte. Nun steigt der BZ wieder und den einzigen Grund der mir dafür einfällt ist die Leber(?). Ich bin allerdings nicht in einer Ketose. Da zu werde ich wohl noch weiter mit den KH runter.:(


    Also nach meinem einführenden bla bla...Wirkt Metformin bei mir nicht? Ich bei einer Metforminpause vor einigen Wochen auch keine signifikante Verbesserung meines BZ feststellen können. Aber meine DIATante möchte das ich das Zeug weiter nehme.


    LG



    Dirk

  • Ich bei einer Metforminpause vor einigen Wochen auch keine signifikante Verbesserung meines BZ feststellen können.


    Wie lang war denn diese Pause?


    Aber meine DIATante möchte das ich das Zeug weiter nehme.


    Ich weiß nicht, ob du neben dem DM noch andere Baustellen hast. Beim Typ 2 soll die kardioprotektive Wirkung deutlicher ausfallen, als bei Typ 1. Ebenso der leichte positive Einfluss auf's Cholesterin. Das mag alles statistisch signifikant sein, sagt aber wie immer nichts über den Einzelnen. Ich persönlich nehme es z. B. weiterhin, weil es meinen Anstieg in den frühen Morgenstunden (Dawn) in Grenzen hält. Mit höherem Nacht-Basal würde ich öfter mal in hyponahe Bereiche abrutschen. Und die so häufig beklagten Nebenwirkungen von Metformin kenne ich auch nicht.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Hallo Arbyter,


    Ich habe fast 6 Wochen ausgesetzt und danach wieder neu eingeschlichen. Die Probleme die sich nach 1,5 Jahren Einnahme gezeigt hatten treten derzeit auch nicht auf. Es war eigentlich "nur" Durchfall.
    Von daher war ich nach 6 Wochen wohl ausreichend entwöhnt(?).


    Ich nehme das ja nun auch artig weiter solange ich keine Probleme habe die sich aus dem Metformin begründen. Was die anderen Baustellen betrifft würde es die Speicherkapazität des Servers sprengen wenn ich die alle aufliste. :D Natürlich übertreibe ich hier mal wieder. Natürlich ist da auch durch mein Übergewicht begründeter Bluthochdruck.


    Ich finde das derzeit auch nicht schlimm Metformin zu nehmen aber es irritiert mich schon das es anscheinen keinen Eindruck auf meinen BZ hinterlässt.


    Das einzige Medikament das im Moment ohne fühlbare Nebenwirkungen auf den BZ wirkt ist Insulin. Ich habe SLGT 2 und DPP 4 Hemmer versucht die hatten selbst parallel zum Insulin so gut wie keinen Einfluss auf den BZ aber beeindruckende Nebenwirkungen.


    Liebe Grüße


    Dirk

  • Die 6 Wochen Pause waren lang genug, um beim BZ einen Unterschied bemerken zu können, wenn es ihn denn gäbe. Aber auch wenn du es wieder gut verträgst, würde ich die Beraterin doch mal fragen, ob und wenn ja was sie sich dabei denkt.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Das einzige Medikament das im Moment ohne fühlbare Nebenwirkungen auf den BZ wirkt ist Insulin.


    Diese Information kenne ich auch und wurde mir auch von vielen Seiten bestätigt.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hypoglykämie ist für mich eine fühlbare Nebenwirkung. - mit relevanter Häufigkeit

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.