SEA/ESA in Kliniken

  • Moin.
    wer weiß ob in Klinken SEA bzw. ESA bei der Betreuung von Diabetiker zum Einsatz kommt, um den BZ nicht unnötig auf eine nicht sinnvolle Höhe oder Tiefe zukommen.


    MlG


    Hinerki

  • das ist nicht wirklich anzunehmen, daher würde ich mich im Falle eines Krankenhausaufenthaltes auf die Hinterbeine stellen, dass ich die Therapieentscheidungen nach wie vor selbst treffe.

  • Es gibt Leitlinien von der DDG.
    Zu SEA konkrekt habe ich nichts gefunden aber weil du in letzter Zeit öfters was zur Therapie im Krankenhaus schreibst ist es vielleicht trotzdem interessant. zB werden BZ-Zielwerte im KH definiert usw.


    Typ 2:
    http://www.deutsche-diabetes-g…apie-1aufl-vers4-lang.pdf
    ab Seite 60 "Präoperatives Management" ...so viel steht da leider nicht drin, darum habe ich mal bei T1 geguckt:



    Typ 1:
    https://www.deutsche-diabetes-…-Langfassung-09042018.pdf
    ab Seite 48 "5.1 Krankenhausaufenthalte"


    unter anderem steht da: "sollen geschulte Patienten soweit wie möglich das Selbstmanagement fortführen können" und "Die Gabe von schnellwirkendem Insulin nur zur Korrektur mittels eines „Nachspritzplans“ ist einer solchen Insulintherapie unterlegen, daher sollte die Gabe von Insulin nur in Form eines Nachspritzplans nicht erfolgen."
    Ich verstehe es so: Wenn ein SEA normalerweise zum Selbstmanagement des Patienten gehörte dann soll er das so weitermachen.

  • Im Krankenhaus ist das Essen kein Teil der medizinischen Behandlung und wird dir auch nicht von der Ärztin oder dem medizinischen Pflegepersonal gebracht. Du darfst sogar meistens von verschiedenen Essen etwas selbst aussuchen, oder einen Lieferdienst deiner Wahl beauftragen.


    Genausoviel Freiheit und Selbstsändigkeit bekommst du glücklicherweise beim Spritz-Ess-Abstand.

  • Jegliches anderes medizinisches personal wird dich wohl eher nur mit fragenden blicken anschauen, wenn du das thema aufbringst.

    Meiner Erfahrung nach, machen die nicht nur beim SEA/ESA große Augen :ahahaha: ...


    Von daher natürlich einfach alles selbst machen, solange du dazu in der lage bist.

    Und nicht vergessen BZ-Messgerät, Insulin, Pens etc. mitzunehmen! Kann sonst z.B. passieren, dass man auf einmal mit Einwegspritzen und einer Durchstechflasche Insulin hantieren darf, nachdem man das einzige BZ-Messgerät auf der Station aufgetrieben hat ;) .

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Habe leider letztes Jahr auch die Erfahrung machen müssen, das im KH (obwohl mit Diabetolgie) das Insulin Management kaum bei dem Pflegepersonal bekannt war.
    Hatte die ersten Tage auch immer wieder Pflegepersonal die meinen Zucker messen und Spritzen wollten.


    Ich habe darauf bestanden selbst zu messen und zu Spritzen. Die Ergebnisse habe ich ihnen dann mitgeteilt.


    Als die Ärzte mir dann Eiweiß verordnet hatten, bekam ich dann solche kleinen "JogurtBecher" ohne eine Angabe der BE/KE.
    Ich habe dann nachgefragt und darum gebeten mir etwas zu den BE/KE zu sagen.
    Schließlich wurde dann gesagt es sei nur Eiweiß ohne BE/KE ???
    OK, dann das Becherchen gelöffelt, und 2 Std später ging mein BZ senkrecht nach oben.
    Eine andere Schwester bezüglich der Inhaltsstoffe gefragt.
    Antwort: Hat es süß geschmeckt? -- Ja-- Dann war Zucker drin :hechel:


    Soviel zu meinen Erfahrungen mit Krankenhaus und Diabetes


    Gruß
    Martin

    Am Ende wird ALLES gut.
    Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende
    (Oscar Wilde)

  • Moin.
    wer weiß ob in Klinken SEA bzw. ESA bei der Betreuung von Diabetiker zum Einsatz kommt, um den BZ nicht unnötig auf eine nicht sinnvolle Höhe oder Tiefe zukommen.


    MlG


    Hinerki


    Darauf wirst du keine allgemeingültige Antwort bekommen. Wird von Krankenhaus zu Krankenhaus, sogar von Arzt zu Arzt verschieden sein. Wenn du einem Krankenhaus mit Schwerpunkt Orthopädie liegst, werden sie wohl keine Ahnung davon haben. Wenn du in einem Krankenhaus mit einer guten Diabetologie zum Einstellen bist, hast du größere Chancen...…


    LG

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • fast am wichtigsten, die Altenheime etc.


    Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu. Das ist ein ungelöstes Problem. Es bleibt aber auch dort dabei, dass wir, solange wir noch selbst bestimmen, entscheiden und selbständig kochen können, den SEA einhalten können. Wenn wir erst man so weit sind, dass wir das nicht mehr selbst können, dann geht es ja auch nicht mehr um das Verhindern von "Spätschäden", sondern um das Vermeiden von akuten Diabeteskomplikationen.


    Wenn man erst mal 85 bis 90 Jahre alt ist, ist die Gefahr von Knochenbrüchen bei einer Hypo vermutlich gefährlicher als die Gefahr eines HbA1c's von 8,0. Hoffentlich sind wir dann geistig noch flexibel genug, die Ziele, die in den vergangenen 70 Jahren gültig waren aufzugeben, und die neuen dann nötigen Ziele zu lernen.-


    Wer kümmert sich um die Formulierung der Diabetes-Behandlungsziele im Alter? Bei den "Insulinern" ist das ein Thema. Auch schon bei den Diabetes Organisationen und Vereinen?

    Einmal editiert, zuletzt von Cindbar ()

  • Wer kümmert sich um die Formulierung der Diabetes-Behandlungsziele im Alter? Bei den "Insulinern" ist das ein Thema. Auch schon bei den Diabetes Organisationen und Vereinen?

    Das ist eigentlich alles schon gut ausformuliert, in den Behandlungsrichtlinien usw. Zum Beispiel diese DDG Praxisempfehlung zum Diabetes im Alter: https://www.deutsche-diabetes-…Alter__12__Online-PDF.PDF
    Aber auch in den normalen Leitlinie steht immer dass Therapieziele individuell für den Patienten festgelegt werden sollen.


    Das Problem sehe ich eher wenn schlecht bezahltes/ausgebildetes Pflegepersonal das dann unter Zeitdruck umsetzen soll.