Unerklärliche Insulinwirkung

  • Moin,
    ich hoffe jemand hier hatte mal eine ähnliche Erfahrung und kann mir da etwas weiterhelfen. Nun ist es so dass ich letzte Woche Freitag bis Montag Magen-Darm Probleme hatte. Dass in der Zeit der Insulinvedarf etwas anders ist als normal ist ja nichts besonderes. Nun ist seit dem aber längst wieder alles gut, mein Insulinbedarf spielt allerdings völlig verrückt und ich kann mir absolut nicht erklären was da los ist. Normalerweise habe ich einen KE Faktor von ca 2 und eine Basalrate von 27,6E. Damit komme ich meistens so auf 60-80E pro Tag. In den letzten Tagen war es allerdings so dass ich bei ca 7KE 4 Einheiten gespritzt habe und dennoch unterzuckert bin(zudem komme ich aktuell auf durchschnittlich 40-50E/Tag). Die Unterzuckerung brauchte dann auch aus 60 statt 2-3KE gleich eine Dreiviertel Flasche Cola also knapp einen Liter. Das ist ja nicht normal. So dachte ich zuerst der Körper nimmt vllt noch irgendwie die Kohlenhydrate nicht auf. Für Überzuckerungen habe ich allerdings das gleiche Phänomen festgestellt. Einen gezielt auf zb 300 gebrachten Bluttucker bei dem ich normal 10 Einheiten brauche ließ sich mit 4 auf 100 setzen. Eine sonderbare Wirkung des Insulins war meine nächste Vermutung. Das ist aber eigentlich auch auszuschließen, da die Pumpe auf 100% läuft und solange ich nichts esse den BZ in einem Korridor von +-10mg/dL hält wie sonst auch.


    Hat jemand eine Idee was da los sein kann?


    Gruß EinHamburger


    P.S. Das verwendete Insulin ist das Fiasp.

  • Ich hätte eine Theorie anzubieten: durch die Magen-Darm-Sache hast du eventuell ein paar Tage deutlich weniger Kohlenhydrate zu dir genommen als sonst? Es könnte also sein, dass dein Glykogen Speicher in der Leber leer ist. Zusätzlich hast du deutlich weniger Insulin gespritzt und deswegen könnte eine Rezeptor-Up-Regulation erfolgt sein. Darunter versteht man eine erhöhte Sensitivität der Insulinrezeptoren an den Körperzellen - wirkt also besser.


    Just my 2ct...auf Basis verschiedener Diskussionen und eigener Erfahrung.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Danke für den Tipp der hat mich kurzfristig erstmal beruhigt. Nachdem ich zwischendurch dann aber echt nervös wurde und schon fast zum Diabetologen bin, hat es sich nach einigen Tagen langsam angefangen zu geben. Also der Insulinbedarf ist beim Essen nach und nach wieder hochggegangen bis er nach ca 10 Tagen Steigung wieder auf dem normalen Wert war. Vermutung ist jetzt dass die Nahrungsaufnahme irgendwie noch gestört war und das tatsächlich noch einige Zeit nachdem sonst alles gut war.


    Gruß

  • Dass die bessere Insulinwirkung nach ein paar Tagen, in denen du ja wahrscheinlich wieder die vorher üblichen Mengen gegessen hast, wieder auf die vorher bekannte Wirksamkeit zurückgegangen ist, spricht auch dafür, dass Hubis Vermutung mit der Rezeptor-Up-Regulation gestimmt hat.


    Dass die auf 100% laufende Basalrate noch funktioniert hat, finde ich nicht ungewöhnlich. Der Körper ist da ziemlich flexibel. Du hättest aber vermutlich schneller heftigere Hypos bei Bewegung auf Basalrate bekommen, hast dich aber vermutlich weniger bewegt als üblich.

    Einmal editiert, zuletzt von Cindbar ()