Closed Loop mit CE

  • Ich finde diese ganze Loop-erei zwar interessant, verfolge das Thema aber doch eher oberflächlich. Anders gesagt: Ich stecke in dem Thema nicht tief genug drin, um da irgendwas ansatzweise Kompetentes zu sagen. Aber Tidepool sitzt doch meines Wissens in Palo Alto, während hier bei Diabeloop von der Gegend um Grenoble die Rede ist.


    Eine deutschsprachige Pressemitteilung von Diabeloop zum Erhalt der CE-Kennzeichnung gibts hier.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • So wie ich das verstehe ist Diabeloop die kommerzielle Closed Loop Lösung im Vergleich zu xDrip + AAPS + Nightscout.
    Sie stellen also eine mobile App zur Verfügung, welche zur Zeit kompatibel mit der Kaleido Pumpe + dem Dexcom G6 ist.
    Darüber hinaus wird auch ein Serverdienst bereit gestellt.

  • welche zur Zeit kompatibel mit der Kaleido Pumpe


    steh ich auf der Leitung......... ;( -noch nie gehört - bitte Erklärung! Danke!!
    cd63



    ...............habe gerade gegoogelt, also Patchpumpe mit Smartphone und CGM (Dexcom), oder?.

    Grüße nest

  • Die Kaleido wurde schon zu späten Zeiten des G4 angekündigt, ist bis dato aber nie erschienen. Es handelt sich um eine kleine, per BT steuerbare Patchpumpe. Im Zuge des großen Erfolges von AAPS ist auch die Kaleido im Frühjahr 2018 erneut angekündigt worden, nun mit entsprechender Kompatibilität zum kommerziellen Loop System.


    Ich hoffe, die hält was sie (vor Jahren schon) verspricht/versprochen hat. :urlaub

  • Angeblich soll die Kaleido in NL auf dem Markt sein.
    Das mit der CE Zertifizierung ist toll, allerdings ist es in Deutschland sicher auch eine Frage ob die Krakenkassen einen Aufpreis für einen Closed Loop bezahlen wollen.
    Trotz allem ist das natürlich ein Weg in die richtige Richtung und erhöht die Chancen auf kommerzielle Loops.

  • Wird wegen "Haftung" und "Idotensicher" ziemlich schwer. Was ich mir aber vorstellen kann - offene Schnittstellen und dann eine "Open Source" Soft zwischen Pumpe und Sensor, die der User in Eigenverantwortung betreibt. Ich hoffe auch auf das neue (Bluetooth-)Libre, zusammen mit einer pumpe hat das Potenzial.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Was ich mir aber vorstellen kann - offene Schnittstellen und dann eine "Open Source" Soft zwischen Pumpe und Sensor, die der User in Eigenverantwortung betreibt. Ich hoffe auch auf das neue (Bluetooth-)Libre, zusammen mit einer pumpe hat das Potenzial.


    Recht hast du, dass offene Schnittstellen die Lösung sind. Offen für uns als Anwender und auch für andere Firmen, die mit diesen Schnittstellen tolle Produkte anbieten könnten.


    Ob das neue FreeStyle Libre offene Schnittstellen anbietet? Bei der ersten Libre Generation durften nur wenige ausgewählte Firmen die Schnittstellen nutzen. Dann wurde dem Hersteller von Sidiary dieser Zugang sogar wieder verboten. Ich glaube nicht, dass Abbott jetzt auf einmal die Schnittstellenspezifikation freigibt, obwohl das Freestyle Libre gerade wegen der vielen Zusatzprodukte, die von wagemutigen Entwicklern hergestellt wurden, und die eigentlich illegal die Schnittstellen genutzt haben, so beliebt war/ist.

  • Ja, leider. Wobei es AFAIK nicht verboten ist eine Schnittstelle zu dokumentieren. So kann Abbott zum beispiel Apps für Smart-Watches haben, aber nicht wirklich anbieten. Weil wenns Abbott offiziell anbietet, dann muss diese Software als Bestandteil eines Medizinproduktes auch dem Medizinproduktegesetz samt dessen Haftungen unterliegen. Wenns "Open Source" ist und ganz offensichtlich nicht vom Hersteller autorisiert ist - ganz sicher nicht. Hauptsache es funktioniert. Du siehst schon an der scheiß Software des Libre, wie lange die Fehler dringelassen haben. Jede verdammte Zeile, jede Änderung muss dokumentiert und geprüft sein.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Das Problem ist älter als close-loop:
    Seit vielen Jahren kann man Messgeräte und Pumpen an den Computer anschliessen um die Daten auszulesen oder mit Handys koppeln. Gab es auch nur einen einzigen Fall wo diese Schnittstellen offengelegt wurden? Warum sollte es nun bei CGMs anders sein?


    Zitat

    Wobei es AFAIK nicht verboten ist eine Schnittstelle zu dokumentieren. So kann Abbott zum beispiel Apps für Smart-Watches haben, aber nicht wirklich anbieten

    Wie soll dieser Spagatt funktionieren? Mir scheint dass als würde ein Fahrzeughersteller inoffizelle Anleitungen verbreiten wie man illegal am Motor rumtunen kann. Oder ein Werkzeughersteller wie man seine Bohrmaschinen für irgendwelche nicht zugelassenen Anwendungen modifiziert.
    (Als einzige Ausnahme fallen mir manche alkoholfreie Getränke aus der Prohibitionszeit ein: Mit ganz genau aufgedruckten Instruktionen was der Käufer auf gaaaar keinen Fall machen darf damit sich bloss kein Alkohol in der Flasche bildet zwinker-zwinker)


    Warum sollten Firmen überhaupt die Schnittstellen ihrer Geräte öffentlich dokumentieren wollen? Der Traum einer automatischen BZ-Steuerung ist so alt wie die Insulinpumpe selbst. Seitdem es halbwegs funktionierende CGMs gibt ist es absehbar dass "closed loop" das nächste grosse Ding wird. Warum sollten Firmen jetzt noch irgendwas verschenken oder sich selbst die Show stehlen lassen?

  • Was ich mir aber vorstellen kann - offene Schnittstellen und dann eine "Open Source" Soft zwischen Pumpe und Sensor, die der User in Eigenverantwortung betreibt.


    Du weißt, dass es das seit einigen Jahren bereits gibt? :D

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Seitdem es halbwegs funktionierende CGMs gibt ist es absehbar dass "closed loop" das nächste grosse Ding wird.


    Warum Futur? Sollte Präsens sein. Gibt es alles seit ein paar Jahren. Freilich hat es die große Masse (noch) nicht erreicht, sehe auch nicht, wie das passieren wird. Die konventionellen kommerziellen Lösungen sind einfach zu träge und zu teuer. Das mit der 670G (bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss) wird sich in Europa und insbesondere in DE wohl ewig hinschleppen ...

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Warum Futur? Sollte Präsens sein. Gibt es alles seit ein paar Jahren.

    Meine Grammatik war etwas falsch: Ich meinte das quasi als Futur aus der Vergangenheit gesehen.
    Um 1980 gab es das erste käufliche CGM. Closed-loops gab es 1980 noch nicht - aber die Entwicklung das CGM mit der Pumpe zu koppeln war absehbar.
    Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/…eschichte_und_Entwicklung
    1960 gab es die ersten Experimente mit CGM, 1970 "die prinzipielle Machbarkeit eines Regelkreises für die Blutzuckerregulation."
    Als Elektronik immer billiger & kleiner wurde wird klar gewesen sein dass es nur noch eine Frage der Zeit bis zum loop ist. Keine Firma verschenkt irgendetwas wenn sie "so kurz davor" ist ein neues Produkt auf den Markt zu bringen.


    Was es derzeit gibt sind keine "offene Schnittstellen." Denn es gibt keine öffentlich zugängliche Dokumentation der Schnittstellen. Stattdessen müssen sie von den Entwicklern entschlüsselt werden. Es wird also Arbeitszeit für die Entschlüsselung verschwendet die eigentlich in die Entwicklung der eigentlichen Software gesteckt werden könnte. Das Libre ist ja auch nur teilweise entschlüsselt: man kann zwar sinnvolle Werte auslesen aber die unterscheiden sich etwas vom offiziellen Lesegeräte weil nicht bekannt ist wie die rohen Sensordaten in mg/dl umgerechnet werden.

  • Was es derzeit gibt sind keine "offene Schnittstellen." Denn es gibt keine öffentlich zugängliche Dokumentation der Schnittstellen. Stattdessen müssen sie von den Entwicklern entschlüsselt werden. Es wird also Arbeitszeit für die Entschlüsselung verschwendet die eigentlich in die Entwicklung der eigentlichen Software gesteckt werden könnte. Das Libre ist ja auch nur teilweise entschlüsselt: man kann zwar sinnvolle Werte auslesen aber die unterscheiden sich etwas vom offiziellen Lesegeräte weil nicht bekannt ist wie die rohen Sensordaten in mg/dl umgerechnet werden.


    Na ja, es gibt einige quasi-offene Schnittstellen, ohne dass der Hersteller das an die große Glocke gehängt hätte. ;) Aus dem Grund gibt es auch bestimmte Produkte z.B. in den USA nicht, die es hierzulande gibt (weil man hierzulande auch mal 'naiver' ist und man muss dann auch sagen, zum Glück :D ).


    Im Übrigen kann man in XDrip+ längst den originalen Libre-Algorithmus aktivieren (OOP), da kommt dann genau der Wert, der auch vom Reader berechnet wird. Den kann man dann natürlich nicht kalibrieren.


    Im übrigen: Bin ja auch schon 1970 diagnostiziert worden, da hieß es: "In ein paar Jahren hast du deine künstliche Bauchspeicheldrüse!"


    Fast Forward 48 Jahre: Fast geschafft. ;) Subjektiv und dank AAPS #WeAreNotWaiting etc. GESCHAFFT! :D

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Es ist doch schon toll, dass wenigstens etwas Bewegung in den Martk kommt.... wird ja auch langsam Zeit. Zumindest hat man in den Firmen gemerkt, dass hier ganz viel Potential ist. Ob und wie das alles dann kommt, welche rechtliche und finanzielle Hindernisse und Hürden es gibt, das sei erst einmal dahingestellt....
    Ich freu mich über die ganze Bewegung, denn sie geht zumindest mal in die richtige Richtung!!! :nummer1:


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Im Übrigen kann man in XDrip+ längst den originalen Libre-Algorithmus aktivieren (OOP), da kommt dann genau der Wert, der auch vom Reader berechnet wird. Den kann man dann natürlich nicht kalibrieren.

    Die Doku sagt dazu: "It has been able to get results extremely close to the libre reader." Also nah am originalen Libre-Wert aber eben nicht der originale Libre-Algorithmus. Zusammenarbeit mit Abott scheint es nicht gegeben zu haben, nur das "rumprobieren" bis es passende Ergebnisse gab.


    Ich freu mich über die ganze Bewegung, denn sie geht zumindest mal in die richtige Richtung!!! :nummer1:

    Naja, ich finde bei aller Freude über neue Produkte sollte man auch aufs grosse ganze gucken. Und da geht es in die falsche Richtung.
    Mehr Einschränkungen statt freie Entwicklung zu fördern. Dinge die es (inoffiziel) schon längst gibt werden als Neuigkeit beworben. Es wird halt akzeptiert weil man als Patient keine wirkliche Wahl hat.


    Und auch wenn mal zwei Firmen zusammenarbeiten kann man sich nicht darauf verlassen. Lizenvergaben oder inoffizielle Vereinbarungen oder "wohlwollendes wegschauen" sind nichts wert.
    Siehe beispielsweise Abott, die zunächst anderer Diabetes-Software (Name fällt mir gerade nicht ein) eine Lizenz zum auslesen des Lesegerätes gaben - es dann aber aber doch wieder zurückzogen. Der Patient ist bei so etwas immer der Dumme. Die einzige Lösung sind wirklich offene Schnittstellen und Standards.

  • Ja, schon klar... Möglich ist vieles... Sieht man ja! Aber wo viel Geld im Spiel ist und noch Sicherheitsaspekte mit Regressansprüchen ins Spiel kommen, wird es eben komplex.
    Und neu ist es für die Firmen und den offenen Markt. Das ist natürlich keine wünschenswerte Situation.... Aber... Es ist doch ein Anfang,der wie ich finde, schon in die richtige Richtung geht. Und da freue ich mich auch über kleine Schritte und sorge weiterhin dafür, dass die Loopsysteme weiter publik gemacht werden und helfe jedem, der es auch versuchen möchte, sowie ich das kann.# WeAreNotWaiting #... Gar keine Frage!


    Caro <>
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  • Die Doku sagt dazu: "It has been able to get results extremely close to the libre reader." Also nah am originalen Libre-Wert aber eben nicht der originale Libre-Algorithmus. Zusammenarbeit mit Abott scheint es nicht gegeben zu haben, nur das "rumprobieren" bis es passende Ergebnisse gab.


    Das ist jetzt nicht sooo wichtig, aber habe den OOP jetzt doch schon ein paar Monate laufen, nie mehr als 5mg daneben. Am Ende geht's immer darum, wie gut es funktioniert, und es funktioniert verdammt gut, das wollte ich sagen.
    Ob da jetzt jemand offiziell kooperiert oder nicht, ist egal.


    Die einzige Lösung sind wirklich offene Schnittstellen und Standards.


    Ich fürchte, da würden wir letztlich umsonst warten. Und einige Firmen sind eben kooperativer als andere, wenn sie aus naheliegenden Gründen oftmals lieber kein so großes Fass deswegen aufmachen. Daher - wie Caro sagt - #WeAreNotWaiting ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!