Britisches Unternehmen stellt U 1000 vor

  • Das britische Unternehmen Arecor hat ein schnellwirkendes U 1000 Insulin vorgestellt.
    Klinische Studien sollen noch dieses Jahr starten
    https://www.diabetes-news.de/n…ffnet-neue-moeglichkeiten


    Auch im feelfree Diabetesmagzin von DiaExpert 03/2018 (S.13) nachzulesen


    Schön, aber was werden wir davon haben? Wenn man uns noch das U500 vorenthält, welches in Amerika bereits auf dem Markt sein soll?

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  • was wären denn die Vorteile? Meine Pumpe wird dadurch nicht kleiner....wenn eine Luftblase im System ist, sind die Folgen extremer...!???
    cd63

    Grüße nest

  • Bei Pumpen sehe ich das ähnlich, bei zehnmal höhrer Konzentration müsste eigentlich auch die Zufuhr zehnmal genauer dosiert werden...weiss nicht ob das machbar ist.


    Insulinpens werden ja recht lang wenn man eine grosse Dosis "aufzieht". Mit höherer Konzentration wäre das praktischer zu handhaben, auch für Menschen die nicht so gut greifen können.

  • Nach meiner Meinung extrem unwichtig und unnötig. Die Gefahr, die damit von kleinsten technisch bedingten Dosierungsfehlern ausgeht, ist viel zu groß.


    Viel nützlicher und wichtiger wäre, dass das früher hauptsächlich genutzte U40-Insulin wieder auf den Markt zurück kommt. Das würde allen Kindern und den vielen Typ-1-ern mit niedrigem Insulinbedarf viel mehr nützen. Erinnert sich noch jemand? mit einem normalen U40–Insulin war die Insulinwirkung genauso schnell, wie mit den gentechnisch beschleunigten U100 Insulinen.


    Die Zahl der Typ-2-er mit riesig hohen Insulinbedarfen ist leider viel größer, dass sie vom Marketing bevorzugt bedient werden. Das sollte aber wirklich kein Grund für einen Typ-1-er sein, das Marketinggeplapper vom Vorteil hochkonzentrierter Insulinen unreflektiert mitzuplappern. Vom Volumen der Insulinpumpen nimmt das Volumen des Insulinvorrats höchstens ein Drittel in Anspruch. Kein Grund also, auf einen Vorteil durch U1000 Insulin zu hoffen.

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  • So ein sch.... sollen doch eher wieder ein U50 oder U 40 auf den Markt bringen...

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.


  • Erinnert sich noch jemand? mit einem normalen U40–Insulin war die Insulinwirkung genauso schnell, wie mit den gentechnisch beschleunigten U100 Insulinen.


    So ein quatsch!
    Bei Normal (Alt Insulinen) war die (theoretische) Wirkspitze bei zwei Stunden danach angegeben, Bei gentechnisch veränderten ,ist dies bei einer Stunde nach dem Spritzen angeben. (Quelle: Das große Trias Handbuchfür Diabetiker) Mal ganz abgesehen davon, das man einen Spritz-Ess Abstand bei ersteren einhalten mußte
    Gib doch bitte mal 'ne Quelle an, wo Du meinst das her zu haben. Ansonsten solltest Du mal schnellstens Dein Errinnerungswissen auffrischen.


    Das sollte aber wirklich kein Grund für einen Typ-1-er sein, das Marketinggeplapper vom Vorteil hochkonzentrierter Insulinen unreflektiert mitzuplappern. Vom Volumen der Insulinpumpen nimmt das Volumen des Insulinvorrats höchstens ein Drittel in Anspruch. Kein Grund also, auf einen Vorteil durch U1000 Insulin zu hoffen.


    Was hat bitte hat das Volumen einer Pumpe mit der Konzentration eines Insulin zu tun ?(
    Es ist schon ein erheblicher Unterschied ob in meinem Reservoir 300 Einheiten oder 3000 Einheiten (oder auch 1500 E) drin sind. Völlig unabhängig wie das Volumen meiner Pumpe ist. Und für Leute die einen hohen Faktor haben ist dies nur von Vorteil!


    Im übrigen "plapper" ich hier nichts "unreflektiert mit". Ich hab lediglich die Nachricht über U1000 reingestellt.

    6 Mal editiert, zuletzt von House ()

  • Was hat bitte hat das Volumen einer Pumpe mit der Konzentration eines Insulin zu tun ?(
    Es ist schon ein erheblicher Unterschied ob in meinem Reservoir 300 Einheiten oder 3000 Einheiten (oder auch 1500 E) drin sind. Völlig unabhängig wie das Volumen meiner Pumpe ist. Und für Leute die einen hohen Faktor haben ist dies nur von Vorteil!

    Der Artikel meint zur Grösse der Pumpen:

    Zitat

    Zudem könnten die Patronen kleiner werden, wenn das Insulin höher konzentriert ist. Die Konstruktion deutlich kleinerer, kompakter Insulinpumpen wäre damit möglich.


    In der Theorie könnten die Pumpen also kleiner werden. Praktisch müssten sie aber auch das Insulin zehnmal genauer abgeben können denn alle kleine Störungen (Luftblasen, Ungenauigkeit beim Antrieb, usw) wirken sich mit U1000 zehnmal stärker aus als beim U100. Katheter verstopfen ja bei zu kleinen Insulinmengen auch manchmal, wenn jetzt nur noch 1/10 durchfliesst wird das öfters passieren. Wenn U1000 den Leuten mit hohen Faktoren hilft ist das gut aber den Teil über kleinere Pumpen glaube ich nicht.

  • Ich brauche keine kleine Pumpe und auch keinen Designgegenstand. Ich brauche eine zuverlässige Pumpe, die mit einem offenen (aber kryprographisch abgesicherten) Protokoll, zu dem ich als Nutzer einen Schlüssel habe, kommuniziert und standardkonforme Komponenten verwendet. Insbesondere was Batterien und Katheteranschluss angeht.


    Im Idealfall beinhaltet ein Reservoir einen Vorrat, der auch an schlechten Tagen (Down reguliert, krank, ... Insulinempfindlichkeit im Keller) mindestens 2-3 Tage reicht, damit ich nicht dem leeren Reservoir einen frischen Katheter opfern muss und noch etwas zeitlichen Spielraum habe.


    Meine ISF liegt normalerweise zwischen 70 und 100, und an schlechten Tagen zwischen 30 und 50. Mit einem 300IE Reservoir . komme ich gut hin, bei normaler Insulinempfindlichkeit reichen mir von Medtronic auch die kleinen.


    Ein größerer Vorrat würde (vorbefüllte) Glasreservoire voraussetzen, damit das Insulin nicht zu lange mit dem Gleitmittel der Kunststoffreservoire in Kontakt ist. Damit ist dann mit Sicherheit wieder die Wahl der Pumpen stark eingeschränkt.


    Und ja, die Wirkkinetik des U40 Insulins war der mir vorliegenden Literaturlage nach schneller. Zur Wirkkinetik von U40 Insulin siehe Tetsuro Kobayashi, der in "The Pharmacokinetics of Insulin After Continuous Subcutaneous Infusion or Bolus Subcutaneous Injection in Diabetic Patients" (DIABETES 32:331-336, April 1983) iv vs sc vs csii von U40 insulin vergleicht.


    Für die vorliegende Situation ist vermutlich de la Peña et al, "Pharmacokinetics and Pharmacodynamics of High-Dose Human Regular U-500 Insulin Versus Human Regular U-100 Insulin in Healthy Obese Subjects" (Diabetes Care 2011 Dec; 34(12): 2496-2501 interessanter. Hier wurde die Wirkkinetik von U100 und U500 Insulin bei vergleichsweise hoher Dosierung verglichen (wie sie für den Interessentenkreis für ein U1000 Insulin wohl eher relevat ist).

  • Der Artikel meint zur Grösse der Pumpen:


    In der Theorie könnten die Pumpen also kleiner werden. Praktisch müssten sie aber auch das Insulin zehnmal genauer abgeben können denn alle kleine Störungen (Luftblasen, Ungenauigkeit beim Antrieb, usw) wirken sich mit U1000 zehnmal stärker aus als beim U100. Katheter verstopfen ja bei zu kleinen Insulinmengen auch manchmal, wenn jetzt nur noch 1/10 durchfliesst wird das öfters passieren. Wenn U1000 den Leuten mit hohen Faktoren hilft ist das gut aber den Teil über kleinere Pumpen glaube ich nicht.

    Ich glaube, technisch könnten Pumpen das sicherlich auch.
    Das Problem in meinen Augen ist die Eigendynamik des Körpers, der verletzte Stellen repariert und somit der Katheter verstopft.


    Der Beitrag unterscheidet halt nicht - vermutlich aus Unwissenheit.


    Für Typ 2er wäre das sicher toll. Wenn man nicht pro Woche 1-2 Pens verbraucht.
    Könnten Typ 2er von der Pumpe profitieren, würde auch der Satz Sinn machen. Leider ist dem nicht so.


    Trotzdem ist es respektabel, wenn mehr Menge in weniger Lösemittel gelöst wurde ohne auszufallen.

  • Ich gehöre zu den Leuten die mit Typ 1 eine große Menge Insulien pro Tag benötigen.
    Für mich wären hoch konzentriete Insuline sehr interessant weil ich dann auch eine Pumpe tragen könnte.
    Mit 300 Einheiten komme ich nicht weit.


    Bei hohem insulin Bedarf ist die Genauigkeit nicht so problematisch wei 2-3 Einheiten mehr oder weniger keinen Unterschied machen.


    Wenn ich 3 Einheiten spritze sehe ich keinen Unterschied.


    Ich benötige 35 Basal/Tag
    Mein BE Faktor ist 12
    und mein Korrekturfaktor 7

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. Jean Anouilh 8o


  • das ist allerdings ne Menge. Darf ich fragen, ob du damit gut eingestellt bist, wie dein HbA1c ist...? Könnte es sein, dass du zusätzlich noch einen DM Typ 2 dazu hast?
    cd63

    Grüße nest

  • Es gibt aber auch Menschen, die einen geringen Insulinbedarf haben. Kinder zum Beispiel. Aber auch unter uns Erwachsenen gibt es einige. Meine Frau zum Beispiel. Basalrate 9,75 i.E pro Tag. Dazu kommt ungefähr die gleiche Menge an Bolusinsulin. Sie hat einen Korrekturfaktor von 100. Zum Verständnis: Eine Einheit Insulin senkt den Blutzucker um 100.
    Sie schaut das Insulin fast nur an... Es wäre uns lieber, es gäbe Insulin in einer geringeren Konzentration.

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  • Und ja, die Wirkkinetik des U40 Insulins war der mir vorliegenden Literaturlage nach schneller.


    Die beiden noch auf dem Markt befindlichen U40 (Insuman Basal und Rapid von Sanifi-Aventis) sollen exakt das gleiche Wirkprofil haben wie ihre U100 Pendanten.
    https://www.diabetes-news.de/uebersicht-insulin-praeparate



    Pelzlöffel
    Ja Pumpen könnten (müssen aber nicht ;) ) dann kleiner werden und dann? Wird das Reservoir auch wieder kleiner und der Vorteil wesentlich mehr Insulin in seiner Pumpe zu haben iss wieder pfutsch...

  • .....und schon wieder sehen wir wie gleich und dabei doch so vielfältig unser Freund Diabetes ist. Einige wünschen sich ein stärkeres Insulin, andere sagen, Unfug. Auch in unserem Forum sind einige manchmal in ihrem eigenen Tunnel unterwegs und schauen nicht nach links und rechts. Wie soll da jemals ein gesunder unsere Krankheit verstehen?


    War jetzt etwas O.T. musste aber sein ;)

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • nest


    Mein letzter HbA1c war 6,8 4. Quartal. Allerdings ist mein BMI auch 32,9. Ich habe meinen Diabetes jetzt seid 1981 und habe eine gewisse Insulinresistenz entwickelt.

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. Jean Anouilh 8o

    Einmal editiert, zuletzt von RK6 ()

  • Nach der vielerorts verbreiteten Weisheit, dass sich mit zunehmendem Injektionsvolumen die Anflutungs- und Wirkungsdauer verlängert, müsste selbst eine Einzelinjektion von 20 iE dieses Zeugs in Nullkommanix resorbiert sein. Oder hab ich da einen Denkfehler?


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Nach der vielerorts verbreiteten Weisheit, dass sich mit zunehmendem Injektionsvolumen die Anflutungs- und Wirkungsdauer verlängert, müsste selbst eine Einzelinjektion von 20 iE dieses Zeugs in Nullkommanix resorbiert sein. Oder hab ich da einen Denkfehler?


    Liebe Grüße vom Arbyter

    würde nach dieser Logik Sinn machen, da das Volumen ja kleiner wird.
    Und wieder sind wir bei Leuten mit hohem Insulinbedarf. (nur für KH-haltige Mahlzeiten würde ich mir nicht extra so ein Insulin mitnehmen als "Standard"-T1)
    Und wenn es schneller resorbiert wird, würden auch diese Verschleppungserscheinungen kalkulierbarer.


    schauen nicht nach links und rechts.

    für mich wirkt es grad, dass wir das alle nutzen müssten oder nutzen können sollten, bloß weil es auf den Markt kommt.
    Bloß weil VW nen neuen supertollen LKW auf den Markt bringt, kauf ich mir den auch nicht, wenn ich ihn nicht brauche.

  • Eine kleinere Pumpe wird damit aber nicht realisierbar sein nach meiner Meinung.


    Aktuell haben wir z. B. 300 IE auf 3 cm. (Metronic 3ml Reservoir) bei U100 Insulin.
    Die Pumpe gibt aber im 0.xy IE Genauigkeit ab. Da kann man sich ausrechnen welche kleinen Schritte der Antrieb genau machen muss.


    Bei U1000 insulin muss der Antrieb dann 1/10 des heutigen kleinsten Schritt machen. Wie klein das ist darf sich dann jeder selbst ausrechnen. Und dann überlegen ob das technisch machbar ist und ob er das haben will.
    Ich will das nicht in der Pumpe.