Organspende als Diabetiker

  • Wie steht ihr zum Thema Organspende als Typ 1 Diabetiker?


    Bei der Blood Sugar Lounge in den Kommentaren habe ich gelesen, dass wir eh nicht in Frage kommen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man mit meinen Organen + zusätzlichen Erkrankungen noch was anfangen kann, aber man weiß ja nie...


    Prinzipiell halte ich Organspende für eine super Sache und es sollten eigentlich als Opt Out in der Gesellschaft sein, d.h. der, der NICHT will, muss sich austragen, im Gegensatz zu umgekehrt.


    Hier noch eine Info zum Thema: https://www.organspende-info.de/

    Our knowledge has made us cynical.

    Our cleverness, hard and unkind.

    We think too much, and feel too little.

  • da ich selbst im KH arbeite, habe ich für mich persönlich schon früh ein "Nein" zur Organspende gefunden. Das muss jeder mit sich persönlich abmachen. Ich musste mir zwangsläufig früher dazu Gedanken machen!!!
    Ich kenne auch Leute, die nach einer Hornhauttransplantation nicht blind wurden - das ist enorm und wenn man vor die Frage "ja oder nein" gestellt wird - keine Frage, dann sagt man wohl "Ja", weil jeder irgendwie am Leben hängt. Wie sieht das aber bei einer Organentnahme genau aus - warum benötigt ein Hirntoter überhaupt noch eine Narkose....nun mal abgesehen von der Aufrechterhaltung des Organs, das entnommen wird? Es würde ja eine Relaxierung reichen!?
    Ich arbeite ja auf Intensiv und wir versorgen massenweise Leute die keine "lebenswerte" Prognose mehr haben. Sie würden sicher auch kein Organ mehr erhalten! Der Tod wird in unserer Gesellschaft verdrängt - das ist das übelste Extrem der heutigen Medizin und ich weiß auch, was es heißt, kein Organ zu bekommen. Das endet in einer Endlosschleife an Diskussionen.
    Wenn ein DM´ler keine Spätschäden hat, eignet er sich auf jeden Fall für eine Organspende!
    Man darf auch nicht vergessen, was es bedeutet, ständig Immunsuppressiva einnehmen zu müssen....
    cd63

    Grüße nest

    Einmal editiert, zuletzt von nest ()

  • da ich selbst im KH arbeite, habe ich für mich persönlich ein "Nein" zur Organspende gefunden. Das muss jeder mit sich persönlich abmachen.
    Ich kenn auch Leute, die nach einer Hornhauttransplantation nicht blind wurden - das ist enorm und wenn man vor die Frage "ja oder nein" gestellt wird - keine Frage, dann sagt man wohl "Ja", weil jeder irgendwie am Leben hängt. Wie sieht das aber bei einer Organentnahme genau aus - warum benötigt ein Hirntoter überhaupt noch eine Narkose....nun mal abgesehen von der Aufrechterhaltung des Organs, das entnommen wird?
    Ich arbeite ja auf Intensiv und wir versorgen massenweise Leute die keine "lebenswerte" Prognose mehr haben. Der Tod wird in unserer Gesellschaft verdrängt - das ist das übelste Extrem der heutigen Medizin und ich weiß auch, was es heißt, kein Organ zu bekommen. Das endet in einer Endlosschleife an Diskussionen.
    Wenn ein DM´ler keine Spätschäden hat, eignet er sich auf jeden Fall für eine Organspende!
    Man darf auch nicht vergessen, was es bedeutet, ständig Immunsuppressiva einnehmen zu müssen....
    cd63



    Ich arbeite auch im Krankenhaus und ich kann weder deine Einstellung zur Organspende, noch den Zusammenhang mit den anderen Dingen, die du berichtest, nachvollziehen.
    Ich kenne einige Leute, die Organtransplantiert sind und ein sehr lebenswertes Leben damit führen. Die jüngste davon habe ich kennengelernt als sie ein Teenager war, mittlerweile studiert sie. Trotz der natürlich nötigen Immunsuppression. Für mich gibt es wenig gute Argumente, warum man nach dem eigenen Tod jemand anderem nicht die Chance auf ein Weiterleben, wenn ich mit einigen Einschränkungen, geben sollte. Nichts desto trotz ist es natürlich eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Wenn man aber öffentlich "Anti-Werbung" macht, sollte man meiner Meinung nach die Argumente so formulieren, dass sie verständlich und konkret sind, damit andere die Chance haben, sie zu entkräften.


    Zum eigentlichen Thema: Ich habe einen Organspendeausweis und dort einen Hinweis auf den Typ 1 Diabetes eingetragen. Ob ich im konkreten Fall damit als Spender infrage komme, kann dann individuell entschieden werden.

  • Ich habe vor Jahren einen Ausweis ausgefüllt und (mit mehrmals überklebten Adressen) herumgetragen. Mein Diabetologen meinte allerdings die Organe werden "eher selten genommen" weil das mit dem Immundingsbums nochmal komplizierter wäre. Deswegen muss man es ja nicht ganz ausschliessen, das müssen dann aber die Experten entscheiden. Die Organentnahme finde ich etwas gruselig aber das positive überwiegt.


    Was meine Haltung zur Organspende wohl mitgeprägt hat, auch wenn es seltsam klingt:
    Früher haben wir uns manchmal mit Freunden im Keller eingeschlossen und tagelang über Netzwerk PC-Spiele gezockt. Nun, es war eigentlich immer jemand dabei bei dem irgendetwas nicht funktionierte. Obwohl jeder stolz auf seine Kiste war, dann wurden sie auseinander gepflückt und untereinander Teile getauscht bis alles wieder lief. Wenn jemand nach Einkauf Teile übrig hatte wurden die entweder weitergegeben oder als Reserve aufgehoben. Dass alle zusammen spielen konnten war wertvoller als der blosse Geldwert. Wenn ich daran denke wie verzweifelt jemand manchmal war und wie sich dann alle freuten wenn es endlich wieder lief...und da ging es nicht um Gesundheit oder Leben und Tod. (Sondern nur darum dass wir uns gegenseitig virtuell in die Luft sprengen konnten.)


    Ähnlich bei Fahrrädern: Mir gefällt das Konzept der Radläden mit Restekisten und Selbsthilfewerkstätten.

  • Ich hab auch einen Ausweis, allerdings eher als symbolische Geste, da ich mal annehme, dass bei einem Diabetiker keine Organe entnommen werden.
    Der Diabetes hat schließlich Auswirkungen auf alle Organe. Das man kein Blut spenden kann, aber die Organe transplantiert werden können, kann ich mir nicht vorstellen.
    Organspende ist so ein heikles Thema, wenn jemand trotz Aufklärung eine Organspende ablehnt, dann sollte man auch nicht versuchen denjenigen zu überzeugen, oder zu beeinflussen.
    Nein zur Organspende heisst für mich aber auch, dass demjenigen dann im Notfall auch keine Organe transplantiert werden. Wenn man es also ablehnt, dann mit allen Konsequenzen.



    LG :)
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Hallo, da ich ja noch nicht so lange meine Typ1 habe, hatte ich bis 2011 regelmäßig Blutspenden, einen Organspenderausweis und auch eine Typisierung
    meines Knochenmarks ......... nun nur noch Organspender, den Rest wollen sie nicht mehr ?(
    Gruß
    Udo

  • Ich habe meinen Ausweis, dass im Falle des Falles klar ist, dass von meiner Seite aus keine Einwände für eine Weiterverwendung vorhanden sind. Wenn die Organe nicht verwendet werden können, dann ist das die Entscheidung der Fachleute.

  • Nein zur Organspende heisst für mich aber auch, dass demjenigen dann im Notfall auch keine Organe transplantiert werden. Wenn man es also ablehnt, dann mit allen Konsequenzen.


    Also wenn ein Diabetiker keinen Ogranspendeausweis hat, obwohl man dessen Organe und Blut sowieso nicht will, bekommt man euch keine Organe?
    Echt? Mein ehrlicher Kommentar und Einstellung dazu (auch wenn ihn keiner hören will): Blödsinn!


    Genauso wie die umwerfend tolle "Idee" vom Spahn....


    Aber was soll's. Wir können es sowieso nicht ändern und unsere "Schöne neue Welt" und "1984" sind schon längst (wenn auch erst zum Teil) Realität geworden..

    Einmal editiert, zuletzt von House ()

  • Ich möchte nicht, daß es ein Anspruchsdenken auf Organspende gibt, da man akzeptieren muß, daß unser Leben irgendwie und irgendwann dochzu Ende geht.
    Es ist halt auch ein Unterschied, ob es sich um einen relativ jüngeren Menschen, der sein ganzes Leben noch vor sich hat oder einen älteren Menschen handelt. Auch hier ist es schwer, abzugrenzen, wann ein Tod zu früh oder zur "richtigen" Zeit kommt.
    Wenn jemand für mich sterben muß,.damit i c h es noch eine weile gut haben kann, ist eigentlich nicht in Ordnung.
    Viele warten schon ewig auf ein Spenderorgan, aber dafür muß eben für mich jemand sterben, ist so.
    Persönlich stört mich, daß der Körper bei der Transplantation noch warm sein muß, ist dann ein eventuelles Abschiednehmen am Sterbebett noch möglich?
    Letztlich muß es eine ganz individuelle Entscheidung bleiben, egal ob für oder gegen eine Organspende.
    Ich habe etwas Probleme mit Politikeraussagen, die zusätzliche Geldleistungen für Krankenhäuser in Aussicht stellen, wenn dort hinreichend viele Organ-entnahmen für die Transplantation durchgeführt werden.

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

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  • Wenn jemand für mich sterben muß,.damit i c h es noch eine weile gut haben kann, ist eigentlich nicht in Ordnung.
    Viele warten schon ewig auf ein Spenderorgan, aber dafür muß eben für mich jemand sterben, ist so.



    Nicht in allen Fällen. Eine Nierenspende z.B. ist immer möglich, sofern man noch zwei Nieren hat. Und wieviele warten auf eine Nierenspende? Vorallen aus unseren Reihen?
    Und ein Niki Lauda hat schon seine zweite oder dritte Nierentransplantation hinter sich...

    Einmal editiert, zuletzt von House ()

  • Also wenn ein Diabetiker keinen Ogranspendeausweis hat, obwohl man dessen Organe und Blut sowieso nicht will, bekommt man euch keine Organe?
    Echt? Mein ehrlicher Kommentar und Einstellung dazu (auch wenn ihn keiner hören will): Blödsinn!

    Da hast du mich falsch verstanden. Wenn jemand bewusst sagt: "Organspende kommt für mich nicht in Frage, ich spende keine Organe", dann soll derjenige bitte schön auch so konsequent sein und eine Organtransplantation bei sich ablehnen.


    Was wäre das denn für eine Haltung, wenn ich sage: Ich spende keine Organe, weil ich Angst hab, dass die Geräte zu früh abgestellt werden, aber wenn ich selber Organe brauche, dann bitte her damit.



    Wenn jemand also keinen Ausweis hat, weil derjenige sich nicht damit befassen will, oder kann, dann steht er als Organspender zur Verfügung, hat aber auch das Recht Organe transplantiert zu bekommen. Hat jemand einen Zettel in der Tasche auf dem draufsteht: "Ich bin gegen Organspende", dann dürfen weder Organe entnommen werden, noch welche transplantiert werden.
    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Nichts desto trotz ist es natürlich eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Wenn man aber öffentlich "Anti-Werbung" macht, sollte man meiner Meinung nach die Argumente so formulieren, dass sie verständlich und konkret sind, damit andere die Chance haben, sie zu entkräften.


    http://www.dober.de/ethik-organspende/
    https://www.bundesgesundheitsm…gewebespender-werden.html
    Wie geschrieben, es ist meine persönliche Entscheidung...und ich bin auch so weit, dass ich selbst kein fremdes Organ beanspruchen werde, wenn es einem "Totem" entnommen wurde. Wenn mir ein Verwandter eine Niere spenden würde ist es etwas anderes, ebenso Blutspende.
    Wenn man die Geschichte der Todesdefinition nach der ersten Herztransplantation ansieht, ist man seit 1967 überzeugt davon, dass der festgestellte Hirntod den Tod definiert...mag sein, kann aber auch falsch sein!
    Aber mit dieser Diskussion weiche ich natürlich vom eigentlichen Thema ab. Einige schrieben, dass wir DM´ler sowieso nicht unbedingt brauchbar sind - auch o.k.!
    Auch ich kenne einige Organtransplantierte, einigen geht es gut, anderen nicht - das kommt sicher auf die Grunderkrankung an! Einen Diabetiker, der zum Spender wurde, kenn ich noch nicht!
    cd63

    Grüße nest


  • Wie gesagt, ich will dir keineswegs deine eigene Meinung und Entscheidung zur Organspende in Abrede stellen. Wenn du dich aber öffentlich kritisch dazu äußerst, besonders wenn du dich dabei als Angehöriger des Gesundheitswesens zu erkennen gibst, solltest du mit deinen Argumenten äußerst vorsichtig sein. Was du hier ins Internet stellst, wird von hunderten, vielleicht tausenden Leuten gelesen.
    Du implizierst, dass regelmäßig Organe an Leute vergeben würden, die sowieso keine lebenswerte Prognose mehr haben. Das ist nicht der Fall. Ob das von dir so gemeint war oder nicht, weiß ich nicht, aber so kommt es rüber. Deswegen meine Bitte, deine Argumente zu konkretisieren. Ein Link zu einer allgemeinen Seite über Organspende hilft da als Antwort nicht weiter.


    Im Allgemeinen gebe ich dir da völlig recht: Wir haben, besonders bei Patienten im hohen Alter, teilweise eine medizinische Überversorgung, die manchmal sogar gegen den eigentlichen Willen des Patienten geht, und das ist ein Problem, nicht nur ein ökonomisches. Aber das hat nichts mit dem Thema Organspende zu tun. Die Patienten, von denen du da sprichst, bekommen in aller Regel auch kein Spenderorgan. Es gibt aber haufenweise Menschen, die noch ein sehr lebenswertes Leben vor sich haben, aber eben leider auch kein Spenderorgan bekommen. Und hätten wir deutlich mehr Spenderorgane, dann könnten sogar Menschen in noch besserem gesundheitlichen Zustand ein benötigtes Organ erhalten, denn leider müssen viele menschen so lange warten bis es ihnen sehr schlecht geht, bis sie auf der Vergabeliste weit genug oben stehen.


    Du schreibst "Der Tod wird in der Gesellschaft verdrängt". Nun gehören wir beide einer Gruppe von Menschen an, die selbst ohne die moderne Medizin dem Tod geweiht wären. Ist das Insulin, das wir bekommen dann auch eine Ausprägung der Verdrängung des Todes durch die Gesellschaft? Ist eine Lebertransplantation für einen Patienten, der damit noch 15 Jahre gut Leben kann eine solche? Ich würde beide Fragen mit einem klaren Nein beantworten.


    Du erweckst hier den Eindruck, der Hirntod wäre eine willkürliche Todesdefinition, die vor vielen Jahren mal jemand beschlossen hätte, von der aber keiner weiß, ob sie nicht eigentlich "falsch" ist. Was man für sich selbst als Tod definiert ist natürlich subjektiv, aber das irreversible Ende aller Hirnfunktionen bedeutet zumindest, dass ein Mensch nie wieder etwas bewusst wahrnehmen oder eine bewusste Handlung ausführen kann und dass die übrigen körperfunktionen nur noch maschinell aufrecht erhalten werden können. Daran bestehen aus wissenschaftlicher Sicht keine Zweifel.


    Es gibt auch nicht die Entscheidung, wie sich einige das vielleicht vorstellen: "Entnehmen wir jetzt Organe oder versuchen wir weiter den Patienten zu retten?". Der hirntote Patient ist bereits definitionsgemäß gestorben. Die Alternative zur Organentnahme ist dann die Beendigung der kreislauferhaltenden Maßnahmen ohne Organentnahme.

    Zitat


    "Wie sieht das aber bei einer Organentnahme genau aus - warum benötigt ein Hirntoter überhaupt noch eine Narkose....nun mal abgesehen von der Aufrechterhaltung des Organs, das entnommen wird?"

    Abgesehen von der Aufrechterhaltung der Organfunktion benötigt er sie aus medizinischer Sicht nicht. Wobei es wenn man ein funktionsfähiges Organ entnehmen möchte, natürlich ungünstig ist, von der Aufrechterhaltung der Organfunktion abzusehen ;-)


  • Wieso muss jemand "für dich" sterben? Es stirbt niemand wegen der Organtransplantation. Es stirbt niemand, damit jemand anders es noch eine Weile gut haben kann. Es stirbt jemand und als Nebeneffekt davon kann es jemand anders noch eine weile gut haben. Das sind zwei sehr verschiedene Dinge.


    Selbstverständlich ist ein Abschiednehmen am Sterbebett möglich. Es besteht auch immer die Möglichkeit für die nächsten Angehörigen, der Organentnahme zu widersprechen, selbst wenn der Verstorbene einen Organspendeausweis hatte. Sind sich mehrere erstgradige Verwandte uneinig, dann genügt ein einziger Widerspruch und es werden keine Organe entnommen. Ein Lebenspartner oder sonstiger dem Verstorbenen offenkundig sehr nahestehender Mensch kann ebenfalls einbezogen werden.


    Anmerkungen über angebliche Geldversprechen von Politikern bitte entweder konkret und mit Beleg oder gar nicht, denn sonst fällt das unter "Stammtischniveau".

  • Wenn du dich aber öffentlich kritisch dazu äußerst, besonders wenn du dich dabei als Angehöriger des Gesundheitswesens zu erkennen gibst, solltest du mit deinen Argumenten äußerst vorsichtig sein. Was du hier ins Internet stellst, wird von hunderten, vielleicht tausenden Leuten gelesen.


    Du implizierst, dass regelmäßig Organe an Leute vergeben würden, die sowieso keine lebenswerte Prognose mehr haben.


    so ein Unfug! Glaube, dass ich mich dazu nicht rechtfertigen muss.Nicht alle im Gesundheitswesen Arbeitenden sind immer einer Meinung, glücklicherweise gilt auch hier die Meinungsfreiheit, nicht jedoch, dass ich immer nach meiner Meinung handeln könnte!
    Die beiden Links sind nur Info (die Seite unserer Regierung und eine ethische Seite)! Ich will hier keinen Diskussionsthread draus machen. Wenn du willst können wir persönlich weiterdiskutieren. Zu meiner Meinung stehe ich genauso wie du zu deiner. Habe nie geschrieben, dass falsche Leute Organe bekommen...nur dass der Tod keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft hat. Habe auch geschrieben. dass ich die positive Seite der Organspende kenne!
    Damit nicht der falsche Eindruck entsteht - ich arbeite aktuell auf keiner Station, wo Organspende ein Thema ist! Wenn man im Gesundheitswesen arbeitet, sollte man aber mmer eine persönliche Meinung zu brennenden Themen haben, ich sehe es aus christlich-ethischer Sicht und würde niemals Menschen, die ebenfalls christlich eingestellt sind und anderer Meinung sind, verurteilen. Aber einfach zu sagen, dass Organspende immer gut ist, das kann ich nicht! Extreme Beispiel gibt es z.B. bei Lebertransplantationen nach Alkoholabusus, der weiter besteht....das habe ich leider wirklich gesehen, oder Verlegungen in andere Klinik, weil eine Lungentransplantation von den Angehörigen bei völlig desolater Situation des Pat. gewünscht wurde (war Kettenraucher und verstarb dann in anderer Klinik...)! Wenn unsere Regierung Krankenhäuser bervorzugen würde, die Organspende vorantreiben...sehe ich das mit einem Auge als sehr gefährlich an - klar gibt es dann mehr Organe!
    Ich bin froh, dass ich nicht entscheiden muss, wer ein Organ erhält und wem es wann entnommen wird!
    cd63

    Grüße nest

    4 Mal editiert, zuletzt von nest ()

  • Du schreibst "Der Tod wird in der Gesellschaft verdrängt". Nun gehören wir beide einer Gruppe von Menschen an, die selbst ohne die moderne Medizin dem Tod geweiht wären. Ist das Insulin, das wir bekommen dann auch eine Ausprägung der Verdrängung des Todes durch die Gesellschaft? Ist eine Lebertransplantation für einen Patienten, der damit noch 15 Jahre gut Leben kann eine solche? Ich würde beide Fragen mit einem klaren Nein beantworten.


    Insulin und Organtransplantation sind völlig unterschiedliche Dinge. Wenn ich immer für den Tod eines Patienten wäre, könnte ich ja wohl in meinem Beruf nicht arbeiten, oder? Du wirfst das Kind mit dem Bade aus, wie man so schön sagt! Wenn du mal die kritischen Stimmen hier im Internet ansiehst, wirst du sicher merken, dass mein winziger Exkurs dazu sicher keine Hundertschaften bewegen wird! Da finde ich es fast schlimmer, alle Menschen auf ein "Ja" einzutrimmen! Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung dazu und vielleicht hast du ja mal in den Ethik-Link gesehen....und etwas Verständnis für eine andere Sichtweise gewonnen!


    cd63

    Grüße nest

  • Da hast du mich falsch verstanden. Wenn jemand bewusst sagt: "Organspende kommt für mich nicht in Frage, ich spende keine Organe", dann soll derjenige bitte schön auch so konsequent sein und eine Organtransplantation bei sich ablehnen.


    Zeig mir auch nur einen, der ein Organ benötigt und eine Organtransplatation ablehnen, würde, wenn man eins hätte. Egal aus welchen Gründen (einschließlich Organspende kommt für mich nicht in Frage)
    Ja, Du vielleicht, oder etwa auch nicht? Also zeig mir zwei oder fünf ;)


    Wieso muss jemand "für dich" sterben? Es stirbt niemand wegen der Organtransplantation. Es stirbt niemand, damit jemand anders es noch eine Weile gut ha
    ben kann. Es stirbt jemand und als Nebeneffekt davon kann es jemand anders noch eine weile gut haben. Das sind zwei sehr verschiedene Dinge.


    Im Grunde sind das keine zwei verschiedene Dinge, auf einen Kürzel gebracht ist es so wie wgf schrieb. Ohne eine Toten, Sterbenden keine Organe. Sicher muß niemand wegen jemand anderen sterben. Aber es muß jemand sterben damit jemand anders Organe bekommen kann..

    2 Mal editiert, zuletzt von House ()

  • Moin,
    wer auf dem Standpunkt steht, dass er seine Körperteile lieber vermodern oder verbrennen lässt, als sie zur Transplantation und damit ev. lebensrettend für andere zur Verfügung zu stellen, ist es meiner Meinung nach nicht wert, Leistungen von der Gemeinschaft zu erhalten.
    Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter.


    MlG


    Hinerki

  • Zeig mir auch nur einen, der ein Organ benötigt und eine Organtransplatation ablehnen, würde, wenn man eins hätte. Egal aus welchen Gründen (einschließlich Organspende kommt für mich nicht in Frage)
    Ja, Du vielleicht, oder etwa auch nicht? Also zeig mir zwei oder fünf

    Du hast mich immer noch nicht verstanden/ verstehen wollen. Jeder der aktiv Organspende ablehnt, also mit einem Organspenderausweis rumläuft, auf dem angekreuzt ist: "Ich will keine Organe spenden", oder der mit seinen Angehörigen vereinbart hat, dass keine Organe entnommen werden dürfen, soll bitte auch so konsequent sein und sich keine Organe transplantieren lassen.
    Also das "Nein" zur Organspende bedeutet für mich gleichzeitig, dass sich derjenige auch keine Organe transplantieren lassen kann.


    Ob ich für Organspende bin, oder dagegen, bekommst du raus, wenn du meinen ersten Beitrag noch mal sinnerfassend liest. ;)



    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼