Organspende als Diabetiker

  • Die Idee hat was. Wer das ablehnt, der bekommts im Fall der Fälle auch nicht. Und wer dann auf einmal was haben will, der legt sich automatisch für wenigstens 5 Jahre auf "Spender" fest.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Also das "Nein" zur Organspende bedeutet für mich gleichzeitig, dass sich derjenige auch keine Organe transplantieren lassen kann.


    in der vorherigen Mail hieß es noch:


    ... und eine Organtransplantation bei sich ablehnen.


    "...bei sich ablehnen" und "...keine Organe transplantieren lassen kann" sind schon jedesmal zwei ganz verschiedene Paar Schuhe!
    Egal wie Du es darstellen und für wie dumm du mich jetzt hinstellen möchtest, ich hab dich sehr wohl verstanden (nur beim ersten mal hab ich's halt nur auf Diabetiker bezogen), mein Statement dazu ist und bleibt: Bödsinn!



    Ob ich für Organspende bin, oder dagegen, bekommst du raus, wenn du meinen ersten Beitrag noch mal sinnerfassend liest. ;)


    Ich wüßte nicht, das ich danach gefragt hätte und möchte ich auch gar nicht wissen ;)


    edit:
    Zudem auch einerlei. Weil die Organe von Diabetikern sowieso nicht gewollt werden...

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  • Hallo Leute,
    Organspende ist ein sehr sehr schwieriges (Reiz)Thema und es ist entsprechend auch schwierig, alle Aussagen so zu formulieren, daß sie von niemanden mißverstanden werden können......
    Das sollten wir bei unseren gegenseitigen Antworten berücksichtigen,
    (wahrscheinlich bekomme ich jetzt von a l l e n einen in die Fr..........)

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • schwieriges Thema.
    Organspende stehe ich skeptisch gegenüber, ich habe nicht gerade das größte Vertrauen in unser Gesundheitssystem. Mir ist das Risiko, lebend noch ausgeweidet zu werden irgendwie unheimlich. Und das Gefühl kann auch kein Herr Spahn oder Lauterbach nehmen. Hier fehlt mir Transparenz.


    Knochmarkspende wollte ich mich registrieren lassen, geht als T1 aber nicht. Ebenfalls Blutspende.

  • Selbstverständlich ist ein Abschiednehmen am Sterbebett möglich. Es besteht auch immer die Möglichkeit für die nächsten Angehörigen, der Organentnahme zu widersprechen, selbst wenn der Verstorbene einen Organspendeausweis hatte. Sind sich mehrere erstgradige Verwandte uneinig, dann genügt ein einziger Widerspruch und es werden keine Organe entnommen. Ein Lebenspartner oder sonstiger dem Verstorbenen offenkundig sehr nahestehender Mensch kann ebenfalls einbezogen werden.

    Da wäre es wohl gut das vorher mit den entsprechenden Personen mal besprochen zu haben. Dann fällt denen die Entscheidung wahrscheinlich auch leichter. Bisher habe ich das noch nicht so richtig. Eine Patientenverfügung kann ebenfalls offene Fragen klären. (habe ich aber auch noch nicht)


    Die Idee hat was. Wer das ablehnt, der bekommts im Fall der Fälle auch nicht. Und wer dann auf einmal was haben will, der legt sich automatisch für wenigstens 5 Jahre auf "Spender" fest.

    Das finde ich irgendwie nicht gut jemanden so zu "zwingen." Wobei sowieso die Frage ist, kommt jemand nach Empfang eines Organs überhaupt noch als Spender in Frage? (Nach den ganzen Anti-abstossungs-Medikamenten, evtl Schäden durch die ursprüngliche Erkrankung usw.)
    Aufklärung ist denke ich der bessere Weg, dass mehr Leute von sich aus einen Ausweis ausfüllen.


    Mir ist das Risiko, lebend noch ausgeweidet zu werden irgendwie unheimlich.

    Die Vorstellung sehe ich auch als ziemlichen Alptraum. Als Risiko sehe ich das aber nicht, die Hirntod Diagnose scheint mir doch recht sicher und so viel Vertrauen habe ich da mal in die Medizin.

  • Knochmarkspende wollte ich mich registrieren lassen, geht als T1 aber nicht. Ebenfalls Blutspende.


    Bei Organen sieht es, IMHO, genau so aus, ob man nun einen Ausweis hat oder nicht. Was Blutspenden angeht, war ich selbst jahrelang ein Spender, bis zur Diagnose...
    Aber ich lass mich natürlich eines besseren belehren, wenn da jemand was weiß was Organe angeht.

    4 Mal editiert, zuletzt von House ()

  • In Österreich haben wir ja die Widerspruchslösung - wer nicht widerspricht ist potentieller Organspender. Es reicht aber mündlich, und auch die engen Angehörigen können im Fall des Falles noch widersprechen. Das finde ich persönlich eine gute Lösung, auch wenn ich ja vermutlich nicht in Frage komme. (Da fällt mir ein dass ich vor kurzem von einem Fall gelesen habe, ich glaube es war in Frankreich, wo eine Patientin mit Mukoviszidose eine Lunge bekam von jemandem der geraucht hatte, und wenige Monate danach an Lungenkrebs starb. Da wäre die Lunge eines Diabetikers vermutlich besser geeignet gewesen)


    Ich habe letzten Frühling eine liebe Freundin verloren, Mama eines kleinen Kindes, die nach Influenzakomplikationen im Krankenhaus an Lungenversagen starb während der Wartezeit auf eine Spenderlunge. Trotz unserer Widerspruchslösung sind wir in Ö nicht besser versorgt mit Spenderorganen, weil die soweit ich das mitbekommen habe, über eine gesamteuropäische oder EU-weite Organisation zugeteilt werden.


    Ich habe mich mit dem Thema noch nie weitergehend beschäftigt, aber die ablehnenden Stimmen hier verwundern mich. Ich dachte immer die große Mehrheit wäre pro Organspende aber halt in den Ländern mit Zustimmungslösung zu faul um aktiv zuzustimmen.


    ...seine Körperteile lieber vermodern oder verbrennen lässt, als sie zur Transplantation und damit ev. lebensrettend für andere zur Verfügung zu stellen...


    Ja, das ist es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht, auch wenn ich keine so harten Konsequenzen fordern würde. Aber wie macht man mit sich selbst aus, dass man im Todesfall keine Organe gibt, aber bei schwerer Krankheit gerne ein gespendetes Organ nimmt?


    Die Gründe für eine Ablehnung würden mich interessieren - von den Vorschreibern habe ich ehrlich gesagt nur Butterkeks' Grund verstanden "Angst davor, lebend ausgeweidet zu werden", bei den anderen ist mir nicht klar was gemeint ist.

  • Die Gründe für eine Ablehnung würden mich interessieren - von den Vorschreibern habe ich ehrlich gesagt nur Butterkeks' Grund verstanden "Angst davor, lebend ausgeweidet zu werden", bei den anderen ist mir nicht klar was gemeint ist.


    [color=#000099]wenn man diesen Thread umbenennen würde, z.B. "wie steht ihr zur Organtransplantation", dann würde ich hier mehr schreiben.
    Der Link oben Ethik...zeigt einiges, was sich mit meiner Einstellung deckt.
    Kann dazu noch einen weiteren Link anführen, der die christliche Ansicht wiederspiegelt, die auch ich größtenteils habe - ist ja nur ein Auszug, kenne nicht alles!
    https://www.betanien.de/organs…m-buch-heil-oder-heilung/
    Allerdings kenne ich auch Christen, die das anders sehen - also doch meine persönliche Einstellung. Wurstkuchen hat oben geschrieben, dass man als Angehöriger des Gesundheitswesens auf jeden Fall dafür sein sollte....sehe ich nicht so! Es sind dem Menschen einfach auch Grenzen gesetzt, die er letztendlich akzeptieren muss. Der Mensch ist nicht Gott, kann inzwischen viel, um das Leben wieder "lebenswert" zu machen (da können wir sogar das CGM einreihen) - aber ich sage für mich selbst nein zur Organspende! Ich sorge tagtäglich für das künstliche Überleben Schwerstkranker....bin also nicht gerade der Typ, der sich gegen jegliche Technik sträubt, insbesondere wo es Sinnhaftigkeit (die sieht man leider oft nicht oder nicht gleich oder nie) zeigt. Ich würde mich auch nicht weigern, einen Patienten für die Organentnahme vorzubereiten, allerdings hätte ich als Anästensie-MA nein zur Mithilfe während der Entnahme gesagt, was einem auch gewährt wird...in die Situation kam ich jedoch nie.
    Naja, nun folgt sicher die nächste Diskussionswelle.................. :venti


    cd63

    Grüße nest

    2 Mal editiert, zuletzt von nest ()

  • cd63, du bist also eigentlich gar nicht gegen Organspende bzw. -Empfang, sondern findest die derzeitige Todes-Definition falsch? Du schreibst aber die ganze Zeit gegen Organtransplantation. Das macht deine Aussagen vollkommen unverständlich.

  • cd63, du bist also eigentlich gar nicht gegen Organspende bzw. -Empfang, sondern findest die derzeitige Todes-Definition falsch? Du schreibst aber die ganze Zeit gegen Organtransplantation. Das macht deine Aussagen vollkommen unverständlich.


    die Todesdefinition ist mir zu leicht definiert, Hirntod...ganz tot!? Es stimmt, dass mir diese Definition zu schwammig ist! Auch wenn der Hirntote lt. Wissenschaft nichts mehr wahrnehmen kann - weiß ich dies zu 100%?? Dass ich die ganze Zeit gegen Organtransplantation schreibe, stimmt in Bezug auf mich persönlich! Wenn meine Zeit bzw. mein Ende da ist, bin ich auch bereit zu gehen. Für viele vielleicht unverständlich, aber ich sehe nicht nur das begrenzte Erdenleben, sondern ich glaube an die Ewigkeit - für Christen eine sehr verheißungsvolle.......ohne Schmerzen etc! Was verstehst du definitiv nicht?
    Die meisten Menschen sehen nur das Positive einer OT... man bekommt Ersatz für den Defekt und tut, sollte es anders herum sein, auch noch was Gutes, oder?
    Hintergründe werden meistens ausgeblendet oder nicht wirklich offengelegt. Die Wissenschaft spielte in der Anfgangszeit sicher auch eine große Rolle.
    Und dann kamen irgendwann Negativschlagzeilen über den Organhandel dazu. Aktuell möchte man dem Ganzen nur das Gute abgewinnen und stellt es auch in den Medien so dar, womit jeder, der anders darüber denkt, sehr fragwürdig erscheint.
    Wenn jemand anders denkt als ich, werde ich ihn so stehen lassen - wie gesagt, es ist meine eigene persönliche für mich entschiedene Sache, dass ich keine OT aus obigen Gründen möchte!
    Vielleicht ist es tatsächlich ratsam wie von Hr. Spahn angeregt wurde....dann muss sich jeder damit auseinandersetzen. Wie es in Österreich läuft scheint auch sinnvoll, da ist einiges anders! Lt. meines Wissens wird jeder, der nicht widerspricht, seziert...
    cd63
    wer etwas Zeit mitbringt: hier noch ein Link...habe auch nicht alles gelesen, aber die Geschichte der OT wird von Anfang an dargestellt, scheint aber eher das Contra zu zeigen: https://www.impfkritik.de/uplo…anspende/Organspende1.pdf
    im Internet kann man Unmengen dazu erforschen, auch Embryonen und Organspende ist ein brennendes Thema...auf jeden Fall kann man sich, wenn man will, seine Meinung bilden!

    Grüße nest

    2 Mal editiert, zuletzt von nest ()

  • Aktuell möchte man dem Ganzen nur das Gute abgewinnen und stellt es auch in den Medien so dar, womit jeder, der anders darüber denkt, sehr fragwürdig erscheint.

    Das ist mir auch schon aufgefallen, dass in den Medien (obwohl ich selbst auch Journalistin bin...) praktisch nur Pro-Positionen dargestellt werden und Gegner als "unbarmherzig" rüberkommen. Kürzlich war das z.B. bei einer Anne-Will-Diskusstion der Fall.

  • Das ist mir auch schon aufgefallen, dass in den Medien (obwohl ich selbst auch Journalistin bin...) praktisch nur Pro-Positionen dargestellt werden und Gegner als "unbarmherzig" rüberkommen. Kürzlich war das z.B. bei einer Anne-Will-Diskusstion der Fall.

    Ist doch normal in einer Konsens-Gesellschaft.



    Mein Eindruck vom aktuellen Journalismus ist der, dass dieser mehr Verständnis für politische Themen links der Mitte aufbringen kann als rechts davon. Warum? Weil man als Journalist selbst viele Jahre lang eine prekäre Situation erdulden muss bis man vielleicht mal eine Festanstellung bekommt, mit der man eine Familie ernähren kann. Sowas prägt IMHO die veröffentlichte Meinung von Politik und Gesellschaft.

  • Zitat



    Wurstkuchen hat oben geschrieben, dass man als Angehöriger des Gesundheitswesens auf jeden Fall dafür sein sollte....



    Ist das jetzt dein Ernst? Das habe ich nie auch nur ansatzweise behauptet. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass du selbstverständlich deine eigene Meinung haben und äußern darfst. Ich habe nur darum gebeten, dass du deine Gegenargumente so konkret formulieren sollst, dass die Leser auch etwas damit anfangen können und dass man sie ggf. entkräften kann. In deinem ursprünglichen ersten Post wiest du darauf hin, dass du im Krankenhaus arbeitest und gingst dann direkt dazu über, dass dort "massenweise Leute die keine lebenswerte Prognose mehr haben" liegen. Das konnte man aus meiner Sicht nur so interpretieren, dass du diese als potentielle Organempfänger ansiehst und deshalb die Organspende für nicht sinnvoll erachtest. Offensichtlich war das nicht so gemeint, aber es war eben sehr leicht so zu verstehen, deswegen hatte ich dich gebeten, deine Argumente konkreter zu formulieren. Das hast du mit dem editieren des besagten Posts ja auch getan. Zwar ist mir der Zusammenhang von dem was du dort schreibst mit dem Thema hier immer noch nicht wirklich klar, aber zumindest hast du jetzt klargestellt, dass diese Leute in der Regel auch keine potentiellen Organempfänger sind, das ist gut.
    Wenn Organtransplantationen deinem religiösen Glauben widersprechen und du das so sagst, wie du es ja nun getan hast, dann ist das ein absolut legitimes Argument. Wenn du dann gleichzeitig die Organspende und den Organempfang ablehnst, dann ist das selbstverständlich dein gutes Recht und ich habe überhaupt kein Problem damit.



    Zitat

    Es sind dem Menschen einfach auch Grenzen gesetzt, die er letztendlich akzeptieren muss.


    Das wiederum empfinde ich persönlich als sehr problematische Aussage. Wir selbst genießen die Vorzüge der modernen Medizin in sehr umfänglichem Ausmaß was die Versorgung unseres Diabetes angeht. Da ist offenbar also diese Grenze noch nicht erreicht. Ein kleines Mädchen, das beim Spielen im Wald unbedarft Knollenblätterpilze isst und daraufhin ein akutes irreversibles Leberversagen entwickelt, aber mit einer Spenderleber noch jahrzehntelang gut leben könnte, das sollte man dann lieber sterben lassen, denn das überschreitet die Grenze? Das erscheint mir ziemlich willkürlich. Wenn dein Glaube diese Grenzsetzung so vorgibt, dann kann und muss ich das natürlich akzeptieren. Nachvollziehen kann ich persönlich es nicht, aber das muss ich ja auch nicht können und wir müssen auch nicht einer Meinung sein.

  • [color=#000099]o.k. es scheint, dass wir regelmäßig aneinander vorbeireden oder uns missverstehen!
    Nochmal: ich habe für mich, nicht für andere meine persönlcihe Meinung zum Thema! Ich möchte selbst kein Organ und werde auch kein Spender!
    Unsere "moderne" Medizin verursacht massenweise künstlich am Leben erhaltene Patienten und verdient zudem Geld damit. Die Grenzen, was gut und was schlecht ist in diesem Bereich siehst du u.U. ja auch, ich sehe sie täglich. Meine Patienten sind häufig so multimorbid, dass ich niemandem ein Organ der meisten zumuten würde....aber es gibt doch immer wieder Angehörige, die meinen, die moderne Medizin könne alles...und hoffen auf Reaktion und Handlung wenn ihre derartige Anfragen kommen. Anders ist das sicher in der Unfallchirurgie!
    Wie das dann beim Unfall oder bei sonst gesunden Menschen abläuft, ist deren persönliche Entscheidung!
    Und die Grenzen, die ein Angehöriger oder Patient haben kann, die gibt es! Da hilft auch keine OT mehr und deshalb habe ich auch geschrieben, dass es dazu eine Akzeptanz braucht, abgesehen davon, wie schwer dies fällt! Zu einer Grenze zähle ich nicht so lapidare Dinge wie Medikamente (Insulin) oder eben Technik in der Medizin. OT greift da deutlich weiter!
    Ich hoffe, dass du die Gegenargumente aus dem letzten Link gelesen hast - das sind für mich ausreichend Fakten, die dagegen sprechen und die "positive" Seite für mich reduzieren.
    Vielleicht könnten wir einen EXTRA-Thread aufmachen?
    Ist bestimmt ein akltuelles Thema, selbst wenn die meisten von euch eher Empfänger als Spender werden sollten!
    cd63

    Grüße nest

  • Sofern jemand meine Organe haben möchte, bitte schön.


    Das einzige was mir in dem Zusammenhang wichtig ist: Für den Fall, dass das mit dem Hirntod eine Fehldiagnose war, hätte ich gern eine Vollnarkose. Mit den sonst nur üblichen Muskelrelaxantien bei der Organentnahme kann man sich ja nicht bemerkbar machen. Mit 'ner ordentlichen Vollnarkose kriegt man (in dem seeeeehr unwahrscheinlichen Fall) wenigstens nichts mehr mit.

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • dass dieser mehr Verständnis für politische Themen links der Mitte aufbringen


    Allerdings denke ich, dass das Thema Organspende nicht unbedingt ein Thema "links der Mitte" ist. Denn gerade hiermit lässt sich doch auch Geld machen - wie etwa die Organspende-Affäre vor ein paar Jahren in Göttingen gezeigt hat.


    Gerade unter den Grünen-Wählern gibt es auch viele gläubige Menschen (Schöpfungs-Gedanke, Hospizbewegung), die einer Organspende vermutlich zwiespältig gegenüberstehen.

  • Zitat


    Wie viele von den multimorbiden Patienten auf deiner Intensivstation wurden denn schon als Organspender herangezogen? Ich vermute mal (so gut wie) keiner. Ich kann mich in meiner Zeit im Krankenhaus an 4 Patienten erinnern, denen Organe entnommen wurden. Keiner davon war multimorbide. Einer war ein junger Mann nach einem Motorradunfall mit ausgeprägtem hypoxischen Hirnschaden bei Z.n. Reanimation, die anderen drei waren an großen intrakraniellen Blutungen verstorben, ansonsten waren sie gesundheitlich alle in einem „guten Zustand“.


    Natürlich gibt es das von dir beschriebene Problem der Übertherapie von multimorbiden Patienten, für die oft eigentlich ein würdevoller Tod wünschenswerter wäre. Aber das ist ein komplett anderes Thema und hat mit Organtransplantationen kaum etwas zu tun. Deshalb verstehe ich nicht, warum du das Thema hier wieder und wieder anführst, denn es sorgt meiner Meinung nach nur für Verwirrung und für falsche Schlussfolgerungen.


    Insulin empfinde ich keineswegs als „lapidar“. Dass man früher Schweine und Rinder getötet hat, aus deren Bauchspeicheldrüsen einen Stoff extrahiert hat und den dann Menschen gespritzt hat, empfanden sicher auch erstmal einige als Grenzüberschreitung. Ohne diese wären wir aber heute beide womöglich nicht mehr am Leben.

  • Natürlich gibt es das von dir beschriebene Problem der Übertherapie von multimorbiden Patienten, für die oft eigentlich ein würdevoller Tod wünschenswerter wäre. Aber das ist ein komplett anderes Thema und hat mit Organtransplantationen kaum etwas zu tun. Deshalb verstehe ich nicht, warum du das Thema hier wieder und wieder anführst, denn es sorgt meiner Meinung nach nur für Verwirrung und für falsche Schlussfolgerungen.


    du hast nach Grenzen gefragt und Antwort bekommen!
    Könnte sehr viel über hypoxische Hirnschäden usw. anführen, aber ich mache es bewusst nicht. Das führt zu weit in unserer Unterhaltung und bringt hier nichts!
    Im Vergleich zu einer OT ist Insulin durchaus eine Kleinigkeit, die sehr sehr viel bewirkt hat. Ganz ehrlich, ein Schwein oder Rind ist auch mit einem Menschen nicht vergleichbar.
    cd63

    Grüße nest

    3 Mal editiert, zuletzt von nest ()

  • Unsere "moderne" Medizin verursacht massenweise künstlich am Leben erhaltene Patienten und verdient zudem Geld damit.

    Bei einem 80 Jährigen Menschen muss es keine Herzoperation mehr sein, oder ein Hüftgelenk, was 20 Jahre hält. Das Geld sollte besser ausgegeben werden für eine menschenwürdige Pflege. Dann würde dieser Mensch vielleicht ein Jahr kürzer leben, würde aber im Heim liebevoll palliativ geflegt, von Menschen die Zeit haben und gut bezahlt werden, damit sie so einen Job auch mit Herz machen.

    Wie viele von den multimorbiden Patienten auf deiner Intensivstation wurden denn schon als Organspender herangezogen?

    Multimorbide Patienten kommen als Organspender nicht in Frage, auch mit einem Organspenderausweis nicht.



    LG :ren
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼