NDR Kritik an Insulinpumpen

  • Da geht sie wieder los die Hexenjagd, der Diesel ist abgegrast da muss man sich auf den nächsten Skandal stürzen.
    Also nicht dass die Situation für den Jungen nicht bestimmt blöd gewesen ist, aber ich kann mir bei bestem willen nicht vorstellen, dass die Pumpe das Insulin einfach von selbst abgibt. Sofern das Protokoll, was versendet wurde die Info enthält, dass der Bolus manuell abgegeben wurde, wird er kaum durch einen Fehler abgegeben und dann erkennt die Pumpe das und manipuliert ihr Logbuch. Wenn ich dann direkt lese aus dem Artikel: Sie vertraut ihrem Kind und klagt gegen Medtronic, klar traut jeder seinem eigenen Kind, nun ist es aber doch so, dass Kinder auch mal flunkern und nach dem Aufriss der Mutter ist es jetzt wohl auch zu spät zum Zurückrudern. Nebenbei verklagt Sie Medtronic wegen Gefährdung, schreibt aber selbst wie sie höchst emotional vom Telefon abgelenkt unter Missachtung der Verkehrsregeln zur Schule „rast“. Da sinkt die Glaubwürdigkeit für mich nochmal ein ganzes Stück.


    Ich fühle mich weiterhin sicher mit meiner 640g und bin eher von den eingebauten Hindernissen und Sperren genervt. Hoffentlich kommen da in dem Zuge keine weiteren dazu...



    Gruß

  • Also bei den #ImplanFIles haben 36 Länder recherchiert, für Deutschland haben dies WDR,NDR und Süddeutsche Zeitung getan. Wie dann jemand etwas rüberbringt, liegt dann natürlich nicht nur am Sender, Zeitung sondern auch immer an den Reportern.


    Zitat von tageschau.de


    #ImplantFiles


    An dem Projekt unter dem Titel "The Implant Files" waren mehr als 250 Journalisten von knapp 60 verschiedenen Medien aus 36 Ländern beteiligt. Darunter sind die BBC, "Le Monde", AP sowie unter anderem Medien aus Japan, Südkorea, Pakistan, Indien, Argentinien, Brasilien, Mexiko und vielen europäischen Ländern. Koordiniert wurde die Recherche vom Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ).


    Aber ganz ehrlich gesagt, ich glaub das mit der Pumpe auch nicht. Weder hier, noch anderswo und auch nicht bei mir selbst, ist mir sowas untergekommen. Außerdem erscheint mir der Junge, Maximillian glaube ich, alles andere als glaubhaft. Hat mal jemand daruf geachtet, wie er immer gelächelt hat (grinste), wenn er sprach?
    Beweise fehlen und anprangern geht zu schnell und einfach...


    Sch**ße hab ich den Aufbau wieder gut hinbekommen :D;)

    Einmal editiert, zuletzt von House ()

  • Da geht sie wieder los die Hexenjagd, der Diesel ist abgegrast da muss man sich auf den nächsten Skandal stürzen.


    Anstatt froh zu sein, dass Medien / investigative Reporter solche eklatanten Missstände aufdecken, werden sie niedergemacht - und die wirklichen Verursacher - die Hersteller von Medizinprodukten in Schutz genommen. Das erinnert mich fatal an Zeiten, als der Überbringer der schlechten Nachricht - also der Bote - hingerichtet wurde.


    Wer gestern Hart aber Fair gesehen hat, konnte sich vom Sachverhalt ein Bild machen. Da war ein Geschädigter da, der eine Hüft-Op mit einem defekten Teil hinter sich hatte.Übrigens sagte ein befreundeter Ingenieur mit DM Typ 1 erst vor ein paar Tagen zu mir, dass er keine Insulinpumpe will, weil ihm das zu gefährlich sei, d.h. er vertraut der Technik nicht.... Er ist seit über 25 Jahren Diabetiker, also kein Neuling.

  • Ich nehme den Hersteller nicht in Schutz, ich vertrete ausschließlich die Meinung, dass eine Fehlbedienung der Pumpe durch ein kleines Kind auch wenn die Mutter sagt, dass es das Zuverlässigste der Welt ist, für deutlich wahrscheinlicher, als eine unkontrollierte Abgabe durch die Pumpe ohne irgendeinen Startimpuls. Ich habe mich auch mit einem Freund mit abgeschlossenem Informatikstudium darüber unterhalten, er besitzt selbst ebenfalls eine Pumpe, sein erster Kommentar dazu war auch nur „ist wie beim Computer, in den meisten Fällen sitzt das Problem 30cm vorm Bildschirm“


    Sollte es sich natürlich tatsächlich um eine vollkommen willkürliche Abgabe handeln, wird das ja sicherlich zu beweisen sein. Da wird sich dann ein Gericht drum kümmern und basierend auf Fakten entscheiden, nicht nur wie wir Vermutungen äußern.


    Und zum Journalismus, guter Journalismus ist leider sehr selten geworden. Meistens geht es nur um reißerische Schlagzeilen und wenn man so schwerwiegende Vorwürfe gegen ein Unternehmen erhebt, die das Leben vieler beeinflusst sollten sie sich bewahrheiten muss man irgendwo auch Beweise liefern.



    Gruß

  • Also Missstände sollen klar aufgedeckt und ausrecherchiert werden. Da bin ich absolut auch dafür, aber diese Art der unreflektierten Berichterstattung wird das ganze zu einseitig und möglichst sensationsgeiernd aufgeblasen. Klar ist es ein Skandal wenn ein Implantat manipuliert wird nur damit es einem abgekauft wird. Aber wie aussagekräftig sind die Meldungen über solche Fälle wirklich? Ich bezweifle die „mehr als 100 Tote“ durch Insulinumpen allein in den USA stark, nur weils jemand sagt muss es nicht stimmen.


    Und die Schwierigkeiten ein Medizinprodukt zu konstruieren, sollten nicht unterschätzt werden. Tierversuche sind doof, Menschenversuche auch, wie soll denn ein solches Produkt ohne Schwierigkeiten reifen? Den Komplikationen halte ich mal die vielen Menschen entgegen, denen diese Art Produkte das leben erleichtert, verlängert, ermöglicht haben. Man hat immer das Risiko dass etwas in die Hose geht, oder sich ein Implantat als ungeeignet herausstellt. Manipulation und fahrlässiges Handeln mal garnicht hinzugerechnet. Das ganze sollte etwas nüchterner betrachtet werden, denn ganz sicher gibt es einige die auf dieser Entrüstungswelle ganz gut und einträglich mitschwimmen.


    Hexenjagd ist hier das richtige Wort, ein paar Beiträge über mir.

  • Ich habe den "Bericht" der SZ nur angefangen zu lesen, da er für mich viel zu viel drum rum enthält, was gar nicht zu dem "eigentlichen" Missstand, der mit diesem Artikel aufgedeckt werden soll, beiträgt.
    Ist es wichtig, dass der Herr mit Joachim Fuchsberger bekannt ist?
    Ist es wichtig, wo er wohnt?
    Welches Bild soll dem Leser mit all diesen Informationen vermittelt werden? Dass der Herr das nötige Kleingeld und die nötigen Bekanntschaften hat, um daraus eine "Story" zu machen?


    Ebenso steht folgendes im Text:

    Zitat

    Jüngst kamen Forscher der University of California zu dem Ergebnis, dass kein anderer Hersteller so viel Geld an Ärzte zahle, die Aufsätze und Studien zu seinen Produkten schreiben. Allein im Jahr 2015 waren dies in den USA mehr als 187 Millionen Dollar


    Ich kann allein mit dieser Zahl nichts anfangen.


    Dazu bräuchte ich Vergleiche: Wie viel geben andere Firmengruppen dafür aus? Wie viele Mitarbeiter beschäftigen sie jeweils? Wie viel Umsatz machen sie?
    Prozente sind da viel aussagekräftiger.


    Danach hab ich nur noch überflogen und bin bei der Pumpe gelandet... und hab auch nur noch die kurze Passage gelesen.
    Ich weiß grad nicht, ob es in diesem Artikel stand oder weiter oben im Thread, dass die Mutter aussagte, der Junge würde nie mehr als 4,5 IE bekommen (was ja für mich auch schon falsch klingt - da es ja auch vom Essen abhängt...).
    Ich musste mich bei der Pumpe nicht mit Kindersicherungsmechanismen auseinander setzen - aber als Mutter würde ich das tun. Und eine entsprechende Pumpe wählen.
    Kann man denn nicht ein Maximum von 5IE einstellen?


    klar traut jeder seinem eigenen Kind, nun ist es aber doch so, dass Kinder auch mal flunkern und nach dem Aufriss der Mutter ist es jetzt wohl auch zu spät zum Zurückrudern.

    so in etwa denke ich das auch.
    Wie viele von uns Erwachsenen haben einen "Kontrollmechanismus" beispielsweise einen Pen, der aufzeichnet, ob man sich den Bolus schon gegeben hat.
    Ebenso hat meine Pumpe auch schon mal gemeckert, weil ich den letzten Schritt zur Bolus-Abgabe nicht bestätigt hatte.
    Ich würde dem kleinen Mann deshalb gar nicht mal bewusstes Lügen oder Flunkern unterstellen, sondern einfach eine Zerstreutheit/Abgelenktsein, wie wir es auch kennen.
    Wir haben nämlich gar keinen Ablauf, WANN denn dieser Bolus abgegeben worden wäre.
    Zur Pause? Hat er ihn sich mehrfach gegeben? Oder einfach zu viel?
    Hat er 1 und 10 verwechselt?


    Im Endeffekt ist alles Spekulation. Und ein Gericht wird hoffentlich genügend Beweise finden und entsprechend recherchieren.


    Ich bezweifle die „mehr als 100 Tote“ durch Insulinumpen allein in den USA stark, nur weils jemand sagt muss es nicht stimmen.

    Oftmals bleibt der erste Eindruck und es wird nicht weiter hinterfragt.
    Ich finde mittlerweile Medien nicht mehr aufklärend.

  • Ist es wichtig, dass der Herr mit Joachim Fuchsberger bekannt ist?


    Ich kenne den Artikel nicht, den du anführst. Aber der Sohn von Joachim Fuchsberger hatte Diabetes Typ 1 und ist - mutmaßlich wegen einer Hypo - in einem Gebirgsbach ertrunken.


    Joachim "Blacky" Fuchsberger lebt ja auch schon seit 2014 nicht mehr. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von petzi ()

  • Zitat von »Sheldor«
    Ich bezweifle die „mehr als 100 Tote“ durch Insulinumpen allein in den USA stark, nur weils jemand sagt muss es nicht stimmen.

    Nun ja, rechne das doch mal auf die Einwohnerzahl der USA mit 328 Mio.Einwohnern hoch. Und auch die Zeitphase spielt ja auch eine Rolle. Da könnte ich mir 100 Tote durch Insulinpumpen durchaus vorstellen.

  • Wenn sich ein ICTler versehentlich 2x einen Bolus gibt oder gar Bolus statt Basalinsulin spritzt, ist dann der Pen schuld?


    Will sagen, keine Methode bietet eine 100%ige Sicherheit. Und es scheint ja keine Beweise zu geben, dass es sich um einen Pumpendefekt handelt. Eher Hinweise auf eine fehlerhafte Bedienung, ob sogar bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt.


    Für mich ist das Sensationsjournalisumus.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!


  • Ich kenne den Artikel nicht, den du anführst. Aber der Sohn von Joachim Fuchsberger hatte Diabetes Typ 1 und ist - mutmaßlich wegen einer Hypo - in einem Gebirgsbach ertrunken.


    Joachim "Blacky" Fuchsberger lebt ja auch schon seit 2014 nicht mehr. ;)

    Bei dem Fall mit "Blacky" geht es nicht um den "Diabetes-Jungen" - sondern um einen Herzschrittmacher von Medtronic.
    Weiter unten kommt erst das Thema mit der Pumpe.

  • Ich würde dem kleinen Mann deshalb gar nicht mal bewusstes Lügen oder Flunkern unterstellen, sondern einfach eine Zerstreutheit/Abgelenktsein, wie wir es auch kennen.

    Kann sein, aber die Pumpe soll nach der Abgabe des "Geister"-Bolusses, nach Wiederinbetriebnahme, diverse Alarm-Codes angezeigt haben. Leider soll Medtronic nicht bereit sein, die Bedeutung der Codes zu veröffentlichen. Da kann man wirklich nur hoffen, dass das gerichtlich aufgekärt wird. https://www.tagesschau.de/inla…les/implantfiles-113.html

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Ich habe seit 2006 eine Insulinpumpe von Medtronic und was da im Bericht aufgeführt wurde ist mir ein Rätsel. Alle Unterzuckerungen welche ich mit der Pumpe bisher hatte war ein Fehler von mir. Eine Bolusabgabe geht nur manuell. Ich denke es wird hier einiges von den Medien popularisiert. Beim Auslesen der Pumpe kann man viele Details genau nachvollziehen.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • wer von euch hatte schon einmal entsprechende Insulinpumpendefekte?
    Bei mir war es immer ein eindeutiger Defekt mit Fehlermeldung, bisher keine erkennbare Fehlabgabe.
    cd63

    Grüße nest

  • Ich denke es wird hier einiges von den Medien popularisiert.

    Ich finde den Bericht schlüssig und glaubhaft. Wenn ein Reporter Falschaussagen in die Welt setzt, ist er schnell seinen Job los - jedenfalls bei seriös arbeitenden Medien, wozu ich NDR, WDR und Süddeutsche auf jeden Fall zähle. Die Recherchen werden doch vorab auch rechtlich geprüft, gerade bei solchen Aussagen die Unternehmen betreffen. Ich bin selbst Wirtschaftsjournalistin und kann das recht gut beurteilen. Die Beiträge werden ja auch nochmals von der Chefredaktion gelesen - und besonders hier, bei dem brisanten Thema "Insulinpumpe" und Todesfälle.

  • Wenn ein Reporter Falschaussagen in die Welt setzt, ist er schnell seinen Job los


    Journalisten beziehen sich wie in diesen Fall auch auf die Aussagen Anderer.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Ich hatte mal in einem Artikel was Kritisches über Audi geschrieben (ist aber schon in den 90er Jahren gewesen, nicht heute ;) ). Diese Passagen wurden mir vom Chefredakteur sofort herausgestrichen.Ich finde deshalb, dass - jedenfalls in Tageszeitungen - eher pro Unternehmen berichtet wird! Da gäbe es viele Missstände, über die der Journalist schweigen muss...Wir leben eben im Kapitalismus.

  • https://www.ndr.de/nachrichten…rbundenheit,danne150.html


    Zitat

    Danne legt Honorare nicht offen
    Er selbst sieht in dieser Verquickung kein Problem. "Wir versuchen, mit allen Pumpenherstellern zusammenzuarbeiten", sagt Danne.


    Darin sehe ich tatsächlich auch ein Problem. Denn leider stimmt das nicht. Die Dana wird bisher nicht vom Kinderkrankenhaus Auf der Bult verschrieben und jeder, der diese wollte, muss den Diabetologen wechseln. Es gibt allenfalls den Omnipod für Teenagerkinder.
    Ausserdem wird einem bei Manifestation genau eine Pumpe vorgestellt, natürlich Medtronic. (Auch wenn wir mit der Veo sehr zufrieden sind und wahrscheinlich in der Manifestationsphase mit einer Pumpenauswahl zwischen mehreren Anbietern überfordert gewesen wären).


    Trotzdem sehr schade, dass sie da doch sehr "beschränkt" sind und das noch nicht einmal offen zugeben können.